Montag, 29. Oktober 2018

Abbuzze ...



Auch wenn das nicht mein Lieblingsfilm ist und Badesalz nicht gerade zu meinen Favoriten zählt, war es doch das erste, was mir am Sonntag im Ziel durch den Kopf ging 😳 

Doch von Anfang ...

Im letzten Jahr hatte ich den Röntgenlauf nicht beendet und bin bei km 42 raus.

Mehr als enttäuscht und mit wirren Gedanken im Kopf und habe ich mir die Worte von damals sehr zu Herzen genommen:

Dies ist nicht die richtige Zeit für Fragen,
und auch nicht die richtige Zeit für Tränen.
Dies ist nicht die Zeit zu schlafen, jetzt wo wir gerade kämpfen,

und dies ist nicht die Zeit zu sterben.

(Fury in the Slaughterhouse)

Ich habe einiges geändert, um nicht von den Gedanken gequält zu werden und mich letztlich auf meine 3. Teilnahme in Remscheid sehr gefreut.

Die Vorbereitung lief mit dem Brocken-Marathon und dem Marathon auf dem RothaarSteig nahezu perfekt.

Zudem sollte es fast ein kleines Klassentreffen werden, denn es hatten sich viele der Teilnehmer der Bergischen 5 angemeldet.

Katja, die Gewinnerin, wollte kommen, die Rennmaus Sabine, Tanja und ihr Henning, der schon die Strecke von Duisburg nach Remscheid zu Fuß zurücklegte. Das ist mal als Warmlaufen zu bezeichnen 😂
Ebenso hatte sich Britta und Andreas angekündigt.

Meine liebe Treppenfreundin Tanja, die ich leider verpasst, und Micha aus HH, der ebenfalls noch ne Rechnung offen hatte, waren gemeldet.
Am Freitag erreichte mich die Meldung von Ingmar, dass er erkältungsbedingt absagt und auch unser Klassenlehrer Oli sagte leider sehr kurzfristig ab.


Am Freitag war der Peter allein zu Haus. Da denkt er sich was feines aus, ist mein Motto, wenn die Chefin, die immer aufpasst, dass ich nicht übertreibe, mal nicht da ist.

Sie verließ mich übers Wochenende 😭 und der Gnü ...

Übertrieb es natürlich ...


Am Freitag nach ner anstrengenden Woche ab in die Laufschuhe und einen letzten Lauf.

Es lief so gut, dass daraus 18 hügelige km wurden.



Wenn´s aber auch so schee is...






Sonnabend ein paar wichtige Erledigungen gemacht und ab auf´s MTB.

Planlos durch Nordhessen und in Naumburg mal Richtung Hasenacker. Dann muss ich doch tatsächlich ein Schild vom "HabichtswaldSteig" entdecken und diesem folgen.
Die Folge war, dass auch die entspannte MTB-Runde mit 52 km hügeliger wurde, als geplant.



Dafür war ich mal wieder an der Elbe-Quelle 😍




Was eine schöne Ecke und der Gnü musste einfach sitzen bleiben und die Stille genießen.




Und was ganz fest steht ist, dass die Strecke für mein großes Ziel 2019, TeneriffaBlueTrail, unter die Laufschuhe genommen wird 😉




anstatt unter die schwarzen Pneus.


Am Abend ging es mit PePP (PetersEigenePastaParty) beizeiten in die Heija, denn 4:30 Uhr sollte der Wecker klingeln.




Wer mag, hier ist das Rezept:


