so endete meine Woche 4 der Vorbereitung auf meinen Essen-Marathon Rund um den Baldeneysee
Beginnen wir aber wie immer Montags. Das ist nämlich recht einfach: da war Laufpause.
Und nach den 40 km auf die #wasserkupppe war das auch gut so :-)
Dienstag:
70 min Dauerlauf mit Zielpace 5:30 min/km. Wie immer habe ich überpact, aber das kenne ich schon. Ich bekomme es einfach nicht hin :-(
Dafür habe ich meinen Puls echt über die letzten 3 Jahre deutlich nach unten bekommen.
Bin ich früher immer so bei 165-170 gelaufen, so lande ich heute regelmäßig <=140. Das ist echt ne Klasse Entwicklung. Bin Stolz auf mich.
Mittwoch:
Stand das allseits beliebte Intervalltraining an :-)
Inzwischen muss ich sagen, freue ich mich auf diese Abwechslung.
3 x 4000 m mit 8 min Pause im Marathontempo Zielpace 4:35 min/km.
Nach heutigem Stand bin ich fast geneigt zu sagen: das ist machbar.
Aber immer schön vorsichtig mit den jungen Pferden, denke ich mir. Am Sonntag kannst du ja mal testen, wie es geht!!!
Ich bin extra an die Eder gefahren, um auf flacher Strecke, wie in Essen zu erwarten, zu trainieren, obwohl ich es hasse, zum Laufen mit dem Auto zu fahren :-)
Wortspiel :-))
Donnerstag:
50 min Jogging mit Steigerung. Zielpace 6:00 min/km
Wer hat das erfunden? Was ist denn hier die Steigerung? Nicht einpennen? Jo, das hat geklappt, aber Steigern konnte ich hier nur die hm. Für den Sonntäglichen HM im Sauerland mussten auch mal so langsam die Brooks PureGrit ran. Die habe ich wirklich viel zu selten an den Füßen :-(
Freitag war dann mal wieder geprägt vom Fahrdienst für die Tochter. Wer plant eigentlich Stundenpläne? Freitags bis 17:00 Uhr und dann fährt kein Bus.
Ich sach nur: "Keine Bildung ist viel zu teuer". Von wem war der Wahlslogan? Ach so, ich glaube die sind am darauffolgenden Montag alle zurück getreten. Ist ja auch ne Art sich aus der Verantwortung zu stehlen.
Upps, ich bin politisch abgewichen. Dabei halte ich mich an den Ratschlag meines Opas: "sauf dich voll und fress dich dick, nur halt das Maul von Politik!" Recht hatte er!
Sonnabend:
Schon wieder Jogging. 30 min mit der Zielpace 6:00 min/km. Ich kanns nicht mehr sehen/laufen!!!
Und da das nicht genug war, musste das MTB noch mal dran glauben :-)
Schön entspannt 35 km Richtung Waldeck und durch das Edertal zurück.
Dann, endlich Sonntag:
Die Nacht verlief wieder so, wie die Nacht verlaufen muss: unruhiges hin und her Wälzen. Das hat mit entspanntem Schlaf vor einem Wettkampf echt nichts zu tun. Aber man kennt es ja nun schon so langsam.
Vielleicht liegt es auch an der gepackten Tasche, die im Flur steht? Sollte da was ändern :-))
32. Hochsauerland-Waldmarathon
In Bestwig, oberhalb des Ruhrtals, wollte ich meinen Vorbereitungs- und Testlauf auf Essen stattfinden lassen. Das Ziel war, nicht wie im Frühjahr in Leipzig, eine lange Anreise mit Übernachtung. Ich wollte das etwas entspannter angehen. Und Bestwig ist knapp 120k m weg und mit 1,5 h Autofahrt im Rahmen des Möglichen, wozu habe ich den Firmenwagen zur privaten Nutzung?
Also 6:00 Uhr wecken, wie immer schnell durchs Bad und das altbewährte Wettkampffrühstück verdrückt.
