Das Lotterleben muss ein Ende haben, dache ich nach der Rückkehr aus Dresden und dem abgebrochenen Lauf am Sonntag 😥
Auch wenn´s schön ist, einfach mal so zu tun, wie man mag, so ist das große Ziel, Teneriffa Blue Trail in nicht mehr allzu weiter Ferne.
In "nur" noch 5 Wochen werde ich schon am Ziel sein und wissen, was und ob ich es erreicht habe.
Erreicht habe ich aber, dass ich in der vergangenen Woche den Plan konsequenter eingehalten habe, wie es in den ersten beiden Wochen gelungen war.
Montag:
Stabi und Regeneration sagt der Plan.
Also die Rolle wieder aufgebaut, 30 Minuten warmkurbeln und Rumpfstabi mit Yoga-Ansätzen 😉
Kaum zu glauben, wie wichtig es ist und auch gut tut, wenn man den ganzen Tag im Büro gesessen hat 😊
Ich kann die Menschen nicht verstehen, die das den ganzen Tag tun, ohne sich zu bewegen 😨
Dienstag:
sagt der Plan Schwellentraining oder Tempodauerlauf 😰
Ich kann mich nicht begeistern.
Denke stattdessen, dass Berge gut sind 😍
Schließlich wartet auf Teneriffa El Teide auf uns und lockt mit einem Aufstieg von 1 üNN auf 3555 üNN 😲
Mittwoch:
lockerer Dauerlauf. Den liebe ich.
In meinem Wohlfühltempo 5:20/km.
Aber nein. Es ist Feiertag und an freien Tagen ist oberstes Gebot:
Brötchen holen.
Aber gern doch 😊
Ich liebe es, morgens aus dem Bett zu schleichen, wenn die bessere Hälfte sich noch mal rum dreht und ich mich auf den schmalen Reifen fortbewegen kann.
Aber freie Tage stehen auch für das Zusammensein mit der Familie.
Auch wenn sich unsere Familie auf nun nur noch 2 Personen reduziert hat und die "Kinder" ihren eigenen Weg gehen, ist es schön, die freien Tage zusammen zu genießen.
Wir waren uns einig, dass ein Feiertag pro Woche unbedingt einzuführen ist 😄
Seit Wochen stand im Kalender, dass die Wasserspiele, wie immer zum 1. Mai, eröffnet werden.
So war die Auswahl nicht schwer und 12:00 Uhr machten wir uns auf dem Weg.
Natürlich nicht direkt zum Herkules. Das kann jeder.
Unser Startpunkt war der Parkplatz Sichelbach, wo auch eines der Wasserspeicher für die Wasserspiele zu finden ist.
Knapp 3 km sind es durch wunderschön grünen Wald oder bisschen mehr auch über den Habichtswald-Steig auf schmalen Wegen und vorbei am Silbersee.
Wir wählten den etwas komfortableren Waldweg vorbei am Gasthaus "Silbersee" wo ordentlich der 1. Mai gefeiert wurde. Das ist nicht unseres und wir gingen weiter über die Karstlandschaft, uns von hinten dem nackten Mann nähernd.
Es ist schon wieder so lange her, dass ich mit Tommy den Bergpark erlaufen habe 😢
Kurz verweilten auch wir auf der Baumelbank und genossen den Blick zurück.
Weiter ging´s zum Herkules und die Treppen runter zum Neptunbrunnen.
Da wir doch schneller waren, wie gedacht, konnten wir uns einen schönen Farbton in der Sonne sitzend abholen.
Pünktlich 14:30 Uhr war es dann soweit.
Wir mischten uns unter die wartenden Touristen, Einheimischen und Jugendlichen, die mit Bollerwagen und lauter Musik das Tönen der Trompeten etwas beeinträchtigten 😒
Dann war es unten angekommen 😍
Danke ihr Landgrafen und Kurfürsten von Hessen-Kassel, dass ihr uns noch heute so erfreut.
Vielleicht ziehen unsere Ur-Ur-Urenkel auch mal in 300 Jahren zu einem Atommeiler und erfreuen sich an dem Mist, den wir ihnen hinterlassen haben 😳😵
Wir gingen durch den Wald auf dem Kassel-Steig wieder nach oben und haben in der Herkules-Terrasse natürlich nicht dem Duft der Pommes und der Kartoffelsuppe widerstehen können 😋
Zurück am heimischen Herd machte sich die Herzdame an selbigem zu schaffen und ich konnte meinem Plan folgen.
