Sonntag, 7. September 2014

Zeitreise ...

durch Mecklenburg Vorpommern.
So könnte man die Entspannungswoche nach dem Abenteuer Ultra-Lauf in Waren an der Müritz nennen.

Von Anfang an.
Wir verließen Waren nach dem Frühstück und machten uns auf den Weg an die Ostsee zum ersten kinderfreien Urlaub seit unserer Hochzeit. Komisches Gefühl, so ohne dem üblichen Gemähre und ungezwungen durch die Welt zu kommen. Na ja, Welt nicht ganz, aber doch schon irgendwie :-)

Unterwegs musste ich den Hausverwalter anrufen und der war nicht gerade erfreut, hatte ich durch die Euphorie das Telefonat am Sonnabend erfolgreich verdrängt. Er hatte den Samstagnachmittag vergeblich auf uns gewartet, wurde aber über die Woche wieder friedlicher :-)

Angekommen und Häuschen eingeräumt, versprach die kommende Woche spannend zu werden.
Ohne vernünftiges Netz, in der relativen Einsamkeit. Wie soll ich denn meinen Blog schreiben? Wie soll ich Verbindung halten? Oh ha, das wird ja was!

Heute, mit 2 Wochen Abstand sag ich mal so: "Ich will hier weg!"
Leute es geht! Man kann auch ohne, und nach ein paar Tagen hatte ich mich daran schon mal gewöhnt.

Was gab es Lauftechnisch?
Nicht viel. Denn nach den 75 km muss man sich mal ne Pause gönnen. Und das hatte ich meiner Liebsten auch versprochen und das Rennrad daheim gelassen. Laufklamotten waren ja gezwungener Maßen dabei, sollten aber nicht genutzt werden.

Sollten! Denn bereits am Sonntagnachmittag drehte ich eine Auslaufrunde von 7 km und die war irgendwie gut, aber doch auch unrund.
Wer schon mal nen Marathon gelaufen ist, der weiß wovon ich spreche und so wollte ich es dann endgültig für den Rest der Woche lassen.

Wir genossen die Tage am Bodden im Fischland Darß sehr. Ruhe, keine Verpflichtungen, keine Aufgaben.
Großes Grundstück mit direktem Zugang zum Bodden und allein. Einzig das Wetter ließ es nicht zu, den Zugang entsprechend zu nutzen. Aber die Aussicht am Abend, die Sonnenuntergänge und der Blick vom Frühstückstisch in die Stille der Natur waren einfach überwältigend.


stürmisch am Sonntag

friedlich am Montag

traumhaft täglich :-)
Der Vorteil des kinderfreien Urlaubes bestand darin, das Mama und Papa sich nicht mit der täglichen Nahrungssuche beschäftigen mussten, oder mit Eventplanung, sondern einfach spontan sein durften. Und das waren wir.

Am Sonntag erkundeten wir erst einmal die nähere Umgebung und fanden im Hafen in Bodstedt schon mal eine wunderbare Anlaufstelle.


Chillen im Alten Hafen Bodstedt
Fangfrischer Fisch am Büdchen, Urige Hafenkneipe mit Preisen aus vergangenen DDR-Tagen und so was von Lecker ...

Aber Abseits; ach du Alarm!
War die Hauptstraße durch Fuhlendorf nach Bodstedt mit ausreichender Förderung der EU und anderer Subventionstöpfen richtig chic, so fühlte man sich, wie eingangs erwähnt, um 30 Jahre zurück versetzt.

Waren wir die 1. Hälfte unseres bisherigen Daseins im anderen Teil Deutschlands aufgewachsen, wohlbehütet und mit vielen schönen Kindheitserinnerungen, fiel in der 2. Hälfte die bisherige Heimat kaum noch ins Gewicht; Urlaubstechnisch wenigstens.
Soli und Skandalmeldungen informieren mehr Schlecht als Recht über den Fortschritt des Wiederaufbau. Aber ich sage mal so: "blühende Landschaften" sind leider noch nicht durchgehend zu finden. Im Laufe der Woche sollten wir die schwarzen Subventionslöcher noch finden, aber es gibt Ecken ...



Oben: Sommerkino, leider wegen Krankheit geschlossen :-(
ul: DDR-Plattenweg zum KONSUM :-)
ur: der KONSUM :-)

Feriensiedlung
Dann fanden wir eine alte, verfallene Feriensiedlung. Mensch! Was wären wir früher froh gewesen einen Urlaubsplatz an an der Ostsee in so einem Bungalow zu bekommen. Echt Schade. Ich finde, hier sollte man investieren!

