Sonntag, 27. April 2014

tapern ...

will gelernt sein :-)

Das sag ich euch. Den Arsch still zu halten, so als Bewegungsjunkie, ist echt nicht einfach. Geschafft habe ich das trotzdem. Irgendwie :-)

Außer am Freitag. Da stand eigentlich NICHTS im Trainingsplan, aber da ich den durch meine Sprunggelenksverletzung bereits nach der ersten Woche des Starts in die Tonne getreten habe, konnte ich ruhigen Gewissens das Rennrad für die einzige Runde in der Woche rausholen.


schön gelb ist´s im Chattengau
Natürlich startete die Woche am Montag. Um genau zu sein am Ostermontag und der stand im Zeichen des Nichtstun. Also tat ich nichts.
Dafür nutzen wir den Feiertag für eine Schlenderrunde durch die Karlsaue in Kassel mit Ziel Orangerie bei Kaffee und Kuchen. Der ist allerdings mit dem applebaak in Holland nicht zu vergleichen :-(
Platz haben wir schnell bekommen, alles weitere dauerte dafür etwas länger :-(



Der Himmel verdunkelte sich und wenn man 2 Minuten eher aufgestanden wäre, wäre man auch trocken am Auto gelandet.

Dienstag:
70 Minuten Dauerlauf in 5:30 min/km als Vorgabe und geworden sind es über die Zeit ne Punktlandung.


Dienstag-Runde
Es lief irgendwie zu gut und so landete ich bei 5:06 min/km. Nicht so schlimm, denke ich. Dafür komme ich ganz gut mit den Brooks Defyance7 und den Einlagen zurecht. Ich hätte erwartet, mehr Probelme zu haben. Einzig was stört, dass die Socken auf den Einlagen nicht rutschen, man hat den Eindruck man habe feuchte Füße und gleich gibt es Blasen :-(

Und von unserem "Dorfteich" konnte ich mal wieder ein eindrucksvolles Foto schießen, beobachtet ich hier 2 Fischreiher im "Liebesspiel", glaube ich. Leider wollte die nicht auf den Chip gebannt werden :-(


Züschen
Mittwoch:
Laufpause. Eingehalten und mit sehnsüchtigen Blick auf das Wetter und das eigentliche Mittwochstraining mit den Kollegen vom SRC geschielt. Aber nein.

Donnerstag:
Jupp, endlich laufen. Heute durfte ich wieder. Nachdem ich aus dem schönen Sauerland zurück war, meine Arbeit beendet und die Sonne immer noch vom Himmel bruzelte, hielt mich nichts mehr auf.


Blick ins Lennetal aus Richtung Hohe Ley
Auf dem Trainingsplan stand Intervalltraining. Da ich aber, wie eingangs erwähnt, meinen Trainingsplan ad acta gelegt hatte, fiel das IT einfach mal aus. Und ich hatte noch nicht mal ein schlechtes Gewissen :-)
Lernte ich doch sehr schnell, dass ich auch nach 3 Wochen Trainingspause, ganz gut im Grundlagentempo stand, wie ich in Venlo und am Kyffhäuser unter Beweis stellen konnte.

So sagte ich mir, das dass Intervalltraining eh überbewertet würde und wiederholte einfach die Einheit vom Dienstag.


Donnerstag-Runde
Allerdings lief ich dieses mal über Geismar, Fritzlar und über Hadamar nach Züschen und konnte in Hadamar mit einem ehemaligen Kameraden von der Bundeswehr quatschen. Muss ja auch mal sein :-)

In Summe waren es wieder 70 Minuten in den Brooks Defyance7 und ner Pace von 5:10 min/km.

Warum ich immer mal wieder andere Schuhe probieren muss, kann ich auch nicht sagen. Man könnte fast denken: Bildungsresistent. Laufe ich mir in fast allen anderen Modellen anderer Hersteller immer irgendwas wund oder kaputt, sind die Defyance in der 7. Auflage einfach der beste Schuh für den Langstreckenlauf.
Gestartet habe ich mein Marathonleben mit den ADIDAS Supernova Glide 2011 und verlor auf dem 1. Halbmarathon 2 Zehennägel mit dem Resultat, das nie wieder zu tun. Also das Laufen.
Als der Schmerz verklungen und die ersten Ansätze nachwachsender Nägel zu sehen waren, stand ich wieder auf der Starterliste :-)

2012 gleiches Spiel, 2 Nägel Ade; in Kassel abhanden gekommen. Danach bin ich erstmalig in den Laufladen in Kassel, lies mich professionell beraten und verließ das Geschäft mit meinen ersten Brooks für den Start in Dresden im Herbst 2012. Und was soll ich sagen? Das ist er. Keine Blasen, keine offenen Stellen, alles dran!
Inzwischen laufe ich fast ausschließlich mit Schuhen aus dem Hause Brooks. Versuchte auch andere Hersteller, aber immer mit schmerzhaften Erfahrungen.
Und so werde ich nun, in der für mich 3. Generation der Defyance, in Kassel meinen Marathon-Klassiker bestreiten. Denn genau das ist Kassel für mich. Ein Klassiker. Mit 12000 Startern über 3 Tage verteilt nicht mehr klein, aber immer noch klein genug, um mit viel Liebe und Herzschmerz organisiert zu sein und ein wichtiges Ereignis für die "Provinz" Nordhessen. Man, freu ich mich auf den nächsten Sonntag :-)

Freitag:
konnte ich es dann aber nicht mehr halten und stieg aufs Rennrad. Ne kleine Runde durch den Chattengau sei doch drin, denke ich und ab:

durch den Chattengau
Durch den relativ starken Gegenwind sollte es eine Regenerationsrunde mit hoher Trittfrequenz und niedrigem Puls werden. Irgenwie schaffte ich das mit der Frequenz noch ganz gut, aber der Puls schien zu rasen. Ich war froh den Pulsmesser vergessen zu haben :-)

Sonnabend:
sollte ich 50 Minuten Dauerlaufen. Das tat ich dann auch.

