- die Nervosität
- das kribbeln
- den Geist
- die Anderen um mich herum
Egal wie viele Wettkämpfe du schon bestritten hast. Egal wie erfolgreich du gewesen bist, oder nicht.
Nichts ersetzt das Gefühl am Start zu stehen und auf den Schuss zu warten und endlich den Endorphinen freien Lauf zu lassen.
Nachdem ich in 2013 die Nordhessencup-Serie krankheitsbedingt beenden musste, aber immerhin unter die Topp 15 kam, obwohl ich bereits in der Topp 10 lag, wollte ich es dieses Jahr doch noch mal versuchen.
Neue AK, neues Glück.
Allerdings ist das Teilnehmerfeld in der AK größer und somit wird es wohl schwieriger werden eine Toppplatzierung (wow, 3 x p, hihi) zu erlaufen.
Aber: Versuch macht Kluch :-))
So trug ich also die Termine fein säuberlich in den Kalender ein, denn: Ziele definieren und aufschreiben und am Ende kontrollieren!
Am 24.05., dem 15. Todestag meiner Mama, sollte also der für mich 1. Lauf der Nordhessencup-Serie starten, allerdings bereits der 8. Lauf in der Serie. Aber davor hatte ich eben andere Ziele. Mehr folgt später.
Die Woche startete am Montag mit einer kleinen Auslaufrunde vom Kellerwald-run.
Hatte ich am Sonntag echt noch unmittelbar nach dem Lauf die Schnauze voll, sah die Welt am Folgetag schon wieder ganz anders aus und wat mut, dat mut ;-)
Kleine Runde von 40 Minuten reichten vollkommen aus und ich war zufrieden mit mir und dem Fahrgestell. Das hatte nämlich gar nichts ;-)
In den Brooks PureCadance2 lief es sich nach der Trailrunde ganz gut und ich beschloss, die Eine oder Andere Runde in der Woche wieder öfter mit den Pure zu laufen.
Dienstag:
Dienstreise nach Amberg und der feste Wille, die Lauftasche zu hause zu lassen. Aber ...
Natürlich stand die dann doch im Auto und wie sich am Abend herausstellte eine gute Entscheidung.
Nach einigem Stress und viel Organisation im Stammwerk traf ich mich 17:45 mit meinem Lauf-Kollegen Peter zu einer entspanten Runde durch die oberpfälzer Landschaft. Und ich muss gestehen, nach nunmehr 8 Jahren könnte mir Amberg gefallen :-)
Nach kurzer Strecke auf Asphalt und Handbottle fast leer bogen wir ab und es wurde abseits der Hauptstraße schön ruhig.
Leider hatte die Blindschleiche, welche nicht zur Gattung der Schlangen gehört, kein Glück :-(
Sie wurde trotzdem erwischt.
Blindschleiche |
Peter voraus :-) |
Peter und Peter |
Amberger Runde |
Am Abend musst ich natürlich auch noch was essen und nutze die Gelegenheit, um ein paar Eindrück von Amberg auf den Chip zu bannen.
an der Vils |
Stadtmauer Amberg |
Mittwoch stand im Zeichen der Messeschulung für die Automatica in München. Da freu ich mich schon sehr drauf. Zum Einen liebe ich den Messeauftritt und zum Anderen werde ich mich am Abend mit +Thomas Sonntag zu einem kleinen Laufründchen an der Isar treffen :-)
Spät Abends daheim angekommen und nur noch tot auf dem Sofa zusammengebrochen :-(
Donnerstag hatte ich schon wieder mehr Mut und suchte mir den Haus-Trail aus. Mal sehen,was so geht, dachte ich.
Und es ging gut. Ich konnte absolut keine Beeinträchtigungen feststellen und stellte meinen Vorsatz das Laufen zu pausieren mal wieder in Frage.
Donnerstag auf dem Haus-Trail |
So sind es immerhin fast 16 km mit fast 400 po. hm bei 5:50 min/km geworden und es war verdammt heiß und ich froh, dass ich unterwegs am Sauerbrunnen frisches Wasser in die Handbottle füllen konnte :-)
Freitag musste ich mal niemanden irgendwo hinbringen oder abholen und die bessere Hälfte hatte Spätdienst und so konnte ich nach getaner Arbeit noch aufs Rennrad und ne kleine Runde durch den Chattengau drehen.
Es hat sich inzwischen fast als beste Kurzstrecke erwiesen. Fahren hier wenig Autos und auch für die Motorradfahrer scheint die Strecke keine Reize zu haben. Wobei; ich sehe das anders.