KIDNEYBOHNEN Á LA AFRIKA


ZUTA­TEN:
5–6 Toma­ten
1 Dose Kidneybohnen
2 Zwie­beln
1 EL Son­nen­blu­menöl zum anbraten
1 EL Erdnussbutter
2 TL Sam­bal Oelek
1 TL Kumin (=Kreuzkümmel)
3 Knob­lauch­ze­hen
150 g Basmatireis
Salz, Pfef­fer
Den Reis kochen. Die Toma­ten gut waschen und in grobe Wür­fel schnei­den. Die Zwie­bel und den Knob­lauch (sepa­rat) fein hacken.
Das Öl in einer Pfanne erhit­zen und die Zwie­beln gla­sig düns­ten. Die Toma­ten hin­zu­fü­gen und das ganze bei mitt­le­rer Hitze ca. 5 Minu­ten „ein­kö­cheln“ lassen.
Jetzt den Kreuz­küm­mel, den Knob­lauch, das Sam­bal Oelek und natür­lich die Boh­nen hin­zu­fü­gen. Die Tem­pe­ra­tur noch­mal etwas hoch­fah­ren und die Erd­nuss­but­ter hin­zu­ge­ben. Das Ganze noch wei­tere 2–3 Minu­ten bei mitt­le­rer Hitze köcheln las­sen. Mit Salz und Pfef­fer abschmecken.
Den Reis auf den Tel­lern anrich­ten und die Soße drü­ber­ge­ben. Feeeeeer­tig! Karibu!


Wie immer ist die letzte Nacht doch eher nur ruhen, anstatt schlafen und so war ich vor dem Wecker munter.


5:00 Uhr ins Hotel Henry und bei vielversprechenden 2°C ging´s in Richtung Remscheid 😱



Oh ha, das Einpacke der Handschuhe und Mütze war doch eine kluge Entscheidung. Nur dass das noch nicht ausreichen sollte, stellte ich erst später fest 😕 Ich bin schon ein echtes Weichei geworden. Oder wer hat Ende Oktober schon die Sitz- und Lenkradheiung an 😱

7:00 Uhr landete ich überpünktlich an der Schwimmhalle und natürlich sichert zeitiges Kommen gute Plätze 😊

Empfang der Startunterlagen und schon gab es ein Gruppenbild, mit denen, die auch schon da waren.



Tanja, Katja und Henning waren wohl auch ein bisschen aufgeregt 😀
Leider sollte das (fast) das einzige Bild an dem Tag bleiben.

Es war einfach zu kalt und der schneidende Wind ließ die 3°C wie -2 bis -4°C empfinden.
Über meine Handschuhe von CompresSport hatte ich zum Glücke noch die wind- und wasserdichten Radhandschuhe gezogen, weil ich an den VP´s das verschütten der Getränke nicht auch noch dazu kommen lassen wollte. Es war ne gute Entscheidung.

Was kann ich sonst erzählen? In der Sporthalle gesellte sich ein Typ zu uns und stellte ein paar anfänglich komische erscheinende Fragen: Der wie vielte Marathon das sei? Wie viele Schritte man da wohl mache?
Auf was wir uns am meisten freuen würden?
Und so weiter und so weiter. Auf meine Frage, ob er auch mit liefe, stellte sich heraus, dass er im Auftrag der örtlichen Kirche eine Ansprache halten würde.
Okay ...

Ich machte mich auf den Weg zum Startbereich und hatte ihn schon vergessen, als ich ihn reden hörte.
Und was hörte ich?
Viele Antworten auf seine Fragen.
Das uns jemand an die rechte Hand nehmen werde und uns bei den vor und liegenden 65.000 Schritten führen würde.
Uns bei den zu bewältigenden 63 km begleiten und auf uns achten werde.
Es folgte ein abschließendes Gebet.
Wieder dieses Gefühl und unweigerliche Nässe um die Nase, auch als Atheist.

Was bewegt Menschen, uns mit diesen Worten auf den Weg zu schicken und wieso begleiteten mich die Worte von Armin die nächsten 6 Stunden?



Ich würde mich sehr freuen, wenn du meine Zeilen liest und danke dir sehr für deine Worte 😌
PS: es waren 67.500 Schritte.
Ich lag also ganz gut 😉

8:30 Uhr fiel der Startschuss und mit Katja und Bine sortierten wir uns weiter hinten ein, um den Halbmarathonis den Vortritt zu lassen. Aber es ist wie immer: sie ziehen einfach.
Unser Plan war eigentlich ein ruhiger Jahresabschlusslauf.

Der 10 km Split zeigt, was ich meine:



Es lief einfach zu gut und die ersten 10 km fühlte ich mich wirklich sehr gut.

