Dienstag, 17. September 2024

Aufgeben ...

kannst du bei der Post.

sage ich immer und dieses Motto ist inzwischen ein echtes Lebensmotto geworden 😉

2020 hatte ich mir in Nordholland vorgenommen wieder mehr den Fokus aufs Laufen zu legen, aber es lief nicht wirklich gut und heute weiß ich, woran es lag.
Nicht, wie vom Onkologen aufs Alter geschoben, sondern ganz klar Fehlinterpretation der Blutwerte Seinerseits.

Aber: Aufgeben kannst du bei der Post!

Das Bild geht mir so oft durch den Kopf und genau so habe ich es gehalten.

Zweitmeinung eingeholt und inzwischen kann ich nach nun 4 Jahren nach dem letzten Wettkampf in Marburg sagen:

ich bin wieder hier, in meinem Elexier 😜

Ja. Oft war ich am Verzweifeln, am Aufgeben, da laufen so keinen Spaß machte. Schmerzen in der Brust, Atemnot, stehenbleiben, nach Luft schnappen. Selbst Rennradfahren machte so keinen Spaß und ich war wirklich ab und an dran, meinen Italiener verkaufen zu wollen 😱

Arztwechsel und Neustart mit Verständnis und Zuspruch. Heute bin ich ihr sehr dankbar und bin (fast) wieder da, wo ich eigentlich dachte, nie wieder hinzukommen.

Ich startete gaaaanz langsam mit Laufen. Abwechselnd Gehen und Laufen. Wie man es in vielen Büchern für Einsteiger lesen kann. Aber ich dachte, dass das als "Alter Hase" ja nicht sein muss. Heute weiß ich, dass das der richtige Einstieg war.

Meine Hämatologin bestärkte mich in meinem Vorhaben und gab grünes Licht. "Tun Sie es! Wenn es nicht geht, werden Sie es schon merken." Aus ihrer Sicht sprach also nichts dagegen und als ich meine Blutwerte von "früher" mit denen von heute verglich, stellte ich fest, dass ich mit so beschissenen Werten noch Ultra gelaufen bin. Warum also nicht? 🤔

Mein Reha-Antrag wurde im April genehmigt und somit entstand ein Plan im Kopf, der es lohnte angegriffen zu werden. Ich werde versuchen den Brocken-Marathon als:

1. Reha-Abschluss in Angriff zu nehmen und 

2. als Wiedereinstieg ins Laufleben 😌

Also einen alten Marathonplan ausgekramt und als Zielzeit 4:00 h ganz vorsichtig anvisiert. Irgendwann kam im Plan die Vorgabe auf einen Test-Halbmarathon und der fiel doch tatsächlich auf das Datum des Kassel-Marathon.

Wenn das kein Zeichen war?

Hier habe ich schliesslich mit dem Laufen begonnen und habe meinen ersten Marathon laufen wollen. Was macht Man(n) denn sonst, wenn die 42 im Lebenszyklus auftaucht?

Damals habe ich tatsächlich den Halbmarathon "überlebt", Blut geleckt und bin so richtig ins Laufleben eingestiegen.

57 Marathons und Ultra-Marathons stehen inzwischen auf der Haben-Seite und wenn ein Neustart, dann doch in Kassel ☺️

Nach der Ankunft aus Nordholland, wo wir, wie jedes Jahr, unseren Urlaub verbracht haben, also auf nach Kassel zur Startnummernausgabe und Wettkampfluft schnuppern.

Ja. Das war echt schön und ich fühlte mich, wie in alten Zeiten. Nur nicht mehr so aufgeregt und hibbelig 😄

Am Sonntag ging's nach Kassel. Bei 4,5°C genau nicht mein Wetter 🥶.

Ich habe wirklich mehrfach überlegt, ob ich es lasse und nicht starte 😮.

Aber: Aufgeben kannst du bei der Post 😉.

Im Startbereich traf ich Thomas, mit dem ich viele viele Läufe im Nordhessen-Cup gelaufen bin und der auch ein alter Ultra-Hase ist. Inzwischen auch ruhiger, wie er meinte und ich war gespannt. Mein Plan war einfach ohne zu überpacen ins Ziel kommen, auf den Körper hören und sehen, wie es, bzw. der Gnü, läuft.

Am Start war ich so ziemlich der einzige mit Mütze. Alle eher mit Cap und lockerer Kleidung. Ich mit Longslive und Windjacke und am zittern, wie ein junger Hund, froh, als endlich der Startschuss fiel.

Dann also mal los und ruhig bleiben, Brauner 😉

Von der Damaschestraße in Richtung Waldau und ich kann heute sagen: die Strecke war richtig richtig schön: vorbei bei BODE Richtungs Salzmannhausen, Holländische Straße, Mombachstraße und den ersten Anstiegen.