Den Weg zum "KONSUM" musste ich filmen, einmalig :-)



Und? Genossen? Sehr feines geholper :-)

Am Montag war das Wetter nicht mehr so stürmisch, wie am Anreisetag und wir machten uns auf, um in Prerow einen Strandbummel zu machen. Ach, was war das schön!
Windig, aber nicht so rau, wie Holland, genossen wir es sehr.


Strandgenuss
Dienstag stand Kultur auf dem Plan, denn wenn man schon hier ist, sollte man es nutzen und unser Ziel hieß Insel Rügen zu den Kreidefelsen.

Nach einer nervenaufreibenden Fahrt quer über die Insel hatten wir es dann doch geschafft und machten uns per Pedes auf den Weg zur Viktoria-Aussicht, von wo aus man den besten Blick auf den Königstuhl haben soll.

Durch den Nationalpark Jasmund ging der gut ausgeschilderte Wanderweg durch dichten Buchenwald was für Kühle sorgen würde. An heißen Tagen, aber heute ...



ol: Warten auf Zutritt
ur: Fahrt über die Rügenbrücke

Nach etwas mehr als 30 Minuten kommt man, leider nicht allein, an die Viktoria-Aussicht und darf nach Schlangestehen endlich auf die Plattform :-)

Aber der Blick lohnt :-)



kleines Bild: der Königsstuhl


großes Bild: der Königsstuhl

Unten gingen Menschen spazieren, also muss es einen Abstieg geben. Suchen und finden und nutzen :-)
485 Stufen führen hinunter und unten wird man vom Meer begrüßt und vielen Menschen :-( die auf der Suche nach dem Ostseegold, Bernsteinen, oder wenigsten nach einem Hühnergott sind.
Ich schließe mich an und finde derer 4 Stück. Na, wenn das kein Glück bringt.



Nach kurzen Verweilen ging es die Stufen wieder hinauf und ich konnte es nicht lassen: ich bin gerannt :-)
Zwischen erstaunten und schnaufenden Touris hindurch nam ich in riesen Schritten die 485 Stufen und hatte ne neue Idee!
2015 sächsischen Mt. Everest!? Neue Ziele hat er ja! Nur ob sie umgesetzt werden? Schaun mer ma :-)

Mittwoch und Donnerstag kehrte der Sommer zurück an die Ostsee und die Liebste und ich genossen die 2 herrlichen Tage in Prerow hinter der Strandmuschel, welche ich noch im Tempel DECATHLON erstanden habe. Geiles Teil und während andere wild mit dem Aufbauen der Standardteile beschäftigt waren, lagen wir schon Tiefenentspannt im Sand :-)


Windschutz und so einfach 
Danke an dieser Stelle :-)

Freitag nutzten wir zum letzten Kulturtripp, denn nach Stralsund und ins Oceaneum wollten wir unbegingt.
Und hier sahen wir dann die Investitionen über den Soli und Fördergelder.
Oh man. Ich übertreibe mal ein bisschen. Aber jedes 2 Haus hat ne Tafel: Ausgezeichnet mit dem Wiederaufbaupreis, gefördert durch Gelder von xy ...



Liebevoll ist die gesamte Stadt renoviert, inkl. der Stadtmauer und die letzten paar Ecken kommen sicher auch noch dran.
Die Frage, die allerdings bleibt, ist die: Wann wird in den gebrauchten Bundesländern investiert?





Den letzten Abend ließen wir im lieb gewonnen "Alter Hafen" in Bodstedt ausklingen.
Die gesamte Woche bestand eigentlich nur aus Schlemmen, Seele baumeln lassen und in den Tag hinein leben. Muss ja auch mal sein und wir haben die Zeit so sehr genossen.

Un da das ein Laufblog sein soll, hier noch die Ergebniss der Woche:
Sagenhafte 28 km :-)
Prust! Das ist der geringste Wochenumfang seit ...?

Dafür war der Monatsabschluss gar nicht so übel:



880 km Rennrad
222 km Laufen

Was folgte ist das übliche: Abreise, Urlaubsrückreiseverkehr zum Wahnsinnigwerden und Erholungseinbruch.

Ich will wieder zurück!!!