Bei km 8 erblickte ich zum ersten mal das Pilgerschild und dachte an Armin, und dass das auch etwas war, worauf ich mich freue.



Ja. Ich gestehe, dass ich ihm im Vorbeilaufen einen Kuss aufdrückte, denn auch mein Haus steh am Jakobsweg, wenn auch nur an einem Zuweg.

Wie auch dieses Bild vom Etappenlauf von den Bergischen 5 stammt, stammen auch viele Erinnerungen von da:
vorbei an den vielen ehemaligen Schmieden und Kotten und am Gasthaus Zillertal.






Es war wirklich schön. Schön kalt 😖
Auch wenn gegen 9:30 Uhr die Sonne raus kam und uns, wenn auch nicht an der rechten Hand führend, so  doch gefühlte 1000e Kraniche begleiteten. Pünktlich zur Zeitumstellung verließen sie uns gen Süden und gern wäre ich mit ihnen gezogen.

Wir aber mussten gegen einen fiesen Wind ankämpfen der nur im Wald weniger zu spüren war, doch wenn wir diesen verließen echt sehr übel war.
Aber es nützt ja nichts zu jammern, selbst wenn man genug Grund gehabt hätte.

Und den hätte ich bestimmt gehabt. Habe ich Depp mir doch am Freitag dummerweise ein Stück vom Schneidezahn abgebissen. Und ob das nicht schon blöd genug wäre, beiße ich mir bei den vor Kälte tauben Lippen auch noch so derbe drauf, dass es die nächsten 10 km sehr stark geblutet hat, was es auch nicht einfacher machte. Also wurde das nachführen von fester Nahrung eingestellt und der EnergyCake von 7:30 Uhr musste reichen 😲
Reicht er natürlich nicht, bei ca. 6500 verbrannten cKal. 😯
Was sich ebenfalls in der immer langsamer werdenden Pace wiederspiegelte.

Nur noch ins Ziel kommen war mein Ziel. 
Kilometer 42. Das Halbmarathonziel im Schwimmbad Eschbachtal htte ich mit der gleichen Zeit wie im Vorjahr nach 4:11 h erreicht und in dem Wissen nun noch mindesten 2 Stunden vor sich zu haben, war schon sehr hart. Aber aussteigen war keine Option, wenn ich an die Tränen zurückdenke und das Gefühl, die anderen weiterlaufen zusehen ...

Kilometer 50 und passieren von Bergisch Born, die Erinnerung an einen hier ansässigen Kunden und dem Wissen, jetzt auf eine zähe Asphaltpassage auf dem alten Bahndamm nach Marienheide zukommen, machten es auch nicht einfacher.
Ich überholte einen Läufer der Feuerwehr in Ausrüstung und Sauerstoffflasche auf dem Rücken. Anerkennendes Schulterklopfen und ich kämpfte mich weiter.

Zäh. Sehr zäh ging es weiter zum nächsten VP. Ich versuchte wenigstens ausreichend Flüssigkeit zu zuführen, auch wenn es leider nicht immer an allen VP´s warme Getränke gab, was natürlich im Wald und oft fern von Stromversorgungen, nicht zu erwarten war.
Trotzdem waren die Verpflegungspunkte wie immer gut besetzt und liebe Menschen kümmerten sich gut um uns. Wer stellt sich schon bei den Temperaturen freiwillig in die Landschaft und friert sich die Füße ab. Also man kann den Helfern nicht oft genug "Danke" sagen!!!


Gerade noch denke ich an Katja und schon kommt sie hinter mit angelaufen. Frisch, kaum zu erkennen, dass sie auch gegen die Bedingungen ankämpft.
Wir haben ein paar Worte gewechselt und ich musste sie ziehen lassen, wie ich schon zu früher Stunde Andreas habe ziehen lassen. Michael habe ich genau so wenig zu Gesicht bekommen, wie auch Jens schon wer weiß wo war.
Wie sich später herausstellte waren alle schon im Ziel zu dem Zeitpunkt und ich hatte immer noch ca. 3 km vor der Brust.
Von Spaß konnte schon lange keine Rede mehr sein und ich war tatsächlich am ernsthaften überlegen, warum ich mir so eine Sch... eigentlich antat.

