Sonntag, 26. Mai 2013

Pulver verschossen ...

könnte man nach dem heutigem sehr kurzfristig dazwischen geschobenem Lauf fast sagen.
Aber von vorn.

Am Sonntag hatte ich versucht mit Günter wieder zu laufen, musste aber nach der Sonntagsrunde feststellen, dass der Marathon schon noch in den Beinen sitzt. Also Ar... stillhalten und Laufpause.

Leicht fällt mir das ja nun wirklich nicht, wie ihr wisst. Wenn sich früher schon einer mit ADHS beschäftigt hätte, ich wäre der Top-Probant gewesen, um das Vorhandensein wissenschaftlich nachzuweisen.
So gab es nur Stress und keine Ausrede, warum ich so bin und in der Freizeit gab es nur eins:
MEIN RAD und DEN WALD!

Am Montag (Pfingsten) geht das ja aber nicht, mit dem Stillhalten.
Also die bessere Hälfte in die neuen Salomon und der Papa seine Adidas TR4 an und ab ... in den WALD.


So sind wir gemeinsam ne schöne Runde um den Hermannsberg. Einen Post dazu gab es bereits hier.

Der Rest der Woche verlief aber dann wirklich ohne eine einzige Aktivität.
Erst am Sonnabend, nachdem meine Laune immer schlechter wurde, schickte meine Liebe mich raus.


Das Wetter meinte es mit der Feuchtigkeit noch gut, nur der Wind sorgte für echtes Charakter-Training. Nach 10 km wollte ich eigentlich schon umdrehen, aber nein ...


Weiter gekämpft und so kam ich auf 62 km bei 874 hm.
Ich stieg heute sogar bis rauf aufs Schloss Waldeck.


Der Ausblick von hier oben auf meinen geliebten Edersee ist einfach sensationell.


Nach dem Marathon ist ja nun mal bekanntlich vor dem Marathon.


Noch mal eine kleine Erinnerung an Kassel mit Günter :-)

Also wurde nach dem Erfolg von Kassel ein neues Ziel definiert und für Essen eine Zeit um 3:15 anvisiert. Das heißt natürlich auch einen neuen Trainingsplan generieren und Ziele aufschreiben.
Ihr wisst: nur aufgeschriebene Ziele hält man ein.
Zusätzlich suchte ich mir aus dem Hessischen Laufkalender alle Läufe des Nordhessen-Cups heraus und trug sie fest in mein Outlook ein.
Denn für dieses Ziel reicht nicht mehr die Kraft-Ausdauer zu trainieren. Hier muss konsequent an der Schnelligkeit gearbeitet werden.

Sonntag stand dann auch schon der erste Lauf im Laufkalender. Aber das Wetter verhieß nichts gutes.
Trotzdem Laufsack gepackt und der besseren Hälfte ein einsames Frühstück offeriert. Macht nichts, sagte sie, geh ruhig.
Was? Was denn hier los. Die gemeinsamen Sonntagsfrühstücke sind doch sonst immer unsere beste Zeit. Also wenn es regnet, gehe ich nicht, meinte ich noch so. Aber ich hatte schon geahnt, dass das Wetter mich nicht abhalten wird, wenn der Laufbeutel einmal gepackt ist.

So denn 7:00 Uhr raus, Haferflockenmüsli mit Rosinen und Cranberries mit Joghurt (hat sich echt bewährt) und 8:00 Uhr Abfahrt in den strömenden Regen bei 8°C.


Das Wetter über dem Habichtswald am großen Dörnberg ließen nicht auf Besserung hoffen.

Kurzes Einlaufen und ich war schon nass bis auf die Haut.
So standen wir irgendwie alle bibbernd am Start und setzten uns zügig in Bewegung, um warm zu werden.
Einige verstehen das aber immer irgendwie falsch und laufen los, als ob der Täufel hinter ihnen her sei und an der ersten Steigung ...


Das sollte ein Volkslauf sein. Wiedereinmal Bergvolk    :-)
Bis km 6 ging es nur bergan und wir hatten hier bereits 286 hm. Das tat nach meinem gestrigen Höhenmeterritt mit dem Rennrad wirklich weh.
Aber aufgeben ist nicht. Bei km6 den Wasserbecher entgegengenommen und im Schritttempo den Becher geleert. Hat sich als sehr gut herausgestellt, da man so eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme sicher kann.
Ich hätte auch gern die Schuhe geleert, aber das wäre irgendwie nicht gewinnbringend gewesen. Wir konnten auf dem Waldweg kein trockenes Plätzen mehr finden, wo man hätte den Fuß aufsetzen können. So ging es teilweise bis zum Knöchel durch den Schlamm.


