Sonntag, 14. April 2019

(fast) ein Winterlauf ...

Ich hör die Leitungsrohre knacken
und das Gesicht war zugefroren 😖
Ich hatte blauche Backen und Eisgebilde an den Ohren 😢
Da kam ich ganz von selbst dahinter,
es ist (noch) Winter 😩

Eigentlich, ja eigentlich ...
Sollte mein 4. Start beim Kyffhäuser Berglauf ein bisschen anders ablaufen, wie er es dann tat.
Aber ...

Die Zeit des unkoordinierten rumgehöppel sollte mit dem KBL aufhören und als Auftakt für den Trainingsplan zum Teneriffa-Blue-Trail dienen.
Die kommenden 8 Wochen, ja so schnell vergeht die Zeit, stehen nun im Schatten des El Teide, den es am 08.06. zu erklimmen gilt.

Am Donnerstag schrieb mich Ingmar an, das er mich in der Starterliste gesehen hat und er auch in Bad Frankenhausen sein werde. Das war eine schöne Überraschung denn ich habe mich nicht wirklich mit den Listen beschäftigt, was mir noch eine schöne Überraschung bescheren sollte.

Am Sonnabendmorgen, nachdem die Wetterprognosen der vergangenen Tag für das Wochenende die Rückkehr des Winters ankündigte, machte ich mich 5:45 Uhr auf den Weg der vor mir liegenden 180 km.

Die Strecke ist mir bekannt und auch der anzusteuernde Parkplatz. Hatte ich in den letzten Jahren immer direkt am Schulzentrum und den zugänglichen Duschen einen Polepositionparkplatz ergattert, kam dieses Jahr die Ernüchterung: wegen Umbau keine Dusche in der Sporthalle 😩

Auch die Fahrt hielt genügend Überraschungen bereit: Schnee, Schneeregen, dunkle Wolken und alles andere als Frühlingsgefühle. Na das wird ja ein Spaß werden und in Höhe Heiligenstatt habe ich wirklich mit dem Gedanken gespielt, abzubrechen und umzukehren, denn ohne Winterräder wird die Fahrt durchs Kyffhäusergerbirge nicht kalkulierbar.
Aber der Gedanke kam nur kurz. Schließlich freute ich mich zu sehr auf den Kyffi und Kaiser Barbarossa, der uns zur Halbdistanz auf seinem Ross in Empfang nehmen würde.



7:30 Uhr erfolgte die Landung am Schulzentrum mit Planänderung und keiner direkten Einkehr in die Sporthalle. Stattdessen Tasche schultern und Fußmarsch zum Startort.

Das nächste Dixi direkt angesteuert und danach in den Ausgabepavillon zum Startnummernempfang.

Mit entsprechender Routine alles kein Problem und kurze Zeit später habe ich auch schon Marcel gesichtet.



Na wenigstens haben wir uns am Start noch mal gesehen, denn so schnell wie er ist ...
bin ich alter Sack schon lange nicht mehr 😂

Nach dem Umziehen und Klamottenbeutelabgabe ging mein Blick auf Ingmarsuche ...

Kein Ingmar ...

Dafür eine nette Überraschung:



Susi. Prima.
Wir sind schon so manchen Kilometer nebeneinander bzw. hintereinander hergetrabt aber es war mir natürlich nicht bewusst, wenn man die Startlisten nicht liest 😡
Schon 2 x sind wir beim Kasselmarathon zusammengelaufen und zuletzt beim BiMa und auch da schon 2 mal.

Ich lauschte ein bisschen den Moderatoren des 41. Kyffhäuser Berglaufes.



Wobei die meisten lieber noch im wärmeren Pavillon hockten, anstatt in der Kälte.

Und dann hat es geklappt:
Ingmar kam über die Wiese geschlendert.



Die Wiedersehensfreude war groß, denn auch wir sind nun schon so ein paar Wettkämpfe nebeneinander hergetrabt.
Zum ersten Mal beim Sächsischen Mount Everest 2016 und dann beim SaarschleifeTrail, der ein einziges Desaster für uns war.
Es folgte der nächste gemeinsame Start an der Treppe und darauf der ArberlandUltraTrail im letzten Jahr. Aber dieses Jahr hatten wir uns beide gegen die Treppe entschieden, umso schöner war es, sich trotzdem zu treffen 😊

Durch die ganzen Quasselei verging die Zeit wie im Flug und 8:30 Uhr fiel der Startschuss.
Wie immer mit Ingmar, kurze Absprache: zwangloses Zusammenbleiben, wie jeder mag und kann.
Ja und aus dem Zwanglos wurden mal wieder 42,195 km 😌

Bei Ingmar war es der 2. Start nach 2009 in Bad Frankenausen und bei mir nun bereits der 4., was mit besserer Streckenkenntnis belohnt wurde.