Der Endspurt, über die Obere Königstraße, vorbei am Rathaus, runter zum Ottoneum und vorbei an der Orangerie, waren meiner Meinung nach eine richtig gute Aufwertung der Strecke.

Und dann natürlich der Zieleinlauf im Auestadion. Das Beste, was dir passieren kann ❤️.

Der Stadionsprecher und der HR1 sorgten zusammen mit den gut gefüllten Stadionplätzen für Gänsehaut pur und als der Gnü dann endlich die Stopptaste drücken könnte liefen unweigerlich Tränen 🥹

Nie im Traum hätte ich das erwartet: von Anfang an einen guten Lauf gehabt. Hinter der Messehalle an die Seite und Pipi. Der Zugläufer war natürlich weg.

Aber sowas von Hupe 😜

Ich habe bei km 5, 15 und vorm Ziel ein Iso getrunken, ein Gel bei km 12 und kann mich einfach nicht beschweren.

Ohne Atemprobleme, ohne Einbruch ohne Gehpausen, eine konstante Pace um die 5:22/km die ich auf den letzten km sogar noch forcieren konnte und bei 5:16/km zum Schluss mehr als sehr dankbar und zufrieden sein kann.

Also ich dann auch noch das Ergebnis meines ersten Laufs sah:

Unglaublich: auf die Minute genaue Zeit, und das schließlich 13 Jahre später und um einige Erfahrungen und eine beschissene Diagnose reicher.
Aber endlich ein neue Medaille an der Wand ☺️
Lange genug habe ich darauf gewartet und bin total Happy und zufrieden, wie man mir auch sicher ansieht 😉

Dann mal vielen Dank für's Lesen und vielleicht einen Kommentar, für den ich heute schon Danke 🙏

mit sportlichen Grüßen 

Euer Gnü aus Zü

Donnerstag, 25. April 2024

Neustart?

Wenn ich etwas vorhabe, ist meist nichts dahinter.
Nur was ich hinter mir habe, hatte ich vor.

Heinz Rudolf Kunze

So begann ich meinen Post im Jul 2020.

Ich hatte alles auf Null gestellt und wollte neu anfangen.
Aber ersten kommt es anders, und zweitens als man denkt 😔


Daraus wurde nichts.
Eher Sendeschluss 😕



Alles schlief ein.
Freunde meldeten sich nicht mehr, Wettkämpfe fanden nicht statt und Corona machte so manchem Verein den Gar aus und auch der Blog wurde kaum noch gefüllt.
Womit auch?

Aber
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Der Gnü kann nicht aufgeben und ich habe neue Ziele anvisiert:
So werden mein Lieblingsmensch 💓 und ich natürlich wieder zu unserer Lieblingsinsel aufbrechen, die Sonne und Mallorca genießen.

Im September geht´s natürlich auch wieder in unsere 2. Heimat Nordholland und wenn wir von da wieder kommen ...

Ich werde genau da wieder anfangen, wo mich 2011 das Fiber packte 😊


Genau. In Kassel werde ich wieder mit einem Halbmarathon starten und versuchen in Ziel zu kommen 😂
Ich denke, dass das zu schaffen ist und dann werde ich entscheiden, ob das "große" Ziel Harz-Gebirgslauf zu schaffen ist 😲

Einen Marathon möchte ich so gerne noch mal schaffen.
Ob es dann gleich so hoch hinaus gehen muss?



Aber da ich ab September quasi vor der Haustür Norddeutschlands höchsten Berg zur Reha sein werde ...
Warum nicht versuchen 😌
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Ich werde es sehen und Kassel wird mir sagen, ob das geht oder nicht 😏

Also steigt die Vorfreude und Ziele braucht der Mensch im Leben. Sonst dümpelt es vor sich hin und nichts ist geschafft.

Also immer schön dran blieben.
Euer Gnü aus Zü

Freitag, 19. April 2024

ein Läufer, der nicht Läuft ...

... bei dem läuft´s nicht 😩


So habe ich in dem Post im August 2020 geschrieben.

Corona war das eine, weswegen das Laufen ausfiel und dann kam es noch härter.

Warum ist das hier schreibe?
Um mir und meinen Gedanken Luft zu machen und zu berichten, was man erreichen kann, wenn man nicht aufgibt.
Denn wie wir wissen:
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So habe ich einfach versucht, nicht aufzugeben und kann euch gestehen: es war verdammt schwer 😕

Vorgeschichte:
Als vernünftiger Sportler nutzt man das, was einem angeboten wird und geht brav und kontinuierlich zur Vorsorgeuntersuchung.

Denn man kann viel über diese Land meckern, aber man kann auch das, was geboten wird positiv sehen. Und ich wage mal zu behaupten, dass es kein besseres Gesundheitssystem, als das unsere gibt.