Trotzdem war es ein toller Lauf im Norhessen-Cup und die Zeit war so übel auch nicht.
44:25 min
Platz 10 AK40.

Am 01.06.2013 gehts nach Melsungen und am Montag erst einmal auf Dienstreise nach Amberg. Natürlich sind die Laufsachen gepackt und es werden ein paar kleine Runden gedreht.

Euch allen vielen Dank fürs Lesen und komm bitte wieder.

Mit sportlichen Grüßen in die Republik und angrenzende EU- und Nicht EU-Staaten

Euer Gnü aus Zü

Montag, 20. Mai 2013

Grenzwege ...

haben wir auch ;-)

Eigentlich sollte ja heute Laufpause sein. Eigentlich.  Aber ich kann ja nicht stillsitzen ;-)
Also, sie bessere Hälfte an die Hand, die schnellen (Trail-) Schuhe an und ab in den Wald.
Die Runde ist ja schon bekannt vom Post am Donnerstag.

Heute sind wir dann mal gemeinsam um den Hermannsberg hoch zum Dreiländereck.


Hier stoßen das Fürstentum Waldeck, Bistum Mainz und Fulda zusammen.
Den Weg talwärts in Richtung Züschen folgend, finden sich die Grenzsteine aus dem Jahr 1732.



Beim Austritt aus dem Wald bietet sich ein phantastischer Blick in Richtung Chattengau,  welcher allerdings am Hasenberg vor Lohne endet.


Schön, dass du hier warst, komm bitte wieder und eine tolle Woche.
Euer Gnü aus Zü

vorwärts immer, rückwärts nimmer ...

ging es mir am Sonntag durch den Kopf, als ich mich auf den Weg machte Günter abzuholen.

Ja, ihr lest richtig. Günter ist immer noch an Bord. Das Wetter lässt ihm/uns ja auch keine andere Wahl.
Hätte er normal schon 2500 km auf dem Rennradtacho, so hatte ich in 2012 auch an die 1200 km auf der Rennrad- und MTB-Uhr. 
Aber wie sagt man so schön: " die Hoffnung stirbt zuletzt" und so gehen wir mal davon aus, dass der Sommer noch kommt. Sonst toppe ich eben die 2400 Laufkilometer aus 2012 ;-)

Ja, ansonsten ist nach dem Marathon vor dem Marathon. Wenn solch eine Veranstaltung abgelaufen ist, ist der Terminplan auf einmal sehr leer und überschaubar.

Am Sonntag trafen wir Silke beim Sauerbrunnenfest und sie hatte genau das selbe Loch, in das sie fiel. "Was mache ich jetzt?" heißt es dann für viele.
Nun, neue Ziele definieren. Mit einigen Tagen Abstand das geleistete Analysieren, Bewerten und Hinterfragen.
So nutze auch ich diese Woche, um genau das zu tun. Ich machte am Montag Pause und ließ mir Kassel durch den Kopf gehen. Aber ein echtes Ergebnis kam heute noch nicht heraus.

Dienstag einen kleinen Regenerationslauf, um die Muskulatur wieder an das "normale" Gehen zu gewöhnen.


Mit Absicht auf den Pulsgurt verzichtet und nur nach Gefühl gelaufen. Für einen Reg-Lauf mit 12 km schon ganz ordentlich. Die Pace hätte können etwas langsamer sein. Aber ...

Mittwoch ebenfalls Laufpause

Donnerstag wollten unbedingt die Trailschuhe in den Wald :-)
Also gab ich nach und wir drehten eine schöne Runde durch den Wald mit deutlich mehr Höhenmeter, als sonst üblich.



Die Ziele für 2013 sind ja klar definiert:
September Halbmarathon in Bestwig (Höhenmeter)
Oktober Marthon in Essen (flach)
Dezember Marathon im Siebengebirge (Höhenmeter)

Und da ich mein Marathonziel von Sub 3:30 in Kassel erreich hatte, habe ich nun keinen Zwang mehr für Essen, aber immer noch ein neues Ziel zu definieren. Werden die Strecken länger, oder die Stecken schneller?

Im Wald habe ich es mal so in den Plan übernommen:
Essen im Oktober mit neuem Trainingsplan:  Sub 3:15 :-) Tada!!!
Applaus Peter, nun ist es raus.
Jawoll, ich werde einen neuen Trainingsplan mit neuem Ziel für Essen erstellen und die 3:15 angehen.
Für 2014 steht aber fest: Ultradistanz.

Freitag dann endlich mal aufs Rennrad. Gut, gezwungener Maßen, da ich meinen Wagen in der Werkstatt abholen musste und irgendwie muss man ja nach Fritzlar kommen.
Also Rennrad in den Leihwagen, kleine Runde gedreht und mit dem Auto wieder heim.
Und so was von Glück gehhabt: kaum komme ich wieder im Autohaus an, fängt es mit dem Wolkenbruch an. Haha. Gemacht ist gemacht!



