Sonntag, 31. Dezember 2017

Rückblick ...

es gehört inzwischen dazu.
Wie das Salz in die Suppe, so zu sagen 😉



Was wäre es, wenn man nicht über das geleistete nachdenken würde?
Es nicht analysieren, nicht Rückschlüsse zöge?


Vieles wurde erreicht. Einiges nicht.

Ich habe an 10 Wettkämpfen teilgenommen, von denen der 2. Start beim Sächsischen Mount Everest sicher der herausfordernste und auch der erfolgreichste war.

Mein schönster Lauf war ohne Frage der Lauf im Bayrischen Wald beim Arberland Ultra Trail und wird in 2018 wiederholt.

Da der Lauf um Deutschlands größten Binnensee mein 1. Ultralauf war, war 2017 klar: aller guten Dinge sind 3 😁 
Nun wird ein 4. in 2018 draus, denn bei fünfen winkt ne besondere Auszeichnung 😉

Beim Röntgenlauf in Remscheid versagte ich mental und in Bonn kam ich erst gar nicht laufend an 😭

Und doch sind genau das die Erfahrungen, die dazu gehören und man machen muss.

So sind die Ziele für 2018 fixiert und wer möchte, darf hier nachlesen 😉

Zusammenfassend hier nun endlich die nackten Zahlen




Das heißt im Vergleich zum Vorjahr konnte ich meine Laufkilometer zwar steigern, aber zum Nachteil des Rades 😭

Witzig ist, dass ich es ohne wirkliches dazutun auf gleiche Distanz bei Rad und zu Fuß gebracht habe 😤

3885 km gelaufen


3885 km gekurbelt
Insgesamt war ich vom Gefühl her auf dem richtigen Weg 😊


Genau so soll es sein: Laufen und Bewegung sollen Spaß machen und nicht in Stress ausarten. Den haben wir alle doch genug ...

Nun soll es also genug sein und wir werden die letzten Stunden des Jahres sportfrei verbringen 😊

Nächstes Jahr greifen wir dann wieder an. Denn nur wer sich bewegt, bewegt was!
Und sei es vielleicht der dicke Kopf am Neujahrsmorgen 😌

Euch wünsche ich einen guten Rutsch in neue Jahr, danke euch von ganzem Herzen für das Lesen und fleißige kommentieren meines Blog und wünsche euch nur das Beste für 2018, vor allem Gesundheit und das ihr eure Ziele erreichen möget, die ihr hoffentlich aufgeschrieben habt 😉

Mit sportlichen Jahresendgrüßen
Euer Gnü aus Zü

Donnerstag, 28. Dezember 2017

Setzen. 5 ...

lange habe ich überlegt, wie ich dieses Jubiläum einläuten soll 😃
Mir fiel nichts passenderes ein. Zum ersten Mal 😢


Genau heute vor 5 Jahren wurde der erste Beitrag in meinem Blog veröffentlicht 😃

256 Beiträge sind es inzwischen geworden.
Die Meisten handeln vom Laufen und, nun kommen wir dann doch zum einleitenden Bild zum Jubiläumseintrag, von Menschen, denen ich mit und durch meinen Blog begegnet bin. Viele neue Freundschaften sind entstanden.

Die für mich unfassbarste Begegnung ereignete sich hier, vor der Haustür so zu sagen.
Ich laufe meine Lieblingsrunde über meinen Haus-Trail oberhalb der Straße zwischen Züschen und Geismar. Muss an der Papiermühle die Straße queren und sehe einen MTB-Fahrer in den Feldweg einbiegen, den ich auch gleich nehmen werde. 
Ich rufe ihm zu, denn ich vermutete einen Freund, hatte ihn aber verwechselt. Als ich näher kam stellte ich es fest und kam aber mit dem Radler ins Gespräch.
So nach ein paar Sätzen fragt er mich: "Bist du nicht Gnü? Ich lese deinen Blog."
Hey, er ist ca. 20 Jahre jünger (mindesten) und wer liest hier in der Gegend meinen Blog, ohne dass ich ihn kenne?
So lernte ich Falk kennen und konnte ihm ein paar Hinweise für seinen ersten Marathon in Kassel geben.
Auch heute treffen wir uns hin und wieder, wenn ich meine sonntägliche Brötchenrunde drehe beim Bäcker 😏

Ja. Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen.