Ich fühlte mich scheiße, wollte nicht mehr. Ich stellte meinen Start beim noch bevorstehenden Advendsmarathon am Twistesee in Frage, und ob ich nach dem großen Wunsch Teneriffa überhabt noch laufen möchte. Ich glaube hätte mir einer was besonderes geboten, ich hätte alle meine Laufklamotten in dem Moment verschenkt ...

Das letzte Stück und die letzten 1000 Meter.
Ein paar flinke kommen vorbei geschossen, haben ja nur 5 oder 10 km abzuhecheln und wir?
Es kommt noch eine Dame mit Ultra-Startnummer und will mich überholen. Aber nen. So weit lasse ich es nicht kommen.
"300 Meter vor Ziel nicht mehr!" Presse ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und gehe in die Endbeschleunigung.

Endlich. Letzte Linkskurve, letzte Rechtskurve und Micha ruft mir zu. Stopp.
Endlich Stopp.
Ich bekomme die Medaille um den Hals gehangen und es kommt keine Freude auf.
Ich will nur noch unter eine warme Dusche. 
Klatsche Katja ab, die lächelnd ihr Bier schlürft.
Ich habe darauf keinen Durst. Nehme das Teilchen, was wir gereicht bekommen, gehe zu Mich. Wechsel ein paar Worte und verdrücke mich unter die Dusche ...



6:35 Stunden für die 63,3 km waren für mich enttäuschend, wenn auch nicht für alle nachvollziehbar.
Aber ich hatte anderes erwartet und hätte das auch sicher unter 6 Stunden geschafft, wenn ...

Ja wenn.
Woran lag´s?
Wetter?

Die Marathons davor?
Der Lauf vom Freitag?

Die Radtour?

Ich würde heute, wo ich die Zeilen niederschreibe sagen: an einer Überlastung liegt/lag es nicht, denn ich habe keine Einschränkungen heute und könnte sicher laufen. Aber ich werde es nicht tun. Ich fühle mich gut. Es war vielleicht eine Mischung aus allen Einflüssen und eine Absage des letzten Wettkampfes habe ich inzwischen wieder verworfen 😲

Abbuzze ...
Weitermachen!



Schließlich war das Ergebnis gar nicht soooo schlecht 😉



Platz 74 der Männer bei insgesamt 308 Finisher und Platz 23 in der AK45 ist doch ganz passabel.

Allerdings stelle ich mal eine erneute Teilnahme in Frage, aber man soll ja niemals nie sagen.

Was ich sage ist Dankeschön, für das Lesen meines Blog und hoffe dass ich euch ein paar Eindrücke eines doch sehr harten Laufes vermitteln konnte.
Ich würde mich freuen, wenn ihr einen Kommentar hinterlasst und sage euch:
Wer sich bewegt, bewegt was!
Und manchmal sind es nur Lücken zwischen den Zähnen, die mein Zahnarzt heute wieder verschlossen hat 😁


Ich verbleibe mit sportlichen Grüßen
Euer Gnü aus Zü

Sonntag, 21. Oktober 2018

Sauerland ...

oh du schönes Sauerland 🎶🎵🎶


Im Sauerland sind die meisten mittelständigen Marktführer zu finden, die, die jeder kennt oder täglich in der Hand hat und betätigt.
Sei es die Armatur von Grohe oder Kludi und KEUCO, die Toilettenspülung von Viega, oder das Fahrwerk von Eibach.
Im Sauerland ist die höchste Dichte an Inhabergeführten mittelständigen Unternehmen, die unzählige Patente und Entwicklungen vorzuweisen haben.

Und so bin ich, zu mindestens 2 x in der Woche, hier beruflich unterwegs und liebe es, hier zu arbeiten.
Die Menschen sind ehrlich und offen zu dir. Du weißt einfach woran du bist.