Sonnabend mein erstes richtig gewolltes und ab sofort fest eingeplantes Lauf-ABC
Das hat es aber auch sowas von in sich. Dumm ist nur, wenn der Timer von +Runtastic immer abstürzt :-(


Egal. Auch das ist gemacht und wird in Zukunft fester Bestandteil meines Trainings sein.

Sonntag, wie eingangs schon erwähnt, mit Günter auf den gemeinsamen Sonntagmorgenlauf.

Wir starteten unsere schon fast Standard-Runde Richtung Lohne, runter nach Kirchberg, bogen rechts ab in Richtung Dorla durch den Mühlengrund.
In Dorla wollten wir mal was neues versuchen und Zeit hatten wir auch, also mal links ab, wo wir einen Obstbaumweg sahen. Den muss man doch laufen können. Ja schon, aber irgendwann war er zu Ende und wir kamen wieder auf unsere alte Strecke zurück. 
Das ist das schöne am Laufen in der Natur. Du musst nicht immer eingelaufene Pfade nehmen. Versuch doch mal was Neues.



Gegen Mittag zogen wir mit Freunden zum Sauerbrunnen.


Immer Pfingssonntags findet hier das Sauerbrunnenfest statt, dessen Einnahmen der Restaurierung des selbigen genutzt werden.


Und, ich fress meiner besseren Hälfte aus der Hand :-)



Die Sonne kam raus. Auch die unterwegs gefunden Blindschleiche nahm ein Sonnenbad und für uns wurde es ein echt schöner Pfingstsonntag auf der Terrasse mit Kaffee und Kuchen.

Beim Durchblättern der Laufzeitschriften wurde auch schnell der Kassel-Marathon 2014 in den Kalender geschrieben, denn ihr wisst: Ziele definieren und aufschreiben!

Kassel: Ich komme! 02.-04.05.2014

In diesem Sinne, allen noch einen schönen Pfingsmontag (es duftet nach frisch gebackenem Kuchen aus der Küche).
Schön, dass Du hier warst und komm bitte wieder.

Mit sportlichen Grüßen in die Weiten der Republik und angrenzende EU- und Nicht-EU-Staaten.

Euer Gnü aus Zü

Donnerstag, 16. Mai 2013

grummeln im B H ...

die schweren Beine vom Sonntag mussten raus und die Adidas Kanadian TR4 hatten auch schon lange keinen Auslauf mehr.

Schnell noch Rasen gemäht und ein bisschen Unkraut raus und dabei ne schöne Trailrunde überlegt.


Als ich dann los bin, was der Himmel noch klar.

Richtung Alte Wiese ging es los und dann weiter auf die Runde um den Hermannsberg


Also Wald haben wir in Nordhessen echt genug und das noch mit ganz viel Buchen. 
Wir haben mit dem Kellerwald den größten zusammenhängenden Buchenwald Europas. Da gibt es noch ne Menge Wege für den Gnü aus Zü :-)

Nach der Überquerung der Straße nach Wellen ging es vorbei an den 3 Eichen, von dennen leider nur noch eine steht.


Hier ging aber bereits das eingangs erwähnte Grummeln los. Noch in meinem Bauch. Daher das B. Vielleicht ist soviel Apfelsaftschorle doch nicht gut?!

Danach gab es noch mehr Buchenwald und auch am Horizont, in Blickrichtung Schwalm gibts noch mehr davon :-)


Weiter ging es in Richtung Geismar runter.
Und hier kam das zweite Grummeln dazu. Das vom Himmel. Nun war der B H komplett :-)


Der Hausen kam in Sicht und bis zum heimischen Herd können es 3 km sein, aber auch 5. Gut, liebe Schuhe, ihr habt es so gewollt. Nehmen wir die 5.

Also noch den letzten Anstieg unterhalb des Hausen und ne phantastische Aussicht ins Waldecker Land genießen.


Der Himmer verhieß nichts Gutes und Grummelte immer mehr. Nun flinke Füße und ab.

Der Rest des Weges ging immer noch durch sattgrünen Buchenwald. Ich liebe diese Zeit. Die jungen Blätter der Buchen haben so ein helles Grün es ist ein Traum.

Am Ortseingang von Züschen nutze ich noch unsere kleine Ausstellung im Park der Garvensburg


SHONA-Art Ausstellung auf der Garvensburg kann ich mal als Ausflugsziel empfehlen zu Pfingsten. Lecker Essen, Biergarten und Kaffee und dazu noch im Park die Statuen ansehen. Und das auch noch für Umsonst.

