Montag, 15. Mai 2017

zurück in die Zukunft ...

1983 ...
(gleichnamiger Film erschien zwar erst 2 Jahre später) doch wir fühlten uns vergangenes Wochenende dahin zurückversetzt.




Jugendweihe in Meißen meines Neffen.

175 Jahre Tradition und doch wird sie ganz stark mit der DDR verbunden. Ist es für "uns" ein entscheidender Schritt gewesen. Eintritt in den Kreis der Erwachsenen. Festlichkeit, auf der großen Bühne im Kulti in Dresden.
UND: Geschenke.
Mein erstes Rennrad. Aus dem Westen.

aus ebay Kleinanzeigen, aber genau das :-)
Die Oma ist also Schuld, was aus mir und meiner Sucht geworden ist :-)

Heute auch Festlichkeit auf großer Bühne. 

Schön, dass an der Tradition so festgehalten wird. Das sie so alt ist, war mir unbekannt. 
Man wird alt, wie ne Kuh ...

Die Laudatio heute natürlich mit anderem Inhalt, anderer Weltanschauung, anderen Schwerpunkten.

Aber was ich als besonders gut fand, waren die Stichworte, die rechts und links der Bühne von den Plakaten prangten:





Welche haben für mich die höchste Gewichtung?

Ich gestehe:
  • Fleiß
  • Ehrlichkeit
  • Toleranz

Mit Fleiß habe ich das erreicht, was ich sportlich und beruflich vorzuweisen habe.
Ehrlichkeit. Das schätzen "meine" Kunden besonders an mir. Und auch ich bin ehrlich zu mir, wenn es um die Streken geht, die ich mir zutraue.
ToleranzDas Wichtigste wohl überhaupt in der heutigen Zeit.

Das möchte ich auch allen Jugendweihlingen ans Herz legen. 

Es ist die halbe Miete im Leben.

Was aber hat das mal wieder mit einem Lauf-Blog zu tun?

Nun ja. 

Gerade wir Sportler sind meiner Meinung nach das Aushängeschild von Toleranz.

Ich habe noch nie erlebt, dass wir uns angepöbelt haben. Ob schwarz, ob weiß, ob Gesund und Fit oder Starter bei Paralympics.

Und es hat mich die ganze Zeit bei meinen Läufen in den vergangen Tagen begleitet. 


Und auch heute wieder reise ich in die Vergangenheit:




Cover:
Destroyer
Casablanca Record and FilmWorks ™ 1976


Seit langem freue ich mich darauf und nachdem das letzte Konzert abgesagt wurde, ist es nun heute soweit.


In der DDR eine verbotene Band, die durch die Runen im Namen nicht auf Wohlwollen der SED-Führung stieß, hatte sie doch eine nicht zu unterschätzende Anzahl von Fans.

Ich kann mich noch sehr genau erinnern, als im West-Fernsehen KISS "I was made for lovin´ you" lief. Hammer. Gene mit seiner Megazunge und Ace, der Frauenheld :-)

Die Scheibe, welche ich oben abgebildet habe, hat mich seinerzeit 200 Ost-Mark auf dem Schwarzmarkt gekostet. Eine Unsumme, wenn man mal bedenkt, dass meine Mama als Friseurin gerade mal 400 Mark verdiente. Im Monat!!! Hammer.


Aber ich musste sie haben und habe sie, glaube ich, so oft gehört, dass die Rillen weg gerillt sind :-)


Also mal sehen, was die alten Herren so auf die Bühne bringen, aber wie wir wissen, hält uns das Alter von nichts ab.


Nicht einmal vom Laufen. Und da können die Strecken nicht lang genug sein. Die Herausforderung nicht hoch genug und wir stellen uns den Aufgaben. Mit Fleiß im Training, Ehrlichkeit zu uns selbst und Toleranz gegenüber anderen Startern.


Nun sind wir also wieder beim Laufen :-)


Die letzen 2 Wochen liegen hinter mir und 3 Wochen vor mir, bevor es in den Hunsrück geht, z
um Keufelskopf, meinem ersten Semi-Autonomen Ultra, bei dem außer Wasser an 4 Versorgungsstellen, bei 24, 39, 56 und 71 km und dann im Ziel, nichts gereicht wird.