Haferflocken mit Früchtejoghurt, am liebsten mit Kirschen, Kaffee und O-Saft oder Traubenschorle. Das bekommt mir und meinem Magen sehr gut und ist schnell verdaut.
Abfahrt am Wahltag 7:00 Uhr. Bedeutet reichlich Zeit am Wettkampfort zum Umziehen, Unterlagenempfang und Startnummernausgabe. 8:30 Uhr kam ich planmäßig in Föckinghausen an.
Ach du sch... Der Startpunkt liegt ja wohl über den Wolken. Warum fällt mir schlagartig Reinhard Mai ein?
Ich seh nur Nebel und die Bergspitze ist irgendwo da mittendrin :-(
Mir schwant böses!
Also umziehen und warm laufen:
Einer von denen wird bald im Wohnzimmer stehen. Ist auch schon wieder soweit denke ich; 12 Wochen noch :-((
Ich habe ja so ziemlich alles für jedes Wetter dabei, aber so richtig weiß ich nicht, was ich anziehen soll.
Ich habe erst ein langes Unterhemd drunter, mein langärmliges Laufshirt und unser Com-Shirt drüber. Nach dem Einlaufen ist das aber irgendwie alles zu warm, also Com-Shirt aus. Sorry!
Dann folgte das, was mir noch nie passiert ist: ich hätte fast den Start verpasst. Das sollte aber nicht das Einzige belieben, was ich verpassen sollte. Zum Glück nur fast.
Wer hat das denn auch ausgeschildert. Stand auf einem Schild "Start 1,3km ->"
Wer geht denn davon aus, das da auch noch eine Strecke mit 1,3 km läuft?
Also schnellen Schrittes zurück und 1 min vor dem Startschuss einsortiert. Zum Glück waren nicht Massen am Start.
Die hm schienen einige abzuhalten. Für den HM waren laut Veranstalter 460hm zu absolvieren. Respekt, dachte ich so bei mir.
Und dann stand da ein Bus aus Dänemark!!! Na die sind ja fast so Berggeil wie meine holländischen Freunde :-)
Also 10:00 Uhr pünktlich los und ab ging der Gnü aus Zü.
Vom Start wech bergauf, um ne Ecke links, nächste Ecke rechts und über ne Weide und schon waren wir auf der einsamen Runde.
Insgesamt würde ich sagen habe ich 20 Motivatoren an der Strecke gesehen. Das war schon echt ne harte Nummer. Motivation bekommst du also nur von dir selbst!!!
Die ersten 3 km ging es nur bergauf. Von 460 ünN auf 560. Die nächsten 5 km blieben, bis auf ein par kleine Sachen, fast eben (was man im Sauerland so als eben bezeichnen kann, haha).
Bei km 8 gings auf 600 m fast 100 neg. hm bergab.
Das war echt ein guter Tipp vom +Michael Mankus auf der #wasserkuppe. Seine Ratschläge konnte ich hier gut gebrauchen und habe sie auch konsequent umgesetzt. Knie heben und per tippel-Schritt den Berg abwärts. Das war ein Tempo. Ich habe ja sonst aus Verletzungsgründen immer Angst, aber heute ...
Bei km 11 habe ich den Wasserpunkt wie immer im Schritttempo verlassen. Das ist eine gute Angewohnheit, die Flüssigkeitsaufnahme ruhig anzugehen und so wenig zu verschütten und maximale Aufnahme zu garantieren.
Dann ging es von km 11 bis km 15 stetig bergauf. Das war harte Arbeit im Kopf. Du merkst wie du an die Grenze kommst, du weißt nicht, wie lange das noch so weiter geht, du hast keine Ahnung, wie du deine Kraft einteilen sollst. Streckenstudium, kommt mir in den Kopf. Sch... Warum habe ich mir die Strecke nicht besser angesehen.
Inzwischen kommen uns die ersten Marathonis entgegen. Alter die sind aber auch flott unterwegs, denke ich so bei mir.
Dann kommt wieder so ein Abstieg. Und ich höre meinen Hintermann. Der will mich einsammeln. Ich spüre, dass er mich holen will. Aber ich will nicht. Ich will vor dir bleiben.