Das soll mal wieder ein kleiner Einblick in meine Laufumgebung gewesen sein. So ganz ohne Stress und ohne Zielvorgaben hat man ja mal Zeit für ein paar Bilder :-)

Und hier noch der Link zur Trailrunde.

Schon das du hierwarst und komm bitte wieder vorbei.

Mit sportlichen Grüßen in die Weiten der Republik

Euer Gnü aus Zü

Dienstag, 14. Mai 2013

ich kann nichts dafür ...

die Schuhe wollten raus.

Der Regenerationslauf von heute hatte es doch in sich.

Die Beine waren noch etwas schwer vom Sonntag. Und irgendwie hatte ich mir, ohne es zu merken, einen dicken rechten Knöchel eingefangen und gestern Abend bis 23:00 Uhr mit nem Kühlkissen zum Abschwellen gebracht.

Aber irgendwie haben mich die Saucony so von unten angebettelt: "Bring uns nach draußen.  Wir wollen laufen".

Also den Laufs huhen nachgegeben und los.

Als ich dann so locker, fröhlich, frei vor mich hin trabte, ging mir der sonntägliche Marathonlauf durch den Kopf.

Irgendwie kann ich mich gar nicht an Details des Laufes erinnern.
Ich neige dazu zu behaupten, das mein Kopf auf Standby ging.
An Ereignisse zwischen den Versorgungspunkten habe ich keine Erinnerung.  Auch kann ich nicht sagen, wo ich mich mit dem rechten Fuß vertreten haben sollte. Das ist ja eine ganz neue Erfahrung.

Kann das sein? Ist das der "runners high"? Ist das der vielbeschriebene Zustand der nach einer Stunde eintreten soll?
Ich kann mir nicht vorstellen,  dass es das gibt. Aber vielleicht ja doch. So in Betrachtung aus entsprechender Distanz scheint es ja doch möglich zu sein.

Mit fallen so absolut keine Einzelheiten zum Streckenverlauf ein. Sonst kann man sich an lustige Schilder erinnern. So mit "Die anderen sehen beschissener aus." oder "Lauf Papa".
Aber dieses Mal. Nichts. Nein. Keine Erinnerung. Komisch.
Muss ich mal bei den nächsten Läufen beobachten.

Ach so. Neue Ziele sind noch nicht festgeschrieben.
Vielleicht Trainieren auf Ultra, oder doch die nächste Schallmauer?
Mal sehen.

Vielen Dank fürs Lesen und komm bitte wieder vorbei.

Mit sportlichen Grüßen
Euer Gnü aus Zü

Montag, 13. Mai 2013

es ist vollbracht ...

und das Frühjahrsziel ist erreicht.
Davor kommt aber noch eine echt schwere Woche.

Montag war der Tag des Entspannens laut Trainingsplan.
Oh Mann, das ist nicht meins. Ich kann den A... nicht still halten. Tapern (habe ich dazu gelernt) kann echt eine Geduldsprobe sein.
Wenn jetzt einer denkt, der Peter sei ja schon fast Profi, der irrt. Ich bin nicht perfekt und lerne auch dazu. Den Begriff "Tapern" kannte ich nicht. Aber dazu gibt es ja Leute, die sich damit auskennen.
Über meinem Schreibtisch hängt eine Liste mit 7 Tipps zum Erreichen persönlicher Ziele. Einer davon lautet: " Frage die, die sich damit auskennen".
Und die finde ich eben, das Laufen betreffend, in der Community. Vielen Dank dafür an alle fleißigen Leser und Mitglieder der Community Running / Laufen.

Dienstag dann endliche wieder raus und die Beine bewegen. Ach war das schön.



Ein schöner Regenerationslauf im Regen. Nur das Trommeln der Tropfen auf der Schirmmütze und der Straße. Tolle Luft und Spaß am Laufen: so kann man eigentlich bis zum Ende der Welt laufen.
Aber die Zielpace von 6:00 min/km ist für mich echt schwer zu schaffen.

Mittwoch letzes Intervalltraining vor dem Marathon am Sonntag.


2 km Einlaufen
3 x 1000 m mit 3 Minuten Pause
Zielpace im Marathontempo 5:00 min/km, leicht überzogen mit 4:30 min/km
2 km Auslaufen
Ehrlich gesagt, habe ich sie lieben gelernt, die schnellen Läufe. Sie bringen eine willkommene Abwechslung in das eintönige Stampfen der km-Sammelläufe. Ich habe mir fest vorgenommen, auch nach dem Event den Einen oder Anderen Volkslauf über 10k mit zu laufen. Also ganz ohne Training der Grundschnelligkeit wird es nicht weiter gehen.