Nur die Rache der Kartoffelsuppe war übel 😣
Donnerstag:
Intervalltraining 😳
Aber davon haben mich meine lieben FB-Freunde mit ihren einstimmigen Aussagen von abgebracht 😂
Also habe ich mit René vereinbart ihm die langen Läufe abzunehmen und bin stattdessen in leichten Schuhen in Richtung Fritzlar durch den Wald.
Falsche Schuhe 😞
Tatsächlich 2 x mit dem Ballen so doof auf spitzen Steinen gelandet, dass es unangenehm bis schmerzhaft war, darauf zu landen.
Na das wird ein Späßchen am Sonnabend.
Aber was soll´s und irgendwie muss Hotel Henry ja auch vom Blutbild zurückkommen.
Also niemals direkt, war das Motto und ich machte mich auf den Weg über Wellen an die Eder und auf dem Eder-Radweg nach Fritzlar.
Ich liebe ja "meinen" Wald und genieße die Stille.
Vorbei am Lieblingsplatz und schon Wellen vor Augen, sehe ich was braunes auf der Wiese und denke, dass da Pferde in ner Koppel stehen.
Doch nein. Was sehe ich?
2 Rehböckchen, die um´s Revier kämpfen.
Bremse rein und das Schauspiel genießen.
Leider ging´s nicht mehr lang und beide verschwanden im Wald.
Da ich aber noch ein bisschen da stand und den Weg der beiden verfolgt, hörte ich, wie einer der beiden keuchend, mir fast gegenüber, verschnaufte.
Leider kann man das im Video nicht hören.
Krass und sehr beeindruckend, so etwas live erleben zu dürfen 💓
Entlang der Eder ist eigentlich nichts erwähnenswert, nur das die Rapsfelder schon in voller Blüte stehen und wir dieses Jahr bestimmt 2 x anbauen können 😉
Freitag:
ist Regeneration angesagt und wie immer nutze ich den Tag zum radeln.
Ich habe das Motto "Regeneration" strickt versucht einzuhalten und flach zu fahren und bin an der Eder lang. Denn an der Eder lebt der Peter 😍
Aber ein bisschen Berg hast du eben immer 😉
Dann endlich ...
Samstag:
Wettkampftag 😊
Die Klamotten waren bereit, doch die Wettervorhersagen ließen schlimmes erwarten 😳
Der April zog verspätet wieder ein und der Winter meldete sich zurück.
Somit wurden die Windjacke und die dünnen Handschuhe durch die dicken Fäustlinge und Winterjacke ersetzt, welche aus dem Sommerquartier wieder ans Tageslicht zurück gekramt wurden.
Aber umso näher ich dem Treffpunkt mit Thomas kam, umso stärker wurde der Schneefall.
9:15 Uhr trafen wir uns dann bei der goldenen Möwe und zusammen ging´s in den winterlichen Vogelsberg.
10:00 Uhr Landung und Shuttle-Bus war gerade weg.
Ein anderes Läufer-Trio nahm uns mit zum 5 km außerhalb liegenden Startort.
Angeblich sei das Vereinsheim aufgeschlossen und beheizt.
Die einzige offene Tür war die der Garage und die einzige Wärme, die sich ausbreitete, kam von dem im Dunkel wartenden Menschen.
An die Veranstalter: nächste Jahr bitte Stirnlampe in die Packliste aufnehmen!!!
Kurzes Selfi, von Thomas und mir und dann durften wir uns unter freundlicher Anleitung etwas körperlich ertüchtigen 😂
Vielen Dank dafür.
Der Sprecher versuchte uns was zu sage, aber ersten hörte man nichts und zweitens hörte auch niemand zu 😨
Ein bisschen Abseits des Weges stellten sich die Meute von sagenhaften 35 Startern hinter der Startmatte auf und als Motto wurde ausgegeben: "gelber Schnee pfui!" 😂
Pünktlich 11:00 Uhr der Schuss aus der Pistole und wir trabten gegen den fiesen Wind los.
Vulkan-Trail!
Name steht doch tatsächlich für´s Programm, auch wenn ein paar längere Waldwegpassagen dabei waren.
Im großen und ganzen hat der Lauf aber den Namen wirklich verdient.
Nach knapp 2 km kam der erste Anstieg, der uns hoch zum Bilstein bringen soll.
Da der Lauf für mich ein Vorbereitungslauf auf den Teneriffa Blue Trail ist, war klar: nicht verausgaben und bergauf gehen!
Und wenn ich "meine" Jakobsmuschel entdecken darf ...
Muss das Handy natürlich raus 😊
Bei besserem Wetter hätte ich wahrscheinlich den Blick hinter den Bilstein gewagt, aber so ...
Weiter geht´s.
Nach 10 km sollte der erste VP auf uns warten. Aber nicht bevor du den Gipfel erstapft hast ...
