Sonntag, 3. August 2014

Stillstand ...

ist Rückschritt.
Ob in der persönlichen Entwicklung oder in der Wirtschaft.
Darum heißt einer meiner 7 Punkte auf meiner Liste zum Erreichen persönlicher Ziele: "Investiere in dich - lies Bücher, höre Audio-CD ...".

Sportlich betrachtet nennt man das auch Superkompensation oder krankheitsbedingte Pause. Letzteres trifft dann mal auf mich zu ;-(

Montag:
tierische Schmerzen im Schienbein oberhalb des Sprunggelenkes lassen mich froh sein, heute keinen Termin zu haben. Auf Drängen der Ultra-Pläne und des anstehenden Laufes am Müritzsee muss etwas passieren.
Die Laufpause der vergangenen Woche hat zwar den Schmerz im Zeh abklingen lassen, dafür wurde der andere schlimmer. 
Länger Warten ist auch keine Option. Also den Orthopäden des Vertrauens angerufen, Charme spielen lassen und tatsächlich für Dienstag einen Termin bekommen. Glückspilz!

Hieß aber den beruflichen Termin verschieben.
OK. Ab ins Sauerland - Kunden zufrieden gestellt und wieder Heim.
30°C und Kompressionsstrümpfe ließen es schön warm werden ;-(
Aber der Fuß tat nicht mehr weh.
Fazit: für länger Autofahren durchaus empfehlenswert, auf Messen und langen Tagen im Stehen habe ich sie eh an.

Am Nachmittag, bei dem Wetter, musste ich natürlich aufs Rennrad! Nach getaner Arbeit ab, in den Chattengau.

Start in Richtung Altendorf, ersten Aufstieg nach Elbenberg, Abfahrt nach Merxhausen und mal wieder geblitzt in der 30er-Zone :-)
In Niedenstein den Aufstieg zum Hessenturm und den Langenberg abwärts nach Großenritte. Über Hertingshausen und Gudensberg nach Hause und mon Amour fast unterwegs getroffen. Aber zeitgleich daheim angekommen.


Montagsrunde
50  km
595 pos. hm
2:00 h

Dienstag:
  • Arzt
  • Pause
  • Regen
In dieser Reihenfolge.

12:30 Uhr rein in die Praxis, keine 5 Minuten gewartet und schon hatte ich sie, die Diagnose:
Akute Reizung des Schienbeines.
Auch Shine Splins oder Schienbeinkantensyndrom genannt.
Ursache?
3 Faktoren treffen wohl zu 100% auf mich zu:

  • Umfang zu groß
  • Geschwindigkeit zu hoch
  • Untergrund zu hart

Super! Habe ich auch schon vermutet, denn in der Vergangenheit hat mir das Asphalthoppeln keine Freude bereitet und im Wald habe ich seit meiner Frühjahrespause keinerlei Probleme mehr gehabt. Und nun?
Eine Woche Pause habe ich ja schon weg. Die 340 km Rennrad waren toll, aber wohl auch nicht so der Bringer. Ich werde also auch diese Belastung runterfahren und mit jeweils einem Tag Pause fahren und fange gleich heute damit an :-(

Außerdem regnet es!

Mittwoch:
Tag der Freundschaft :-)
"Schicken sie doch einfach mal an einen Freund eine Nachricht." , sagt die freundliche Stimme der 1Live-Moderatorin und ich tue es und sende Kai eine Anfrage auf eine gemeinsame Runde. Ist schon viel zu lange her, dass wir zusammen gefahren sind.

Er sagt zu und 17:00 Uhr sitzen wir auf unseren Rädern und wollen vor dem Mittwochstraining mit dem SRC noch ein paar km extra ziehen.

So rollen wir gemütlich aus Züschen raus und den Berg nach Wellen hoch, andere Seite runter ins Edertal und auf dem Radweg in Richtung Fritzlar. In Ungedanken verließen wir das Tal und fuhren über Rothelmshausen.



Mitte: liebevoll restauriert
ul: abgestellt
ur: Fritzlarer Dom von der Ursulinenschule aus
ol: Kai voraus
or: wilde Sau

In Fritzlar angekommen warten schon Yvonne, Wolfgang, Hartmut, Ralf und Udo. Kai und ich machen die Truppe komplett, Tempo und Strecke abgestimmt und ab


Mittwochs-Team
Chattengau, ein paar Berge und Piano waren das Ziel und man hielt sich dran. 


sortiert ...
Bis ... Kai einen Platten vermelden musste und in Kirchberg nach Hause rollte, Yvonne uns in Niedenstein am Ende des Langenberg verließ und Kai auf einmal am Ortseingang Niedenstein wieder zu uns stieß :-)

Zu sechs fuhren wir noch den Berg hinab und Kai und ich trennten uns vom Rest der Truppe, die nach Fritzlar Heim wollten. Wir hatten ja aber bis 20:00 Uhr frei bekommen :-)
Also noch mal Richtung Breitenbach abgebogen und weitere Extrakilometer eingesammelt.
SRC-Mittwochstraining
Sehr schön finde ich auf Strava die Möglichkeit, Verbesserungen zu sehen und/oder den Vergleich mit anderen.