Viel ist passiert, seit ich meine Erlebnisse hier in Worte fassen.
Das Community-Treffen mit der Google-Com zum Beispiel 2014.
Oder unser damaliger Spendenlauf zum Edersee zu seinem 100. Geburtstag ein halbes Jahr später. Der Com-Lauf in Plau am See, den Guido organisierte oder Regine ein Jahr drauf in Potsdam.

Aber bei all dem geschriebenen und berichteten war nie zu erwarten, was ich mit meinem Blog erreichen würde.

90.000 Seitenaufrufe bis heute 😊
256 Posts
1105 Leser zum Bericht vom Sachsentrail am Rabenberg
1046 Leser zum Treppenmarathon 2017
775 Leser zum Bödefelder Hollenlauf

Euch allen möchte ich heute Danken.
Ihr seid es und eure Kommentare, die mich immer wieder an die Tastatur ziehen, um meine Erlebnisse zu Worten zu formen und machen mich dankbar, so viele Menschen kennen lernen zu dürfen.


Habt Dank dafür und wenn euch mein Motto
Wer sich bewegt, bewegt was!
zu neuen Zielen antreibt, haben mein Blog und ich etwas erreicht.

In diesem Sinne verbleibe ich
mit sportlichen Grüßen
Euer Gnü aus Zü

Freitag, 22. Dezember 2017

Analyse ...

Ana·ly̱·se
Substantiv [die]
gehoben
anaˈlyːzə/
  1. 1.

    die Untersuchung einer Substanz, eines Sachverhalts oder Problems durch die physische oder gedankliche Zerlegung in kleinere Bestandteile.
    "eine chemische/gründliche/wissenschaftliche Analyse durchführen"
  2. 2.
    kurz für „Psychoanalyse“.

Nutzen wir sie nicht, nutzen wir vielleicht vorhandene Potenziale zu wenig.

So nutze ich sie am Ende eines Arbeitsjahres, um zu kontrollieren, wo ich besser werden kann oder besser werden muss.

Auch im Sport tut man dies. Ich auch.


Und so musste ich feststellen, dass die Treppe eben wirklich die Welt bedeutet.
Sie ist ein Indikator dafür, wie das Jahr laufen wird.

2016 habe ich 111 Runden erlaufen und diese als Grundstein für den Bödefelder Hollenlauf genutzt, und da 111 km erlaufen.

2017 sollte meine neue Bestmarke bei 140 km landen. Erreicht habe ich sie verletzungsbedingt nicht 😟

Dabei hätte ich es wissen müssen.
Denn die geschafften Runden im April auf der Treppe, die eben die Welt bedeutet, waren ...

118

Und wo musste ich beim KoBoLT aussteigen?

Nach 118 km

😂😂😂

Womit bewiesen wäre: die Treppe ist der Indikator und die Welt ist rund 😂

Somit bleibt abzuwarten, was 2018 passiert, wenn ich nicht auf der Treppe starte 😓

Irgendwie habe ich glaube ich zu viel Gedanken im Kopf 😉

Euch wünsche ich eine friedliche und besinnliche Weihnachtszeit, lasst euch das Gänslein schmecken, genießt die Zeit im Kreis der Lieben und lasst die Laufschuhe nicht im Keller verhungern.

Denn wie sage ich immer?
Wer sich bewegt, bewegt was!
Und wenn es das gefüllte Wänstchen mit dem Gänschen ist 😁

Mit sportlichen Grüßen
Euer Gnü aus Zü

Donnerstag, 30. November 2017

wo die Reise hingeht ...

ich habe es versprochen 😊


Ich habe versprochen, dass der KoBoLT für mich ein Wegweisen sein wird wohin meine läuferische Zukunft geht.

Und es kann nicht immer weiter gehen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Viele, die man kennt oder von denen man liest, muss es wohl so sein. Klar will/muss man seine Grenzen kennenlernen, erleben. Aber wo soll das Enden?
In einer Sackgasse?
Krankenhaus?
Unlust?


Und genau das Letztere ist es, was nicht passieren darf. Da soll das Laufen für mich nie enden.
Und das habe ich im Anflug auf dem Rheinsteig erlebt. Es kam Unlust auf. Von daher war die Verletzung eigentlich ein Seegen. Oder kam die Unlust durch die Verletzung? Oder war die Unlust der Auslöser zur Verletzung?
Fesselte sie mich doch, zum Glück, nicht ans Bett, so doch auf das Sofa und den Schreibtisch und die Gedanken kreisten.