Freitagsrunde durch den Chattengau |
Von hier ging es abwärts nach Großenritte, weiter nach Hertingshausen und über Holzhausen, Dissen nach Gudensberg. Und hier hätte ich mal wieder das Smartphone ...
In letzter Zeit stürzt +Runtastic ständig ab, so dass auf dem Rad die Entscheidung für eine neue Aufzeichnungstechnik fiel. Zum 5. Mal in den vergangenen Tagen hat mich die Aufzeichnung geärgert und meine Statistik verfälscht. Jetzt ist Schluss und irgendwie nervt in letzter Zeit auch das Phone am Arm oder auf dem Lenker :-(
Sonnabend jährte sich also zum 15. Mal der Todestag meiner Mutter und ich konnte allein meinen Gedanken nachhängen.
Die Kids waren unterwegs, die liebe Frau arbeiten und der Gnü aus Zü mit Gartenarbeit beschäftigt nachdem er den Wochenendeinkauf der besseren Hälfte abgenommen hatte. Muss sie ja nicht am Abend los :-)
Nach langer, quälender Krankheit wurde meine Mama erlöst und immer noch denkt man, was hätte man tun können. Wir waren so weit weg und helfen ...
Was soll man bei Krebs helfen, wenn doch auch die Mediziner nicht mehr helfen können? Leider konnte sie nicht ihre Enkel aufwachsen sehen, unsere kleine Hütte und auch die Erfolge im Job bleiben ungeteilt, ebenso die im Sport und die der Kinder. Das macht mich auch heute, nach so vielen Jahren und auch in meinem Alter, noch sehr traurig.
Aber was steht in so vielen Anzeigen in der Zeitung:
"Tod ist nur, wer vergessen wird"! So bist du also immer noch bei uns und begleitest uns auf unseren Wegen.
Und einer meiner Wege ist das Laufen.
Wie Eingangs erwähnt waren die bisherigen Ziele erreicht und die Wettkämpfe lagen hinter mir. So konnte ich die Nordhessencup-Serie in der 10.000 Meter-Disziplin aus dem letzten Jahr wieder in Angriff nehmen, in der Hoffnung, in 2014 genug Starts hinzulegen, um in die Wertung zu gelangen.
Nach getaner (Garten)Arbeit machte ich mich auf nach Wolfhagen und mit 20 Minuten Fahrt nicht wirklich eine Weltreise.
Shirt, Unnerbuchs und Schuhe, mehr brauch man dafür ja nicht. Duschen wollte ich daheim.
Pünktlich 15:00 Uhr fing es an zu regnen, sodass das Einlaufen mehr um die Pfützen rumeiern hieß, als entspannt den ersten Wettkampf entgegen zu sehen.
Ich traf noch Fred, den ich bereits beim Kassel-Marathon an der Kleiderabgabe sprechen konnte und so hatten wir gleich Gesprächsstoff. Allerdings keine erfreulichen Nachrichten, war er doch trotz Toppfit und deutlich Trainierte, als ich, erst nach 4:20 h in Kassel ins Ziel gelaufen und fand es zum Einen sehr Schade, dass im Auestadion kaum noch was los war und auch auf der Strecke zu wenig Zuschauer.
Dafür hat er sich mal Checken lassen und musste leider die Ziele wegen erblich bedingter Blutprobleme neu stecken. Tja, so ist das Leben. Aber wenn die Anatomie oder die Parameter nicht stimmen ...
15:10 positionierten wir uns am Start, das Handy wurde gestartet und schon fiel der Startschuss.
Wie immer; die Langsamen standen in der 1. Reihe :-(
Leute! Ganz ehrlich. Ihr solltet euch und eure Leistungen etwas besser einschätzen. Und wenn das Starterfeld aus 105 Startern besteht muss man nicht ganz vorn stehen, um bei km 2 überholt zu werden.
Sei´s drum. Startschuss. Handy "Start" und in der Gürteltasche verstaut und los ging es.
In letzter Zeit geht mir die Oberarmtasche und runtastic, wie schon gesagt, auf den Nerv und ich habe mich mit einer neuen Laufuhr belohnt. Aber bis zum Eintreffen meiner Souunto Ambit2 Black HR dauert es leider noch ;-(
Nach 2 km hatte ich schon wieder einige der Vornstarter-Elite einkassiert und da ich ein ganz gute Beißer am Berg bin, war das so schwer auch nicht. Nach 3 km hatten wir den Asphalt hinter uns und die erste Wasserstation erreicht. Aber ich wollte heute mal auf das erfrischende Nass verzichten und machte mich auf die Verfolgung der nächsten Läufer.
