Freitag, 28. Dezember 2018

Rückblick ...

Das Jahr ist (fast) zu Ende und es ist an der Zeit zurück zu blicken.

Vieles ist geschafft, anderes blieb auf der Strecke. Oder konnte nicht erledigt werden. Aber wohl nur wie das Sprichwort sagt ...


Ich muss gestehen, dass das Zitat nicht von mir ist. Ich habe es gelesen, weiß aber nicht mehr bei wem. Entschuldigung, wenn der Verfasser unerwähnt bleibt. Aber ich finde es sehr passend zur heutigen Zeit.


2017 wurde ich angestiftet meinen ersten Etappenlauf stattfinden zu lassen, welcher ja nun auch schon wieder ein paar Tage zurück liegt, ich aber immer noch gern und oft daran zurückdenke.

Vieles schönes durfte ich in dem Zusammenhang erleben.

Sei es der Lauf in Frankreich auf den kleinen Ballon.



Durch tiefen Neuschnee ...




Und anschließender Stärkung am Kuchenbuffet ...




Oder eine Woche später bei frühlingshaften Temperaturen im Fränkischen.




Und natürlich der Etappenlauf selbst, welcher mich durch das Bergische Land führte.




Was ein schönes Ding und ich hoffe doch sehr, dass der Lauf eine Wiederholung findet, auch wenn 2019 Pause sein wird und die Jugendherberge uns nicht mehr Heim sein kann 😟


Für den Etappenlauf habe ich mich gegen eine 3. Teilnahme an der Spitzhaustreppe beim Sächsischen Mt. Everest Treppenmarathon entschieden und stattdessen die Seite gewechselt, um den Teilnehmern Hilfe zu leisten.




Ich glaube wir haben das, mit den vielen anderen fleißigen Händen, ganz gut hinbekommen 😊


Im Mai hieß es in heimatlichen Gefilden bleiben. Der Bilstein-Marathon im Kaufunger Wald stand auf dem Plan.




"Warum in die Ferne schweifen? Denn das Gute liegt so nah!" wusste schon Goethe. Schließlich lebten hier die Gebrüder Grimm und wandelten, auf der Suche nach Hausmärchen, durch Nordhessen 😍




Schließlich ist mein Hashtag #NordhessenIstSchön nicht nur ein Spruch. Nein. Ich empfinde es so.


Es folgte unser Urlaub auf Kreta, einem unverhofften Treffen  unseres ehemaligen Bundesfinanzminister, Hessischen Ministerpräsidenten und Kassler Oberbürgermeister Herrn Hans Eichel.




Und wie der Zufall will, trafen wir ihn doch tatsächlich eine Woche später in Kassel beim Stadtfest wieder 😃


Im Juni wollte der Fichtelberg bezwungen werden, doch stattdessen rief mein ältester, 
93 jähriger Blogleser zum Familientreffen nach Essen.

Sagt man das ab? Nein. Sicher nicht. 
Die Entscheidung war Richtig, denn kurze Zeit später schloss er für immer die Augen und folgte seiner Frau.



Oh, wie schön, dass du uns alle gerufen hast!


Die Telefonate mit dir, einem so sehr geistig regen Menschen, fehlen mir.

Wir konnten so gute Gespräche führen und du hast jeden meiner Post gespannt verfolgt.
Gerade wenn es an "unseren" gemeinsamen See, den Edersee, ging. 
Ihr nach dem Krieg auf klapprigen Rädern von Bad Hersfeld aus und ich heute aus Züschen.
Ihr seid so oft in Gedanken bei mir und uns ...

Der Fichtelberg würde mir nicht weglaufen ...

Danke, dass ich dich, wenn auch spät, kennen lernen durfte.

Es folgte der Trail am Rabenberg, der auch wieder 2019 im Plan steht 😯




So schön ist´s im Erzgebirge und vielleicht auch mal ohne Sturz?




Der Juli blieb Lauffrei, da der Gnü ein bisschen übertrieben hat und nach dem Sachsentrail das Rennrad quälte. Beziehungsweise es mich ...

Aber wenn´s so schön ist 😊

Der zweite Lauf, den ich sausen lies, war mein 4. Start um Deutschlands größten Binnensee, die Müritz.