Was wirst du nächstes Jahr tun, Gnü?
Das Ergebnis hängt nun vor Augen 😉

Ich hatte viel Zeit und Ruhe und konnte so genau in mich hinein hören was ich will. Was mein Gefühl will. Was meine bessere Hälfte vertragen kann, ohne immer Angst haben zu müssen. 💕
Ich werde das tun, was mir richtigen Spaß bereitet.

Anspruchsvolle Landschaftsläufe. Sicher auch über die Wohlfühlgrenze hinaus, aber nie bis zur Unlust 😔

Die ersten Anmeldungen für 2018 sind raus und es wird auch wieder der Nordhessencup angegriffen.

Dann hoffe ich in Frankreich starten zu dürfen, was nicht zweifelsfrei feststeht. Diese Freigabe fällt Ende Dezember und ich sehe eigentlich keinen Grund warum nicht.

In der Vorbereitung zu meinem 1. Etappenlauf wird es auch einen neuen Marathonort an der Saale geben und dann bin ich sehr gespannt, wie die Bergischen 5 laufen.

Mein 1. Etappenlauf wird mich durch mein Vertriebsgebiet führen und ich freue mich sehr, sehr, sehr darauf.
1. Tag mit 50 km und 750 Höhenmeter durchs Eifgental zum warmlaufen
2. Tag mit 60 km und 1350 Höhenmeter über den Röntgenweg
3. Tag mit 70 km und 1660 Höhenmeter auf dem Klingenpfad
4. Tag mit 50 km und 1600 Höhenmeter auf dem WupperbergTrailMarathon
5. Tag mit 45 km und 1045 Höhenmeter zur Dhünntalsperre zum auslaufen

😂😂😂

Dann werde ich natürlich auch noch Freunde treffen. Auf dem Weg zum höhsten Gipfel Sachsens oder wieder auf die Höhen des bayrischen Waldes. Und nicht zu vergessen um Deutschlands größten Binnensee zum 4. Mal 😊

Weg mag darf gern hier nachlesen und vielleicht kann ich so dem einen oder der anderen ein paar kleine Tipps geben, was für mich schöne und machbare Läufe sind. Denn es muss nicht immer im Wettrüsten enden. Das tun die da oben schon zur genüge 😭

In diesem Sinne danke ich euch wieder mal ganz herzlich für´s Lesen meines Blog, freue mich, wenn ihr wiederkommt und wenn wir uns mal irgendwo im realen Leben treffen. Denn das ist das Allerschönste.

Mit sportlichen Grüßen
Euer Gnü aus Zü

Montag, 27. November 2017

Sie haben ihr Ziel erreicht ...

so ist nun also meine Reise am Ende angekommen 😩


Wie schrieb ich noch im letzten Post zum bevorstehenden Ende meiner Reise?

...
Ich mache so viel von diesem Lauf abhängig.
Wie ich mich fühlen werde.
Wie es mir gehen wird.
Wie ich ankommen werde.
Erhobenen Hauptes, mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht, oder am Boden zerstört.
...

Nun habe ich also das Ziel erreicht, und das weder mit erhobenen Hauptes, noch am Boden zerstört.

So viele aufmunternde Worte haben mich erreicht, nachdem ich die erste Meldung zum DNF abgesetzt hatte. Viele wollten mich trösten, Mut zusprechen.
Und doch ist kein Groll, noch Traurigkeit, in dem DNF.
Nein!
Ich habe genau die Erkenntnis gewonnen, die ich gewinnen wollte! 😉

Die letzte Nacht vorm Lauf verlief so, wie sie immer laufen: aufgeregt, tausend Gedanken im Kopf und 6:00 Uhr endgültig zu Ende.

Die kleine Pension in Bonn, 8 Autominiuten vom Start weg, bot kein Frühstück, dafür ein gutes Bett und Kaffee aus der Maschine im Zimmer, was zu meinem Müsli gut tat. Mehr brauchte ich auch irgendwie nicht.

7:30 Uhr war ich bereits am Bootshaus auf der Elsa-Brändström-Straße, dem Treffpunkt, den ich am Vorabend bereit als "kleinen" Spaziergang erkundet hatte.


Nach Abstellen des Space Shuttels auf der Straße traf ich Michael nun mal endlich im wahren Leben und es gab eine Menge zu quasseln.

Langsam füllte sich die Halle und es gab wie üblich an allen Ecken nur ein Thema: was wird auf uns zukommen, was gab es in den letzten Monaten zu erleben ...


9:00 Uhr Breefing und alles machte sich für die Abfahrt nach Koblenz bereit.

