Montag, 1. Juli 2019

das Leben ...

ist eins der Härtesten 😩



so sagte meine Mathe-Professorin beim Studium sehr gern. Und es hat mich bis heute begleitet.

Ja. Das Leben kann Hart und Gewissenlos sein.
Vor einem Jahr verließ mein ältester Blog-Leser diese Welt und hinterließ uns ein passendes Wort dazu:

"Habt alle ganz lieben Dank und vergesst nicht, euer Leben zu genießen.
Das ist ganz wichtig!
Denn die Zeit ist ein ganz gewissenloser Begleiter auf unserem kurzen Gang durch´s Leben."

2018 lud er seine Familie zu einem Familienfest ein und es lag mir sehr viel daran, teilzunehmen.

So sagte ich den gemeldeten Fichelberg-Ultra ab und 4 Wochen später gab mir das Leben Recht, denn er verließ uns.

Er gehörte noch zu der Generation, für die ein Marathon einem Todesurteil glich: den läufst du und am Ende brichst du tot zusammen. Oft lachten wir darüber, denn ich, und andere meiner Laufpartner, konnten beweisen, dass das nicht so ist und man noch viel weitere Distanzen erlaufen kann.

Ich denke 93 Jahre sind nun nicht wirklich kurz und er wird mich weiterhin auf vielen Kilometern begleiten.
Denn auch "mein" Edersee war ein Zufluchtsort für ihn und seine Frau, später mit den Kindern, mit dem Rad von Bad Hersfeld aus, kurz nach dem Krieg und ganz anderen Herausforderungen, die wir heute haben.
Oft sprachen wir über seine und meine Erlebnisse, denn nicht nur die Liebe zum Edersee verband uns, sondern auch beruflich hatten wir Gemeinsamkeiten.


Mir werden unsere langen Telefonate fehlen und selten habe ich Menschen kennengelernt, und durch meinen Beruf kenne ich viele, sehr viele Menschen, die so einen regen und aufgeschlossenen Geist haben.

Solche Tage machen mich nachdenklich und uns allen sollten sie bewusst machen, dass es so viel wichtigere Sachen, wie das Laufen gibt und Veranstaltungen nicht weglaufen.
Man muss Prioritäten setzten!

Eine private Geschichte dazu:
Meine Oma wohnte in Bonn und als Kind trennte uns eine Mauer.
Immer hatte ich einen Traum: einmal mit dem Rad von Dresden nach Bonn. Aber diese Mauer ...
1989 löste sich das Problem und der Weg wäre frei. Aber ...
Es gab andere, wichtigere Dinge.
2007 übernahm ich mein heutiges Vertriebsgebiet und grenzte an Bonn. Prima! Kann man also immer mal die Oma besuchen.
Eines Tages klappte es, aber ...
Ach komm, ich ruf am Wochenende an und wir treffen und in der kommenden Woche.
Am Freitag war ich in Bonn und durfte meine Oma aus der Wohnung tragen lassen ...
Die Erinnerung ist gerade heute so klar und ich bedaure zu tiefst es aufgeschoben zu haben.

Das Ereignis gab mir den Anstoß Dinge nicht aufzuschieben, wenn sich die Gelegenheit bietet. Wie bei meinem Onkel ...

So erreichte mich am Wochenende die sehr sehr traurige Nachricht, dass ein Lauffreund, wenn wir uns auch nur kurz kennen und trafen, dass er Krebs diagnostiziert bekam.
Wir lernten uns an der Müritz kennen und sehr gern denke ich an den Zieleinlauf zurück und das entstandene Bild.


Ich bin sehr froh an die Müritz gefahren zu sein, auch wenn ich nicht laufen konnte 2018 aus Verletzungsgründen. Aber euch getroffen zu haben bedeutet mir sehr viel.
Wir wünsche dir und deiner Familie viel Kraft für die kommende Zeit und vielleicht kann das, teilweise schon verbissene, Laufen eine Unterstützung dabei sein.

Ja. Das Leben ist eins der härtesten!

Mit sportlichen Grüßen
Euer Gnü aus Zü

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