So bin ich also jährlich zur Blutkontrolle gegangen, bis es meinem damaligen Hausarzt, der inzwischen in seinen wohlverdienten Ruhestand gegangen ist, zu komisch wurde und er mich zu einem Hämatologen schickte, da meine Werte für ihn nicht plausibel waren.

Diverse Blutbilder und eine Knochenmarkpunktion später brachten dann das vernichtende Urteil: Blutkrebs ...

Ein Schock 😱
War auch meine Mutter bereits am Krebs jämmerlich verreckt, um es mal sehr krass auszudrücken , kann ich euch sagen, ist das Gefühl echt beschissen, wenn du zum ersten Mal vor der Tür eines Facharztes für Hämatologie und Onkologie stehst.

Ja und die doch sehr direkte und offene Offenbarung nach Vorliegen der Pathologischen Untersuchung reißt dir einfach den Boden unter den Füßen weg.

Aber wie oben steht:

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Nicht der Gnü und liefert noch ausreichend Ergebnisse ab.
Bis. Ja bis 2020.


Corona und die Verschlimmerung meines Allgemeinzustandes fielen zusammen, haben aber keinen direkten Zusammenhang.
Nur fiel es mir immer schwerer zu Laufen, Rad zu fahren und selbst das Sprechen wurde eine Herausforderung, geschweig denn Treppen steigen.
Schnappatmung, Brustschmerzen, Angstgefühle.

Der Hämatologe schob vieles auf´s Alter und meinte ich solle mich einfach damit abfinden nicht mehr der Jüngste zu sein und man kann ja nicht ein Leben lang Marathon, oder noch weiter, zu laufen.

Denkst du.
Ich kenne genug, die das Gegenteil beweisen und selbst mit 70 oder 80 locker jeden Jungspund einsacken 😊

Also andere Quellen gesucht und gefunden, die mir meine Fragen beantwortet haben.
Nach der Einholung einer Zweitmeinung 2022 in Aachen der nächste Schock.
Aus der Luxusversion meiner Mutation ist der Hauptgewinn geworden und das perspektivische Ziel heißt wohl Stammzellentransplantation.

Aber noch ist es nicht soweit und nach einem wirklich sehr schlimmen Jahr 2022 habe ich die richtige Dosierung und den Weg zurück zum Laufen gefunden 💓

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Ich habe nicht aufgegeben und war auch immer, wenn auch mit Zurückhaltung, sportlich aktiv.
Mit meinem Lieblingsmenschen sind wir auch zu Corona im Urlaub gewesen (wer erzählt eigentlich immer, dass wir Reiseverbost hatten?) und ich habe versucht auch dort aktiv zu sein.
Ich bin die Imrosschlucht gewandert und war glücklich, als ich es geschafft hatte.


2023 war ich auf Mallorca zum Radeln und habe in 5 Tagen 600 km abgespult 😮



Was eine Trauminsel 💓

Früher war Malle für uns eher mit Ballermann und Saufen verbunden, weswegen wir nie da hin wollten.
aber 2019 habe ich mich in die Insel verliebt und meinen Lieblingsmenschen angesteckt 💕


Aber ans Laufen dachte ich nicht, oder habe es mir nicht getraut.
Zu schwer fiel es mir auf Kreta meine Laufstrecken zu packen.


Dabei waren die Ausblick in die weißen Berge Kretas ein Traum.

Ich lies es irgendwie lieber sein. Zu stark die Schmerzen in der Brust 😩

2022 dann meine erste Reha und es tat gut, sich mit "Leidensgefährten" auszutauschen und psychologischen Rat bekommen.
So war ich froh 2023 "gehen" statt laufen zu können und mit meinem Italiener vor mich hin zu kurbeln.

2024 nun der Neustart.
Ich bin medikamentös gut eingestellt, bekomme wieder gut Luft und die Schmerzen in der Brust gehören der Vergangenheit an.
Ich getraue mich wieder in ein Schwimmbad und habe keine Angst, das ich auf 25 Metern untergehe.
Habe ich mich im Urlaub nicht mal mehr in die Pools der Hotels getraut, in denen wir waren 😰
Hoffen wir, dass das so bleibt.

Die ersten Kilometer in den Laufschuhen sind absolviert und es stehen unfassbare 265 km auf der Haben-Seite für das 1. QT 2024.
Im letzten Jahr waren es für´s ganze Jahr so viele (oder so weinige) Kilometer 😱

Also warten wir mal ab, wohin die Reise geht und ob es mehr zu berichten gibt.
Denn neue Ziele wären schon nicht schlecht.
Es muss ja nicht gleich ein Ultra sein.
Ein Marathon würde für´s erste ja reichen 😂

In dem Sinne immer schön daran denken:
Wer sich bewegt, bewegt was oder
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Ich verbleibe dann mal mit sportlichen Grüßen
Euer Gnü aus Zü