In der Woche nach dem Treppenmarathon habe ich es wirklich geschafft und bin nur 38 km gelaufen. Dafür 30 km dem MTB gefahren.
War auch mal schön und könnte bei dem Wetter in diesem Jahr die Alternative werden :-(



KW17

Die erste Woche im Mai nutzte ich für den Angriff auf den #kkut und konnte meine liebe Frau nun endlich mal mit auf meine Laufstrecke ins Edertal mitnehmen :-)


1. Mai




Die Strecke ist so sehr schön, dass diese 22-28 km als meine Lieblingsstrecke gilt.

Durch den Wald, durch Täler, vorbei an Bächlein und an Kuhweiden.



Vorbei an Bauernschuppen und Bänken die zum Verweilen einladen.





Wir wanderten durch nordhessische Wälder und kehrten in Bergheim in der Jause bei Fam. Seibel ein :-)

Ne lecker Curry-Wurst mit vieeeeel Pommes hatten wir uns auf jeden Fall verdient :-)

Das Laufen hatte ich auch wieder angefangen, und ich muss gestehen, dass ich in den ersten Tagen nach der Treppe keine echte Lust verspürte.

Der Akku war leer. Das Ziel erreicht und der Keufelskopf noch so lange hin :-)

Die erste Woche im Mai steht wie folgt im Buche:



KW18
74 km gelaufen
14 km gewandert

In der 2. Woche dachte ich dann aber, dass ich, um das Ziel Keufelskopf, der mit 85 km und 3500 pos Höhenmetern sicher nicht zu den enspanntesten Läufen zählen wird, mal so was wie einen Plan machen sollte.
Wenn ich auch letztlich auf einen wirklichen Plan verzichte, so muss doch das Laufen mit Rucksack sein.

Denn nur Wasser ist wohl nicht zielführend, wenn ich schon wenig esse beim Laufen :-)

Montag habe ich aber die Füße noch stillgehalten


Dienstag der erste Lauf mit Trinkblase. Ich laufe ja gern mit Rucksack und doch schien es eine Ewigkeit her.


Durch den Wald, denn auch Höhenmeter und der Bodenbelag muss fokussiert werden, wie auf der Homepage des Veranstalters angekündigt wird.

Also die Salomon Sense Mantra3 an die Füsschen und ne Halbmarathondistanz im Kopf.


Pausen müssen sein :-)
Na und das Höhenprofil war auch nicht so verkehrt :-)



Zum Schluss waren es:

2 h
21,35 km
5:37/km
135 bpm HF
418 pos HM

Mittwoch kann man das auch wiederholen. Nur ne andere Strecke. Berg und Wald haben wir schließlich genug :-)


Dazu nahm ich mal wieder die Runde über den Hasenberg und den Ringwall bei Lohne in Angriff, denn hier bin ich schon so lange nicht her gelaufen.





Ich glaube so langsam, dass ich jeden Berg im Umkreis mal in einer Runde mitgenommen habe, was aber nicht minder anstrengend ist :-)




Nun gut; ein paar hätte ich noch zur Auswahl. Muss man mal weiter in den Chattengau rein :-)


1:45 h

17,8 km
5:46/km
142 bpm HF
351 pos HM

Donnerstag hätte ich gern mal das Rennrad genommen, aber ...

Die Wettervorhersage für Hessen war schuld, das nicht und das Wetter in NRW war so viel besser :-(
Wäre ich mal da geblieben.

Aber was man nicht ändern kann ...

Wenigstens die Strecke kann ich ändern und dazu auch mal etwas flacher :-(
Den Trinkrucksack auf und los in Richtung Fritzlar und unten am Mühlengraben zurück in Richtung Geismar.



Wenn auch die Gedanken so ganz trüb waren, schließlich ist an dem Tag ein Rollerfahrer aus Züschen bei einem Zusammenstoß mit einem Trecker verstorben.
Wieder ist es ein Schwächerer, der sein Leben lassen musste, weil ein anderer keine Rücksicht nahm.

Gerade am Morgen musste ich beim Weg zur A44 über Naumburg erleben, wie ein Bulldogfahrer mit dem Handy am Ohr in seinem Monster saß. Unfassbar! Wann hört das auf?

Zum Schluss standen

1:35 h
18 km
5:15
144 bpm HF
192 pos HM

auf der Habenseite


Freitag endlich die 2. Reis in die Vergangenheit zu KISS und unglaublicher weise ohne einem Läufchen. Aber ich dachte, wir stehen und springen genug am Abend :-)




Um es kurz zu machen, was soll man auch zu einem Konzert schreiben, außer das es sehr geil war, unfassbar, was die alten Männer da so abliefen :-)



Geiler Sound, tolle Stimmung, gesittet und eine Show, die man fast nicht toppen kann.

