Sonntag, 7. August 2016

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im Trainingslager  樂

letzter WK SAXOPRINT SachsenTrail
Während die letzten Wochen, um genau zu sein 5, eher der Entspannung und Beinchen ausruhen gegönnt waren, mal abgesehen vom radeln, ging es in dieser Woche wieder los, denn der nächste Wettkampf steht auf dem Plan.
Gern denke ich an den letzten Ultra am Rabenberg zurück. Viele Freunde habe ich getroffen, nette Worte gewechselt und so freue ich mich auch auf das nächste Event am Main, dem MainTalUltra in Veitshöchheim, in der Hoffnung auch hier wieder ein paar bekannte Gesichter zu treffen.
Denn eins ist klar; viele verstehen nichts, von dem was man tut, wenn es über die Volksdistanz hinausgeht. Muss man ja auch nicht. Nur Akzeptanz wäre nett 

Der Plan ist geschrieben und so ging es diese Woche wieder ans Kilometer sammel, wenn auch noch in "normalen" Umfängen, während andere sich schon wieder (oder immer noch?) über die Ultra-Distanzen bewegen 


Wie ist´s bei euch? Braucht ihr einen Plan, oder seid ihr planlos?
Ich komme besser klar, wenn ich einen habe 

Diese Woche startete ich dann laut Plan am Montag mit einer kurzen Stabi-Einheit, muss aber gestehen, der Spaß kam nicht auf und nach 25 Minuten drückte ich die Stopp-Taste. War auch verdammt war, auf der Terrasse.

Dienstag stand die erste Tempo-Einheit auf dem Plan. Naja; Tempo ... Bei +Jens Nähler eher Bummel-Tour, wenn ich mal seine Ambitionen für den Taubertal-Ulltra betrachte. Viel Spaß und gutes Gelingen hierfür.

Wer alles wissen möchte findet bei Klick auf Bild den Weg dahin 

Mittwoch SRC-Training und fest in den Plan integriert, allerdings nicht im Wetterplan 
Der ist in diesem Sommer alles andere als radlerfreundlich und so hatten sich alle abgemeldet.
Doch der Herr Gnü ...
musste seinen Kopf durchsetzten und den Hintern aufs Rad 
Kurzerhand die Schutzbleche ans MTB gefummelt und ab in den Kellerwald gedüst.

In Summe 47 km, 820 positive Höhenmeter, ne ordentliche Portion Wasser und reichlich Schlamm eingesammelt 


Schön war es trotzdem und nach ner Dusche fürs Rad und eine für'n Peter war's auch wieder vergessen 


Wie immer findet der interessierte Leser alles bei Klick aufs Bild.

Donnerstag Intervalle. InterWas?
Nee. Darauf habe ich ja nun überhaupt keine Lust und bin stattdessen zum nackten Mann gefahren. Na der hat sich vielleicht gefreut, mich wieder zu sehen 

Das Auto am Besucherzentrum abgestellt, an der Suunto Start gedrückt und in die Tiefe gestürzt.
Wenn die erste Runde auch so richtig gut lief, wusste ich doch, dass die Rache des Herkules irgendwann kommen wird und nahm das Tempo raus, denn 10 Runde wollte ich schon hinter mich bringen.
Machen wir es kurz: nach der 8. hatte sich der Spaßfaktor verkrümelt und Frust kam auf.
Nach der 10 drückte ich Stopp und war froh, nicht in naher Zukunft auf nen Treppenlauf zu müssen. Wobei ...



Wie immer kann man auf den entstandenen Kamm klicken, um den Irrsinn näher unter die Lupe zu nehmen 

Freitag Regeneration oder Alternativ und ich entschied mich für Stabi und habe tatsächlich 5 Minuten zum Montag zugelegt.
Heldenhaft 

Sonnabend Dauerlauf im Wettkampftempo und Gartenarbeit ...
letzteres war auch der Grund, warum ich die geplante MTB-Revanche mit Jens absagen musste. Die Restarbeiten der Hauseingangsgestaltung gingen dieses Mal echt vor 
Wird aber wiederholt. Versprochen!


Wie immer; einfach Klicken!

