Samstag, 22. April 2017

Ohne Fleiß kein Preis ...

manchmal ist auch der Fleiß nicht der Ausschlaggebende Punkt.
Oder wie ich auch gern zu sagen Pflege:


Es gibt Tage, da verliert man.
Und es gibt Tage, da gewinnen die Anderen.


Ein halbes Jahr ist abgelaufen und das Highlight liegt vor uns.
Uns. Ja. Uns
Es ist mit keinem der sonstigen Wettkämpfe zu vergleichen, die ich gelaufen bin. Hier ist niemand dabei, der es dem anderen nicht gönnt. Wenigstens empfinde ich es so.
Na klar, will Mann/Frau gewinnen. Schließlich ist es ein WETTKAMPF. Die Bedeutung steckt schon allein im Wort. Wett und Kampf. Und kämpfen kann Mann/Frau hier genug. 24 Stunden lang.

Und doch habe ich bei keinem Wettkampf diesen Respekt erlebt. Klar respektiert man sich bei allen Wettkämpfen in der Ultra-Szene. Aber hier, dem dem wohl Irrsten, was man als Ultra-runner tun kann, ist es ein ganz besonderes Feeling.
Im Vorfeld wird ausgetauscht, mit Anerkennung wahrgenommen, was jede und jeder einzelne "erlaufen" hat.
Sei es bei Vertikal-Marathons oder bei Weltmeistertiteln. Alle freuen sich auf einander und in den Tagen vor dem Tag der Tage, bei dem es heiß: 13. Sächsischer Mount Everest, auf der Treppe, die die Welt bedeutet, ist dieses Kribbeln, diese Spannung, dieser Strom, der alle zu durchfließen scheint, kaum noch zu ertragen und macht einen fast krank.

Um dieses Irre Ding zu packen und 24 Stunden Treppauf und Treppab zu stapfen, gehört natürlich eine ganz besondere Akribie der Vorbereitung dazu.
Manche meinen ja: Marathon geht immer. Na ja. Geht schon. Und doch ist und bleibt ein Marathon immer noch eine Extrembelastung, wie ich meine. Sicher läuft man einen Marathon immer irgendwie, aber bei so einem Brett, ist ein irgendwie nicht mehr drin.

Der Plan aus dem letzen Jahr wurde neu überdacht und verfeinert und letzen Endes konnte ich ihn bei weitem so nicht umsetzten.
Zum einen hat mich das Wetter bei so mancher geplanter Einheit im Stich gelassen und die, in diesem Jahr langanhaltende, Eisschicht tat ihr übriges.
Aber das ist alles nur Ausrede und selbst die Dienstreisen konnte ich in irgendeiner Weise mit dem Treppentraining verbinden.

Am allermeisten hat natürlich meine Familie zu ertragen gehabt. Hat meine Launen ertragen, meine ständigen Einheiten, Trainingswettkämpfe in Marburg und Nürnberg geduldet und schließlich zum Wettkampf beim Nordhessencup nach Rotenburg begleitet.
Ganz lieben Dank und versprochen: Jetzt wird es weniger ...


Was habe ich also so in der Vorbereitung getan?
Start bereits im Dezember am 06.12. und 8 x die Kaskaden am Herkules im Bergpark Bad Wilhelmshöhe erklommen. Wie immer: AUA!!!


Danke nackter Mann
Ich bin mit den Jungs und Mädels in Radebeul gelaufen

auf der Treppe, die die Welt bedeutet
Das Training in Leipzig am Völkerschlachtdenkmal lasse ich mal außen vor, da kein Effekt :-(


am Völki
2 x bin ich in Radebeul mit Freunden gelaufen.





In Summe waren auf DER Treppe:
28 Runden in 2 Trainingseinheiten
2477 Höhenmeter

11032 Stufen

Zusammen mit Ingmar 2 Tage am Herkules zwischen den Touris durch :-)



Ich konnte mit Jens 2 x laufen und ihn anstiften. Hihi. Man sieht sich. :-)




In Summe waren es am Herkules:
191 Runden in 18 Einheiten
19100 Höhenmeter

102785 Stufen

Als Vorbereitungsläufe habe in Marburg über 50 km teilgenommen.



Meine Ausdauer bei 6 Stunden Wind konnte ich in Nürnberg stählen.