Wir nahmen immer gemeinsam die Versorgungspunkte in Anspruch, hielten gemeinsam zum Pippipäuschen und so verging die Zeit sehr schnell und kurzweilig.

Wir quatschen wie immer über Gott und die Welt, kommende Läufe, zurückliegendes und private Dinge. Immer wieder schön, wenn man auf einer Wellenlänge liegt.

Das Wetter jedoch war eine einzige Katastrophe und ich war froh mich zu einem WK angemeldet zu haben. Bei dem Wetter hätte ich einen langen Lauf ausfallen lassen. Aber so ...
Ist´s doch eine gute Chance Wettkampfhärte für El Teide zu trainieren, denn wer weiß, was mich da auf dem Höhenunterschied von 0 üNN auf 3555 üNN alles erwarten wird 😨

Aber auch Emotional liegt mir der Kyffi am Herzen.
Denn Kaiser Barbarossa ging seiner Zeit von Korbach nach Tilleda und der X8, wie der 325 km lange Fernwanderweg bezeichnet ist, ist auch so manches Mal mein Weg bei meinen Läufen in meinem Nordhessen.



Und soviel vorn weg: am Abend stand ein Konzertbesuch in Bad Wildungen an und auch da:



Die Welt ist klein ...

Nun gut. Auf jeden Fall schrumpften die Kilometer und mir ist die Zeit noch nie so kurz vorgekommen.
Schon stand das Schild am Rand: Noch 22 km und gleich sollten wir unseren Stempel am Kyffhäuser empfangen. Nur leider heute ohne Bild. zum ersten mal seit meinem 1. Start 😭

Na wenigstens haben wir die Bärlauchwiese gerochen, wenn man sie auch nicht sehen konnte unter der Schneedecke. 
Und davon hatten wir in der Tat genug.
Von den 42 km hatten wir nur ca. 8 keinen Schneefall 😱.
Entsprechend sahen wir alle aus: weiße Augenbrauen, Schnee in den Bärten der Männer und Eiszäpfchen an den Wimpern 
😱

Es hilft ja nichts. Angemeldet ist angemeldet. Wir wollten es ja so ...

Schon waren wir am Flugplatz und einen Vorteil hatte das Wetter: es gab kein Angriff der Stechfliegen, wie in den vergangenen Jahren 😡

Dafür gab es seit langem mal wieder Krämpfe. Im den Pobacken. Na wenn man die Salztabletten vergisst...
Nur bei dem Wetter hätte ich die mit den dicken Handschuhen nicht aus der Tüte bekommen 😲

Ja. Richtig gelesen. Dicke Handschuhe.
Alles was schon in die Winterpause geschickt wurde, wurde wieder rausgekramt.
Die warme Jacke genau so, wie die Handschuhe und die Wintermütze. Dafür konnten das Geburtstagsgeschenk von meiner besseren Hälfte, die neuen Calfs von CEP eingelaufen werden, denn die werden mit mir nach Teneriffa reisen.

Durch das Wetter wurden wir dieses Jahr leider nicht durch die Musikkapelle am letzten Berg am Panorama Museum empfangen 😢

Dafür gaben Ingmar und ich auf den letzten 4 km noch mal alles 😊
Ich sag mal so: wir flogen so ziemlich dem Ziel entgegen mit 4:30/km.

Irgendwann war´s dann wirklich geschafft und die Stopptaste der Suunto durfte gedrückt werden.


Nun gut. Es war nicht der Teide, aber bei 750 pos hm bin ich mit dem Ergebnis mehr als zufrieden und denke auf einem guten Weg für mein Highlight zu sein 😊


Damit geht´s also in der nächsten Woche mit meinem Trainingsplan los, wenn es in nur noch 54 Tagen auf den höchsten Berg Spaniens geht.
Davor kommt noch der Vulkan-Trail in heimatlichen Gefilden und der Bödefelder Hollenlauf im Sauerland.

Euch danke ich natürlich ganz herzlich für das Lesen meines Blog, freue mich, wenn ihr es nachempfinden konntet und kann euch nur bestätigen:
Wer sich bewegt, bewegt was!
und wenn es manchmal nur die Schneeflocken auf den Klamotten sind.


Mit sportlichen Grüßen
Euer Gnü aus Zü

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