Nach 7 h in gebückter LandschaftsbauerKörperhaltung rief ich kurzentschlossen Jürgen an. Gemeinsam machten wir uns auf ne kurze Rennrad-Runde los und nach 38 kurzweiligen Kilometern waren wir wieder zu Hause. Danke für deine Spontanität 


Auch hier stehen alle Details bei Klick zur Verfügung.

Sonntag der erste lange ...
Darf ich gestehen, dass es schwer war? Ich tue es einfach mal.
6:30 Uhr aus den Federn und was Neues probiert.

In meiner Urlaubslektüre von Rich Roll "Finding Ultra" fand ich viele neue Tipps zur Ernährung. Auch wenn ich es einfach nicht schaffe (schaffen will) Veganer zu werden, so nehme ich doch gern Hinweise an und teste sie. Nach dem Aufstehen ein Glas Wasser mit 2 Teelöffel Apfelessig waren ein guter Tipp und wird seit dem Urlaub ins morgendliche Ritual integriert.
Danach ging es los und nach dem Brötchenfangen ins Wohlfühltempo mit 5:20/km.
Über Lohne nach Gleichen, Gudensberg und Dorla lief ich seit geraumer Zeit mal wieder meine Kassel-Marathon-Vorbereitungsstrecke. Der steht mit seiner 10. Auflage auch schon im Plan und ich freue mich irgendwie sehr darauf. Schließlich ist hier der Marathonfunke auf mich übergesprungen 

Nüchtern war ganz OK. Was mich mehr quälte war der Durst. Und der kam, trotz nur 9°C beim Aufbruch recht schnell. Zum Glück war der Dorfbrunnen in Dorla gefüllt und ich machte mir einfach keine Gedanken, ob man das Wasser trinken kann oder nicht; ich tat es einfach 樂

Weiter führte der Weg nach Werkel, Fritzlar. Auch hier musste ich eine Trinkpause an der Tanke einlegen.
Die letzen Kilometer verliefen nun etwas schleppend und am Sauerbrunnen musste ich bereits wieder Wasser fassen.
Vorbei am Bäcker, die geparkte Brötchentüte geschnappt und kurz darauf Stopp.



Wie immer kann die Runde bei Klick verfolgt werden
Die Wochenvorgabe von 78 km habe ich nicht ganz erfüllt: 4 km am Herkules unterschlagen und heute noch einmal 2.
Macht nichts 樂

In Summe waren es in der 1. Wiederbelebungswoche
73 km gelaufen
85 km gekurbelt
55 Min Stabi

Nächste Woche wird etwas umfangreicher und vielleicht hat ja jemand Lust, mich auf der Treppe am Herkules am Donnerstag zu begleiten? Einfach mal über die sozialen Medien anfunken!

Ansonsten sage ich wie immer lieben Dank fürs Lesen meines Blog, ich freue mich über Kommentare, welcher Art auch immer und kann auch in dieser Woche betsätigen:
Wer sich bewegt, bewegt was!


Macht's gut, bleibt gesund und mit sportlichen Grüßen
Euer Gnü aus Zü

Montag, 1. August 2016

Mut oder Extremist?


Wie oft muss ich mich fragen lassen, ob das alles nicht ein bisschen extrem sei, was ich tue?

Das 1. Halbjahr ist "abgelaufen" und wie ich im letzten Post übers Glück schrieb, auch sehr erfolgreich, und so manches Mal frage ich ich mich, wie das alles geht.
Sind es nur die Gene? Ist es Außergewöhnlich? Ist es eine höhere Macht?

Oder einfach nur mutig? Mut, etwas Neues zu probieren. Die Komfortzone zu verlassen, Grenzen zu überschreiten, zu testen, was geht, ohne zu weit zu gehen.

Im Juli 2015 habe ich meine bis dahin längste Tour mit dem Rennrad gemacht. 180 km waren es und ich war super glücklich, es geschafft zu haben.
2016 habe ich am 24-Stunden-Lauf in Dresden teilgenommen und meine längste Laufdistanz über 111km absolviert.
Alles ein bisschen Irre, unvorstellbar. Undenkbar vor 5 Jahren, als ich die letzte Kippe wegschnippste und mein Leben umkrempelte.

