Montag, 31. März 2014

Auslandseinsatz ...

des Gnü aus Zü :-)

welkom bij de provincie Limburg


Obwohl etwas verspätet und nicht da, wo eigentlich geplant, lief ich am 30.03.2014 meinen ersten Wettkampf im benachbarten Ausland. Und als alter Holland-Urlauber genau da!


Etwas enttäuscht von der Mentalität und der Erkenntnis, das die Provinz Limburg eben nicht Noordholland ist, waren wir aber genau da wo wir gern sind: in Holland.


Wie ich schon ausreichend berichtet habe, verlief der Saisonstart ja nicht so, wie geplant und der Einstieg in die AK45 wurde durch Probleme in den Füße und mit Wurzelbehandlung mehr als ausgebremst. Nach 3 Wochen Laufpause und zaghaftem Trainingseinstieg auf dem Rennrad, immerhin mit 250 km, schaffte ich wenigstens 2 Wochen vor dem Start am Sonntag das Lauftraining in Angriff zu nehmen und konnte mit 75 Wochenkilometern doch auf einen schmerzfreien Lauf hoffen.


In der Woche vor dem Halbmarathon reduzierte ich den Trainingsumfang und legte einen 10k Testlauf zur Werkstatt ein. Mit passabler Pace von 4:50 min/km konnte ich zwar nicht auf eine Bestzeit hoffen, aber ...


Kurzfristig entschieden wir uns aus einer Übernachtung doch gleich ein ganzes Wochenende in Holland zu verbringen. Die bessere Hälfte hatte frei und ich musste am Freitag eh zum MRT. Das wäre glatt ein eigener Beitrag wert. Aber lieber nicht, sonst vergesse ich meine Kinderstube :-(


So machten wir uns ziemlich entspannt und voller Freude 12:00 Uhr auf nach Venloo.

Zwischenstopp in Dortmund und entgegen aller Vernunft bei KFC lecker gestärkt.

Die Fahrt gestaltete sich recht unspektakulär und zum Glück staufrei, trotz Ruhrgebiet querdurch und das am Freitag. 14:30 Uhr Landung in Venlo im Hotel Van der Valk. Erster Eindruck OK, der Empfang freundlich, aber nicht clever gebucht. Direkt an der Autobahn ist nichts für uns stilleverwöhnten Landeier mit Fensteroffenschlafwahn :-(


Nach dem Checkin und kurzer Lagesondierung machten Mama und Papa sich auf den Weg in die Innenstadt. 3 km sind für uns doch kein Problem. Entlang der Bundesstraße bogen wir nach 1000 Meter in die Vorstadt ein, aber so kennen wir Holland eigentlich nicht. Nicht schön und etwas schäbig.

Nun gut; irgendwann hatten wir die Dönerbuden und Polski-Shops hinter uns und kamen endlich in der typische holländischen Innenstadt an und man merkte sofort, auf was sich die Stadt vorbereitet:





Immerhin erwarteten die Veranstalter 18.000 Läufer bei einem vollen Programm



Und wenn der Gnü nach Holland kommt gibt es ein Muss:



appeltaart :-) gewoon heerlijk

Am Sonnaben erfolgte vorm Frühstück der kleine Lockerungslauf mit Steigerungen und schmerzfrei, so dass ich für Sonntag guter Dinge sein konnte.



Nach einem ausgiebigen Frühstück und unglaublich schlecht gelaunten Angestellten am Frühstücksbuffet machten wir uns auf, um in Roermond im Huis-enTuiboulevard neuen Klimbim für Haus und Garten zu finden.



Und die bessere Hälfte liebt große Vasen :-)

Im Anschluss fuhren wir weiter ins Designer Outlet



Immer noch zu teuer und viel zu voll, waren wir nach 2 Stunden reif für ne Pause.
Natürlich mit?


appeltaart :-) hihi

Inzwischen meldete sich dann endlich auch +Thomas Schöneberg, unserem Community-Gründer. Es sollte das erste persönliche Treffen sein, nachdem er mich mit der Pflege der Community betraut hat. Was daraus entstanden ist, wisst ihr ...

Wir verabredeten uns für den Abend zum Essen, mit unseren Frauen, und hatten so einiges zu erzählen: über Wachstum der Com, Community-Läufe, viele Treffen, Motivation und natürlich auch über die Shirts und Ziele für den morgigen Halbmarathon, hatte Thomas mich schließlich dazu inspiriert.