Seit 12 Jahren werde ich auch immer durch entsprechende Plakate auf den Falke RothaarSteigMarathon hingewiesen und habe ihn immer wegen dem zeitgleich stattfindenden Dresden-Marathon in die Wunschliste verschoben.
Aber nach meinem 3. und in 2017 stattgefunden Lauf in Dresden habe ich mir geschworen: 2018 geht´s ins Sauerland 😉

Also habe ich mich im Dezember 2017 angemeldet und so ist die Teilnahme fest.

Letztlich soll dieser Lauf, wie auch der Brocken-Marathon in der vergangenen Woche, der Vorbereitung auf den Jahresabschluss beim Röntgenlauf in Remscheid in der kommenden Woche dienen.

Endlich war es nun so weit und am Samstagfrüh wachte der Gnü so ganz ohne Wecker auf und "sprang" wohlgemut aus der Heija.
Zum Glück. Denn fast hätte ich den Wettkampf verpennt. Zum Glück schaute ich noch mal auf die Web-Seite des Veranstalters und bekam fast einen Herzinfarkt. Denn ich hatte tatsächlich den Lauf für den Sonntag in den Kalender geschrieben 😨

Nach 3 Toast und Kaffee saß der Gnü bei kuscheligen 2°C im Hotel Henry und machte sich aus seinem kleinen Züschen in Hessen über das Züschen in NRW auf den Weg nach Schmallenberg.


Na und wenn dann im Radio Iron Maiden "run to the hills, run for your lifes" läuft, und du so einen Blick ins Edertal einfängst, muss das ein guter Tag werden.




(Ach so: denen die jetzt glauben, ich fotografiere während der Fahr: Nein. Ich halte an und schieße das Foto, ist ja morgens nichts los und poste auf dem nächsten Parkplatz)

Wer beizeiten startet hat auch den besten Parkplatz 😊
So stand der Gnü direkt vor der Dusche an der Großsporthalle und keine 300 Meter vom Zielbogen entfernt 😉

Ein bisschen Marathon-Luft in der Halle geschnuppert und tatsächlich ein sehr nettes Gespräch mit einem, mir bis dato unbekannten Armaturen-Hersteller, geführt, der als Sponsor ausstellte 😖 



Wenn man sich überlegt, dass man für 32,- € Startgebühr vom Hauptsponsor ein sehr tolles Unterhemd in die PapierStarterTüte bekommt, da kann man sich mal echt nicht beschweren. Auch wenn es dafür keine Finisher-Medaille gab 😮

Kurz Zeit später traf ich das erste bekannte Gesicht und freute mich, Jana mal wieder zu treffen.


Eigentlich wollte ich mich auch noch mit Helmut, den ich von den Bergischen 5 kenne, treffen, aber irgendwie haben wir uns erst ganz kurz vorm Startschuss gefunden und so gab es leider kein Bild von uns 😩

© Versanstalter
Nach lockeren 3, 5 km zum warmlaufen wurde es dann schon anstrengender.
Einige liefen tatsächlich immer noch, nur der Gnü verfiel in seinen BergaufStechSchritt 😃 was sich hintenraus als gute Entscheidung herausstellen sollte 😉

Ich ließ sie laufen und wusste, dass ich den oder die andere später wiedertreffen würde.

Endlich waren wir oben, wenn man das im Sauerland und bei dem Profil überhaupt so sagen kann. Man war zwar oben auf dem RothaarSteig, aber es ging natürlich nicht wirklich flach weiter.

Ab und zu muss man natürlich auch mal den Blick ins Sauerland schweifen lassen und ich wäre ja nicht ich, wenn ich nur laufen würde, ohne es in Bits und Bytes zu brennen.

vor Jagdhaus

vor Schanze

Was kann man sonst berichten?

Der RothaarSteig ist einer der schönsten Wanderwege und so war er bei der herausgekommenen Sonne bei 12°C gut besucht von Wanderern und Mountenbikern. Und auch hier bewahrheitet sich wieder meine Meinung zum Sauerland: ALLE, und die Betonung liegt auf alle, nahmen Rücksicht auf uns und gingen zur Seite und klatschen uns auch anerkennend zu. Ich liebe das Sauerland 💚

Was einigen, die sich vielleicht für eine Teilnahme interessieren, auch interessiert:
Die VPs sind gut bestückt mit Wasser, Tee, Iso und Cola. Bananen, Schoki und Äpfel gibt es auch und das ganze aller ca. 5-7 km, sodass das mitschleppen eines Trinkrucksackes unnötig ist.