Den Nordhessncup habe ich in Eschwege und Rotenburg als schnelle Trainingsläufe genutzt und Spenden eingefahren für die Sponsoren :-)


Eschwege

Rotenburg
Als letzte lange Einheit bin ich zum 3. Mal den Kyffhäuser Bergmarathon gelaufen.

Kyffhäuser Berglauf
Und während ich das heute zusammen fasse und die Zeitliche Abfolge begreife, scheint es doch schon eine Ewigkeit her zu sein, das alles.

Die Kiste ist mal wieder gepackt und man könnte Meinen, es geht wirklich auf den Mt. Everest, das Dach der Welt.



Bei den Wetter-Prognosen wurde mal wieder der ganze Keller entleert und alles eingepackt, was man eventuell brauchen kann/wird.

3 Paar Schuhe
1 Winterjacke
1 Regenjacke
3 Windjacken
4 Paar Socken
4 Buffs
2 Paar Ärmlinge
1 Wintermütze
2 Mützen
4 Paar Handschuhe (ich Weichei)
3 Unterhosen
3 langarm Unterhemden
3 kurzarm Unterhemden
1 lange Laufhose
2 kure Laufhosen
2 Kompessionsstulpen
3 T-Shirts
Salztabletten
Vaseline
Sportgel
Nussmischung (abgepackt)
Startnummernband
Pulsgurt
Pulsuhr
Batteriepack und Stirnlampe (für meine Liebe,wenn sie Nachts an die Treppe kommt)
Ladekabel Handy
Ladekabel Pulsuhr
1 x ganz viel Euphorie
1 x gaaaanz viel Respekt

Denn auch wenn ich mich gut vorbereitet fühle, alle Zuspruch geben, dass das passt, so bleibt doch dieses Gefühl im Magen und das Wissen, dass ein Ultra beim Ultra entschieden wird.
Es ist kein Marathon, den man schon irgendwie läuft. Es ist keine Einheit, die in 20 km beendet wird.
Nein. ein Ultra, und dieser ganz besonders, hat seine eigenen Gesetze und diese kannst du nicht beeinflussen.

In der vorletzten Nacht soll man eigentlich die letzte Nacht besonders gut schlafen, aber da ging bei mir schon das Kopfkino durch mit mir.
Liegenbleiber auf der Autobahn, bis zum verstäteten Eintreffen ließen mich nicht wirklich gut  schlafen und die letzen 2 Tage waren immer wieder mit dem Blick auf den Countdown ausgefüllt.
Die Stunden wurden runtergezählt und man kann es kaum erwarten.

Nun liegt die letzte Nacht hinter mir und es bleiben nur noch 8 Stunden, bis der Schuss ertönt und wir uns zum ersten Mal für die kommenden 24 Stunden in die Tiefe stürzen.
Möge niemand stürzen. Alle ihr Ziel erreichen und der Fleiß der Vorbereitung belohnt werden.
Und selbst wenn kein Preis dabei herausspringt, ist doch schon die Teilnahme an diesem außergewöhnlichen Event ein Zeichen, dass Mann/Frau Willens sein wird, sich dieser Herausforderung zu stellen.


100 * 397 Stufen Minimum
39700 !!! 
8848 HM !!!

Geich wird die Henkersmahlzeit eingenommen und die Fahrt nach Radebeul angetreten.
Wie im letzten Jahr wird dieses meine Frau übernehmen und mich die letzen Stunden dösen lassen.

Ich freue mich so sehr, dass es nun endlich losgeht, denn es muss ruhiger werden.

Euch allen Danke ich ganz lieb für das Lesen meines Blog, freue mich, wenn ihr einen Kommentar hinterlasst und verbleibe bis zum Berichten der 24 Stunden mit sportlichen Grüßen

Euer Gnü aus Zü

2 Kommentare:

  1. Klasse geschrieben. Besonders gut hat mir gefallen, wie Du das auf und ab einer Vorbereitung auf den "einen" Wettkampf beschrieben hast. Ich wünsche Dir viel Spaß beim MT Everest. Let´s Rock !

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  2. Dankeschön, Alex.
    Ja, wenn dich einmal das Cover gepackt hat, dann ist dieser eine Wettkampf alles, was im Fokus steht.
    Gehört Mal an die WHO gemeldet 😊

    Liebe Grüße und bleib gesund

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