Donnerstag dann die Steigerung von schwer --> nicht machbar


30 Minuten Jogging in der sagenhaften Zielpace 6:20 mit Steigerungen.
Ich habe mich auf die Steigerungen konzentriert und je einen km langsam und einen schneller zu laufen :-)

Also mal ehrlich. Wie geht das? Wie kann man so langsam laufen? Das ist ja schwieriger, als Tempo zu halten. Wenn ich nächstes Jahr wirklich in die Ultradistanzen einsteigen will, muss ich an dem langsamen Tempo konzentriert arbeiten.

Freitag Laufpause.
Diese habe ich dann genutzt die Wünsche meiner besseren Hälfte zu erfüllen und habe ihr eine kleine Insel für ihre Zinkwanne gebaut.


Chic, gelle?
Hatte auch tatkräftige Unterstützung von Sohnemann. Hat sich echt gefreut, dem Papa helfen zu dürfen (ironisch).

Am Nachmittag dann endlich. Das Warten hat ein Ende. Startunterlagenempfang für den langersehnten Frühjahrsmarathon.
Der Winter war wirklich lang und nass, so dass in diesem Jahr kaum die Möglichkeit zum Radfahren bestand und ich fast ausschließlich gelaufen bin.
Nach 5 Monaten bin ich, offen gestanden, froh, den Laufschuhen eine Pause gönnen zu dürfen. Auch wenn ihr mir das nicht glauben solltet. Ich freu mich jetzt auf mein Rennrad!

So brachte ich dann gleich noch die Unterlagen für Günter mit.
Ihr erinnert euch. Günter, mein Laufpartner aus dem Winter, der mit Frau Antje und mir Paderborn abgelaufen hat, hatte sich bei mir mit dem Lauffiber angesteckt und, wie oben bereits mit Winter begründet, ebenfalls für den Kassel-Marathon angemeldet.
Wir verabredeten uns noch für den Sonnabend zum letzten Jogging.

Sonnabend, wie bereits am Donnerstag beschrieben:


30 Minuten Jogging mit Steigerungen. Nur heute liesen wir dann auch noch die Steigerungen weg und trabten gemütlich nebeneinander her und stimmten die Strategie für Sonntag ab.
Nach der 3. Marathonteilnahme in Kassel kann man sich schon ein weinig als Routinier bezeichnen, obwohl doch jeder Marathon anders läuft.

Am Nachmittag fuhren meine Frau und ich noch mal zur Messe, da sie sich für unsere gemeinsamen schnellen Spaziergänge ein Paar Laufschuhe wünschte.
Also ich die Spendierhöschen an und auf.
Nun haben wir also schon 2 Paar Saucony in unserem Besitz. Ein Paar Socken bekam sie und der Peter auch noch und dazu gönnte ich mir noch ein Paar Kompressionsstulpen, die sich als gute Entscheidung am Sonntag heraus stellen sollten. 

Dann. Endlich Sonntag.
Der große Tag und das Ziel unserer vielen Trainingskilometer, der vielen ungläubigen Blicke der Leute, die einem so in den letzten Wochen begegnet sind, dem einen oder anderem zweideutigen Wort aus dem Kreis der Familie. Heute sollte es allen bewiesen werden. Das war mein/unser Ziel, dafür haben wir dem Wetter getrotzt, dafür sind wir Sonntagsmorgens raus, anstatt liegen zu bleiben. Heute, endlich!
Während ich das schreibe überkommt mich schon wieder dieses Gefühl, raus zu müssen, rein in die Schuhe, raus auf die Straße :-)

Günter hat aus seinem Auto-Center-Wahl einen großen Bus organisiert und seine Simone war bereit für uns den Fahrdienst zu übernehmen.
Wir verabredeten uns für 6:50 Uhr und auf ging es nach Kassel mit einer putzmunteren Laufgruppe aus Züschen.

Irgendwie hat doch jeder seinen Glücksbringer. Ein Kuscheltier, ein Stofftuch, was weiß ich was. Bei mir hat sich bei allen Läufen der vergangenen 2 Jahre "Tage wie dieser" der Toten Hosen als mein Glücksbringer ins Ohr eingenistet.
So musste auch an diesem Morgen die CD rein und alle im Bus fanden es glaube ich Gut.

Und? Mal genau auf den Text geachtet? Das ist die Marathonhymne schlecht hin:
"Ich wart seit Wochen, auf diesen Tag,
und tanz vor Freude, über den Asphalt.
...
komm dir entgegen, dich abzuholen, wie ausgemacht.
Zu der selben Uhrzeit, am selben Treffpunkt, wie letztes Mal" 

So kamen wir recht entspannt und pünktlich am Auestadion an und fanden noch Zeit für ein Gruppenfoto


v.l.n.r: Günter und Ich als Marathonis, Silke und Anja waren für den Halben gemeldet, Lisa als Pacemaker für Antje und Antje selbst.