Bei km 18 letzte Wasserstation. Was machst du? Strategie "gehen" und Risiko eingeholt zu werden, oder durchlaufen. Ich entscheide mich fürs gehen. Schnell den Becher geleert und weiter. Der Kollege musste wohl auch trinken. Er ist weg. Schei... Wo ist der? Da. Bei km 19 höre ich ihn wieder. Nicht umdrehen, Peter. Gib dir keine Blöße, "Lauf du Sau", denke ich, der hat keine Chance. Km 20. Wir sind nahe am Ziel. Wir sind auf dem Hinweg! Nicht mehr weit, Peter. Gib Gas. noch 1000 m. Die Weide ist erreicht. Motivatoren!!! 4 Erwachsene und 1 Kind. Sie klatschen. Wenn ihr wüsstet, wie gern ich euch ein Lächeln schenken würde! Aber ich spüren den Kerl im Rücken. 500 m. Links rum, rechts rum. Die Einfahrt zum Ferienpark Hollandia. Letzte Kurve links. Die Füße tippeln. Die letzen 200 m abwärts. Der Sprechen ruft meinen Namen: Startnummer 500: Peter Gnüchtel aus Züschen (nicht im Sauerland, das in Hessen)!
Jaaaaa. Das Einzige, was bleibt ist der rechte Arm. Der geht in die Luft. Du hast mich nicht bekommen, NEIN DU NICHT!!!
Ich habe es geschafft. Runtastic bleibt bei 1:37:09 stehen. Wie geil ist das denn. 460 hm und dann diese Zeit.
Ich komme am Ende des Platzes so langsam zu mir und wer kommt auf mich zu? Mein Schatten! Das ist anständig. Er bedankt sich, dass ich ihn so schön gezogen habe. Er war echt fertig, er konnte es nicht fassen, das er mich nicht bekommen hat. Ich sei ihm an den Bergabläufen immer wieder davon gelaufen. Ätsch!!!
Wir haben uns gegenseitig zum Erfolg gratuliert und sind sehr nett ins Gespräch gekommen. Er ist schon 2 x in Essen gestartet und hat mir zugesichert, mein Ziel zu erreichen, so wie ich heute gelaufen sei. Er sei das in PB 3:20 gelaufen. Die 3:15 hole ich mir locker. Na dann, sein Wort in Gottes Gehörgang :-)
Während des Laufes habe ich die Kälte gar nicht so gespürt, aber jetzt fing es an vom Rücke her kalt zu werden.
Also dann mal schnell zum Auto und Heim. Die bessere Hälfte wartet ja auch schon und so zog ich mich schnell um und verließ den Ort des Geschehens, was ich am Montag dann aber sehr bereuen sollte :-((
Wenigstens konnte ich schnell noch eine überglückliche Mama, deren Sohn mitgelaufen ist, dazu bewegen, ein Foto von mir zu machen:
Am Montag stehen dann die offiziellen Zeiten fest.
Und damit kommen wir wieder zum Post-Titel: Stell dir vor Du erläufst einen Podestplatz und gehst nicht hin!
Der Gnü aus Zü hat in der AK40 den 2. Platz belegt. So eine Sch...
OK. Schwamm drüber. Die 7. Woche der Marathonvorbereitung Rund um den Baldeneysee ist abgelaufen und Haken drunter. Verbleiben noch 3 Wochen bis zum Herbst-Event.
Inzwischen steht auch noch ein neues Highlight fest: Community-Lauf im Kellerwald 2014. Bei der Heimfaht mit +Michael Mankus ein bisschen gesponnen und schon ...
ist es passiert und die ersten 12 Leute aus der geilsten Com bei G+ haben schon zugesagt. Demnächst dazu mehr.
Bleibt wie immer der Blick auf den Countdown:
In diesem Sinne danke ich fürs Lesen und hoffe Du kommst wieder.
Mit sportlichen Grüßen in die Weiten der Republik und angrenzende EU- und Nicht-EU-Staaten
Euer Gnü aus Zü
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