Sonnabend-Runde
Ich schaffte es fast, die Vorgabe von 5:30 min/km einzuhalten, aber ...
Am Ende waren es 5:19 und 55 Minuten. Sorry :-)

Sonntag:
letzter langer Dauerlauf vor dem Event. Laut Plan 5:45 min/km mit Steigerungen.

Aber da ich nie das mache, was man mir sagt :-)
Nutzte ich als Steigerungen eine etwas höhere Pace, 5:20 min/km, und den schönen sanften Landregen :-(
Los im Dunst des Gewitters von gestern Abend und bei 12°C eher Waschküche als frisch, begann der Regen bereits bei km 3 und bei km 6 ging er dann kommentarlos in Starkregen über, drückte von oben auf den Kopf und nach unten weiter in das Rückenende :-) Der Gnü aus Zü hatte Durchfall. Was das bedeutet dürfte klar sein. Es war nicht nett. Mehr sei nicht verraten. Zum Glück beherzige ich ja meinen Packplan und habe das Notfallpäckchen immer dabei.

langer Dauerlauf
Nachdem das nun geklärt ist verlief die Runde relativ unspektakulär. Was soll auch passieren? Alle liegen in der Kiste, es regnet, auf dem Land nichts los. Hin und wieder ein Auto. Was die Denken? Mir egal, ist auch besser so.

Nüchtern im Magen und leer hatte ich vor dem Start des heutigen Laufes nur ein Glas O-Saft mit Chia-Samen getrunken. Bei km 12 kam der Durst. Nur bis zum Sauerbrunnen durchhalten. Da kannst du tanken :-)

Sauerbrunnen
Nach dem erfrischenden Nass liefen die letzten 3 km nicht ganz von allein, aber gut und unterwegs kam mir noch Sonja entgegen. Na wenigstens eine, die sich von dem Wetter nicht abschrecken lässt.

Ja. Das war die vorletzte Woche vor meinem Frühjahrs-Marathon und die letzte Woche bricht an.

Diese Woche schlugen wie folgt zu Buche:

KW17
61 km Laufen
58 km Rennrad

Die letzte Woche steht im Zeichen der Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit.
Am Montag gehe letztmalig zur Krankengymnastik und mechanischen Therapie des Sprunggelenkes. Wird mir fehlen, die Fachsimpelei mit dem Krankengymnast und am Dienstag zum letzten Mal zur Stoßwellentherapie. Aua, Scheiße tut das weh. Das werde ich definitiv nicht vermissen, geholfen hat es beides aber doch sehr gut, so dass ich nach dem heutigen Lauf ohne getapt gewesen zu sein, sagen kann, ich kann wieder schmerzfrei laufen, auch wenn es am kommenden Sonntag nicht für eine Zeit sub 3:15 reichen wird. Aber wer weiß wie es läuft ...

Dann ist noch etwas ganz tolles geschehen: Es gibt ein Wiedersehen am Edersee :-)
Dieses Jahr feiert die Sperrmauer ihr 100-jähriges Bestehen und aus diesem Anlass wird am 19.10.2014 um 15:00 Uhr der Jahrhundertlauf mit Start auf der Sperrmauer stattfinden.
4 Mitläufer vom Edersee-run vom 19.01.2014 haben sich bereits angemeldet und mal sehen, was daraus noch wird ;-)
Ihr findet das Event bei Google+ in unserer Phantastischen Community Running/Laufen und ich würde mich riesig freuen, wenn ganz viele Com-Shirts auf der Sperrmauer zu sehen sein werden.

Und das letzte Highlight diese Woche: ich habe ne neue Konfektionsgröße :-)
Hosen brauch ich nun in 30. Nach Kassel wird wieder mehr gegessen :-)

Damit danke ich euch fürs lesen und verbleibe mit sportlichen Grüßen in die Weiten der Republik

Euer Gnü aus Zü

PS: Blog-update Zielfotos und Zieldefinitionen

Montag, 21. April 2014

ein Déjà-vu ...

hatte ich in der vergangenen Woche.
Warum?
Das kommt weiter unten am Ostersonntag :-)

Einen Ausblick daruf gibt es aber bereits hier:

Blick vom Peterskopf in Richtung Wolfhagen/Kassel

Diese Woche begann aber mit URLAUB!
Ich muss gestehen; es wurde Zeit, denn ich fühlte mich wie ausgebrannt und leer. Der Job ist schon wieder zu ruhig, alle scheinen seit 2 Wochen in den Osterferien zu stecken, was für mich heißt: keine Termine, weniger Aufträge.
Im privaten Umfeld läuft es zur Zeit auch etwas angespannt und so brauchte ich einfach mal ne Auszeit.

Montag:
stand im Zeichen des Nichtstuns, war ich doch von meinem Saisonauftakt des SRC Fritzlar vom Sonntag mehr geschafft als gedacht.

Am Nachmittag stand Krankengymnastik an, welche mir ja wirklich sehr gut bekommt und was ich am Kyffhäuser unter Beweis stellen konnte, auch wenn nach 20 km Schmerzen aufkamen :-(
Ohne hätte ich wahrscheinlich gar nicht starten können.

Dienstag:
habe ich, in Erinnerung an meinen Lauf aus der vergangenen Woche mit meinem Kollegen Peter, die Runde um Heimarshausen wiederholt.
In den Brooks PureGrit2 waren es locker 13 km mit 280 po. hm.



Mittwoch:
fuhren meine 2 Mädels nach Dresden und Vater blieb mit Sohnemann allein zu Haus.

Ich hatte wirklich keine Lust aufs Autofahren und rum sitzen. Ich wollte meinen Urlaub aktiv verbringen und das ohne terminlichen Druck und Verpflichtungen.
So startete ich gleich nach der Abfahrt der Damen meine erste Aktion, machte den Trinkrucksack klar, Fencheltee mit Apfelsaft, Sandwich mit Avocadocreme und verließ Züschen Richtung Heimarshausen.

Ich hatte keine Megarunde vor, nur sollte es kein Asphalt sein, abseits der Straße und etwas anspruchsvoller durfte es werden. Dazu eignet sich diese Runde allemal.

Von Züschen geht es die ersten 4 km stetig berauf, von 210 üNN kommend auf 390 üNN, um dann 8 km auf 190 üNN abzufallen. In Summe waren es 525 pos. hm bei 23 km in den Salmon SpeedCross3.