Da unsere beiden Halbmarathonis eine 1/2 Stunde vor uns starteten, hatten wie 4 ausreichend Zeit fürs umziehen, Fachsimpeln und Toilettengang. Und von dem habe ich ausreichend Gebrauch gemacht. Ich habe aber auch ne Kinderblase :-)
Und noch was haben wir abgestimmt: Keinen falschen Ehrgeiz. Was geht geht, was nicht geht lassen wir. In unserem Gespräch kam die Eine oder Andere Bemerkung der Lieben zur Sprache, die diesen Entschluss bekräftigten. Marathon ist ne feine Sache. Laufen macht Spaß und gerade diese Distanzen zeigen dir ganz schnell, was dein Körper zu leisten vermag. Er zeigt dir aber auch deine Grenzen auf.
32k im Training sind noch keine 42 im Wettkampftempo. Da kommen ganz andere Erkenntnisse zu Tage und du lernst deinen Körper so kenne, wie du ihn vorher noch nie erlebt hast. Auf das Thema Runners High will ich hier nicht eingehen. Da können sich die Mediziner und andere "Wissenschaftler" dran austoben.

Also, Klamottenbeutel weg, Mülltüte drüber, denn heute zeigte sich Nordhessen von seiner besten Wetterseite: 10°C und immer wieder Regenschauer. Von Niesel bis Wolkenbruch sollte heute alles dabei sein. 
Erfahrungsgemäß für die Läufer toll, für die Zuschauer an der Straße doof.
Kurzum. Ein paar Meter einlaufen. Leider verloren wir dabei die Damen. Aber sie sind ja schon groß.
Aufstellung in den Startblocks und Brems- und Zugläufer (BuZL) gesucht, letzte Hinweise an Günter und ...

9:00 Uhr. Endlich Startschuss. Die Masse setzte sich in Bewegung.
Auch heute wieder ein paar der üblichen Verdächtigen, die den Sinn von Startblocks nicht verstehen. Aber heute sei´s ihnen verziehen, es waren nicht allzu viele.

bis km5 lagen wir schon gut in der Zeit und auf einmal war Günter neben mir. "Günter, mach langsam. Jede Sekunde am Anfang kostet dich hinten die Minuten". Ich habe es leidvoll selbst erfahren. Er tauchte aber immer wieder bis km 22 im Augenwinkel auf. Gut, denke ich, mach!

Was soll ich lange jeden km berichten? Die Mädels sahen wir nur noch einmal. An der ersten Schleife in Waldau kamen wir uns entgegen. Ein freundliches Winken, ein kurzer Ruf und weiter gehts.

Bis km 34 lief es ausgezeichnet. Ich habe mich an die beiden BuZL gehangen und sie nicht mehr aus den Augen gelassen. Die WP habe ich erst ab km 20 in Anspruch genommen, griff mir einen Becher, bin gegangen und konnte so ausreichend Flüssigkeit aufnehmen, ohne mehr zu verschütten als notwendig. Nach der Aufnahme legte ich eine kurzen flinken Lauf ein, um an meine BuZL zu erreichen. Das war eine tolle Strategie und werde ich so beibehalten.

Aber irgendwann willst du einfach nur noch ins Ziel und freust dich, wenn die km-Schilder immer höhere Zahlen anzeigen. Ich hatte erstmalig keinen Einbruch beim gefürchteten km 32. Auch der Mann mit dem Hammer hatte sich auf Grund des Wetters rar gemacht, oder hatte schon andere im Visier!

Als dann dieses Schild auftauchte war die Messe gelesen:


Noch mal alles geben für den geilsten Moment des Tages: den Zieleinlauf im Kassler Auestadion.
Leute, das Gefühl ist sowas von großartig, da geht nichts, gar nichts, drüber. Betonung liegt auf gar nichts.

Und dann war es vollbracht:
Der Peter lief mit neuer persönlicher Bestzeit, deutlich unter anvisierter Zeit ins Ziel:

3:28:05 Netto
Platz 19 in der AK40 von 67
Platz 81 von 386 Männern
Platz 88 von 460 Marathonis


Ja, da bin ich sehr Stolz drauf.

Günter lief mir auf dem Weg zum Bierstand gerade entgegen als er ins Stadion einbog. Ich die wirklich letzen Kräfte mobilisiert und im Innenkreis Günter ins Ziel gejagt. Ehrlich, er sah nicht gut aus, wie er einbog. Aber er hat sich sehr, sehr tapfer geschlagen und für sein Marathondebüt und seine AK eine super tolle Zeit hingelegt.