In Summe fast 78 km mit 980 pos. hm in 3:03 h. Super Runde, Danke und hoffentlich bis nächste Woche :-)
Zu Hause angekommen, ohne Schmerz, allerdings wieder etwas angeschwollen, der Fuß :-(

Donnerstag:
am Plan festgehalten und Pause! Brav, Peter!
Dafür habe ich vom Doc ja einen umfassenden Heilplan bekommen:

  • Krankengymnastik
  • Voltaren
  • Ibuprofen
  • Kühlen
  • Heilerde
Und in der Reihenfolge habe ich es durchgezogen :-)
Und? Es wirkt!

Freitag:
Ferienzeit in Deutschland und nichts mehr los. Das Telefon steht still und kaum jemand ist erreichbar, und die, die noch da sind, müssen die Arbeit der Anderen mit machen und haben keine Zeit, oder nichts anliegen für mich.

Mittags Büro zu und wieder zur KG.
Wohltat! Und tatsächlich fand er noch einen Grund für die Schmerzen:
Ich bin ja mit dem Rennrad auf das Knie gestützt. Kann also auch ein Grund sein, denn das Knöchelchen, kurz unterhalb des Knie und der umschließende Muskel können in den Bereich abstrahlen, denn die Massage und die Triggerpunkte ließen sich bis in das Fußgewölbe spüren.
Nach 25 Minuten Massage wurde das Schienbein noch getapt und ich war Tiefenentspannt.

Zurück, Kinderlos und allein daheim natürlich aufs Rennrad und Kellerwaldrunde im Kopf.
Ich wollte mal wieder über den Kellerwaldturm bei Dodenhausen fahren. Aber es kam noch so viel besser.

15:00 Uhr saß ich auf dem Maschinchen, Banane, Riegel, und Gel in die Taschen verstaut. Iso in die Flaschen und los.
Über Werkel, Obervorschütz und die Braunkohleroute durch Borken ging es in das Schwalm-Tal.

Leider kann man es auf den Bildern nicht festhalten, denn das Gefühl von Freiheit und der Natur muss man selbst erleben. Kaum ein Auto, tolle Landschaft und viele Berge.


Alleen in Nordhessen
Schöne Alleen zwischen Uttershausen und Großenenglis sind ein Teil der Landschaft. Steile Auffahrten mit 10% und rasante Abfahrten ein anderer.

Kurzentschlossen bog ich hinter Dodenhausen am Kellerwaldtum noch mal ab und fuhr weiter nach Battenhausen.



ol: im Wesetal
om: ich :-)
or: die Eder
unten: kurz vor Battenhausen

Hinter Battenhausen kommt ein Abzeig nach Löhlbach in Richtung Heimat. Oder noch mal links weg nach Heina (Kloster)? Jupp! Das mach ich dann mal, denn ich habe ja noch Zeit bis Eintreffen der besseren Hälfte.

So schoss ich die einsame Straße nach Heina runter und konnte gerade noch einer Kröte ausweichen. Das hätte ja ne feine Sauerei gegeben :-(


eingepackt

das Kloster in Heina
Ab hier geht es sehr schön strack bergauf. Was für den Kopf :-)
In Löhlbach fuhr ich weiter bis Hundsdorf und bog auch hier noch mal ab und fuhr in Richtung Wesetal. 

Soll ich was sagen? Irgendwann kommt der Punkt, da willst du einfach nur noch weiterfahren. Es rollt, du fühlst dich gut, nichts tut weh und keiner nervt ...
Und ich hätte ewig weiterfahren wollen ...


ein Reh :-)
Im Wesetal ging es dann doch mal in Richtung Heimat. Durch Kleinern weiter nach Gifflitz und in Bergheim hatte ich es fast geschafft. 
Mon Amour wird auch 18:30 Uhr zu Hause sein und ich wollte pünktlich mit ihr eintreffen.
Den letzten Berg zwischen Wellen und Züschen lies ich langsam angehen und nach 92 km und fast 1100 pos. hm in 3:32 h war ich wieder daheim. Nur die bessere Hälfte nicht :-(

Mist! Hätte ich das gewusst, das sie heute länger macht, hätte ich mir die 1 vorn geholt :-(
Beim nächsten Mal :-)


Kellerwaldrunde
Sonnabend:
Am Mittwoch hatte ich mich bereits mit Kai für Sonnabend verabredet und ich wollte entgegen der Planung noch mal aufs Rad. Die Wetterprognose für den Sonntag sah nicht Radfahrerfreundlich aus.

Am Morgen Gartenarbeit und Heckenschnitt und 11:30 Uhr Plan mit Kai fixiert.
11:45 Uhr los und Kai in Singlis am See abgeholt.

kein Stillstand bei der Bahn :-)
Die ersten 22 km in 0:47 h abgespult und gemeinsam ging es weiter in die Schwalm rein.

Durch Borken ging es vorbei am ehemaligen PreussenElectra Werk, heute Besucherbergwerk in Richtung Trockenerfurt und Dillich.