Aber Extremist?
Dieses Jahr nun die Steigerung zu meiner Tour aus 2015.

2 Wochen habe ich die (Lauf-) Füßchen still gehalten und ihnen Ruhe gegönnt. Stattdessen das Rennrad gequält, mit nur einem Ziel: die Lauf-Regeneration mit einem, für mich, besonderem Highlight abzuschließen.
Die Tour aus 2015 nach Bad Berleburg sollte um ein paar Kilometer verlängert werden. 200 km sollten auf der Suunto stehen. Das war das Ziel. Egal, was das Wetter meinte. Egal, ob sich jemand anschließen würde. Das Ziel stand!

In der vorletzten Woche habe ich es leider vergeblich versucht. Gewitter ist ein schlechter Begleiter über 200 km. Wir wollen uns ja nicht umbringen 

Also dann dieses Wochenende ein erneuter Versuch. Egal, was kommt!

Der Wettergott meinte es gut und obwohl es zum Weckerklingeln noch regnete, kroch ich aus dem Bett, verschnabbulierte mein Power-Müsli aus Bananen, Haferflocken, Aprikosen, Rosinen, Chia-Samen und Soja-Milch und machte mich, mit neuen Überschuhen und Windjacke auf den Weg.
Bereits in Fritzlar war es zu warm und ich bereute die zu dicke Schicht 



Noch mal schnell am Bonifatius in Fritzlar vorbei, dem Glockengeläut des St. Petri gelauscht und ab zum Treffpunkt.

Aus 6 gemeldeten wurden dann noch 2 Mitfahrer und so machten sich Thorsten, Christian und ich auf den Weg.
Der Opa der Idee hatte die Strecke bereits in der Woche dienstlich abfahren können und so wussten wir, dass die Strecke baustellenfrei sein wird.
Die jungen Wilden vorn weg und der alte Herr hinterher 


vor Anraff
Unser Motto: "wer rast fliegt!" haben wir gut gehalten und auch wenn wir unterwegs das eine oder andere Mal die Kurbeln mächtig kreiseln ließen, blieben wir bis zum Schluss beisammen.

Wir fuhren in Richtung Edersee, bogen ins Wesetal ab und erklommen die ersten Höhenmeter bis Frankenau. 
Weiter ging es nach Frankenberg und wir nahmen, wenn es ging, meist den Radweg, auch wenn das einer nicht sooo toll fand :-)))

Solange wir im Landkreis der KB-Nummerschilder waren, ging unser Puls immer mal wieder hoch, denn einige Zeitgenossen fanden es wohl total bescheuert, dass die Spinner nebeneinander fuhren. 樂
Winke winke und im Kreis Siegen-Wittgenstein wurden wir nicht ein einziges Mal angehupt. Spricht irgendwie für´s Sauerland 

zwischen Dodenau und Elsoff
Die Straßen wurden ruhiger und die Sonne kam raus. Seltsamerweise mit ihr auch der Gegenwind 樂
Und nicht nur der. Auch mein Tretlager fing an zu stöhnen, je weiter wir uns aus den heimatlichen Gefilden entfernten. Was sollte das denn?
Thorsten und Chris waren etwas genervt, konnten mich aber so wenigstens nicht mehr verlieren 


Wer möchte darf gern dem Knarren lauschen 

In Dotzlar hatte sich der Gnü noch mal ne ganz besondere Gemeinheit ausgedacht und bog in Richtung Bad Laasphe ab, um in Sassenhausen noch ein richtiges Brett zu erklimmen.
Nicht weil ich ein besonders guter Bergfahrer bin, sondern weil man oberhalb von Sassenhausen und Weidenhausen eine phantastische Sicht zurück ins Edertal hat und nach vorn in die Höhen des Sauerlandes.


auf 625 müNN
Weiter ging es in rasanter Fahrt hinunter zur B480 und nach knapp 3 Kilometern hatten wir das Ziel Bad Berleburg und Kaffeestopp in der Bäckerei und Konditorei Wahl erreicht und die 100 km auf der Uhr 

Zwischenstopp und Kalorien vernichten
Nach ausreichender Rast machten wir uns auf den Heimweg und auch mein Tretlager schien zu merken, dass es Richtung heimatlichen Keller gehen sollte: es knarrte nicht mehr! 樂

Irgendwie fingen die Kollegen an zu maulen, geht es denn nur noch bergauf? Jupp. die nächsten 10 km auf jeden Fall 

immer bergauf :-)))
Dafür wird man oben aber mit einer sensationellen Aussicht belohnt.