9:30 Uhr starteten wir in dem liebevoll aufepimpten historischen Bonner-Stadtbus in Richtung Koblenz und selbst hier gab es nur ein Thema ...




Neben Michael und mit Hermann und Rainer im Rücken verlief die Fahr sehr kurzweilig.

In Koblenz gelandet, empfing uns das BuGa-Gelände mit nieseligem Novemberwetter 😢


Die letzten Handgriffe und Büsche-Düng-Aktionen waren schnell erledigt und der Startpunkt erklommen.


Als ob nicht genug Höhenmeter auf uns zukommen würden ...

11:00 Uhr gab es den imaginären Startschuss zum Abmarsch und die Meute  setzte sich in Bewegung.

Mein Ziel lag bei 21:00 Stunden, was einen Schnitt von 9 min/km hieß. Entsprechend verhalten ging es los.

Einsetzender Regen, Schneeschauer und Graupel, aufgeweichte Feldwege und Kälte trugen nicht gerade zum Heben der Stimmung bei. Es war einfach trüb und trist ...
Lust auf Quasselei hatte ich auch nicht wirklich und das Feld zog sich bereits nach 5 km weit auseinander.
Der spätere Sieger Tobias, mit 15:46 Std.!!!, verabschiedete sich mit Küsschen von seiner Freundin und zog ab, als ob er nen Raketenantrieb eingeschaltet hatte. Ich sah ihn nie wieder 😲.

Die am Vortag neu erworbenen Handschuhe vom Dealer des Vertrauens waren prima war und ich war guter Hoffnung. Nur mit Einsetzten des Regens war das hinfällig 😭


Ich behielt sie dennoch an und zog sie erst kurz vorm 1. VP in Rensdorf aus.

Hier traf ich unerwartet Sascha, der leider krankheitsbedingt seinen Start absagen musste, dafür aber den Support übernahm und mich mit der ersten warmen Suppe des Tages versorgte.
Langsam kam wieder Leben in die Finger, aber das Anziehen neuer, trockener Handschuh bekam ich dennoch nicht hin.
Das übernahmen liebe Helfer, die mir wirklich in diese rein helfen mussten, wie ich dies früher bei meinen Kindern tun musste 😭

Aber danach wurde es besser und bis zum Dropbag blieben die Hände sogar mehr oder weniger warm und ich konnte wenigstens mal das Handy zücken, um die Gegend einzufangen.



Das sind auch schon die 2 einzigen Bilder 😭

Wer mich kennt, weiß, dass das eines meiner Leidenschaften meiner Läufe ist: die Landschaft und die Gegend einzufangen.

Und so kommen wir nun also schon zu den Zielen, die ich erreicht habe und erreichen wollte.

...
Wie ich mich fühlen werde.
Wie es mir gehen wird.
Wie ich ankommen werde.
...

Nun: diese Art von Läufen ist nicht meins.
Ich fühlte mich wirklich sehr gut.
Mir ging es konditionell und körperlich richtig gut.

Die Halbzeit bei km 71 an VP2 erreichte ich nach 9:40h, was faktisch ne Punktlandung gewesen ist, beim Ziel 21h.


Selbst beim VP3 am Erpeler Ley bei km 91 ging es mir sehr gut.
Ich nutze den Dropbag und wechselte Unterhemd und Jacke. Weil ich aber meine Wechselsocken vermisste, lies ich die Schuhe an und lief mit den Inov8 MudClaw300 weiter.
Und das war sch...

Kurz nach dem VP und hinter Orsberg knickte ich mit beiden Füßen derbe um, spürte doch zunächst nichts.
Nur nach und nach wurde es schmerzhafter. Mit frischen Schuhen hätte ich diese vielleicht auch etwas lockerer gebunden und hätte, wenn und aber ...

Es wurde immer schlimmer. Jeder Schritt verursachte mit jedem weiteren Kilometer mehr Schmerzen und der Versuch der Kälte mit Laufeinlagen zu begegnen musste nach ein paar Schritten wieder abgebrochen werden.

Was nun?
Zurück?
Runter zu einem Bahnhof und mit dem Zug nach Bonn?
Um diese Uhrzeit?
Es war inzwischen 4:00 Uhr Sonntagmorgen. Bringt nichts! Jetzt würde kein Zug fahren. Ich würde mir auf dem Bahnhof den Tod holen.

Also moderat weiter.
Die Schritte wurden immer kleiner und ich war mehr als froh, dass ich mich für Stöcke entschieden hatte.