Stattdessen genossen wir die Reise nach Mecklenburg Vorpommern und den anschließenden Urlaub auf dem Darß 😍




Natürlich nicht zu vergessen die vielen Kuchen, die ich versucht habe zu vernichten.
Ich hatte keine Chance. Die Bäcker sind halt schneller 😅



Im September rief der Bayrische Wald zur Wiederholung beim Arberland Ultra Trail.


Doch wird das klappen nach 8 Wochen Zwangslaufpause und nur Radeln?

Also musste der Kassel-Marathon als Test dienen, zu dem ich bereits seit Weihnachten angemeldet war.



Nicht mehr ganz frisch, aber sehr zufrieden, wie auch mein Enkel-Hund, mich zu sehen 😄




Der Test lies Hoffen und ich ging das Risiko ein.

Wenn dann auch noch so viele Freunde angemeldet sind. Ein Muss!







Die Streckenänderung und die Verlegung des Start- und Zielortes in das Skistadion direkt unterhalb des Großen Arber machten mir nicht all zu viele Gedanken, aber die gefühlte Atemnot am dem Start nach einer stürmischen und verregneten Nacht, ließen keine Bestzeitgedanken mehr aufkommen.


Aber geschafft, ist geschafft und doch wird 2019 pausiert.

Es gibt schließlich noch so viele andere Läufe ...

Im Oktober, so war das Ziel, sollte der letzte Wettkampf stattfinden. Aber es kommt anders, wie man denkt ...

Und der Gnü konnte nicht widerstehen und meldete sich natürlich noch zu zwei Marathönchens an. 

Mit dem Röntgenlauf hatte ich noch eine Rechnung offen und bereitete mich ein bisschen disziplinierter vor.


Als erstes wieder mal den Brocken rocken.




Und wieder bei wunderbarem Wetter.
Also immer schön anmelden, wenn der Gnü da läuft 😄


Ich traf für mich nun schon 2017 die Entscheidung, keine Stadtmarathons, bis auf Kassel vor der Haustür, zu laufen und so konnte ich nun endlich mal den Rothaarsteig-Marathon in Schmallenberg unter die Laufschuhchen nehmen.


Genau nach meinem Geschmack und wunderbar durch´s Sauerland.




Und wenn man dann noch so ein Glück hat ...




Die Wisente aus der Wisentwildnis sind doch tatsächlich bis hinauf nach Hoheley gegangen.


Eine Woche später nun der Röntgenlauf.

2 Stunden anfahrt sind für den Gnü ja fast vor der Haustür, zumal ich oft genug in Remscheid und Wuppertal unterwegs bin.

Wie üblich sind auch hier viele Freunde zu treffen, nur sehr sehr schade, wenn man sich verpasst 😡
So habe ich Tanja und Andre nicht gesehen. Aber auf der Treppe ist´s halt einfacher, sich zu begegnen 😃




Ich gestehe, dass das Bild nicht beim Röntgenlauf entstand, aber auf die Müngstener Brücke freue ich mich jedesmal. Ob ich auch 2019 wieder starte? Wir werden sehen. 


Damit war das Jahr eigentlich gelaufen", wenn der Gnü seine Finger besser kontrollieren könnte und sich nicht für noch einen Marathon angemeldet hätte.

Aber so nah vor der Haustür und wie sagte mal jemand?
"Ein Marathon geht immer!"

Nun gut, diejenige, die das sagte, sah ich nicht, dafür traf ich Corinna und Alex, was mich sehr sehr freute.



Die beiden nicht zu treffen ist ja schon fast unmöglich. Da muss man schon aufhören zu laufen 😂😂😂


Corinna weiß um meine Versuchung des Kuchenvernichtens und hat auch noch für Nachschub gesorgt 😗




Dankeschön. Deine Plätzchen waren sehr lecker, genau wie die Zielverpflegung 😆







Endlich mal was vernünftiges 😂😂😂


Damit war das Wettkampfjahr dann aber wirklich "gelaufen" und ich sehr zufrieden.

Denn: es ist das erste Jahr, welches ich verletzungsfrei (durch Läufe) überstanden habe. Was mir zeigt: nicht die Masse macht´s. eher die Qualität. Und die kommt bekanntlich von Qual 😉

2018 sah dann wie folgt aus:


3305 km auf´m Rennrad
3115 km in Laufschuhen
2243 km auf´m MTB
1075 km auf´m Spinning-Bike und Rolle

108066 Höhenmeter in Summe
57266 davon zu Fuß 😲

552866 kcal
na dann muss die Stimmung gut sein 😊


Wer glaubt, dass der Gnü nur Sport macht, der irrt 😔
Nein. Ich habe auch noch gearbeitet, aber das tut hier nichts zur Sache, denn das ist ausschließlich ein dem Sport und meinem Hobby gewidmeter Blog 😃

Das Jahr ist nun also zu Ende, wie auch die Zielplanung für 2018.