Oben
Und nicht nur die Aussicht. Wir hatten hier auch de höchsten Punkt unserer Reise erreicht: 690 müNN und damit hieß es eigentlich nur noch bergab 
Wir schossen förmlich hinunter nach Hallenberg und bogen wieder ab ins KB-Nummernschild-Land was uns auch gleich wieder durch Hupen in Erinnerung gebracht wurde.

Der Rückweg verlief fast identisch zur Hinfahrt.


abwärts im Wesetal
In Bergheim verabschiedeten wir uns von Christian, er bog nach Wolfhagen ab, und Fauli und ich fuhren weiter nach Wellen, um in der Tanke die Wasserflaschen aufzufüllen.
Hier kam mir die Idee: Warum 200km? Warum nicht 222,2 in Anlehnung meiner 111 Treppenrunden und 111 km in Bödefeld?
Du hast ne Macke und doch war die Idee schon zum neuen Ziel gereift 

Am Abzweig Rothelmshausen trennten sich dann Fauli und ich. Er fuhr weiter nach Wabern auf der Bundesstraße und ich folgte dem Radweg, fast parallel.
In Wabern hatte ich dann die magische 200 erreicht.



Weiter.
Ab hier wurde es dann ein wenig schwerer: Gegenwind und das Alleinsein sind nach den schnell verflogenen ersten 200 km nicht zu unterschätzen.
Und doch gab es keine Wiederrede: Das Ziel stand und ich muss sicherlich nicht sagen, dass ich es auch erreicht habe. 



Wer möchte, findet alle Details zur 222km-Tour bei Klick aufs Bild
In Summe waren es 2357 Höhenmeter, 5127 verbrannten Kalorien und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 26,7 km/h sowie einer Höchstgeschwindigkeit von 77,8 km/h 樂

Wir haben unterwegs viel gequatscht, über dies und das. Ob das alles gut ist, was wir tun, oder nicht etwas extrem.
Was ist extrem?
222 km Radfahren?
9  Stunden an der frischen Luft bewegen?
12 Stunden einen Fuß vor den anderen zu setzten und neue Grenzen erfahren und überschritten zu haben?
6 Stunden Fern zu sehen?

Ich bin der Meinung, dass man sich immer wieder neue Ziele setzen sollte.
Ich kenne so viele, die Laufen und Laufen und Laufen. Am Ende stellen sie fest, dass das langweilig ist und lassen es sein. Andere fahren täglich Rad und dann? Wozu?
Ist es nicht sinnvoll, sich ein kleines Highlight zu setzen? Ein besonderes Ziel? Einen Wettkampf vielleicht? Es muss ja kein Marathon sein. Ein erster Volkslauf tut es doch auch. 5 km, 10 oder vielleicht sogar 20.
Eine RFT (RadTourenFahrt) an einem besonders schönen Ort vielleicht. Eine besonders schöne Gegend, eine besondere Landschaft, einen Traum verwirklichen. Ein bestimmten Ort mit dem Rad "erfahren"!

Heute habe ich mit einem Freund telefoniert. Ein neuer Kollege von ihm fühlte sich unwohl und ist auf drängen hin zum Arzt gegangen. Diagnose: Leukämie. Und nun?
Ist es also nicht doch ratsam, sich die Zeit zu nehmen und seine Träume zu realisieren? 

Ist es dumm, 222 km Rad zu fahren? Ist es dumm 111 km zu laufen? Ist es Extrem?
Was ist Extrem?

Ich danke euch für das Lesen meines Blog, wünsche euch alles Glück dieser Erde, bleibt vor allem Gesund, mir gewogen und denkt immer daran:
Wer sich bewegt, bewegt was!

In diesem Sinne starte ich ab heute ins Training für das 2. LaufHalbJahr und freue mich, wenn ihr wieder kommt.

Mit sportlichen Grüßen
Euer Gnü aus Zü