An einem der passierten Weinberge in der Nähe von Linz lief ich gemeinsam mit dem späteren Viertplatzierten Andrej. Plötzlich rutschte er aus und kam nur sehr mühsam den Berg hoch. Also bei dem Wetter eine gute Entscheidung für Stöcke.

Meine Entscheidung fiel kurz hinter der Löwenburg. Ich werde aussteigen. Noch bis zum VP4 in Rhöhndorf durchhalten.
Besser Durchkämpfen 😩
Und Kampf war es in der Tat.
Die ersten Läufer vom "Auge um Auge" kamen mir entgegen und so mancher Trail war schon sehr arg eng für 2 Läufer. Und die Passagen sehr sehr anspruchsvoll, wie auch schon der Rest mancher Abschnitte.

Nach 18:36 Stunden hatte ich den VP4 erreicht und hatte echtes Glück.
Zum einen traf ich auf Thomas, der sich gerade auf seinem 99er-Lauf hier stärkte und alle Zeit der Welt zu haben schien 😊
Zum anderen wurde meine vorsichtige Frage, ob es die Möglichkeit gäbe, dass mich jemand zum Ziel fahren könnte, positiv beantwortet.
Stefan baue gerade den VP 3 am Erpeler Ley ab und könne mich dann abholen.

Na toll. Ich drückte also Stopp. Für mich war das Rennen gelaufen.

Anke und Andreas verließen gerade den VP, als ich eintraf und Andreas versuchte mich noch zum Weitermachen zu überreden, aber die Chance des Rücktransports und die Nachträgliche Auswertung seiner Endzeit mit 22:24 Std. hätten für mich, mit dem Fuß, mindestens noch 5 Stunden bedeutet.

Die lieben Helfer sprachen mir Mut zu und taten alles, mir die Warterei zu verkürzen. Die warme Suppe tat sehr gut und das "Buffet" lies keinen Wunsch offen.

Und schon hier merkte ich, dass ich in keinster Weise traurig oder enttäuscht ob des Abbruchs war.
Nein, jedes Mal wenn ich von meinem Stuhl aufstand und versuchte an die Versorgung zu kommen, ging es kaum noch einen Schritt und somit war es eine kluge und gute Entscheidung.

Klar. Es stehen "nur" 118 km auf der Uhr. 140 Kilometer und Finish hätten mir besser gefallen. Nur noch 22 km. Aber ich bedaure es nicht.


In 18 Stunden gehen dir so viele Gedanken durch den Kopf.
Du läufst tolle Singletrails abwärts.
Du kämpfst dich anspruchsvolle Aufstiege hoch.
Du hast herrliche Ausblicke, hoch oben über dem Rhein.
Du läufst allein im stillen Wald.
Du bist mit dir allein in Stille und Ruhe. Auf dem Weg zu dir selbst 😉

Und doch kannst du nichts von alledem genießen. Dann weißt du einfach: diese Läufe sind nichts für dich.
Und letztlich ist es genau das, was ich herausfinden wollte. Was ich herausfinden musste.

Die Orga ist toll. Ein familiäres, tolles Team. Ein sensationelles Preis/Leistungsverhältnis. 
Und doch gibt es Sachen, die eben nichts für mich sind.

Ich laufe gern im dunklen, ich laufe gern allein, ich laufe gern lange.
Aber was ich heute als Fazit ziehen muss und kann:
Meine Distanz liegt zwischen 75 und 100 Kilometern. Da fühle ich mich wohl. Das könnte ich auch an mehreren Tagen hintereinander laufen.

Dazu kommt auch noch das Verlaufen.
In Summe 16x!!! 
Diese liegt aber keinesfalls am Orga-Team. Diese sind in der Verantwortung der Wandervereine.
Wie kann man Wanderwege in Höhe 2 Meter beschildern? Das müssen Menschen entschieden haben, die keine Ahnung vom Wandern haben. Man sieht hin, wo man hin tritt und guckt nicht in den Himmel 😨

Was bleibt ist eben die Erkenntnis. Und die ist es die ich haben wollte. Die ich haben musste.
Wie heißt es so schön?
Versuch macht Klug!


Somit steht also fest, dass es für mich keine Steigerung der Distanz geben wird. Es soll Spaß machen, mir Freude bereiten und nicht in Stress und Unzufriedenheit enden. Denn dann könnte das Laufen enden. Und das hat es nicht verdient.
Nicht umsonst heißt es gerade für mich: Laufen ist Leben 😊

Somit ist das Jahr "abgelaufen" und die ersten Ziele für das kommende Jahr sind definiert.
Ziele klar definieren, schreibe sie auf und kontrolliere sie am Schluss sage ich immer.