Am Abend wie immer nach Packliste die Tasche und Klamotten für Sonntag hergerichtet.




Und dann war er da, der Tag des Testlaufs auf mein Frühjahrs-Marathon in Kassel.
Start um 14:00 Uhr bedeutet ausschlafen (an der Autobahn nicht wirklich), ausgiebig Frühstücke und dann CheckOut.
Sonja und Thomas voraus machten wir uns auf den Weg zum Parkplatz, von wo ein Shuttle eingerichtet war, um uns zum Startbereich zu bringen.

Wir hatten auch hier noch ausreichend Zeit, den Geist von so einem Event aufzunehmen. Ich musste wieder an einen Beitrag aus meinen Kreisen denken: die Nervösität, die hier ganz automatisch entsteht, möchte ich nicht missen und muss sagen: ich brauche das. Das ist mein Leben, das ist, was mir zeigt: ich lebe.
Du spürst förmlich, wie das Adrenalin in deinen Körper einfließt, und du nur noch ein willst: das es endlich los geht und du laufen kannst. Mit all den Anderen Irren, den es genau so geht.





Nach dem ich dann zum gefühlten 20sten Mal zum Pipi-Becken bin, haben wir uns auf dem Weg zu den Stratblocks gemacht. Wir verabschiedeten uns von einander, Thomas hat sich als Zugläufer für seine Frau angeboten und ich hatte mich für die 1:30-1:45 gemeldet.
An den Eingangsbereichen wurden die gut organisierten Startnummern kontrolliert, jeder Block hatte für die angemeldet Zeit eine eigene Farbe, so dass man davon ausgehen konnte, nicht im Zickzack laufen zu müssen, um die falsch aufgestellten Läufer zu umgehen.



Mehr oder minder motivierte Cheerleader heizten die Starter zu sehr lauter Muck noch mal auf und alle warteten auf den Startschuss.






Mit 10 Minuten Verspätung setzten wir uns dann endlich in Bewegung, ein letzter Gruß an die bessere Hälfte und sie blieb für die nächste Zeit auf sich allein gestellt.
Ein bisschen schlechtes Gewissen habe ich dann doch. Schließlich kann sie nichts tun, als zu warten.

Durch eine zusätzliche Schleuse überliefen wir endlich die Startmatte und die Zeit lief.

Unter tosendem Beifall verließen wir das Zentrum Richtung Norden und machten uns auf die 21,195 km.
Wenn ein Volk feiern kann, dann sind das Holländer. Sie schieben Betten durch die Innenstädte und laufen im Winter ewig lange Strecken auf zugefrorenen Grachten und immer scheint alles, was laufen un stehen kann auf den Beinen. So auch in Venlo beim Venloop.
Jeder Stadtteil war herausgeputzt, Blaskapellen und Spielmannszüge trieben uns durch die festlich geschmückten Straßen. Die Anwohner reichten hin und wieder Getränke und selbst an einem Kloster hatten sich die Nonnen positioniert und winkten. Das nenne ich Toleranz!

Und immer wieder ein freundliches: Hup Peter! Je kunt het doen.
Dank u well! Ging zurück.
Die Strecke war im ganzen allerdings unspektakulär. So liegt der Streckenrekord bei 1:01:32 von Stephen Chelimo. Für mich nicht zu schaffen und auch nicht anvisiert :-)

Einzige Erhebung war die Überquerung der Maas, sodass die Strecke mit 4 hm ein Witz ist :-)
So empfand ich das wenigsten, dennoch hatten sich einige bei den Brückenköpfen verausgabt und mussten ins Gehen verfallen. Und das knapp 2km vorm Ziel. Das ist bitter.

Und dann kommst du in das Stadtzentrum und dir fliegen die Ohren weg.
Die schon schmalen Straßen sind für die Läufer mit Absperrungen begrenzt und dahinter stehen die Zuschauer in 3-5er-Reihe und treiben dich durch die City, wie bei der Stierjagt in Pamplona. Du gibst einfach alles und wirst in Ziel getragen.
Ich hatte ein gutes Gefühl, trotz der fehlenden km-Anzeigen. In meiner Durchlaufzeitentabelle hatte ich mit 4:40, 4:50 und 5:00 min/km gespielt und konnte nach Zwischenrechnungen sub 1:40 kommen, obwohl ich mir nicht sicher was, ob das der Fuß und die Fitness ohne Training durchhalten würde.