Daheim angekommen hatte ich dem Sohnemann versprochen zu grillen und mit seinem Kumpel gemeinsam holten wir die verbrauchten Kalorien, er aus dem Fitnessstudio und ich vom Laufen, schnell wieder rein, stand am Abend schließlich noch Radtraining mit dem SRC auf dem Plan. Wenn schon Aktiv-Urlaub, dann richtig :-)

Also 16:30 Uhr auf dem Weg nach Fritzlar schon lecker Gegenwind zu spüren bekommen und am Treffpunkt, welch Überraschung, stand ich ...
Allein :-(

Nicht ganz, denn Harty kam aus dem Radladen und gemeinsam warteten wir noch 10 Minute, aber es blieb bei uns 2en.
Also starteten wir. Ich hatte ein ungutes Gefühl, denn Harty ist nicht in meiner Preisklasse.
Zwar fast 60, ist er doch scheints auf dem Rad angewachsen und fährt in einem Tempo, was ich nie mithalten können werde. Er versicherte mir aber heute etwas ruhiger fahren zu wollen und flach. Ha ha. Nach 45 km war ich im Arsch und hängte mich in Hartys Windschatten und ließ mich ziehen. Schon toll, dachte ich, ich junger Spund häng am Hinterrad und muss mich ziehen lassen. Mehrfach bot ich Harty an, er könne Gas geben, ich fahre gemütlich Heim. Nein, kommt nicht in Frage; zusammen los, zusammen an!
Tolles Motto!

Nach 66 km erreichte ich den heimatlichen Hof und war froh auf meiner Couch allein Platz nehmen zu dürfen :-)
Hatte ja ausreichend Platz, keiner da!



In Summe war die flache Runde doch mit 560 pos. hm belastet.

Die Stille zu Haus und das Alleinsein nutze ich aus, um mich ein bisschen mit alternativer Ernährung zu beschäftigen.
Ich hatte das Buch von Schott Jurek "Eat & Run" inzwischen ausgelesen und kam von dem Gedanken an vegane Ernährung und Obst- und Gemüsesäften nicht weg.
Ich probierte ein bisschen mit Obst und am Abend auch mit Gemüse. Mein erster Rote-Beete-Saft, mit Möhren und Sellerie war noch etwas gewöhnungsbedürftig, aber bereits am Sonntag hatte ich mich daran gewöhnt und freute mich auch schon drauf.

Donnerstag:
sollte es noch mal Laufen sein und was kam als bester Einfall in den Sinn?
Knorreichensteig Edersee!

Da kommen Erinnerungen auf, war es doch vor fast genau einem 1/4 Jahr, das wir mit 12 Leuten um den Edersee gelaufen sind.
Ich schlüpfte in die Brook PueGrit2, packte Wechsleklamotten ins Auto, nahm die Handbottle, die mir meine Tochter zum Geburtstag geschenkt hatte und machte mich auf dem Weg nach Vöhl.

So eine tolles Wetter und ich war nicht allein. Ich überholte einige Wanderer auf dem Urwaldsteig, bevor ich dann allein auf den Knorreichensteig abbiegen konnte.

Und die Wahl, den Weg zu nehmen, war genau richtig. Die Sonne schien, es ging eine frischer Wind vom See herauf und so war der Aufstieg nicht zu ermüdend.

Blick in Richtung Herzhausen

auf dem Knorreichensteig

Trails

werden zu Single-Trails

und zu Steinhaufen

und immer wieder Erinnerungen

wieder unten
Also, wenn sich das mal nicht gelohnt hat :-)

Freitag:
machte ich einfach mal: NICHTS!
Richtig, nichts. Wie +Sigmar Schwalbach dann meinte: Ich war mal so richtig Man.
Genau, das war ich. Ich habe ein bisschen im Büro vor mich hin geräumt und für +Michael Mankus und mich eine Runde durch den Kellerwald für den 18.05. ausbaldowert.
So ein bisschen kenne ich mich ja schon aus, aber alle Strecken nun doch nicht und so arbeitet ich mit gpsies und einer richtigen Landkarte, ja kann ich, hab eich mal beim Bund gelernt :-), eine Route aus mit immerhin 60 km auf den Punkt und immerhin 1638 Höhenmeter auf- und abwärts.
Also wer Bock hat ...

Sonnabend:
kamen die Mädels wieder heim und der Papa noch ein kleines Läufchen vor sich.

Ich wählte wieder mal den "Haustrail" um den Hermannsberg und am Sauerbrunnen vorbei.


Lockere 16 km in 1:30 und 416 po. hm in den Salomon SpeedCross3 


erwischt :-)

Sonntag:
Osterspaziergang mit der besseren Hälfte. Na wohin? Richtig! Edersee. Die Sonne blinzelte und wir machten uns auf den Weg.
Wir wollten zur Strandoase Kaffee trinken und der Papa könnte ja zurück laufen. So kann man den gemeinsamen Spaziergang mit dem letzen langen Lauf vor meinem Kassel-Marathon ja ganz gut verbinden.
Also Laufklamotten ins Auto und ab.

Upps, es war verdammt kühl am See, die Sonne verschwand und es ging ein Kalter Wind aus Norden am See. Und der Gnü aus Zü, ganz Sommer, ohne Jacke :-(
Nun gut.

Nach 8 km, leckerem Cappuccino und hausgebackenem Rhabarberkuchen zog ich mich am Parkplatz um, Trinkrucksack auf den Rücken, Buff um das Handgelenk und auf zum Peterskopf. Denn wenn schon mal hier, dann gleich mal ganz hart :-(
Die Rechnung sollte ich noch bekommen. Und zwar so ziemlich genau nach 18 km.
Ich wählte als Schuh, weil es meinen Spunggelenk doch schon so gut geht, die Brooks PureCadance2 und griff somit so richtig in die Sch...

Vom Parkplatz aus lief ich zur Straße, die Frau überholte mich, letzer Wink, um 17:00 Uhr bin ich zu Hause, und dann bog ich ab, durch das Tor, welches den Eingang zum Nationalpark Kellerwald-Edersee kennzeichnet.