Alles in allem war das ein gutes und erfolgreiches Jahr mit schönen und erfolgreichen Läufen und gewonnenen Erkenntnissen.

2018 kommen neue Sachen, die aber nun genau das beinhalten werden, woran ich Spaß habe.

Euch allen Danke ich für das Lesen meins Blog, für eure lieben Kommentar der letzten Tage.
Bleibt alle gesund und meinem Blog gewogen.

ich verbleibe mit sportlichen Grüßen
Euer Gnü aus Zü

Mittwoch, 22. November 2017

(fast) am Ende einer Reise ...

oder:
Wenn jemand eine Reise tut ...



Ja. Da kann man was erzählen.
Aber das Zitat, desto weiter ich reise, desto näher komme ich an mich heran, ist passender.

Ich weiß noch, als wäre es gestern gewesen, als ich die Einladungs-E-Mail zu meiner nächsten Reise bekam: 

"... das Team KoBoLT hat die Verlosung der Startplätze am Freitag (07.07.2017) vorgenommen.
Du hast einen Startplatz gewonnen!
..."

Wir saßen gerade sehr entspannt am Pool in Lanzarote und mir schlief sprichwörtlich das Gesicht ein.
"Duuu, Schaaatz ..." 😌
Nie im Leben hatte ich damit gerechnet. Und um genau zu sein, ich hatte es vollkommen verdrängt.

Auf einmal hatte ich ein neues Ziel. Eine Mission.
Und weil der Gnü so ist wie er ist und alles als eine (mehr oder weniger) kleine Reise zu sich selbst betrachtet, entstand der Plan im Kopf und nach und nach im Kalender, den KoBoLT in Angriff zu nehmen und nicht nur einfach dabei zu sein.

Wie bereitet man sich vor, wenn die Stecke 140 km betragen wird und das auch noch im November, mit allen Widrigkeiten, die nun mal im Winter auf einen zukommen können/werden.

Zum Glück hat man ein paar erfahrene Läufer im Netzwerk und bekam ein paar wirklich gute Tipps.
Sei es Essen, Gepäck oder einfach nur ob Stöcke zu empfehlen sind oder nicht. 😊

Der Plan, der ohne die sonst üblichen Tempoeinheiten auskam, dafür viele lange Läufe und 3 Wettkämpfe vorsah, von denen einer gehörig in die (Lauf)Hose ging, bereitete mir am vergangenen Sonntag, nach dem Revue passieren lassen, eine richtige Freude und ist doch gaaaanz sicher als ein Zeichen zu werten.



In den 8 Wochen (eigentlich 7) der Vorbereitung habe ich genau 1000 km, über alle Aktivitäten betrachtet, gesammelt und "ganz nebenbei" mit meinen (nur den) Laufeinheiten den Mt. Everest bestiegen.
Genau 8848 hm. Das entspricht genau meinem Minimalziel aus April 100 Runden beim Sächsischen Mt. Everest, was mein bisher längster Lauf über 24 Stunden war. Nun folgt also meine bisher längste Distanz über 140 km. In welcher Platzierung?

Die Klamotten sind gepackt und im Kopf kehrt so langsam Ruhe ein.
Alles ist getan. Nichts kann mehr getan werden. Jetzt zählt´s 😅



In 2 Tagen werden wir im Bus sitzen und nach Koblenz fahren, um möglichst alle unversehrt wieder in Bonn zu landen.

Was das bringt? werden einige fragen.
Nun, es ist eine Reise zu sich selbst. Es öffnet dir die Augen, was du leisten kannst, wenn du willst. Wenn du konsequent daran arbeitest. Auf ein Ziel fokussiert bist, es nicht aus den Augen lässt.
Ja.
Es kann kalt werden.
Es wird dunkel sein.
Es kann regnen.
Du wirst ins Zweifeln kommen und doch werde ich diese Reise zu Ende bringen.

Was kommt danach?
Ich weiß es nicht. 

Ich mache so viel von diesem Lauf abhängig.
Wie ich mich fühlen werde.
Wie es mir gehen wird.
Wie ich ankommen werde.
Erhobenen Hauptes, mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht, oder am Boden zerstört.

Dann wird entschieden, was 2018 und die weitere (Lauf)Zukunft bringt.

Euch danke ich wie immer ganz herzlich für das Dabei sein auf meiner Reise und das lesen meines Blog.