Die Leute klatschen und riefen immer wieder: Peter, Hup, hup. Und ich machte hup, hup. Immer mehr wollte ich einfach nur noch ankommen, obwohl ich entgegen des letzten Halbmarathons in Bestwig heute nicht auf dem letzten Lock pfiff und nicht in Pressatmung verfiel.

100 Meter vor dem Ziel erblickte ich aus purem Zufall meine Liebste auf einem Sockel unter einem Baum, wild winkend und rufend mit dem Fotoapparat in der Hand.



Schade, Arm davor, aber ich bins.

Und dann hatte ich es geschafft. 1:38:41 h

Die Urkunde ist der Beweis.



Und so sehen Sieger aus:



Hier die Strecke:



Ne tolle Medaille gab es natürlich auch



Fazit:
Für ohne Plan und wenig (gar kein) Training ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis und Holland bzw. der Venloop ist ein klasse Halbmarathon, für Flachländer und Leute die auf persönliche Bestleistungen aus sind.

Ob ich hier noch mal laufe? Ich weiß es nicht. Um ehrlich zu sein: auf Frankreich hatte ich mich mehr gefreut und die Landschaftsläufe sind, trotz oder gerade wegen der wenigen Zuschauer und einigen Höhenmetern, eher in meinem Fokus.

Wir machten uns nach dem Umziehen, Duschen scheint es keine zu geben, auf den Weg zum Bus zurück zum Parkplatz. Schließlich warten die Kinder auf uns und der Gnü aus Zü muss ja auch wieder ran.

Ein letztes "Tot ziens" und der Venloop war Geschichte :-(

In diesem Sinne danke ich allen für die moralische Unterstützung der letzten Zeit und der vielen Lieben Worte von euch allen.
Wie es weitergeht? Am Donnerstag Orthopäde und Eröffnung des MRT-Befundes und dann wird entschieden.

Mit sportlichen Grüßen
Euer Gnü aus Zü

Sonntag, 23. März 2014

genau darum ...

laufe ich!

mein kleines Elbtal
Starten wir den Blog heute mal mit dem langen Lauf und dem besten Grund zu laufen:
Stille, nichts außer der Lärche, die in der aufgehenden Sonne ihr Lied trällert, hin und wieder ein einsames Auto. Was mögen die wohl denken? Mir egal! Ich weiß, was ihr verpasst. Ich weiß, was ihr nicht hört. Eben genau das!
In den Tälern wird der Nebel von der sich erwärmenden Luft verdampft. Was habe ich das vermisst. 
Und dabei habe ich mit mir und dem warmen Bett kämpfen müssen: "Bleib hier, hier ist´s warm, draußen ist´s kalt." Aber ich habe mich durchgesetzt und bin bei 2°C und Nebel auf die Straße. So, wie es schließlich jeden Tag tue und 7:00 Uhr im Auto sitze. Ohne Wiederrede, ohne Ausrede. Gehe meinem Job nach, genau so gern, wie ich laufe. Genau so gern bin ich das was ich bin: laufender Verkäufer! Und auch dabei genieße ich den Blick in die Natur. Jeden Tag, jede Minute. Bei jeder Gelegenheit geht der Blick in die Ferne und ich verspreche mir: Hier wirst du mal laufen! Im Sauerland auf dem Rothaarsteig, im Ruhrgebiet von Zeche zu Zeche, in Ostwestfalen vom Stadthafen Lünen in Richtung Münsterland. Egal wohin, Hauptsache Laufen.

Am Dienstag konnte ich nicht mehr.
Die Füße mussten raus und ich habe nachgegeben, schließlich kann ich schmerzfrei Laufen. Warum also nicht testen?


Schließlich waren es 13 km in den Saucony Jazz16 und das bei einer Pace von 5:45.
Obwohl ich ja lange gebraucht habe, flach, also minimal zu laufen, so fühlten sich die Saucony schon fast wie Highheels an. Und das bei ner 8er Sprengung. Aber nachdem mir der Orthopädie-Schuhmacher-Meister erklärt hatte, worauf ich bei Schuhen und meinen Beschwerden achten soll, musste ich den geliebten Pure vorerst Lebewohl sagen.