F***
Na Bödefeld lässt grüßen 😉
Oben mit einem Ultra zusammen gerappelt, der auf meine Bitte, ob ich mal an die Verpflegung darf, mit einem äußerst blöden Kommentar geantwortet hat.
Ich verkniff mir meine Antwort, habe mich aber die nächsten 5 km nicht wirklich beruhigen können. Gibt schon Ochsen.
Einen echten traf ich dann sogar auf den letzten 3 km.
Nun gut.
Bei km 20 kam der nächste VP und ich lief auf die führende Frau auf. Wie ich das immer halte, halte ich mich schon ein bisschen länger an den VPs auf und wurde prompt von den lieben Herren, die den betrieben gefragt, ob Marathonis nicht immer nur zugriffen und weg seien. Nee. Bei dem Angebot: Käsewürfel, warmer Tee und Trockeaprikosen 😍
Aber als die 3 Läufer aufliefen, die uns mit zum Start nahmen, machte ich mich dann doch los. Überholen lassen wollte ich mich dann doch nicht.
Ein bisschen was zu entdecken gab es auch unterwegs und ich denke, hier müssen wir mal zum Wandern her. Der hohe Vogelsberg hat schon was!
Kurz vor dem Turm kam mir einer humpelnd entgegen und musste leider aussteigen. Hinter dem Turm ging es ein paar Stufen runten und ich traf die führende Frau wieder, die sich wohl ein Stück verlaufen hatte.
Ich hatte zum Glück die Route auf der Uhr, denn der Schnee lies ja erwarten, dass nicht alle Markierungen zu sehen sein werden.
Zusammen setzten wir unseren Weg fort und ich glaube, es war für uns beide zum Vorteil: sie bremste mich und ich zog sie. Eine Win-Win-Situation so zusagen.
Leider musste sie dann bei km 6 vorm Ziel doch abreisen lassen.
Doch die Gedanken nur noch 6 km und es bald geschafft zu haben zerschlugen sich im Wind 😓
Es nahm und nahm kein Ende.
Noch ein Anstieg, noch ein bergab und wieder hoch.
Endlich dann in Schotten, nachdem wir ja schön außen um´s Städtchen gerannt sind, ging´s über die letzte Straße und am Schwimmbad in Richtung Ziel.
Nach 4:30:07 h durfte ich dann endlich die Stopptaste drücken, bekam die Medaille um den Hals gehangen und durfte mir tatsächlich die Sonne ins Gesicht scheinen lassen 😲
Ein Blick ins Zeitnehmerfahrzeug lies mich die Strapazen fast vergessen. Kommt gleich ...
Erst ein Stück Kuchen und auf Thomas warten.
Die Duschen wurden in die Grundschule verlegt. Auf den Weg hatte ich aber keinen Bock, zog mich stattdessen auf dem Parkplatz um und schlüpfte in trockene Klamotten.
Inzwischen kam auch Tommy ins Ziel und unser Ergebnis zauberte uns ein freudiges Strahlen ins Gesicht.
Nach Quasselei mit Hinz und Kunz machten wir uns dann auf den Heimweg und fuhren durch den frühlingshaften Vogelsberg 😨
Unfassbar.
Am Abend kam dann auch die offizielle Bestätigung des Ergebnisses.
Damit bin ich doch schon mal sehr zufrieden und die Zeit für die ersten 8 km lassen mich für die erste Hürde auf Teneriffa hoffen.
Sonntag:
Wie immer ...
Brötchenrunde 😊
Und bevor jemand fragt, ob ich krank bin.
Nein. Es gab Kuchen.
Leider ohne Bild. Vergessen. 😢
Aber der war sehr lecker. Und selbstgebacken. Von meiner Frau 💓
Um dem Trainingsplan folge zu leisten stand aber noch ein kleiner Lauf an und der nicht nur, um dem Plan gerecht zu werden. Auch ein Auslaufen nach dem Marathon wird ganz gut tun, dachte ich mir.
Na, lief doch ganz gut und die Oberschenkel sind auch wieder locker 😊
Somit habe ich es tatsächlich geschafft die erste Woche nach Plan abzuhaken.
Mal sehen, was die neue Woche bringt, denn Dienstreisen reisen immer ein Loch in den Plan. Aber irgenwie müssen ja die Startgelder erarbeitet werden, solange man keinen Sponsor hat 😂
Euch danke ich ganz herzlich für das Lesen meines Blog und kann euch bestätigen:
Wer sich bewegt, bewegt was!
und wenn es der Schnee ist, der auf den Schultern liegt 😉
Ich verbliebe mit sportlichen Grüßen
Euer Gnü aus Zü
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