Es sollten 3km berauflauf folgen, bis ich das obere Staubecken erreicht haben werde. Nach 1,5 km entschied ich mich den Asphaltweg zu verlassen und den Naturweg auf dem Urwaldsteig zu nehmen. Gute Entscheidung, nur die falschen Schuhe.
So ein toller Singletrail, nur leider kein Foto gemacht :-(
Unterwegs immer mal wieder ein paar Osterspaziergänger überholt, die sichtlich geschafft waren und die Strecke falsch eingeschätzt hatten.

Nach ca. 4,5 km hatte ich den Peterskopf erreicht und 360 po. hm in den Beinen. Aber der Ausblick entschädigt (s. oben).

oben
Es folgten 7 km berablauf bis nach Affoldern, zum Einstiegspunkt mit Michael am 18.05. Na viel Spaß!

Ich folgte dem Radweg Richtung Fritzlar mit heftigem Gegenwind und Schmerzen im Spunggelenk. So ein Mist! Also die Entscheidung welche Schuhe ich beim Kassel-Marathon tragen werde ist gefallen: nicht die Pure!

Eigentlich wollte ich wieder einmal über Lischensruh und Königshagen nach Züschen laufen, aber das Vorhaben sagte ich ab und blieb im Tal, um nicht noch mehr das Gelenk zu belasten. Das war auch gut so.
Denn bei km 18 war die Luft raus. Shit!

Mein Déjà-vu an die Vorbereitung auf den Essen-Marathon im letzten Jahr. Auch da verkackte ich den letzten langen Lauf und schleppte mich mehr, als ich lief.
So auch heute. Ich nutzte jeden Windschatten der Bäume aus und war echt am Verzweifeln. Kann das denn sein? Was läuft denn schon wieder verkehrt? Was machts du falsch? Sind deine Erwartungen zu hoch? So richtig kam ich zu keinem Ergebnis.

Ich denke heute, es wird am Trainingsumfang der vergangenen Woche gelegen haben. War es 8 Tage her, dass ich den Kyffhäuser lief, immerhin mit einer respektablen Zeit von 3:47, und, um ehrlich zu sein, ohne echte Regenerationspause, war hier und heute einfach das Limit erreicht.

Ich schleppte mich, ohne Untertreibung, mehr Schlecht als Recht in Wellen den Berg hoch, bog rechts auf einen Waldweg ab, um von der Straße weg zu kommen und ging einfach nur noch völlig am Ende langsam den Berg hoch.
Oben angekommen versuchte ich die letzten 3 km zu laufen, aber es war einfach nicht möglich. So ging und lief ich immer im Wechsel und war heil froh endlich zu Hause anzukommen.
Völlig erschöpft lies ich mich unter den besorgten Blicken der Frau ins Gras sinken und machte die nächsten 5 Minuten einfach mal nichts ...

Warum hat du denn nicht angerufen? Ich hätte dich doch geholt und muss das sein.!
Nee, muss nicht sein, ist nun aber mal so!
Zum Glück hatte ich mir bereits am Vorabend einen Gemüsesaft vorbereitet, welchen ich jetzt richtig mit Heißhunger hinunter stürzte.

Nach der Dusche und mit frischen Klamotten sah die Welt schon wieder ganz passabel aus, nur das Gelenk muckerte noch rum.
Nachdem viele meiner Freunde aus der Com mich wieder mental aufgebaut hatten und ich mir dann mal mein Wochenpensum ansah, muss ich sagen:
Irre!



Ich hatte es in dieser Woche auf sagenhafte 91 km Laufen und 66 km Rennrad gebracht. Und dann wundere ich mich, das ich im Arsch bin? Tzz!

Es bleiben nun noch 2 Wochen bis zum Kassel-Marathon und die werden streng nach Steffny-Plan eingehalten: mit tapern.
Deutliche Reduzierung der Aktivitäten und Entspannung.

Feststehen aber nun schon mal die Schuhe für den Marathon in Kassel: die Brooks Defyance7 werden mich, wie bereits die 3 Vorgängermodelle, durch das Auestadion am 04.05.2014 ins Ziel laufen lassen.

Getreu dem Kasseler Motto "Lauf für dein Leben"

Und das werde ich tun, für mein Leben laufen und immer weiter Laufen, denn eins habe ich diese Woche fixiert: der 1. Ultra am Müritzsee wird mit dem Gnü aus Zü stattfinden.

Neue Ziele sind auch definiert und natürlich aufgeschrieben. Ihr findet sie hier!
Ebenso hab eich meine Ergebnissliste aktualisiert.


In diesem Sinne danke ich euch fürs Lesen und freue mich, wenn ihr wiederkommt.

Mit sportlichen Grüßen in die Weiten der Republik

Euer Gnü aus Zü

Montag, 14. April 2014

Weggefährten ...

trifft man, tauscht sich aus und versteht man.
So auch diese Woche. Dazu aber später mehr.


Erst einmal beginnt die Woche am
Montag:
heute stand die erste Krankengymnastik im Kalender. Vorher wollte ich das tolle Wetter noch nutzen.
Den Job beizeiten geschafft und so konnte ich mit dem Rennrad ne schöne entspannte Runde durch den Chattengau drehen.


Montagsrunde durch den Chattengau
Und weil am Sonnabend der Kyffhäuser-Berglauf auf dem Plan stand, noch ein paar Höhenmeter ins Gepäck und Niedenstein von Wichdorf her kommen erklommen.
160 hm auf 5 km können hart sein. Wenn ich gewusst hätte, was am Sonnabend kommt. Ich hätte vorher abgeka...

Dienstag:
stand hoher Besuch aus der bayrischen Arbeitgeberheimat an; mein Kollege Peter, mit dem ich schon zusammen mit Heidi in Amberg mal eine Runde gelaufen bin, sollte mich am Mittwoch auf meiner Kundentour begleiten.
Also habe ich für uns, zur lockeren Einstimmung, ne kleine Laufrunde in Nordhessen geplant, worüber er sich sehr gefreut hat.


Dienstagsrunde mit Peter
etwas von der geplanten Runde abgewichen, aber trotzdem OK.