Und was man so alles beim Laufen entdecken kann ... Tolle Ausblicke auf jeden Fall :-)



In Züschen :-)

Mittwoch dann gleich noch mal die Saucony angestrengt und ne kleine Joggingrunde von 45 Minuten gedreht.


Und das gute: ich blieb auch im 2. Tag schmerzfrei. Das ist vielversprechend. Auch wenn ich mir eine sub 3:15 für den Kassel-Marathon aus dem Kopf schlagen kann, so bin ich doch froh, wenigstens wieder laufen zu können.

Donnerstag wurde ich dann gleich wieder übermütig und wollte die Salomon SpeedCross3 auf den Haustrail entführen, nachdem der Tag in Iserlohn so toll begann:


Wie Eingangs erwähnt: der Blick ist immer auf der Suche :-)
Im Sauerland zwischen Welschen-Ennest und Wenden wurde es auch nicht schlechter:



Und als ich dann die Tour beendet hatte, wollte ich einfach nur noch raus. Raus und die Welt genießen.
Aber bereits beim ersten Anstieg wurde mir bewusst, was Radfahren mit Laufen zu tun hat: NICHTS!
Die Fitness bergan zu laufen war dahin und der Puls schoss in die Höhe, sodass ich stellenweise in Schritt gefallen bin. Egal!


Es waren trotzdem schöne 15 km in den Trailschuhen, aber leider nicht ohne Schmerzen :-( Irgend etwas ist hier anders. Der Schaft? Die Sprengung ist mit 10 etwas höher, als bei den Saucony, aber nicht extrem anders.

Dafür wurde ich unterwegs mehrfach überrascht. 
Kurz vor dem Sauerbrunnen, zwischen Geismar und Züschen, hörte ich rascheln im Wald und kurz darauf liefen 2 Rehe parallel zum Weg vor mir davon.
Und dann wurde ich auch noch beobachtet: Oberhalb des Mühlengrundes blickte ich zufällig nach rechts. Und auf dem kleinen Hügel sah mir ein Reh beim Laufen zu. So was, und es schien keine Angst zu haben. Erst als ich stehen blieb, trat es die Flucht an.

Freitag stand die Abholung der Einlagen beim Orthopäden an. In den Saucony hin, zum Einpassen. Kurz nachgebessert und perfekt.

Auch der Freitag startete mit einem tollem Sonnenaufgang:



Nach Büroschluss, den ich heute mal auf 13:00 Uhr gelegt habe, die Woche war stressig genug, die Termine für die nächste Woche standen und auch das Telefon stand, nämlich still.

13:30 Uhr auf nach Kassel, die bessere Hälfte von Arbeit abholen und das gleich mit einem Besuch im Laufladen Kassel verbunden. 
Und? Na klar gab es neue Schuhe :-)


Herzlich Willkommen beim Gnü aus Zü :-) Meine neuen Brooks Defyance7.
Und natürlich mussten die mit den Einlagen eingelaufen werden.


45 Minuten Jogging mit Steigerung stand auf dem Plan.
Den vorletzten km versuchte ich in der Marathon-Zeit sub 3:30 mit 5:00 min/km und den letzten mit sub 3:15 bei 4:35 min/km und muss sagen:
Haken dran. Nicht dran zu denken und so werde ich Kassel einfach mal nur nen Marathon laufen :-) Wer mich kennt, weiß was ich meine :-)


Der "Hausen" bei Züschen

Sonnabend standen der übliche Stress an: Einkaufen und Gartenarbeit.
Und ...
Laufen. Na sicher doch! Nachdem die Pflicht erfüllt war stand ein Dauerlauf von 70 min auf dem Plan. Nur die Pace von 5:30 min/km habe ich mir aus dem Kopf geschlagen :-(


Gut war es trotz des leichten Schmerzes im linken Sprunggelenk. Da werde ich wohl das Laufen mit dem Salomon vorerst sein lassen und mich back to the roots begeben und meine Läufe auf die Saucony und die Brooks beschränken.

Sonntag wollte ich dann, wie bereits Eingangs geschrieben meinen ersten langen Lauf seit einer gefühlten Ewigkeit starten.