Stattdessen ist die Ergebnisliste 2018 um 15 Ergebnisse auf nun 53 offizielle Marathons/Ultramarathons angewachsen 😲
Nicht das hier jemand denkt der Gnü will in der Club. Nein, das nicht.

Wie ich ein paar Zeilen weiter oben schrieb, nicht die Masse macht´s , werde ich 2019 genau unter das Motto stellen.

Auch wenn bereits wieder einiges in der Zielplanung zu finden ist, habe ich genau nach dem Motto ausgewählt: Qualität.
Damit lassen wir´s also gut sein und schließen das Kapitel 2018 und öffnen eine neue Tür.

Euch danke ich von ganzem Herzen, dass ihr mich so treu durch´s Jahr begleitet habt, ob nun hier lesender Weise oder in der Realität.
Viele habe ich getroffen und jedes Treffen war einmalig und schön und zu viele, um sie hier alle namentlich zu erwähnen.

Bleibt alle Gesund, kommt gut ins neue Jahr, bleibt meinem Blog gewogen und natürlich freue ich mich über jeden einzelnen Kommentar.

Mit sportlichen Grüßen 
Euer Gnü aus Zü

Sonntag, 2. Dezember 2018

Sendepause ...

kann man es irgendwie nennen 😡



Die Ziele für 2018 sind im wahrsten Sinne des Wortes "abgelaufen"  und es heißt nun Ruhe einkehren lassen und den Füßchen eine Regenerationsphase gönnen.
Wobei 😉
Ultra-runner regenerieren im Schlaf 😃



In dem Zusammenhang sein noch mal erwähnt: wer sich in meinem Blog auf die Seite der Ziele verirrt, dem sei gesagt, dass man beim Klick auf die Veranstaltung direkt auf die Seite des Veranstalters gelangt, wer mag 😉

Ja und so ist 2018 eben durch und das letzte Ziel erreicht: der Twistesee-Adventsmarathon in Bad Arolsen-Wetterburg.

Mein letzter Wettkampf und 53. Marathon/Ultra-Marathon sollte in der Nähe zu Gnü´s Revier stattfinden und hoffentlich nicht in einer Winterschlacht enden, denn ich schrieb ja bereits, dass alles nach Oktober nicht mehr meins ist und "eigentlich" im Oktober Schluss sei, mit der Wettkampfzeit. Aber ...

2015 bin ich zum ersten Mal am Twistesee gestartet und ein Ergebnis von 3:18 machen mich auch heute noch sprachlos, denn meine langen Kanten und das Treppentraining haben mich zwar ausdauernder gemacht, aber auch deutlich langsamer.
Im Training versuche ich mal einen kleinen Sprint einzubauen und komme da auch auf eine Pace von 3:50/km, aber die "Cooldownphase" ist schon länger geworden...

Aber ich freute mich auf den Twistesee, auch wenn ich am Wettkampfmorgen eher müde und zerschlagen aus dem Bettchen kroch. Die bessere Hälfte stand liebenswerter Weise mit mir auf und gemeinsam frühstückten wir.
Ich hatte irgendwie keinen Antrieb. Kennt ihr das? Und Chefin meinte "dann lass es sein!".
Nein. Das kann der Gnü dann auch wieder nicht. Zu viele Freunde und Wegbegleiter hatten sich angemeldet und ich freute mich besonders Corinna und Alex zu treffen.

Nach 40 Minuten war ich am Startort und hatte doch echt Glück, direkt vor der Tür einen Parkplatz in dem rar gesäten Angebot zu ergattern.

Kaum in der Halle angekommen traf ich auch schon Gerhard, der sein Marathon-Debüt gerade an der doch nicht ganz so einfachen Strecke geben wollte.

Ich empfing meine Startnummer, der Transponder und den Adventskalender, über den ich mich wirklich freue 😊


Gleich darauf hatte ich Corinna und Alex erspäht und wir begrüßten uns freudig.