Die Bayern sind ja harte Jungs und so stand Peter mit kurzer Hose und Trägershirt vorm Hotel. Ich Frostbeule mit zwar kurzer Hose dafür mit Windjacke und Cape. 
Schon kurz nach dem Start stellte Peter fest, das die Kleiderwahl etwas zu optimistisch war, aber es sollte noch besser kommen.
Wir umkreisten den Hermannsberg und hatten zwischen Wellen und Züschen einen tollen Blick in Richtung Edersee und zum Peterskopf. Und die historischen Grenzsteine die das Fürstentum Waldeck zum Bistum Mainz und Paderborn abgrenzen fand Peter auch interessant.
Oberhalb von Züschen stiegen wir links auf einem schönen Trail wieder runter nach Heimarshausen und ...
Auf einmal öffnete der Wettergott die Schleusen und es fehlte eigentlich nur der Schnee. Gefühlt waren es knapp über 0°C und der Wind kam strack von vorn. Und Peter; der war echt am Ar...
In Heimarshausen trennten wir uns; er lief Richtung Hotel und ich nach Hause, denn am Abend wollten wir uns noch im 1880 treffen.

Mittwoch:
hatten wir dann unsere tolle Vertriebsrunde mit vielen gegenseitigen Tipps und Hinweisen und Spaß hatten wir auch noch ;-)


Vertrieb ist hart
Manchmal muss man sich eben "verkleiden" und meistens haben die Kunden auch Spaß dabei :-)
Uns hat es nicht gestört.

Am Abend waren die Brooks PureCadance2 mal wieder an der Reihe und ich lies es mal richtig laufen.


Mittwochs-Runde
12 km in 1:00 h bedeuten ne glatte 5:00 min/km und gekühlt wurde ich von oben kostenlos :-)

Donnerstag:
Lauf- und Sportpause, denn am Abend sollte ich die erste Stoßwellentherapie bekommen.
Alter! Welcher Foltermeister hat sich denn das ausgedacht. Ich hätte die arme Therapeutin fast vom ihrem Stuhl getreten.

Das waren so Schmerzen, und sie meinte, "wenn es weh tut, ist da was!" Na das beruhigt nicht gerade, denn 2 x soll ich das noch ertragen. Shit.

Danach noch zur Krankengymnastik und Wadenmassage. So schön :-)

Freitag:
sollte es nur ein kurzes Jogging werden, aber vorher stand noch die Begleitung des Sohnemanns zum Vorstellungsgespräch an. Ab Sommers gehts auf die FOS zum Fachabi Fachrichtung Gesundheit. Dann habe ich meinen eigenen Therapeuten :-)


Freitags-Jogging
Viel solltes es nicht sein.
5 km mit Steigerungen, die habe ich 4 x versucht mit einer 3:00 bis 3:30 min/km zu laufen. Danach war ich echt am Ende und bin die letzten 1000 Meter nach Hause ausgegangen ;-)

Zur Zeit lese ich von Scott Jurek "Eat & Run" und habe so langsam den Eindruck: mein Kopf will Vegan. Aber wie erkläre ich das der Fam? Die erklären mich für vollkommen verpeilt.

Versucht habe ich es trotzdem:
1. Reismilch als Coco-Rizo-Drink
2. neues Avocado-Rezept als Cuacamole

Beides lecker und ich hoffe für den Kyffhäuser-Berglauf am Sonnabend, dass das kein Fehler war. Man sollte ja nicht gerade vor einem Wettkampf testen.


Cuacamole
und für den Sonnabend gleich mit an die Klamottentasche, die ich natürlich wieder nach meiner Packliste gepackt habe, stellte ich den Energiedrink.


Coco-Rizo-Drink
Wer die Rezepte haben möchte, kann sich gern melden :-)
Es ging beizeiten in die Heja, denn 4:00 Uhr sollte der Wecker klingeln.

Sonnabend:
Nicht verschlafen, aber erstaunlich gut geschlafen stand ich 4:03 Uhr im Bad und hielt mit den Rasierer ins Gesicht. 
Ich horchte so in mich rein, was der geliebte Body so zum Vorhaben meint:
- Fuß getapt (fachmännisch vom Therapeuten angelegt)
- Sprunggelenkt links ohne Mucken
- Fußwölbung rechts dto.
Sollte also alles gut gehen.

Kaffee gekocht, mein Chia-Bananen-Joghurt-Müsli verputz, Daumendrück von +Jürgen Weinreich abgeholt (Danke nochmal) und 5:00 Uhr Start zum 1. Marathonlauf in 2014.

Die Autobahn natürlich schön leer. Wer fährt schon an nem Sonnabend 5:00 Uhr in Richtung Osten?
Witzig ist es schon, wenn man so bedenkt, um nen Marathon zu laufen 4 Bundesländer zu durchfahren; Hessen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und endlich kommt man in Thüringen an.
Auch hier ist 6:45 noch nichts los. Wenn man sich die Starterliste ansieht ist das auch klar; die meisten Mitläufer kommen aus der anderen Richtung: Erfurt, Jena, dem Umland des Kyffhäuser-Gebirges und Leipzig. Und hier wird morgen auch noch ein Marathon starten. Vielleicht aus dem Grund auch relativ wenig Starter?

Als ich nach Bad Frankenhausen reinfahre sehe ich im rechten Augenwinkel gerade noch rechtzeitig ein Schild "Turnhalle". Super. Hier wird mit Sicherheit geduscht, warum also hier nicht parken? Top-Idee. Parkplatz leer, Turnhalle offen, Toiletten frei :-)
Der Darm meldet sich und mit meiner Stress-Inkontinenz war ich sehr dankbar :-)
Sollte jetzt jemand lachen; gibt es wirklich die Stress-Inkontinenz. Habe ich ja nun schon ausreichend feststellen können, vor jedem Start und auch im Büro bin ich Dauergast auf dem WC.