Da hier irgendwie keine Radfahrerlobby existiert, sehen die vorhanden Radwege eher trostlos und verwahrlost aus, sind aber immer noch besser, als die Straße.

So fuhren wir immer sehr gemütlich in Richtung Homberg und versuchten die Hauptstraßen zu vermeiden. Das klappte auch sehr gut, bis wir uns in Homberg verfahren hatte und einen kleinen Kreis fuhren. Passiert :-)

Der Himmel wurde leider immer dunkler und es sah nach Regen aus. Hinter Homberg blieben wir dann für ein paar km auf der Bundesstraße und bogen in Hebel dann ab, auf den Mosenberg.
Immer schön bergauf (mal wieder) durch Falkenberg (Berg halt, sonst hieße es ja Tal), fuhren wir bis fast hoch zum Flugplatz und bogen dann links ab in Richtung Rockshausen und Hesserode.

Schöne kleine verschlafene Dörfchen, in denen das Aussterben der Dörfer leider sehr gut zu beobachten ist. Fachwerkhäuser säumen die Straßen und verwahrlosen :-(
Sehr schade, das hier keiner mehr wohnen will/kann. Aber es scheint ja lukrativer zu sein, Neubaugebiete zu erschließen und junge Familien mit Finanzierungshilfen zu unterstützen, als etwas gegen den Wegzug aus den Dorfkernen zu tun.
Zu dem Thema läuft auch am Sonntag eine Reportage im ZDF. Energieeinsparverordnung der Bundesregierung und Subventionen für das Einpacken von Häusern mit Styropor :-)
Das habe ich schon hinter mir und will an die Haltbarkeit und die Entsorgung gar nicht denken. Ich hoffe nur, ich nicht mehr :-(

Hier hatten wir auch den höchsten Punkt der heutigen Tour hinter uns und rollten von 317 ünN schon wieder abwärts nach Gensungen und kamen ins Edertal zurück.
Durch Felsberg und über Böddiger ging es in Richtung Niedervorschütz mit tollem Gegenwind :-(
Der stärkt bekanntlich den Charakter und so wurde es langsam still zwischen uns.
In Hadamar trennten wir uns. Kai führ rechts nach Lohne und ich kämpfte mich die letzten 4 km nach Züschen.

durch die Schwalm
In Summe waren es auch heute wieder 80 km in 3:07 h und mit 755 pos. hm.
Sehr schön, auch wenn es nicht immer durchs Schwalmtal ging :-)

Im Anschluss wurde die Gartenarbeit abgeschlossen und auf Wunsch der Liebsten ein weiters Beet eingefasst :-)
Langsam kommen wir zum Ende!

Sonntag:
ihr werdet es nicht glauben: Ar... stillgehalten; keinen Sport, kein Schmerz.
Ich glaube fast, der Müritzsee-Ultra wird doch noch stattfinden. Ich hoffe es sehr!

Dafür mit der Liebsten an den Edersee spazieren. Bis zum Wolkenbruch war es sehr schön mit Naschen von Brombeeren direkt vom Busch ... sehr lecker.

am Edersee

Urlaubsfeeling
Leider fing es stark an zu regnen und wir fuhren ohne den nun fast schon obligatorischen Kaffee nach Hause.
Naja, beim nächsten Mal wieder.

Was sagt die Wochenstatistik?

Woche 31
302 km Rennrad in 11:45 h mit 3162 pos. hm und fast die Vorgabe mit je einem Tag Pause eingehalten.
Etwas weniger als in der letzten Woche, aber so war es geplant und der schmerzfreie Fuß geben mir Recht.

Eine Woche werde ich noch die Laufschuhe stehen lassen und auch in der nächsten Woche das Rennrad nutzen.
Denn wie es in so vielen Beiträgen in der Lauf-Community bei Google + zu lesen ist:
Wer sich bewegt, bewegt was!

Es ist sehr erfreulich, wie viele durch die Motivation in und durch die Com zum Laufen kommen und beim Laufen bleiben.
Auch wenn es mal nicht so läuft, ob durch Verletzung oder Verhinderung durch den ISH (inneren Schweinehund) wird hier aufgebaut, mit Rat und Tat unterstützt oder in Lauftreffs zusammengefunden.
Wenn man mal überlegt, das die Com seit 07.12.2012 existiert und mit 1348 Mitgliedern auch nicht unbedingt zu den Kleinen im Netz zählt, ist der Umgangston immer ein netter und zuvorkommender. Keine abfälligen Bemerkungen, keine Übergriffe, in welcher Art auch immer. Im Gegenteil. Hier wird JEDE Leistung entsprechend geachtet. Denn andere haben es noch nicht einmal versucht, sag ich immer.

Dafür Danke ich euch allen sehr und ganz besonders +Guıdo Strauß +Oliver Wiesner und +Thomas Sonntag für eure tolle Unterstützung

In diesem Sinne danke ich allen fürs Lesen und freue mich natürlich sehr, wenn ihr wieder kommt und verbleibe

Mit sportlichen Grüßen
Euer Gnü aus Zü

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