Corinna hatte sich für den Frühstart entschieden und musste gleich los und Alex übergab mir ihre liebe Plätzchenschale 💜


Ganz lieben Dank, aber so kann man seine Mitläufer aus ausknocken 😂

Ich traf noch so einige andere, die mir dieses Jahr des öfteren über den Weg gelaufen sind, oder mit denen ich den einen oder anderen Kilometer gemeinsam abgehöppelt bin.
Zum Beispiel Jürgen und Martin von Bilstein-Ultra und Stefan vom Brocken-Marathon die ich auf der Strecke auch mehrmal ein- und überholte.

Mein neues Handicap ist doch tatsächlich das Wasserlassen geworden. Ich denke, wenn das nicht wäre, könnte ich bestimmt 5 Min schneller sein.
Wer muss auch schon nach jedem VP raus? Bis km 21 brachte ich es tatsäcjlich auf 4 Mal 😩.


Nach kurzweiliger quasselei mit Alex hieß es auch für uns so langsam an den Start zu schleichen.

Den Weg dahin legte ich mit Stefan und seiner Frau zurück, die freundlicherweise immer mal an der Strecke auftauchte und mich in Bits und Byts einfing.

Pünklich 10:30 Uhr erfolgte recht unspektakulär das Startsignal und wir liefen an der rechten Uferseite entlang 42,195 km entgegen.

Um aber ganz ehrlich zu sein: die ersten 3 Kilometer musste ich wirklich hart mit mir kämpfen, nicht auszusteigen. Manchmal ist es halt so. Da kommt keine Freude auf und man würde am liebsten einfach die Startnummer abreißen und stehen bleiben.
Aber wie sagte Margitta mal? Wer einmal DNF hat, der tut es leichter wieder. Nein, das werde ich dann doch nicht tun und hoffte auf den verbleibenden 39 km den Spaßfaktor noch zu treffen.


Naja. Zur Strecke gibt es nicht viel zu sagen: Nordhessisch halt 😊
Waldautobahn und freie Feldpassagen, auf denen der Wind teilweise übel waren.
Aber! Es kam zum Glück die Sonnen hinter den Wolken vor, wenn sie auch nicht mehr zum Wärmen taugte. Aber so kalt, wie ein Dezember sein könnte, war es zum Glück nicht.
Zum Glück!
Denn Herr Gnü, der sonst so penible Taschenpacker, hat doch tatsächlich seine ComresSport Unterhose vergessen und musste so in ner normalen Baumwollslip auf die Distanz.

Oh nein. Das kann böse enden dachte ich. Wenn kalt wird, wirdßs kalt am A...
Und von der Chance sich einen Wolf zu laufen wollen wir mal ganz schweigen.
Zum Glück hatte ich Vaseline dabei und konnte so wenigsten was gegen das Wundlaufen tun, was gut geholfen hat 😉


Bei Kilometer 21 hatte ich zu Beginn der 5 Kilometer-Schleife um den Jeppenteich Corinna eingeholt und konnte ihr so für die nächsten 21 alles gute wünschen.


Wenn ich mir überlege, wie oft ich hier schon mit dem Rad lang bin ...

Irgendwie habe ich auf der ganzen Strecke nicht wirklich den Spaßfaktor getroffen, der eigentlich aufkommen sollte, wenn ich durch Wald und Flur hecheln darf und so war ich wirklich froh, als Kilometer 31 erreicht war und es "nur" noch bergab hieß.


Ich ließ es einfach nur noch laufen, auch wenn ich meine Bergabspezialitäten nicht wirklich ausspielen konnte 😩

Auf den letzten 2 Kilometern überholte mich, mit dem Ziel vor Augen, auch noch die Frau mit ihrem langen Zopf 😊, die ich unterwegs eingesammelt hatte.
Frauen sind eben die besseren Läufer!

Wo Männer an den Anstiegen gegangen sind, sind Frauen gelaufen 👍

Dann war es endlich geschafft und ich konnte die Stopptaste drücken.

Nach 3:51:03 hatte ich die 42,195 Kilometer im Sack und freute mich über die Medaille und das gesunde Finisher-Buffet aus Schoko-Küssen und Glühwein 😂



Endlich mal was vernünftiges 😂😂😂
Und die Sonne kam auch wieder hinter den Wolken vor 


Somit ist das Jahr nun abgelaufen und die letzte Medaille schmückt die Wand an Gnü´s kleiner Fitnessecke


Nach einer kurzen Dusche unter wiederbelebenden Eiswasserstrahl 😷

Ging´s noch mal an das All you can eat-Buffet zur Stärkung.