Meine persönliche Erwartung lag einfach auf "langer Lauf" ohne Ziel- und Zeitvorgaben, da ich ja nächste Woche noch 63 km vor der Brust habe und ich die Strecke ja auch nicht kannte.

Meine 10km-Splitts sahen im Nachhinein betrachtet sehr gut aus und ich hatte also die richtige Strategie gewählt.


Da es ab km 30 ja "nur" noch bergab gehen würde konnte ich hier noch ein bisschen Gas geben, denn bergab kann ich ganz gut, wenn auch nicht mehr ganz so schnell, wie früher.

Einige andere hatte da mehr Probleme, hatten übel mit Krämpfen zu tun und wurden eingesammelt 😰

1000 Meter vorm Ziel hatte ich Lisa eingeholt, die in der Bergabpassage mit einem unglaublichen Speed an mir vorbei gepfeffert kam.



400 Meter vorm Ziel lief die nächste Frau vor mir, die ich eigentlich nicht mehr überholen wollte, aber sie meinte "lauf mal".

Nach 3:49:18 h konnte ich die Stopp-Taste an der Suunto drücken und hatte tatsächlich den 69. Platz (BJ 69 😂) von 272 Finishern und Platz 13 in der AK 45 im Sack.



Wenn ich dann noch die vergangenen Läufe statistisch betrachte:
Im flachen Kassel nur 4 Minuten schneller und heute sage und schreibe 20 Minuten schneller, als beim Brocken-Matathon 😄
Na dann kann ja der Röntgenlauf ja kommen 😊

Nach der Dusche freute ich mich natürlich auf das von vielen Freunden mehrfach hochgelobte Kuchenbuffet.
Nur leider waren die Halbmarathonis eher im Ziel wie wir und hatten sich schon durchs Buffet gepflügt 😱


Na gut, 2 Stück hat der Gnü auch noch erstanden und kann so wenigstens bestätigen: sehr lecker 😋


Nach kurzem Gespräch und Glückwünschen an den oder die andere ging´s auf den Heimweg.
Und was soll ich sagen?
Der Tag endete so traumhaft, wie er begann.

Auf dem Weg nach Winterberg, hinter dem Abzweig nach Bad Berleburg am Albrechtsplatz, kurz vor der Hütte Hoheleye stand doch tatsächlich eine Herde Wisente an der Straße.

Ich traute kaum meinen Augen.
Sie wurden vor einigen Jahren in die Wisent-Wildnis bei Hilchenbach ausgewildert und der eine oder andere Landwirt und Waldbesitzer wehrt sich inzwischen und ist der Meinung, man müsse sie wieder einfangen.

Ich sah, dass niemand vor mir und niemand hinter mir war, schaltete die Warnblinkanlage ein und stoppe Henry für dieses unglaubliche Glücksbild 💓💓💓


In Langewiese fuhr ich rechts ran und musste der Welt mein Glück auf diversen Sozialmedia-Plattformen mitteilen.
Seit 12 Jahren fahre ich hier rum und heute habe ich sie zum ersten Mal in Echt gesehen 😍
Und ob ihr es glaubt oder nicht: um die Nase wurde es schon sehr feucht.
So viel Glück an einem Tag: tolle Ausblicke in unsere/meine Welt, ein toller erfolgreicher Lauf und Wisente. Das ist schon ein bisschen viel für einen Tag 😊

Vielleicht konnte ich den einen oder anderen anstiften auch mal ins schöne Sauerland zu kommen und auf den Höhen des RothaarSteiges die Welt zu entdecken.

Ich danke euch von ganzem Herzen für das lesen meines Blog, kann euch wieder einmal bestätigen
Wer sich bewegt, bewegt was
Und wenn es wieder so schöne Erinnerungen sein werden, die im Kopf gefangen sind.