Sonnabend nach einer kurzen Nacht und schlechtem Schlaf die Sonne genutzt, Trinkrucksack auf den Rücken und meine Lieblingsstrecke :-)




Es ist einfach nur ein Träumchen.
Das satte Gelb der Rapsfelder, die frischen Triebe an den Nadelbäumen. Man muss einfach raus.
Und wenn man dann noch auf einem Feld das einzige, was man vom Reh sieht die Radartüten sind ...



Etwas ruhiger, wie die letzten Tage kam ich auf folgendes Ergebnis:


2:15 h

23,4 km
5:50/km
144 bpm HF
532 pos HM

Der Tag klang mit zu erledigender Gartenarbeit aus und die Mauerkronen müssen auch noch verfugt werden :-(


Sonntag Muttertag und eine Aufgabe unserer Kinder, was für Mama zu tun :-)


Nach einem sehr schönem, gemeinsamen Frühstück, ging es natürlich an "unseren" See, der leider nichts Gutes für den Sommer erwarten lässt. es müsste mehr regnen.


Wie immer ließen wir uns den leckeren Kuchen bei Cappuccino und Sonnenschein in der Strandoase schmecken, bevor ich die Mädels mit dem Auto nach Hause schickte und ich mich für die letzten km in dieser Woche wappnete.



Das Ziel stand für diese Woche fest und 30 km waren Minimum.

Ich nahm den Urwald-Steig und Ziel Peterskopf :-)
Ganz so flink, wie ich vielleicht sonst bin, war ich nicht, denn die fast 3 km auf dem Rücken ziehen doch das Tempo nach unten :-(

Oben angekommen, ist der Blick einfach sensationell.


Der Blick zurück zum Edersee


Wir hatten also Glück gehabt, denn es wurde nass :-)

Ich lief eine Runde um das obere Staubecken herum, bevor ich mich wieder nach unten machte. Nicht, ohne den höchsten Punkt mitzunehmen.


Der Weg führte mich über Affoldern entlang der Eder nach Bergheim, wo ich wieder in den Wald eintauchte.
Zu nervend sind die Jungs auf den Motorrädern, die das Edertal zum Nürburgring machten :-(
Ihr macht so lange, bis alle Straßen am Wochenende für euch gesperrt sind. Das Sauerland macht's schon vor am Sorpestausee :-)

Ach, was ist's schön im Wald.
Die Stille, der Duft, die Tiere.


In Bergheim nistet bereits Meister Adebar:


Davor traf ich meinen Bruder:


Noch n Esel :-)

Im Wald stolperte ich fast über eine sonnenbadende Blindschleiche:


Was soll man in den Zoo gehen, wenn man alles in freier Natur erleben kann?
Naja, nen Löwen brauche ich nicht :-)


Aber die Höhenmeter, die brauchte ich.


Leider waren es am Ende nicht ganz die 30, aber alles ist gut, solange du wild bist :-)

2:45 h
28 km
5:55/km
137 bpm HF
526 pos HM

Und wenn man die davor zurückgelegten km dazu nimmt:


Es waren immerhin 8,8 km in 1:50 h :-)

Was sagt die wöchentliche Zusammenfassung?


108 km gelaufen
8,8 km gewandert

Damit bin ich doch mal zufrieden, wenn auch so ein richtig langes Brett fehlt. Aber es kommt ja ne neue Woche :-)

Somit ist also mal wieder eine Woche "abgelaufen und es bleiben noch 19 Tage bis zum Keufelskopf Ultra Trail, der mich wahrscheinlich mal ganz stark an meine Grenzen bringen wird, wie ich das einschätze. Aber wie sage ich immer?

Wer sich bewegt, bewegt was!


Und meine einleitenden Gedanken sind immer dabei:
Fleiß, zum bestehen der Herausforderung.

Ehrlichkeit, zur Herausforderung.
Toleranz, gegen alle, die sich der Herausforderung stellen.

In diesem Sinne; bleibt alle gesund und lieben Dank für das Lesen meines Blog.
Ich freue mich, wenn ihr einen Kommentar hinterlasst und wenn man sich mal bei einem Lauf trifft.

Mit sportlichen Grüßen
Euer Gnü aus Zü

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