Und so sehen Sieger aus:


Unsere Halbmarathonis
Silke 2:13:04
Anja 2:21:05

die Marathonis
Peter 3:28:05
Günter 3:38:19
Antje 4:24:29
Lisa 4:26:22

Wir sind alle durch, sind alle Gesund und haben alle unsere gesteckten Ziele erreicht.

Hier noch die Kasseler-Runde


Ja. Was bleibt ist die Erinnerung an einen tollen Tag, einen tollen Lauf und die Frage, was kommt danach?

Antje berichtete, sie fühlte sich bei ihrem Marathondebüt besser, als bei ihren Halben. Lässt vermuten, sie hat das Fiber und sucht sich den nächsten.
Günter hat sich auch Positiv geäußert, obwohl ich davon ausgehe, er bleibt ein Winterläufer und Rennradfahrer :-)
Lisa startet als nächstes in Toronto mit ihrem Mann und nächstes Jahr in London. Viel Spaß und Erfolg. Es hat mich sehr gefreut, sie kennen gelernt zu haben. Ich finde es toll, wenn jemand für andere seine eigenen Ziele hinten anstellt und andere zu Erfolgen führt.

Und Ich?
Darüber mache ich mir nun schon seit gestern Gedanken. Wie geht es weiter?
In Kassel sollte die 3:30 geknackt werden. Das war von Anfang an mein Ziel. Als Ersatztermin, falls es nicht klappen sollte, diente Essen Rund um den Baldeneysee.
Soll ich ein neues Ziel für Essen definieren? Oder Essen nur als Stärkung für die Ultradistanz nutzen?
Ich weiß es nicht.

Ich gehe davon aus, das ihr nicht sauer seid, wenn ich vorerst meinen Laufblog ruhen lasse und mich meinem Rennrad widme. Da werde ich den Kopf freibekommen und über neue Ziele nachdenken.

Also dann mal wie immer. Vielen Dank fürs Lesen und komm bitte wieder.

Mit sportlichen Grüßen in die Weiten der Republik und angrenzende EU- und Nicht EU-Staaten.

Euer Gnü aus Zü

Sonntag, 5. Mai 2013

eine Reise, ein Schwein, eine (Tor)tour ...

also Autofahren muss man ja schon lieben, bei meinem Job. Aber manchmal frage ich mich wirklich, wer mich zu diesen Touren bringt.

Nach dem letzen langen Lauf vom Sonntag war ich innerlich ganz froh sitzen zu können und Auto zu fahren. Also Morgens wie immer 7:00 Uhr Dienstbeginn.

Auf nach Lüdenscheid. Der Termin stand schon zu lange fest, um ihn abzusagen. Von da aus Richtung Amberg zu einem wichtigen Kundentermin am Abend. Da die Richtung passt nehmen wir noch einen Besuch in Pohlheim mit.
Was soll ich sagen? Beim Eingeben der Route ins Navi trifft mich fast der Schlag: 680 km! Sch... Also dann mal los.

Termine abgehakt, in Amberg angekommen und zum Glück noch 2 Stunden Zeit, bis das Abendessen starten soll. Umziehen und noch mal die Beine vertreten.
Einen kleinen Gang durchs BuGa-Gelände und ab in die Stadt, zu meinem Lieblingsitaliener. Der hat das Beste Pistazieneis der Welt. Versprochen!
Glücklich wie "Bolle" mit meinem Eis in der Hand in den Buchladen und neue Lauflektüre gekauft 77 Dinge, die ein Läufer wissen muss

Zum Abendessen dann in den Schweinswirt wie schon berichtet.
Aber wenn Du Kunden aus NRW nach Bayern bringst, geh nicht davon aus, das es immer alles gibt, was so typisch Bayrisch ist:
Haxe: alle
Schäufelchen: alle
Fazit: hier nicht noch mal mit Kunden her!
Aber da ich in der Laufvorbereitung eh wenig bis kein Schwein essen wollte, war die Auswahl der Lokalität nicht klug.

Dienstags wieder Heim und nach 370 km die Laufschuh an und einen schönen Regenerationslauf hingelegt:


Das war aber echt ein hartes Stück Arbeit. Der Sonntag hatte mir doch mehr zugesetzt, als ich vermutet hatte. Ich weis nur noch nicht warum.
Ist der Zeitpunkt gekommen, das es los geht, oder ist das schon ein Zeichen von Übertrainiert? Lass es bitte nicht letzteres sein!

Mittwoch Laufpause und Feiertag. Gottseidank. Ich bin bestimmt kein Langschläfer (werdet Ihr sicher schon gemerkt haben), aber ich habe wirklich bis 8:00 Uhr durchgeschlafen. Selbst die bessere Hälfte hat nicht schlecht gestaunt.

Was machen wir heute? Kinder (haha) sind unterwegs. Mama und Papa keinen Fahrdienst. Also ab nach Dahlheim zum Klosterfest.