Sportliche Grüße in die Weiten der Republik
Euer Gnü aus Zü

Montag, 30. Oktober 2017

Finish ohne Ende ...

oder Ende ohne Finish 😟


Auch wenn es die Meisten nicht verstehen. Ich habe eine Medaille und eine Urkunde und doch nicht beendet.

War es doch nicht mein Ziel einen Marathon zu finishen.
Das Ziel war ganz klar 63 km 😩

Da so viele Fragen, ob es mir gut geht, ob ich verletzt sei, aufkamen, möchte ich versuchen, mich zu erklären, ohne ins Detail zu gehen.

Es waren die ganze Woche schon die Zeilen von Fury in the Slaughterhouse, die mir durch den Kopf gingen ...

Dies ist nicht die richtige Zeit für Fragen,
und auch nicht die richtige Zeit für Tränen.
Dies ist nicht die Zeit zu schlafen, jetzt wo wir gerade kämpfen,

und dies ist nicht die Zeit zu sterben.

Stell dir vor, du bekommst eine Diagnose, die mit gar nichts darauf hindeutet, dass du Angst haben musst.
Du wirst alt werden können, du bist in keiner Risikogruppe. Kein Übergewicht, kein Herzinfarktrisikopatient, Nichtraucher, keinen Alkohol, Sportler.
Und doch bleibt ein unkalkulierbares Risiko ...
Einer von 100.000 bei denen dies diagnostiziert wird ...
Keine Ursache bekannt ...
Kein Medikament auf dem Markt ...
Du musst damit leben und kannst nur eins tun: watch and wait!
Nicht mehr und nicht weniger.

Um vielleicht ein bisschen mehr zu erfahren, neue Chancen zu bekommen, fuhr ich am Sonnabend zu einem Info-Tag und hätte es sein lassen sollen.
Denn das Kopfkino ist ein unkalkulierbares Ding ...
Nachts vom Seminar geträumt ...
Morgens als erstes daran gedacht ...
Nach 35 km ...

Es lief so gut los.

Sonntag Morgens in Remscheid 😊

Das Unwetter hat den bergischen Kreis einigermaßen verschont. Bisschen Regen. Kühler geworden.

Parkplatz direkt vor der Sporthalle bekommen.
Startnummer bereits am Vortag abgeholt.
Stressfreier geht´s gar nicht mehr 😃

Als ersten Jens gesprochen, Ron ebenso. Zuletzt sahen wir uns in Wernigerode.



Corinna und Alex getroffen.


Alex hatte mich vor genau einem Jahr in Bad Salzuflen auf der FMB besucht. Vielleicht klappt es dieses Jahr auch wieder?!

Mit Michael und Andreas schon vor langer Zeit, als Ultra-Novizen so zu sagen, durch den Kellerwald gerannt.
Beim Brocken-Marathon vor 14 Tagen schon getroffen. In Remscheid dann mit Bild 😆


Vergeblich nach Andreas und Gerd Ausschau gehalten 😢

Pünktlich 8:30 fiel der Startschuss. Andreas und ich blieben zusammen. In 4 Wochen haben wir bereits ein gemeinsames Date in Bonn 😲 und konnten ein paar Dinge bequasseln.

In gemütlichen 5:50/km höppelten wir durch Lennep, um nach ca. 5 km Fahrt aufzunehmen. War mir doch etwas zu langsam.

Die folgenden Bergauf- und Bergabpassagen liefen richtig gut.
Letztens meinte mein Kollege beim gemeinsamen Lauf in Amberg: der läuft wie´n Flummi die Berge runter.
Ja. Das Fetzt. Macht Spaß. 
Auch bergauf kann ich konstant bleiben und konnte einige Schnaufende einsammeln.

Bis km 21, dem ersten Ziel beim Röntgen-Lauf, lief es einfach nur perfekt.

Die Strecke ist gut besucht und nicht so laut, wie man das von Stadtmarathons kennt. Fetzig. Leute nett. Alle gut drauf. Und das an einem Sonntagmorgen 😃

Die Zielgasse den Halbmarathonies überlassen und rechts gehalten. Der Sprechen nennt deinen Name, deinen Wohnort, die Zuschauer applaudieren. Du läufst weiter.

Das 2. Drittel unter die Füße nehmend. Stürmisch war es nur außerhalb des Waldes. Im Wald ist´s angenehm. Nur kalt, manchmal sehr kalt. Ich bin ein Weichei ...