Ich machte mich langsam und stressfrei auf die Suche der Startnummernausgabe. Dank google-Maps findet man ja inzwischen jeden Winkel und muss sich nicht mehr an der Sonne orientieren, oder gar fremde Menschen ansprechen :-(
Ich tat letzeres trotzdem und machte mich mit einem Halbmarathoni, wie er mir sagte, auf die Suche. Was man so in 500 Metern alles so erzählen kann ist schon unglaublich. Er sei vor 4 Jahren hier schon mal den Marathon gelaufen, musste dann aber wegen gesundheitlicher Probleme eine längere Pause machen und und und.
Nach dem Nummernempfang standen wir noch beim einem Kaffee zusammen und kamen ist Gespräch über Ernährung und Gesundheit. Ich will jetzt nicht behaupten, das ich Veganer werden will, aber das Buch von Scott Jurek inspiriert schon sehr und der Kollege erzählt mir nun auch gerade das er starke Rheumabeschwerden hatte, bis er auf vegane Ernährung umgestellt hat. Tzz, unglaublich :-)
Weggefährte Nr. 1

Langsam musste ich aber zurück zum Auto, denn die Marathonläufer starten als erstes am Tag und bis 8:30 Uhr waren nur noch knappe 45 Minuten Zeit. Kurzes Händeschütteln und Glückwünschen und wir trennten uns. Aus dem Kopf geht er mir bis heute nicht.

Nach dem Umziehen lief ich neben einem älteren Läufer her und ich versank fast in Demut, hatte er doch nen Kleidersack vom Lauf aller Läufe, dem UTMB, in der Hand. Für alle, die nichts damit anfangen können: UTMB® (Ultra-Trail du Mont-Blanc®. Ein Traillauf über 168 km bei ca. 9000 hm. Wer läuft, weiß wovon ich spreche. Heute standen nur 42.195 km und ca. 900 hm auf dem Plan. Da läuft es mir kalt den Rücken runter.

Zurück auf dem Schlossplatz füllte sich so langsam der Startbereich und allerhand wichtiger Menschen mussten noch was verkünden :-)


Startbereich

Startnummernausgabe
Ich stand da so rum, war echt am bibbern und froh, das ich mir am Abend noch eine Mülltüte zurecht gebastelt hatte. Ich bin aber auch ne Frostbeule. Man, haben die mich blöd angeguckt :-)
Mir war es echt zu kalt bei 6°C. Bei uns daheim waren es bereits 12°C als ich los fuhr.


Gnü aus Zü die Frostbeule
Dann, nachdem ich wieder gefühlte 20 x das WC aufsuchen musste, fiel der Startschuss.
Laut Starterliste setzten sich 270 Marathonis in Bewegung, was bei der kleinen Anzahl nicht in das übliche Gedrängel ausuferte.
Jeder fand ziemlich schnell seinen Platz im Feld und wir verließen Bad Frankenhausen in nördlicher Richtung um nach etwa 2 km den Ort zu verlassen und in westlicher Richtung auf die Talsperre Kelbra zu zulaufen.
Die Favoriten setzten sich ziemlich schnell ab und das Feld zog sich auseinander. Kaum spürbar aber stetig bergauf auf Asphalt ließen mich an der Schuhwahl zweifeln.
Neben mit lief ein Kollege sehr konstant mit, nach meiner Uhr ca. 5:00 min/km und ich fragte ihn mal, was er vor habe. Wir kamen sehr schnell ins Gespräch. Michael aus dem Ruhr-Gebiet (Velbert) stellte er sich vor und wir beschlossen zusammen zu bleiben.
Weggefährte Nr. 2 :-)

Läufer sind doch echt die Klatschweiber vorm Herrn :-)
nach 5 km hatten wir uns das halbe Leben offenbart und man könnte meinen, man kenne sich ebenso lange. Das ist das Schöne am Laufen und am Marathon so und so. Man hat ein gemeinsames Ziel, gemeinsame Leiden vor sich, gemeinsame Ungewissheit, wenn man die Strecke nicht kennt.
Er laufe so in ca. 3:48 nen Marathon. Bestzeit in Holland beim Zeeland Marathon in Holland. Was heute kommen sollte, sollte uns beide noch überraschen :-)

Bei km 6 der erste Wasserpunkt. Ich blieb wie immer stehen, nahm einen Becher und ging langsam weiter. Michael war sehr froh, einen zu haben, der das genau so macht, meinte er.
Langsam wies ich ihn drauf hin, das wir das Quatschen einstellen sollten, bei dem Tempo brauchen wir unsere Kraft noch, denn gleich sollte es vom Asphalt abgehen und auf Schotter bergauf.

Das Fernseh-Team vom MDR stand immer wieder mal an der Seite und filmte uns. Und am Abend sollte ich wirklich für knapp 1 sek im Com-Shirt am linken Bildschirmrand beim MDR Thüringen Journal zu sehen sein :-)
Dicker Smiley :-)

Was ab km 7 bis km 14 folgte war der Hammer, was ich bis jetzt gelaufen bin: 7 km mit 255 pos. hm am Stück. Das härteste waren 150 hm auf 1000 m, wie ein Läuferteam vor uns sagte.
Boa. Das war ein hartes Stück Arbeit und die Pace der letzten 7 km zollten ihren Tribut.

Bei km 12 die nächste Wasserstation. Immer gut gelaunte Helfer, die etwas verwundert aus der Wäsche schauten, als ich das Handy zückte und sie Fotografierte. Ich hatte unterwegs für mich entschieden, den Lauf zu genießen und auf Grund der Hinweise vom Arzt keine PB aufzustellen. und im ehrlich zu sein, berauf meldete sich das linke Sprunggelenk :-(


WP bei km 12
Die Landschaft um den Kyffhäuser ist ein Traum. 2004 hatte ich hier bereits einmal dienstlich zu tun und freute mich heute so ein wenig in Erinnerungen schwelgen zu können.

Wir liefen schließlich auf historischen Pfaden!
Auf dem Babarossaweg, gekennzeichnet mit X8, mit einer Länge von 326 km geht schließlich auch durch Fritzlar und kennzeichnet den Weg, den Kaiser Friedrich I. Barbarossa im 12. Jahrhundert gegangen sein soll, um bedeutende Städte und Klöster während seiner Regentschaft zu besuchen.


Kaiserweg im Kyffhäuser-Gebirge
Weiter ging es. Lagen doch "nur noch" 30 km vor uns :-) Und bis zum Kyffhäuser-Denkmal nur noch 10.