Richtig schön wars. Sehr entspannte Atomsphäre, kein gedrängel (trotz voll) und der Kaffee und Kuchen waren ebenfalls lecker.

Nachmittags wieder Heim und ab, aufs Rennrad. Kann den Ar... doch nicht still halten. Alternativtraining bei dem Wetter. Muss sein!


Schöne entspannte Runde, ohne Stress durch den Chattengau.

Donnerstag die bei so vielen unbeliebten Intervalle.
Ich habe sie am Anfang auch gehasst. Aber inzwischen haben wir unseren Frieden geschlossen und mögen uns. Und was viel wichtiger ist: Man merkt den Erfolg. Man wird schneller und es macht Spaß. Ja, echten Spaß.

2 km Einlaufen
3 x 5000 m
12 min. Pause
1. Block Zielpace 5:00 min/km
2. Block Zielpace 4:45 min/km
3. Block Zielpace 4:30 min/km
2 km Auslaufen

Alter, ich war fertig, aber glücklich. Steigerungsläufe hatte ich so noch nicht trainiert, und sind eine echte Herausforderung. Werde ich mal ein bisschen Forcieren.

Freitag Laufpause und mal wirklich Pause durchgezogen. 
Und die Arbeit mit dem Heizungsumbau nimmt mir irgendwie keiner weg
:-)

Sonnabend eigentlich Dauerlauf, aber ...
Lieber Herr Steffny: ich habe gesündigt. Ich habe die Laufschuhe gegen das Rennrad getauscht. Vergib mir!

Aber... ES WAR GEIL!!!
Die Kid unterwegs, die bessere Hälfte Arbeiten. Papa Hausarbeit erledigt und los.
Wie, wohin, wielange, wer mit?
"Peter", sach ich mir: "Allein!"
Auf nach Kassel, die bessere Hälfte besuchen.

Eine wunderbare Runde gedreht:


Das Höhenprofil hatte es in sich.


Nordhessen ist ein tolles Pflaster für Rennradfahrer. Alles dabei. Auf den 76 km waren es sagenhafte 1100 hm. Radlerherz was willst du mehr?

So ging es aus dem Schwalm-Eder-Kreis ins Kassler-Land, durch den Habichtswald nach Ehlen an den Rand des Wolfhagener-Landes.
Von hier beginnt ein sagenhafter Anstieg von 333 üNN bei km 25 bis hinauf zum "Hohes Gras" und endet nach 5 km bei 600 üNN.
Dann folgt natürlich eine super Abfahrt in die Innenstadt von Kassel. Hier gibt es kein Auto vor mir :-)
Da hat die Gattin aber nicht schlecht gestaunt, als ich vor ihr stand. Kurzer Schwatz und bis später zum Käffchen daheim.
Rückweg über Baunatal am VW-Werk vorbei und hier muss man sagen, haben die Stadtplaner echt gepennt. Hatte mich fast verfahren und wäre ne ne schöne Schleife nach Melsungen abgedriftet. Gottseidank noch gemerkt und wirklich einen tollen asphaltierten Feldweg in Richtung Besse gefunden.
War echt eine wunderbare Runde (aber trotzdem eine Tortour) , die ich wiederholen werden muss, wenn keine Laufvorbereitung ansteht. Ich war fertig und bin beizeiten ins Bett, denn ...

Sonntag letzter langer Dauerlauf vor Kassel.
Wieder einmal mit Günter, der sich auch in der letzten Woche gut auf sein Marathondebüt vorbereitet hatte.
Man könnte meinen er sei BVB-Fan :-) der Günni


Es war ein schöner Tagesbeginn. In Züschen schien schon die Sonne und es versprach ein richtig guter Frühlingstag zu werden.
Im Chattengau hing der Nebel im Tal und die Berge schauten raus mit ihren Gipfeln: Toll


Damit ist also die Marathonvorbereitung so gut wie abgeschlossen.
Heute kam dann auch noch die Mail mit den Startunterlagen und somit kann Kassel startetn.

Hier noch der Blick auf den Countdown:


Damit liegen dann 977 Laufkilometer seit 01.01.2013 hinter mir.
Was jetzt noch schiefgehen kann, kann ich nicht ändern. Das Training aber, ist "gelaufen". Im wahrsten Sinne des Wortes.
Nächste Woche "tapern" (ja, ich habe gelernt) und die letzten Läufe gemächlich angehen.

Das war die Woche 9, die somit "abgelaufen" ist.

Vielen Dank fürs Lesen und komm bitte wieder vorbei.

Mit sportlichen Grüßen in die Weiten der Republik und angrenzende EU und Nicht EU-Staaten.

Euer Gnü aus Zü