Alex kam hinzu und gemeinsam warteten wir auf Corinna, denn ohne mich für den Plätzchenteller zu bedanken, wollte ich natürlich nicht verduften.

Wir quasselten noch ein bisschen und dann machten wir uns alle auf den Heimweg.

Was mir aber beim Lauf noch durch den Kopf ging: mich mal von ein paar abgelaufenen Schuhen trennen zu müssen.


Also tat ich das und sage euch Adios Amigos. So viele Kilometer sind wir gemeinsam durch "Dick und Dünn" gegangen. Haben Anstiege erklommen und sind manchmal halsbrecherische Donwnhills hinabgepfeffert. Danke euch für eure treuen Dienste 😊

Die Ausbeute den Jahres kann sich auch sehen lassen und so manche Medaille erfüllt mich ein bisschen mit Wehmut.


Rouffach beim Trail Petit Ballon zum Beispiel oder die von den Bergischen 5. Diese besonders, denn immer, wenn ich im Bergischen Land unterwegs bin, muss ich zwangsläufig an diesen tollen Lauf denken und mit welch liebevoller Hand er vorbereitet wurde. 2020 wieder? Mal sehen.

Nun ist also erste einmal Schluss und Ruhe kehrt ein und die Vorbereitungen für das große Event 2019, TBT TeneriffaBlueTrail, laufen und der eine oder andere Lauf sind bereits fest im Plan eingetragen, wer ihn lesen mag.

Euch sage ich ganz lieben Dank für das Lesen meines Blog und kann euch nur wieder bestätigen:
Wer sich bewegt, bewegt was!

Und wenn es manchmal Gedanken ans Aufgeben sind ...

Mit sportlichen Grüßen
Euer Gnü aus Zü

Montag, 29. Oktober 2018

Abbuzze ...



Auch wenn das nicht mein Lieblingsfilm ist und Badesalz nicht gerade zu meinen Favoriten zählt, war es doch das erste, was mir am Sonntag im Ziel durch den Kopf ging 😳 

Doch von Anfang ...

Im letzten Jahr hatte ich den Röntgenlauf nicht beendet und bin bei km 42 raus.

Mehr als enttäuscht und mit wirren Gedanken im Kopf und habe ich mir die Worte von damals sehr zu Herzen genommen:

Dies ist nicht die richtige Zeit für Fragen,
und auch nicht die richtige Zeit für Tränen.
Dies ist nicht die Zeit zu schlafen, jetzt wo wir gerade kämpfen,

und dies ist nicht die Zeit zu sterben.

(Fury in the Slaughterhouse)

Ich habe einiges geändert, um nicht von den Gedanken gequält zu werden und mich letztlich auf meine 3. Teilnahme in Remscheid sehr gefreut.

Die Vorbereitung lief mit dem Brocken-Marathon und dem Marathon auf dem RothaarSteig nahezu perfekt.

Zudem sollte es fast ein kleines Klassentreffen werden, denn es hatten sich viele der Teilnehmer der Bergischen 5 angemeldet.

Katja, die Gewinnerin, wollte kommen, die Rennmaus Sabine, Tanja und ihr Henning, der schon die Strecke von Duisburg nach Remscheid zu Fuß zurücklegte. Das ist mal als Warmlaufen zu bezeichnen 😂
Ebenso hatte sich Britta und Andreas angekündigt.

Meine liebe Treppenfreundin Tanja, die ich leider verpasst, und Micha aus HH, der ebenfalls noch ne Rechnung offen hatte, waren gemeldet.
Am Freitag erreichte mich die Meldung von Ingmar, dass er erkältungsbedingt absagt und auch unser Klassenlehrer Oli sagte leider sehr kurzfristig ab.


Am Freitag war der Peter allein zu Haus. Da denkt er sich was feines aus, ist mein Motto, wenn die Chefin, die immer aufpasst, dass ich nicht übertreibe, mal nicht da ist.

Sie verließ mich übers Wochenende 😭 und der Gnü ...

Übertrieb es natürlich ...


Am Freitag nach ner anstrengenden Woche ab in die Laufschuhe und einen letzten Lauf.