Ich verbleibe mit sportlichen Grüßen in die Weiten der Republik
Euer Gnü aus Zü

Sonntag, 14. Oktober 2018

Was ein Brocken ...

was da gestern abgeliefert wurde 😲


Also nicht (nur) von mir.

Nein auch Patrick hat die Insel in Schutt und Asche gelegt.
Hier das Interview nach dem Ironman Hawaii 2018


Herzlichen Glückwunsch zu der Leistung.
Tzz. unter 8h nen Ironman ...

Unsere Nationalmannschaft hat sich nun endgültig in die Lächerlichkeit verabschiedet. Na wenigstens für mich, der ich keinen Plan von Fußball habe.

Und so geht der 41. Harz-Gebirgslauf 2018 in Wernigerode fast unter. Aber nur fast 😉

Der Oktober steht ganz im Wettkampfmodus, wird danach der Gnü die Schuhe in die Winterpause verabschieden, soweit man das so sagen kann 😁 und den Beinchen ihre wohlverdiente Ruhe gönnen.
Na wenigstens wird es eine Wettkampfpause geben. Nach 10 Ultras und 4 Marathons muss das auch sein ...

Auch dieses Jahr stand der Harz-Gebirgslauf auf der Wunschliste, wenn der auch nicht gerade als einfach zu bezeichnen ist und das Wetter auf Norddeutschlands höhstem Berg nie kalkulierbar ist.
Aber nach 2 Teilnahmen und Sonnenschein kann man hoffen 😃

Der Oktober ist ja nach dem sehr ungewöhnlichen Sommer auch kein echter Oktober und die kurzen Klamotten wurden aus der Kiste wieder herausgekramt. Selbst die lang/lang-Entscheidung bei der Bekleidungsauswahl für´s Rad wurde wieder in kurz/kurz geändert 😃

Am Freitag war es dann endlich so weit:


Der Gnü hatte mal die Wettkampftasche gepackt und verzog sich nach seiner privaten Pasta-Party recht schnell in die Kiste.

5:30 Uhr Abfahrt und Mitteilung an Thomas, den ich in Wernigerode nach unserer Heimfahrt vom ArberlandUltra wiedertreffen wollte.
Schließlich gab´s ne kleine Überraschung 


Also nicht das Rad 😂😂😂

7:45 Uhr stand der Gnü zielsicher auf selbem Parkplatz, wie nun schon 2 x 😊

Die Startunterlagen auf der Himmelforte abgeholt und endlich Menschen in der realen Welt getroffen, die man nur aus den sozialen Netzwerken kennt.


Stefan, Gnü und Jens, der meinen Geburtsnamen als Nachnamen trägt 😤

Nach langer Warterei kam dann auch Thomas angetrabt und bis zum Start des großen Feldes war nicht mehr viel Zeit.
Aber für ein Bild reicht´s immer


Nach kurzer Ansprach und warmhüpfen setzten sich die etwa 800 Starter und Starterinnen in Bewegung.


Das Wetter versprach heute zu den 1300 Höhenmetern eine besondere Herausforderung zu werden und doch habe ich mich gegen die Mitnahme des Trinkrucksacks entschieden, denn die VP´s sind immer zwischen 5 und 7 km auch ohne zusätzlichem Trinken gut zu erreichen. Im Training laufe ich ja 20 km auch ohne ...

Aber: keinen VP auslassen war die Maxime und der Gnü hielt sich dran 😊

Die Strecke ist nun bei der 3. Teilnahme auch nicht mehr so spektakulär und doch gibt es Passagen, auf die ich mich sehr freute, wenn sie auch nicht einfach sind.

Kurz hinter dem 1. VP in Ilsenburg überholte ich Ivi, die ich von diversen langen Kanten kenne und besonders vom Treppenmarathon 2016 in Radebeul.

Dann ging es an der Ilse, parallel den Heinrich-Heine-Weges, dem Ziel Brocken auf 1141,2 m ü. NHN entgegen.


Ich sah ihn ja bereits bei der Anfahrt, aber umso näher man kommt ...

Auch auf diese Passage habe ich mich sehr gefreut und wusste, hier gibt´s ein Bild ...


Einfach traumhaft.