Auf traumhaften Trails ging es durch das Kyffhäuser-Gebirge und ab und zu konnte man das Denkmal schon mal sichten.


tolle Trails

Michael noch hinter mir

Blick in die "Goldene Aue"
Meine Schuhwahl, Salomon Speed Cross 3, fing ich inzwischen an zu bereuen. Hatte ich mir doch vor 2 Wochen den zweiten Zeh am linken Fuß blau gelaufen, fing der doch jetzt tatsächlich wie wild an zu hämmern und zu jammern: "lass mich hier raus! Ich will nicht mehr!" Schnauze. Jetzt wird nicht gejammert, jetzt wird gelaufen!
Ich hätte sollen die Brooks Pure Grit nehmen, die sind im Zehenbereich etwas breiter, aber wegen des Sprunggelenkes wollte ich ja auf die Minimalschuhe etwas verzichten. Aber ich will sie wieder laufen!

Nach 22 km hatten wir das Wahrzeichen des Kyffhäusers erreicht:


Kyffhäuser-Denkmal
Da steht er nun, der Kaiser und blickt in die Weiten des Landes. Und auch wir werden beobachtet und kontrolliert, in Form eines Stempels auf die linke Hand, das wir auch oben waren und nicht unterhalb vom Kaiser abkürzen :-) Wer macht denn so was?!


Jonny Controletti
Hier war eine Verpflegungsstation aufgebaut mit lecker Fettbemmchen, Bananen, Äpfeln und Haferschleim. Lecker, dachte ich und griff zu. Das sollte ich bereuen.

Es folgten 3 km bergab und der Haferschleim hüpfte im Magen auf und ab mit jedem Schritt mit. Ich war kurz vor der K...-Grenze und Michael .. Den hatte ich unterwegs verloren. Ob er vor mir ist? Hinter mir? Keine Ahnung. Verloren. Ich denke mal vor mir. Ich hatte mir oben ja etwas Zeit gelassen zum fotografieren.

Also allein weiter. Sollte ja kein Problem sein. Laufe ja schließlich im Training auch allein. Aber so ein Bergmarathon ist allein echt schwer! Es fiel mir wirklich schwer mich an jedem Anstieg zu motivieren, so dass ich öfter in Schritt verfiel und auch die immer höher steigende Sonne machte mich zu schaffen.
War es auf den Trails noch etwas kühl, im Schatten der Bäume und etwas Wind von vorn, so waren wir inzwischen auf der freien Fläche unterwegs. Die Sonnenbrille hatte ich nicht mitgenommen, dafür den Buff als Schweißband um das Handgelenk (gute Idee) und die für 2,00 € gekauften Handschuhe hatte ich bereits bei km 6 in die Tonnen geworfen. Das Langarmshirt krämpelte ich nach oben, aber so richtig besser wurde es nicht. Ich denke schon mit Grauen an den Kassel-Marathon. Ob es wieder so heiß wird? Oder so wie im vergangenen Jahr mit 12° und Nieselregen?

Das Kopfkino war echt extrem, dabei versuche ich auch in den Trainingsläufen so wenig wie möglich zu denken, um mich nicht abzulenken und mich aufs Laufen zu konzentrieren. Aber es ging nicht.

Ab km wurde es noch härter; es folgten 6 km bergablauf. Von 450 üNN auf 180 üNN. Wer schon mal versuch hat nach 30 km nen Berg runter zu "fliegen" der weiß, wovon ich spreche.
Die Oberschenkel brüllen bei jedem Schritt, die Gelenke flehen dich um Vergebung an und schmerzenden Zehen lassen dich weinen wie ein Kind mit aufgeschlagenen Knien.
Leute, echt. Ich musste mir die Tränen verkneifen, so weh tat mir mein Zeh und an den Ballen fühlte sich die Haut bereits blasenüberseet an. 

Kopf hoch! Blick gerade aus! Zähne zusammengebissen! Weiter nach Udersleben rein.
Ostdeutsches Dorf mit liebevoll restaurierten Straßen (Kopfsteinpflaster, als ob es nicht schon weh genug täte) und Anwohner mit dem Bier in der Hand und dem Grill im Garten feuerten uns an und trieben uns aus dem Dorf wieder raus in den nächsten qualvollen Abschnitt.

Leute, wer hat die Strecke geplant? Der wäre im Mittelalter als Folterknecht des Monats geehrt worden :-(

4 km mit 100 pos. hm auf freiem Feld entlang des Flugplatzes, über Wiesen auf denen die Stechmücken das Lätzchen umbanden, als sie uns kommen sahen. Boa, war ich am Ar...
Weiter! da vorn kommt Wald, rettende Kühle, Schatten, Trail :-(

Wieder raus aus dem Wald. Was hören meine Ohren? Bei km 38 noch ein Wasserpunkt, Kühlung und Gesangsverein :-)
Ich hatte auf einmal den Wunsch zu tanzen! Bin ich balla? Tanzen? Ich? Wer in der Disco tanzt, hat nur kein Geld zum Saufen! Und heute will ich tanzen! Ich glaube die Sonne hat mir die Waffel verbruzelt und mein Gehirn ist verdampft!
Das Wasser habe ich selbstverständlich dankend angekommen und wieder ging es bergab. Die letzten 4 km bergab. Oh Man. Ihr seid Masochisten!

Endlich konnte ich von oben den Schlossplatz erblicken, hatte aber keine Lust und auch keine Kraft mehr das Handy zu zücken, obwohl es eine herrliche Sicht auf Bad Frankenhausen war.
Wieder Kopfsteinpflaster, Kurve links, fast 180°. Aua schreit das Sprunggelenk und der Zeh. Schnauze, die letzten 2 km wird nicht mehr gejammert. Jetzt gehts mit Stolz im Blick durch das Ziel!

Kurve rechts 45°, lange Gerade; Schild 200 m, Kurve rechts; Schild 100 m, Kurve rechts; gerade aus ; Zielbereich; mein Name: Peter Gnüchtel vom Team Running/Laufen von Google+ erreicht das Ziel nach 42.195 km in der Zeit von 3:47 h.