Es lief so gut, dass daraus 18 hügelige km wurden.



Wenn´s aber auch so schee is...






Sonnabend ein paar wichtige Erledigungen gemacht und ab auf´s MTB.

Planlos durch Nordhessen und in Naumburg mal Richtung Hasenacker. Dann muss ich doch tatsächlich ein Schild vom "HabichtswaldSteig" entdecken und diesem folgen.
Die Folge war, dass auch die entspannte MTB-Runde mit 52 km hügeliger wurde, als geplant.



Dafür war ich mal wieder an der Elbe-Quelle 😍




Was eine schöne Ecke und der Gnü musste einfach sitzen bleiben und die Stille genießen.




Und was ganz fest steht ist, dass die Strecke für mein großes Ziel 2019, TeneriffaBlueTrail, unter die Laufschuhe genommen wird 😉




anstatt unter die schwarzen Pneus.


Am Abend ging es mit PePP (PetersEigenePastaParty) beizeiten in die Heija, denn 4:30 Uhr sollte der Wecker klingeln.




Wer mag, hier ist das Rezept:


KIDNEYBOHNEN Á LA AFRIKA


ZUTA­TEN:
5–6 Toma­ten
1 Dose Kidneybohnen
2 Zwie­beln
1 EL Son­nen­blu­menöl zum anbraten
1 EL Erdnussbutter
2 TL Sam­bal Oelek
1 TL Kumin (=Kreuzkümmel)
3 Knob­lauch­ze­hen
150 g Basmatireis
Salz, Pfef­fer
Den Reis kochen. Die Toma­ten gut waschen und in grobe Wür­fel schnei­den. Die Zwie­bel und den Knob­lauch (sepa­rat) fein hacken.
Das Öl in einer Pfanne erhit­zen und die Zwie­beln gla­sig düns­ten. Die Toma­ten hin­zu­fü­gen und das ganze bei mitt­le­rer Hitze ca. 5 Minu­ten „ein­kö­cheln“ lassen.
Jetzt den Kreuz­küm­mel, den Knob­lauch, das Sam­bal Oelek und natür­lich die Boh­nen hin­zu­fü­gen. Die Tem­pe­ra­tur noch­mal etwas hoch­fah­ren und die Erd­nuss­but­ter hin­zu­ge­ben. Das Ganze noch wei­tere 2–3 Minu­ten bei mitt­le­rer Hitze köcheln las­sen. Mit Salz und Pfef­fer abschmecken.
Den Reis auf den Tel­lern anrich­ten und die Soße drü­ber­ge­ben. Feeeeeer­tig! Karibu!


Wie immer ist die letzte Nacht doch eher nur ruhen, anstatt schlafen und so war ich vor dem Wecker munter.


5:00 Uhr ins Hotel Henry und bei vielversprechenden 2°C ging´s in Richtung Remscheid 😱



Oh ha, das Einpacke der Handschuhe und Mütze war doch eine kluge Entscheidung. Nur dass das noch nicht ausreichen sollte, stellte ich erst später fest 😕 Ich bin schon ein echtes Weichei geworden. Oder wer hat Ende Oktober schon die Sitz- und Lenkradheiung an 😱

7:00 Uhr landete ich überpünktlich an der Schwimmhalle und natürlich sichert zeitiges Kommen gute Plätze 😊

Empfang der Startunterlagen und schon gab es ein Gruppenbild, mit denen, die auch schon da waren.



Tanja, Katja und Henning waren wohl auch ein bisschen aufgeregt 😀
Leider sollte das (fast) das einzige Bild an dem Tag bleiben.

Es war einfach zu kalt und der schneidende Wind ließ die 3°C wie -2 bis -4°C empfinden.
Über meine Handschuhe von CompresSport hatte ich zum Glücke noch die wind- und wasserdichten Radhandschuhe gezogen, weil ich an den VP´s das verschütten der Getränke nicht auch noch dazu kommen lassen wollte. Es war ne gute Entscheidung.

Was kann ich sonst erzählen? In der Sporthalle gesellte sich ein Typ zu uns und stellte ein paar anfänglich komische erscheinende Fragen: Der wie vielte Marathon das sei? Wie viele Schritte man da wohl mache?
Auf was wir uns am meisten freuen würden?
Und so weiter und so weiter. Auf meine Frage, ob er auch mit liefe, stellte sich heraus, dass er im Auftrag der örtlichen Kirche eine Ansprache halten würde.
Okay ...