Bevor dann der Panzer-Plattenweg in Angriff genommen wurde traute ich meinen Augen kaum.
Das Shirt, die Figur kennst du.
Martin!
Das war eine Überraschung.

Wir sind uns zum ersten Mal beim SachsenTrail 2016 begegnet, als er mich kurz vorm Ziel zersägt hat, dann beim Müritzlauf, wo ich mich revanchieren konnte, und im Juni diesen Jahres wieder am Rabenberg.

Nach kurzem Plausch ließ ich ihn ziehen, denn "dieser Weg, wird kein leichter sein ..." ging es mir durch dem Kopf und stapfte tapfer dem Gipfel entgegen.

Natürlich nicht ohne auch hier das Handy zu zücken.


Man muss auch mal zurückblicken und diesen Blick aufsaugen.
Wie sag ich da so gern?
"Wer langsamer läuft bekommt mehr für´s Geld!"

😂

Ein Träumchen und der Vergleich 2017 zu 2018 verdeutlicht, was ich meine:



Letztes Jahr lag der Gipfel komplett im Nebel und dieses Jahr: strahlender Sonnenschein 😎

Oben stand Stefans Frau, die mit der Harz-Gebirgs-Bahn hochgefahren war und hat mich fotografisch eingefangen.


Und sogar in bewegten Bildern 😊


Dann kam das eigentlich harte Stück.
Wenn man mit anderen spricht, sagen sie immer: da hoch? Was anstrengend!
Ja. Schon. Aber der Rückweg erst!

Bergsteiger sagen auch immer: "der Berg ist bezwungen, wenn du wieder unten bist!"
Auch für einen Berglauf gilt das.
Viele, die ich auf den 21 km abwärts überholt habe, haben mit Krämpfen zu tun gehabt und es war echt übel anzusehen bei manchen.


Ich denke das Höhenprofil sagt alles ...

Auch wenn es weh tat und in 7 Tagen der nächste Landschaftslauf mit dem angeblich längsten Kuchenbuffet im Sauerland auf dem Plan steht, konnte ich es doch stellenweise gut rollen lassen, auch wenn das Ziel sub 4:00 h nicht mehr erreichbar war.

Nach 4:09:48h und einer gefühlt nie enden wollenden Bergabpassage ins Ziel auf der Himmelforte war´s dann endlich geschafft und der Gnü Glücklich und zufrieden.
Medaille um den Hals, ab zum Hotel Henry und unter die Dusche.


Wieder hoch zum Zieleinlauf, denn Thomas und ich wollten ja noch mal quasseln und was tauschen 😊

Auf dem Weg dahin traf ich noch Dagmar, die ich ganz vergessen hatte das sie da war, und Falk, meinen jungen Freund aus Fritzlar.

Erst einmal Speicher auffüllen:


Lecker Kartoffelsuppe (vegetarisch)


Anschließend leckeren Kuchen von Thomas und ab auf den Heimweg, denn unsere Tochter war bei uns, und wir wollten uns unbedingt noch sehen 💕

Wir trafen uns in Kassel und das Speicher Auffüllen ging in die 3. Runde 😨


Ich glaube ich muss heute noch mal nen Marathon einschieben 😂😂😂

Nun gut.
Damit ist der 41. Harz-Gebirgslauf abgelaufen und ich habe meinen 50. offiziellen Marathon/Ultramarathon auf der Habenseite.
Wer mag darf gern meine Zielkontrolle durchstöbern. 
Vielleicht findet ihr ja was schönes, was ihr mal Laufen wollt 😉


In diesem Sinne verabschiede ich mich bis nächste Woche, wenn es ins Sauerland geht zum Buffettest geht 😃

Ich danke allen vom ganzen Herzen, die ich in Wernigerode treffen durfte, euch allen für das Lesen meines Blog und würde mich freuen beim nächsten Mal wieder viele liebe Menschen treffen zu können.

Bleibt alle schön und gesund und immer daran denken:
Wer sich bewegt, bewegt was!

Und wenn es auch manchmal nur die schönen Erinnerungen im Kopf sind, aber die sind es Wert!

Mit sportlichen Grüßen
Euer Gnü aus Zü