Ich bin nur noch fertig. Wasser, tinken, Banane, Apfel, her damit, ich bin am Ar...
Pinkeln! Scheiße zu dunkel. Das ist nicht gut. Fast rot. Mehr trinken! Das habe ich noch nicht erlebt. Das ist mein erstes Kennenlernen von Dehydrierung. Zu wenig getrunken? Zu heiß? Zu anspruchsvoll!
Mein erster Berglauf war am 08.12.2013 im Siebengebirge. Winter, Kühle, Trinken kein Thema. Aber heute! Neue Erfahrung.

Nach 5 Minuten ging es mir wieder besser und ich sah plötzlich Michael aus Velbert.
Eh, Hallo. Wann bist du rein? 3:38 h. Klasse. Herzlichen Glückwunsch. Neue PB. Das freut mich sehr, lieber Weggefährte Nr. 2. 
Seine Frau stand hinter der Absperrung und hatte so einen stolzen Blick und freute sich sichtlich mit ihrem Michael über seinen Erfolg. Kann sie auch. So ne Zeit bei der anspruchsvollen Strecke.

Ich hatte inzwischen die Schuhe ausgezogen und genoss das barfusslaufen auf der feuchten kalten Wiese. Es tat gut und so beschissen, wie sich die Zehen und die Ballen angefühlt hatten, sahen sie garn nicht aus :-)
ein bisschen blau, aber nicht schlimmer wie vorher und Blasen hatte ich gar keine ;-)
Was hat dann aber so gedrückt? Keine Ahnung! Kann ja auch egal sein.

So sehen Sieger aus :-)
Wir haben es gefinisht und konnten mit dem Erreichten sehr zufrieden sein.
Urkunde gedruckt, Startnummer abgegeben und Pfand zurück bekommen, finde ich übrigens Klasse Umweltschutz, und Michael konnte es sich nicht nehmen lassen, eine Thüringer Rostbratwurst zu spendieren für meine Tempoarbeit. Das habe ich ja nur so ganz nebenbei gemacht. Aber freut mich, das er es so gesehen hat. Danke!


Thüringer Rostbratwurst als Dankeschön
Wir verabschiedeten uns, Michael und seine Frau waren in einem Hotel abgestiegen und er wollte da duschen, und ich machte schnell noch ein Bild von den startenden MTB-Marathonis die die selbe Strecke jetzt unter die Reifen nehmen sollten.



Ich machte mich barfuß auf den Weg zur Dusche und verließ Bad Frankenhausen Richtung Heimat, nicht ohne dem Fazit, dass das ein sehr schöner, liebevoll organisierter Marathon ist, immerhin in der 36. Auflage, der sich lohnt wiederholt zu werden.
Danke an alle Mithelfer und Organisatoren :-)

Den Rest des Tages verbrachte ich mit Wunden lecken und machte mich beizeiten in die Heija.


Kyffhäuser-Berglauf
Die Strecke mit Details gibt es hier.

Sonntag:
öffnete ich die Augen, alles war dran, aber nicht wirklich locker und die Beinmuskulatur rief nach Lockerungsarbeit :-)
Also auf und in die Laufsachen ne kurze Joggingrunde drehen.


Beine lockern
Nach 5 km ging es besser und die Verkrampfungen waren weg und ich konnte echt am Saisonauftakt des SRC Fritzlar teilnehmen.

Wir trafen uns 11:00 in Fritzlar und ich merkte bereits auf der Fahrt dahin, das es gut tat.


In der Vergangenheit waren die Auftakttouren nie so gut besucht, aber heute ...


SRC Saisonauftakt 2014
Wir starteten in 2 Gruppen: die Rennradler und die Tourenfahrer. Gemeinsamer Treff sollte in Wolfershausen zum Essen sein.

Die Rennradler fuhren über Geismar nach Züschen, an meinem Haus vorbei (hätte ich mir die Fahrt nach Fritzlar ja sparen können) und weiter über Elbenberg nach Wichdorf. 
Wir waren wieder mal zu schnell unterwegs und verloren aus unserer 17er Gruppe 8 Fahrer und fuhren so in 2 Gruppen weiter.

In 2er Reihe und viele hintereinander schienen wir wider einmal den Zorn der Autofahrer auf uns zu ziehen, was uns aber relativ egal war und wechselten uns immer wieder in der Führungsarbeit ab, so dass auch jeder mal mit jedem Quatschen konnte und alle mal was leisten mussten.

In Haldorf trennt eich mich aus der Gruppe, da ich Pausen beim Radfahren nicht mag, wenn man nass geschwitzt ist und danach ohne Wechselklamotten wieder los soll, und fuhr alleine Heim. Schön gegen den Wind und bekam dicke Oberschenkel zum 2 x in 24 Stunden :-(


SRC Saisonauftakt 2014
Schön war es auf jeden Fall alte Bekannte wieder zu treffen, nach der Winterpause und vor allem zu hören, was sie so getrieben haben. Und da muss ich sagen, ich war so ziemlich der fleißigste :-)

Die meisten hatten gerade erst das Rad aus dem Keller geholt, oder so mal eben knappe 500 km auf dem Tacho.

Habe ich doch in 2014 bereits 1011 km auf dem Rennrad hinter mit und 725 km gelaufen.

Ja und was kann man noch zu den Weggefährten sagen?
Gab es diese Woche eine kleine Unstimmigkeit mit selbigen, so muss man doch in der Lage sein diese aus dem Weg zu räumen und schließlich die Friedenspfeife zu rauchen. Sorry noch mal an dieser Stelle, du weißt schon, wer gemeint ist :-)

In diesem Sinne liegt eine anstengende und doch schöne und erfolgreiche Woche hinter mir.



Ach und an meinem Edersee waren wir natürlich auch noch :-)
Sonntagsabschlussspaziergang mit der besseren Hälfte und der Tochter. Und auch hier gibt es Weggefährten:




Wobei die wohl noch stehen werden, wenn wir nicht mehr sind.


In diesem Sinne danke ich allen fürs Lesen und freue mich, wenn ihr wieder kommt.

Mit sportlichen Grüßen in die Weiten der Republik

Euer Gnü aus Zü

PS: hier gibt es die neuen Ergebnisse :-)