Nach dem "Bettgeflüster" und Blick auf das Thermometer, brr 2°C, Capri-Hose und Fleec-Shirt, Mütze und Handschuhen an, ging es also in den Morgennebel.
Nach bereits 2 km wurde mir wieder klar, warum wir laufen. Genau aus den Gründen, die ich oben schon beschrieben habe. Und noch mehr: saubere Luft, der Geruch nach frischer Erde, der von den umgeackerten Feldern stammt, die Sonne, die sich durch den Nebel kämpft und diesen so langsam verdampft.


Auch wenn ich mit mir kämpfen musste; die 20 habe ich voll gemacht :-)


Das ist mein Lebenselixier und lange genug musste ich Pausieren. Gefühlte Ewigkeit. Nach dem Blick in den Kalender waren es doch nur 3 Woche Lauffrei, aber die Leichtigkeit beim Laufen ist weg.
Bin ich in der vergangenen Woche bereits 250 km mit dem Rennrad durch den Frühling gefetzt, waren es in dieser Woche schon wieder 73km per Pedes.


Wie gehts nun weiter?
Nächsten Sonntag steht der Halbmarathon in Venlo an. Den werde ich 100%ig laufen, nur in welcher Zeit? Gebe ich Gas, oder nutze ich den als langen Lauf? Soll ich es riskieren?
Keine Ahnung. Ich werde sehen, was die Woche bringt und werde definitiv die Laufsachen nicht mit auf Dienstreise nehmen, da ich sonst meine morgige Laufpause nicht einhalten werde, so wie ich mich kenne. Wenn Zeit ist, werde ich einen flotten Spaziergang machen. Mehr nicht und am Dienstag das Intervalltraining ...

In diesem Sinne danke ich fürs Lesen, wünsche allen eine erfolgreiche (Lauf)Woche und werde den nächsten Post erst am Montag schreiben (Sorry an alle, die auf die Gutenachtgeschichte nächste Woche verzichten werden müssen).

Mit sportlichen Grüßen in die Weiten der Republik

Euer Gnü aus Zü

Sonntag, 16. März 2014

Endorphin-Junkie

bin ich geneigt zu glauben ;-(

Letzte Woche lese ich bei einem Lauf-Kollegen im Blog, er freue sich auf den ersten Wettkampf seit 5 Monaten.
Wie haltet ihr das aus?
Das geht gar nicht!


Mein letzter offizieller Wettkampf war im Dezember 2013 beim Siebengebirgsmarathon. Dann der Edersee-Lauf im Januar 2014.
Mir fehlt das!
  • die Nervosität
  • der Endorphineinschuss
  • der Startschuss
  • die Kollegen an meiner Seite
Und alle nur ein Ziel: endlich los, um endlich das raus zu lassen, was man die letzten Wochen in sich aufgebaut hat.
Ist das Sucht? Ich glaube schon!


Letzte Woche ist mir das auch ohne Wettkampf passiert.  Auf einmal, nach fast 70 km und langsam aufkommenden Schmerzen am Ar...
Ganz plötzlich.  Unverhofft. Tränen schießen in die Augen und es nicht vom Gegenwind :-)


Auf einmal bist du mit allem um dich herum zufrieden.

  • der Fahrtwind
  • die Umwelt
  • das Rad unter deinem Po
  • die Geschwindigkeit
  • die Sonne
  • die Kälte
  • die Schmerzen
Ein Schauer läuft über den Rücken und das einzige was du dir wünschst ist: lass es nie aufhören!
Bitte, bitte, bitte.

Und dann frage ich mich: wie kann man ohne?

Nachdem ich nun definitiv neue Ziele definieren musste, bin ich mit dem plötzlich ausgebrochenen, viel zu frühen, Frühling sehr glücklich. So werde ich von meiner Laufpause abgelenkt und kann Ausdauer auf dem Rennrad sammeln.



240 km in der Woche waren ganz ordentlich. Das ist schon mal ne gute Basis für das hoffentlich bald wieder mögliche Laufen.

Wie immer muss einmal in der Woche der Edersee sein. Einfach abschalten und genießen.