Ich machte mich auf den Weg zum Startbereich und hatte ihn schon vergessen, als ich ihn reden hörte.
Und was hörte ich?
Viele Antworten auf seine Fragen.
Das uns jemand an die rechte Hand nehmen werde und uns bei den vor und liegenden 65.000 Schritten führen würde.
Uns bei den zu bewältigenden 63 km begleiten und auf uns achten werde.
Es folgte ein abschließendes Gebet.
Wieder dieses Gefühl und unweigerliche Nässe um die Nase, auch als Atheist.

Was bewegt Menschen, uns mit diesen Worten auf den Weg zu schicken und wieso begleiteten mich die Worte von Armin die nächsten 6 Stunden?



Ich würde mich sehr freuen, wenn du meine Zeilen liest und danke dir sehr für deine Worte 😌
PS: es waren 67.500 Schritte.
Ich lag also ganz gut 😉

8:30 Uhr fiel der Startschuss und mit Katja und Bine sortierten wir uns weiter hinten ein, um den Halbmarathonis den Vortritt zu lassen. Aber es ist wie immer: sie ziehen einfach.
Unser Plan war eigentlich ein ruhiger Jahresabschlusslauf.

Der 10 km Split zeigt, was ich meine:



Es lief einfach zu gut und die ersten 10 km fühlte ich mich wirklich sehr gut.

Bei km 8 erblickte ich zum ersten mal das Pilgerschild und dachte an Armin, und dass das auch etwas war, worauf ich mich freue.



Ja. Ich gestehe, dass ich ihm im Vorbeilaufen einen Kuss aufdrückte, denn auch mein Haus steh am Jakobsweg, wenn auch nur an einem Zuweg.

Wie auch dieses Bild vom Etappenlauf von den Bergischen 5 stammt, stammen auch viele Erinnerungen von da:
vorbei an den vielen ehemaligen Schmieden und Kotten und am Gasthaus Zillertal.






Es war wirklich schön. Schön kalt 😖
Auch wenn gegen 9:30 Uhr die Sonne raus kam und uns, wenn auch nicht an der rechten Hand führend, so  doch gefühlte 1000e Kraniche begleiteten. Pünktlich zur Zeitumstellung verließen sie uns gen Süden und gern wäre ich mit ihnen gezogen.

Wir aber mussten gegen einen fiesen Wind ankämpfen der nur im Wald weniger zu spüren war, doch wenn wir diesen verließen echt sehr übel war.
Aber es nützt ja nichts zu jammern, selbst wenn man genug Grund gehabt hätte.

Und den hätte ich bestimmt gehabt. Habe ich Depp mir doch am Freitag dummerweise ein Stück vom Schneidezahn abgebissen. Und ob das nicht schon blöd genug wäre, beiße ich mir bei den vor Kälte tauben Lippen auch noch so derbe drauf, dass es die nächsten 10 km sehr stark geblutet hat, was es auch nicht einfacher machte. Also wurde das nachführen von fester Nahrung eingestellt und der EnergyCake von 7:30 Uhr musste reichen 😲
Reicht er natürlich nicht, bei ca. 6500 verbrannten cKal. 😯
Was sich ebenfalls in der immer langsamer werdenden Pace wiederspiegelte.

Nur noch ins Ziel kommen war mein Ziel. 
Kilometer 42. Das Halbmarathonziel im Schwimmbad Eschbachtal htte ich mit der gleichen Zeit wie im Vorjahr nach 4:11 h erreicht und in dem Wissen nun noch mindesten 2 Stunden vor sich zu haben, war schon sehr hart. Aber aussteigen war keine Option, wenn ich an die Tränen zurückdenke und das Gefühl, die anderen weiterlaufen zusehen ...

Kilometer 50 und passieren von Bergisch Born, die Erinnerung an einen hier ansässigen Kunden und dem Wissen, jetzt auf eine zähe Asphaltpassage auf dem alten Bahndamm nach Marienheide zukommen, machten es auch nicht einfacher.
Ich überholte einen Läufer der Feuerwehr in Ausrüstung und Sauerstoffflasche auf dem Rücken. Anerkennendes Schulterklopfen und ich kämpfte mich weiter.