Vielleicht in 2015? Neuer Start an der Müritz? Plan ist offen, aber vorstellbar :-)
In diesem Sinne waren es schöne Tage in MacPom und eine WIederholung kann gut sein.

Die erste Woche nach dem Urlaub stand unter dem Arbeitevielundlangestern und einer Dienstreise nach Amberg, nicht ohne die Laufklamotten im Gepäck.

Dienstag schaffte ich es dann tatsächlich die Montur überzustreifen und in Amberg eine 15km-Runde zu drehen. Der erste lange Lauf seit dem Ultra.


Dienstags in Bayern
Die kompletten Daten gibt es hier.

Das war es dann auch für das Laufdress in Amberg; ich habe es nicht noch einmal geschafft. Termine, Termine, Termine :-(

Freitag konnte ich endlich meinen neuen Dienstwagen im Empfang nehmen und so war der Nachmittag mit Einräumen und Einrichten des Space Shuttle verplant, denn am Montag muss er wieder abheben, der Gnü aus Zü. Die Urlaubszeit ist vorbei und der Termin ist wieder voll :-)

Irgendwie wollte ich aber auch noch Laufen, aber so richtig Bock hatte ich dann doch nicht und das Wetter mit 27°C und gefühlten 90% Luftfeuchtigkeit waren auch im Wald nicht förderlich. Gemacht ahbe ich es trotzdem :-)


Waldrunde im tropischen Regenwald ;-(
Die komplette Runde findet ihr hier.

Und dann kam endlich der Sonnabend.
Der stand zunächst unter dem Gartenbaustern und am Abend unter dem Abendlauf in Baunatal und dem 16. Lauf der Nordhessencup-Serie 2014. Dies würde mein 8. Lauf in der Serie. 17 Läufe gibt es in Summe und 8 werden benötigt, um eben in die Wertung zu kommen. Derzeit Platz 10, würde ich gern noch 2-3 Plätze nach vorn kommen.

Statistisch gesehen stehen die Chancen nicht schlecht:
1. 2 Wochen sind seit dem letzten Wettkampf verstrichen, die sehr ruhig liefen
2. Baunatal ist ein flacher 4-Runden-Kurs

16:00 Uhr Abfahrt und 17:00 Uhr sollte Start sein.
Genügend Zeit also, um sich einzulaufen und mit dem Einen oder Anderen einen kleinen Plausch zu halten, war es ja auch der erste Lauf nach der Sommerpause. 
Wie erwartet traf ich Fred, der am Sonntag den Knast-run in Kassel bestreiten will und unverhofft traf ich +Jens Nähler 

Darüber freute ich mich sehr und es gab natürlich eine Menge zu besprechen.
Mit kleiner Verzögerung fiel der Startschuss und die 5- und 10km-Läufer setzten sich in Bewegung.
Oh ha. Was wurde ich schnell in die Volkslaufrealität zurück geholt!
Wer stand natürlich in den vordersten Reihen? Na klar, die Kinder (Start ab U12 für die 5k und U18 für 10k möglich) und die Langsamen.

So hieß es nach dem sehr geordneten und gemächlichen Start vor 14 Tagen heute wieder im Zickzack die ersten 200 Meter im Stadion, um den Ausgang sicher und Unfallfrei zu schaffen.
Aber der Ausgang! Der hatte es in sich. Fast eine 100° Kurve und auf nur 30 Meter mit 10% steil ansteigend, um danach, nach 800 Meter für 1000 Meter, stetig bergab zu gehen. Oh mein Gott! Und das 4 x? Ich muss gleich ko...
Das wird ein harter Kampf und ob ich mein Vorhaben halten kann stelle ich gerade in Frage :-(
Als ich nach km1 freundlich von meiner Suunto aus meiner Grübelei geweckt werde, traue ich kaum meinen Augen: 3:54 min/km. Alter! Bist du irre? Das ist zu schnell denke ich und versuche ein gemäßigteres Tempo zu laufen.
Km2. Piep. 3:53 min/km. Alter! Tempo raus!
Km3. Piep. 4:14 min/km. Das kommt schon eher hin. Schließlich kommen noch 7km und 3 x der Stadionausgang :-(
Ich fand langsam ins Rennen und bei km4 meldete die Uhr 4:08 min/km. OK. So jetzt weiter.
Kilometer für Kilometer wurde abgespult und die Suunto piepte:
km5 4:17
km6 4:15
km7 4:12
km8 4:27
km9 3:59