Hat schon was, das Feld von hinten aufzurollen :-)
Und wenn du dann noch einen einsammeln kannst, der sich die Schuhe binden muss ...
Bei nem Ultra, oder Marathon kein Thema, aber bei 10 km hast du mit 30 sek. Schuhebinden verloren. Er auch :-)
Nach etwa 7 km hatten wir den höchsten Punkt des Rundkurses erreicht und es folgten 1000 Meter bergab auf gut festgefahrener Schotterstrecke, wie fast 80% der Strecke.
Cool. Gut ist es gelaufen, also der Gnü. Mit 3:20 min/km habe ich so einige einsammeln können und am darauffolgenden letzten Anstieg noch 2.
Fred sah ich auch in etwa 300 Meter Entfernung, aber uneinholbar. Er ist wohl besser weggekommen am Start.
Letzte Linkskurve und noch eine rechts. Da stand Winfried Aufenanger und feuerte uns noch mal so richtig an. Ist schon eine besondere Ehre, wenn der Marathon-Bundestrainer an der Strecke steht und dir eine tolle Zeit bestätigt :-)
Noch mal Gas und die letzten knapp 1,5 km Asphaltweg unter die Brooks Defyance7 genommen und es war geschafft.
Uhr gestoppt und das amtliche Ergebnis lautet:
8. Lauf Nordhessencup-Serie Wolfhagen |
Ich bin sehr zufrieden und mit der Zeit ebenso. Ich kann ja ab nächster Woche gezielt Intervalle trainieren, mit meinem neuen Trainingsspielzeug :-)
Strecke 8. Lauf NHC-Serie Wolfhagen |
So klang der 1. Wettkampftag der Nordhessencup-Serie gut aus und wurde mit einer Flasche Rotwein auf der Terrasse beendet, was ich später in der Nacht sehr bereute :-( Kreislauf und Kopf! Ihr wisst Bescheid?!
Sonntag nach dem Spaziergang an der Eder mit meiner Frau und in der Sonne sitzen und Füße in der Eder abkühlen ging es noch mal mit dem Rennrad los. Zappelfillippsyndrom :-)
an der Eder |
in der Eder :-)) |
Das Wetter war so was fürs Rennrad geeignet. 22°C und windstill :-) und im Chattengau perfekt, da die oben erwähnten Rohstoffverbrenner ja in der anderen Richtung unterwegs waren. Und was soll ich sagen? Prima Entscheidung. Mich haben auf den 66 km 5 Autos überholt :-) Die entgegengekommenen habe ich gar nicht erst gezählt. Ich hatte den Eindruck Deutschland sei verweist.
Allerdings wählte ich heute die Runde mal entgegen dem Uhrzeigersinn. Ein bisschen Abwechslung muss ja sein.
Durch die Windstille und die recht flache Strecke hatte ich bis km 25 einen Schnitt von 30 km/h drauf, wusste aber bei den kommenden Anstiegen dies nicht halten zu können. Auch die so angenehmen 22° waren unterm Strich doch wärmer und das Tempo forderten viel Flüssigkeit. So war meine Flasche bei km 40 leer und ich freute mich auf das frische Quellwasser im Habichtswald bei km 45 aus dem Jakobsborn nahe der Quelle Bethelborn.
Aufgetankt erklomm ich die letzten Höhenmeter und konnte frisch in Niedenstein den Berg hinabschießen. 30 ist nur für Autofahrer :-)
Unterwegs ging mir immer wieder das Lied von Purpel Schulz aus den 80ern durch den Kopf:
Leben, immer nur Leben.
Keinen Tag vergeben...
Nur bei mir kam was anderes als Text raus:
Treten, immer nur Treten.
Keinem Berg nachgeben...
Und so machte ich noch den Schwenker über Merxhausen und nahm den letzten Berg für heute. Von hieraus geht es fast nur noch bergab durch Elbenberg (noch nie traf ich hier einen Elb. Oder ich bin zu schnell), nach Altendorf und ich hatte Züschen wieder erreicht.
66 km in 2:30 h bei 718 pos. hm waren ja ganz ordentlich und der Schnitt von 26.8 km/h nicht schlecht.
In der Wochenstatistik kommen wir also auf eine ganz passable Leistung.
KW21 |
Euch danke ich sehr fürs Lesen und würde mich freuen, wenn ihr wiederkommt.
Mit sportlichen Grüßen und immer schön in Bewegung bleiben :-)
Euer Gnü aus Zü