Zäh. Sehr zäh ging es weiter zum nächsten VP. Ich versuchte wenigstens ausreichend Flüssigkeit zu zuführen, auch wenn es leider nicht immer an allen VP´s warme Getränke gab, was natürlich im Wald und oft fern von Stromversorgungen, nicht zu erwarten war.
Trotzdem waren die Verpflegungspunkte wie immer gut besetzt und liebe Menschen kümmerten sich gut um uns. Wer stellt sich schon bei den Temperaturen freiwillig in die Landschaft und friert sich die Füße ab. Also man kann den Helfern nicht oft genug "Danke" sagen!!!


Gerade noch denke ich an Katja und schon kommt sie hinter mit angelaufen. Frisch, kaum zu erkennen, dass sie auch gegen die Bedingungen ankämpft.
Wir haben ein paar Worte gewechselt und ich musste sie ziehen lassen, wie ich schon zu früher Stunde Andreas habe ziehen lassen. Michael habe ich genau so wenig zu Gesicht bekommen, wie auch Jens schon wer weiß wo war.
Wie sich später herausstellte waren alle schon im Ziel zu dem Zeitpunkt und ich hatte immer noch ca. 3 km vor der Brust.
Von Spaß konnte schon lange keine Rede mehr sein und ich war tatsächlich am ernsthaften überlegen, warum ich mir so eine Sch... eigentlich antat.

Ich fühlte mich scheiße, wollte nicht mehr. Ich stellte meinen Start beim noch bevorstehenden Advendsmarathon am Twistesee in Frage, und ob ich nach dem großen Wunsch Teneriffa überhabt noch laufen möchte. Ich glaube hätte mir einer was besonderes geboten, ich hätte alle meine Laufklamotten in dem Moment verschenkt ...

Das letzte Stück und die letzten 1000 Meter.
Ein paar flinke kommen vorbei geschossen, haben ja nur 5 oder 10 km abzuhecheln und wir?
Es kommt noch eine Dame mit Ultra-Startnummer und will mich überholen. Aber nen. So weit lasse ich es nicht kommen.
"300 Meter vor Ziel nicht mehr!" Presse ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und gehe in die Endbeschleunigung.

Endlich. Letzte Linkskurve, letzte Rechtskurve und Micha ruft mir zu. Stopp.
Endlich Stopp.
Ich bekomme die Medaille um den Hals gehangen und es kommt keine Freude auf.
Ich will nur noch unter eine warme Dusche. 
Klatsche Katja ab, die lächelnd ihr Bier schlürft.
Ich habe darauf keinen Durst. Nehme das Teilchen, was wir gereicht bekommen, gehe zu Mich. Wechsel ein paar Worte und verdrücke mich unter die Dusche ...



6:35 Stunden für die 63,3 km waren für mich enttäuschend, wenn auch nicht für alle nachvollziehbar.
Aber ich hatte anderes erwartet und hätte das auch sicher unter 6 Stunden geschafft, wenn ...

Ja wenn.
Woran lag´s?
Wetter?

Die Marathons davor?
Der Lauf vom Freitag?

Die Radtour?

Ich würde heute, wo ich die Zeilen niederschreibe sagen: an einer Überlastung liegt/lag es nicht, denn ich habe keine Einschränkungen heute und könnte sicher laufen. Aber ich werde es nicht tun. Ich fühle mich gut. Es war vielleicht eine Mischung aus allen Einflüssen und eine Absage des letzten Wettkampfes habe ich inzwischen wieder verworfen 😲

Abbuzze ...
Weitermachen!



Schließlich war das Ergebnis gar nicht soooo schlecht 😉



Platz 74 der Männer bei insgesamt 308 Finisher und Platz 23 in der AK45 ist doch ganz passabel.

Allerdings stelle ich mal eine erneute Teilnahme in Frage, aber man soll ja niemals nie sagen.

Was ich sage ist Dankeschön, für das Lesen meines Blog und hoffe dass ich euch ein paar Eindrücke eines doch sehr harten Laufes vermitteln konnte.
Ich würde mich freuen, wenn ihr einen Kommentar hinterlasst und sage euch:
Wer sich bewegt, bewegt was!
Und manchmal sind es nur Lücken zwischen den Zähnen, die mein Zahnarzt heute wieder verschlossen hat 😁


Ich verbleibe mit sportlichen Grüßen
Euer Gnü aus Zü