Die Streckenführung hätte besser sein, denn der Anstieg am Start und die Abwärtsstrecke sind nicht sehr dienlich. Auch bei km2 war eine echt besch... Schikane eingebaut.
Du kommst über einen sandigen Fußweg angehechelt, >90° Rechtskurve, um sofort 270° in eine Linkskurve einzulaufen, da hier über den Spielereingang ins Stadion zurück gelaufen wird. In der Runde 2 wäre ich hier fast in den Zaun geknallt :-(
Vorbei an den Umkleiden und durch einen Tunnel ins Stadion. Fast eine Runde rum und wieder den Höllenausgang. Eh. Bei der 3. Runde willst du nicht mehr. Nütz aber nichts!

In der 1. Runde überholte ich Fred bei km1,5 und er wünschte mir noch einen guten Lauf. Für ihn ist der WK am Sonntag wichtiger.

Ende der 2. Runde sah ich Jens gerade den Ausgang im Stadion nehmen, als ich vor den Zieltunnel kam. Das hieß etwa 200 Meter Vorsprung.
Beim Einlauf ins Stadion in Runde 3 verließ Jens schon wieder selbiges. Oh oh. Ich zu langsam? Er so schnell? Peter! Hüh! Und die Kontrolle der Rundenzeiten heute sagt, das Jens wohl mehr Reserven in der 3 Runde frei machen konnte, allerdings in Runde 4 ich auch noch was, wie das Ergebnis zeigt.

Nach dem 3. Stadiondurchgang war ich heil froh, diesen Anstieg hinter mir zu haben und ließ es die Abwärtsstrecke schön laufen. Ab jetzt hieß es Vollgas und holen was noch zu holen geht.
Ich sammelte noch ein paar der 5-km-Läufer/innen ein, die ihre 2. Runde schnauften. Toll gemacht. Denn nur wer es versucht, kann gewinnen. Alle anderen haben schon verloren :-))

Bei km9 verfiel ich mal wieder in Pressatmung und dachte: was sollst. Zeigs ihnen!
Letztes Mal Spielereingang, letztes Mal Tunnel!
"Achtung! Bahn frei!" rief ich. Fein machte man Platz und so kam ich gut aber völlig am Ende auf die Tartanbahn. Noch einer hampelte da vor mich rum. "Bahn frei!" stieß ich zwischen den Zähnen hervor und fast wäre ich auf der Rasenbegrenzung umgeknickt :-(
2-3 Schritte auf dem Rasen und dann zurück auf die Bahn und in den Zieltunnel. Letzte Anstrengung und Stopp.

Die offizielle Zeitmessung der Verantwortlichen meldet am Sonntag:
17. Platz gesamt und Platz 8 in der AK40 (ICH BIN 45) bei einer Zielzeit von:
0:41:26,7 h
Jippi! Neue persönliche Bestzeit!
Na wenn das keinen richtigen Schub in der Wertungsliste gibt ...
16. Lauf der Nordhessencup-Serie in Baunatal
Die Wettkampfdaten findet ihr hier.

Jens landete in der AK40 auf Platz 6 mit 1:12 Minute Vorsprung. Klasse und herzlichen Glückwunsch, sowie alles Gute für Frankfurt.

Schuhe aus und Auslaufen, zusammen mit dem Rest Fachsimpeln und schon musste ich los, denn die Mädels warteten daheim mit dem Essen. Zufrieden mit mir und meinem Lauf verabschiedete ich mich und machte mich auf den Heimweg.

Der Sonntag blieb Lauffrei, denn ich hatte keine Lust. So. Punkt. Ich darf auch mal faul sein!

Die Woche gibt es somit nur 37 km zu vermelden, was allerdings einer Steigerung zur Vorwoche um 10 km bedeutet :-)


Außer natürlich der obligatorischen Spazierrunde mit der Liebsten am Edersee und Streckeninspizierung für den Jahrhundertlauf am 19.10.2014. Und das sind nur noch 41 Tage!

Edersee bei Rehbach mit Blick nach Scheid
In diesem Sinne wünsche ich allen eine unfallfreie Trainingszeit und viel Erfolg allen Wettkämpfern im September.
Ich danke euch fürs Lesen meines Blogs und freue mich noch mehr, wenn ihr wieder kommt.

Mit sportlichen Grüßen in die Weiten der Republik

Euer Gnü aus Zü

Und immer dran denken: Wer sich bewegt, bewegt was!

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