Niederwerbe

Am Strandbad

Blick in Richtung Staumauer

Blick in Richtung Halbinsel Scheid

Das ist Urlaub für die Seele :-)

Und dann kam noch am Freitag der Auftrag die bessere Hälfte von der Arbeit abzuholen, da sie den Firmenwagen nutzen kann und ihr Auto ja Heim muss. Also das Sinnvolle mit dem Notwendigen verbunden und mit dem Rennrad durch den Berufsverkehr nach Kassel in die Innenstadt.
Das macht schon Spaß, wenn du schneller mit dem Rennrad bist, als die gestressten Autofahrer :-)

Dabei noch eben den Herkules von hinten genommen :-)


Herkules auf seinem Oktagon
Das Höhenprofil war knackig und bring was für das Durchhaltevermögen :-)


Höhenprofil Kassel
Von Ehlen, 330 üNN, in nur 5 km auf 600 üNN auf den Essigberg im Habichtswald. Das ist hart. Aber guuuut :-)

So ist die Woche also mal wirklich ohne Laufen abgelaufen :-) und da pünktlich zum Wochenende das Wetter umschlug werden 2 Tage pausiert. Auch nicht schlecht zur Regeneration!

Auf den Touren diese Woche wurde wurde mir die Verwahrlosung unserer Umwelt allerdings so richtig bewusst und mir gingen das Gedicht von Heinrich Heine "Denke ich an Deutschland" und der Liedtext der Puhdys "Ich will nicht vergessen" durch den Kopf. Wenigsten frei nach diesen:


Denke ich an Deutschland bei der Tour
kommt´s mir ganz schön seltsam vor.
Ich kann nicht mehr die Augen schließen
und seh den Müll in Gräben fliegen.

Denke ich an Deutschland ist mir auch nach Schrein.
Da fliegt der Müll in unsre Wälder rein.
Dann seh ich Graffitis an meiner Wand.
Hier bin ich geboren, ist das noch mein Land?
Leute! Ich warte auf den Moment, wo Mutter Natur euch den Scheiß in die Autos zurück schmeißt.
Ganz ehrlich: sied ihr noch ganz dicht?
Wer kommt denn auf die Idee, Pfandflaschen aus dem Fenster zu werfen? VOn dem Mc D. Futter mal ganz zu schweigen. Aschenbecher werden an der Kreuzung ausgeleert und der Hit war am Freitag zwischen Elbenberg und Merxhausen: da hat doch tatsächlich einer seine Kücheneckbank im Wald ausgesetzt.

Als unsere Kinder klein waren, haben wir sie so erzogen, dass das Bonbonpapier in der Hosentasche verschwindet und daheim entsorg wird. Wenn ich unterwegs einen Riegel esse, auf dem Rad oder beim Laufen, wandert das Papier auch wieder mit Heim. Ich hätte ein schlechtes Gewissen.
Habt ihr eins?  Was hat man euch beigebracht? Unglaublich. Das scheint ein echter Volkssport zu sein.

Somit wird die Welt also Rund und wir sind wieder beim Sport und Wehmut kommt auf.
Wäre ich doch am Sonnabend nach Frankreich unterwegs gewesen für den Trail du Petit Ballon mit +Michael Mankus. Aber Pustekuchen.
Das habe ich mir endgültig aus dem Kopf geschlagen und hoffe Ende März wenigstens wieder so weit fit zu sein, um in Venlo einen Halbmarathon mit +Thomas Schöneberg zu laufen.
Am 21.03. sollen die Einlagen fertig sein und ich werde mal testen, wie es sich damit läuft.

In diesem Zusammenhang musste ich nun meine Zieldefinition für 2014 anpassen. Schade!

Am Sonntag stand wie immer der Wochenabschlussspaziergang mit der besseren Hälfte auf dem Plan und bereits am Donnerstag hatte ich den Märzenbecherweg zwischen Oberurff und Bergfreiheit dazu ausgewählt.
Mit etwas Widerwillen willigte die Liebe dann doch ein und so erkundeten wir mal was Neues :-)


200 pos. hm auf 8 km waren ganz knackig und die ersten Buschwindröschen konnten wir auch schon entdecken.


Der Weg führte die ersten 3 km nur bergauf und hätte besser Beschildert sein können.

Märzenbecherweg

Kellerwaldsteig
Unterwegs haben wir dann noch einen in Vergessenheit geratenen Hochsitz gefunden.


Schöne Bilder gab es diese Woche ja bereits zuhauf.
Wie zum Beispiel aus dem Sauerland.

Sauerland am Dienstag (Attendorn)
Sauerland am Mittwoch (Rothaarsteig)
In diesem Sinne danke ich euch fürs Lesen und verbleib mit sportlichen Grüßen in die Weiten der Republik

Euer Gnü aus Zü