Und Gedanken kommen auf.
Kalte Fingerspitzen. Durchblutungsstörungen. Griff zur Nase. Nein. Kein Bluten. Keine geschwollenen Hände. Wasserlassen klappt auch ...

Und doch ist bei km 30 der Stecker wie gezogen ...
Verpflegungsstand bei km 33.
Noch 30 km bis zum Ziel ...

Bis Kilometer 35 noch ok. Dann platzt die Bombe.
Ich kann an nichts anderes denken. Der Kopf macht zu.
Kein Horrorszenario. Und doch zu.
Ich gehe, versuche runter zu kommen. Laufe wieder an. Beobachte einen Habicht, der über uns kreist und seinen markanten Ruf ins bergische Land stößt. Denke an meinen Habichtswald zu Hause.

Auch keine wirkliche Lust die Kamera zu zücken. Wiederwillig machte ich ein Bild an der Müngstener Brücke, auf die ich mich so freute.
Auch die sonst so geliebten Downhillpassagen liesen das Herz kalt 😢 

Kilometer 37 die erste Erwägung eines DNF ...
Kilometer 39 stand der Entschluss fest ...
Aus!
Vorbei!
Ende!

Startnummer ab und ins 42,195-km-Ziel gegangen.

Die mich überholenden waren so lieb. Versuchten sie doch mich zu motivieren. Mich zum Laufen zu bewegen. Aber Nein.
Wenn dir der Arm fehlt, ein Bein, du kotzend am Streckenrand liegst, weiß jeder was los ist.
Die Gedanken im Kopf sieht man nicht.
Meine Krankheit sieht man nicht.
Watch and wait ...

Der Stadionsprecher sieht mich kommen:
"Der Mann in Rot."
"Ohne Nummer."

Wer Ahnung hat, wüsste was das heißen soll ...
Die Zuschauer applaudieren.
Mir ist einfach nur zum Heulen.
Jemand will mir eine Medaille um den Hals hängen. 
Ich zieh den Kopf weg und nehme sie in die Hand.
Ich habe sie mir nicht verdient.
Sie nicht gewollt.
Jeder, der hier sein Ziel hatte, hat sie sich erarbeitet. Verdient. Verdient Respekt.

Stopp-Taste an der Suunto.gedrückt.
4:11h 😢

Ich schleiche zum Bus.
5 Minuten muss ich die fröhlichen Menschen, Finisher, aushalten.
Dann schließen sich die Türen.
Und meine Pforten öffnen sich ...
Die Tränen schießen.
Ich sollte nicht hier im Bus sein.
Ich sollte da draußen sein.
Nicht wegfahren.
Sollte laufen.

Ich muss mich hocken.
Kann nicht stehen.
Die Beine geben nach.

Jemandem fällt es auf und kommt zu mir. "Ist alles in Ordnung? Kann ich helfen?" 
Nein! Nichts ist in Ordnung. Aber helfen kannst du mir nicht. So leid es mir tut. So sehr freut es mich auch.

Die Fahrt scheint nicht vergehen zu wollen. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis wir am Sportzentrum ankommen.
Ich springe aus dem Bus und laufe zur Sporthalle.

Corinna hatte meinen Post gelesen und nach mir gefragt. Sie sei auch schon da.
In der Halle fingen wir uns auf. Wie unsere Handgelenke verrieten, haben wir eine Gemeinsamkeit ...


Nach der heißen Dusche und einem sehr verständnisvollem Gespräch ging es uns, mir auf jeden Fall, deutlich besser und ich machte mich auf den Heimweg. Dankeschön Corinna ...

Einen Vorteil hatte der Abbruch auf jeden Fall: ich würde unsere Tochter noch sehen, die zu Besuch ist, denke ich 💕

Zu Hause angekommen, mit der Herzdame die Erlebnisse vom Sonnabend geteilt und nach einem leckeren Carbo-Loading mit sehr gesundem 2015er-Traubensaft 😊 ging es dem Gnü schon wieder sehr viel besser.


Damit haken wir das ab. Werden schön waiten und watchen und weiter latschen 😁 #LaufenIst(Über)leben

Ich danke allen von ganzem Herzen der Nachfrage und für das Lesen meines Blog, was ja nicht nur ein HippHippHurra-Blog ist, sondern ein bisschen Tagebuch.
Und es ist einfach nicht jeder Tag Friede, Freude, Sonnenschein.

Macht´s alle gut, bleibt schön und gesund und wenn ihr mir einen Kommentar hinterlasst freue ich mich noch mehr.

Euer Gnü aus Zü