Nach der Entscheidung, für den Siebengebirgsmarathon, am 14.12., doch wieder gezielt auf Zeit und nach Plan zu trainieren, geht der Stress los.
So lange du zu Hause bist, oder in bekannten Gegenden weilst: alles kein Problem. Aber wehe, wenn du dich nicht auskennst :-(
So ging es mir diese Woche. Freue ich mich doch, wenn ich auf Messe darf, so blöd ist es eben, wenn man sich nicht auskennt, oder keine Zeit hat, sich kundig zu machen.
Messen finde ich als Vertriebler einfach toll. Man kann Netzwerken, viele Kunden gemeinsam und alle auf einmal ansprechen, sich auf seinem Stand über das gesamte Portfolio auslassen und und und ...
Würze des Vetriebslebens N°1 :-)
Dienstag Anreise nach Bad Salzuflen und Stand mit aufgebaut, regen, spät raus und dunkel. Na besser geht es ja kaum. Der Plan sagt 4 x 1000 Meter Intervalltraining und der Kopf sagt: Neee, du kannst mich mal. Und ich habe zum ersten Mal nachgegeben und nicht trainiert. Mal sehen, was am Sonntag das Ergebnis vom Wettkampf sagt.
So verging also nicht nur der Montag mit Laufpause, sondern auch der Dienstag. Aber der Mittwoch. Der stand wieder fest im Plan. Im Hotel sah ich aus meinem Fenster ein Fitnessstudio und ging davon aus, dass das zum Hotel gehöre. Pustekuchen. Also doch raus und in die unbekannte Gegend laufen.
So verließ ich das Hotel in Richtung Messegelände und wollte eigentlich nicht so weit aus der Stadt weg. Aber ersten und zweitens.
Wie ich so durch den abendlichen Berufsverkehr höppel denke ich doch: was kann ich glücklich sein, in meiner kleinen feinen Läuferwelt wohnen zu dürfen. Saubere Luft, Felder, Berge, Seen ...
Hier: Abgase, Lärm, Verkehr, Asphalt. Ihr tut mir leid! Ihr, die ihr euch hier vorbereiten müsst. Ich würde verzweifeln.
So war ich dann doch ganz mutig und ließ das Messegelände links liegen und folgte dem Radweg in Richtung Lockhausen. Keine Ahnung wo das ist, ob der Radweg so bleibt, aber im nahen Münsterland, denke ich mal, gibt es so viele Radfahrer, da wird der Weg schon halten.
Mit Stirnlampe durch die Stadt verursacht schon den einen oder anderen fragenden Blick, aber als es immer einsamer wurde, war ich froh, sie dabei gehabt zu haben.
Und auch der Verkehr wurde weniger, es wurde still und aus den Feldern stieg der Nebel auf. So muss das :-)
Nach 35 Minuten erblickte ich ein Hinweisschild auf Herford, welches noch 5 km weg war. Hm. Weiter? Oder doch zurück? Ich entschied mich für eine Seitengasse, in der Hoffnung sie würde mich auf den Hinweg zurück bringen. Ich wurde nicht enttäuscht und nach 70 Minuten hatte ich das Hotel wieder erreicht und meinen Plan erfüllt :-)
Mittwochsrunde |
Donnerstag:
für mich der letzte Messetag auf der FMB in Bad Salzuflen und Ablösung durch meinen Kollegen. Und auch Zeit mal über die Messe zu schlendern.
Immer die selben Gesichter :-)
Wettbewerber, Marktbegleiter, Kunden ... Alle fein versammelt und mit vielen die Gelegenheit genutzt ins Gespräch zu kommen. Prima. Gemischtes Fazit. Von Öde bis Gut ist alles dabei. Ich fand es durchaus gut und die Qualität der Gespräch mit Besuchern war mir wichtiger, als Masse :-)
Abreise später als geplant und somit später daheim, um meinem Plan nachzukommen. Aber ich tat es doch und bin gleich nach der Ankunft los.
Im Plan stand heute ja nur ne kleine Jogging-Runde mit 40 Minuten. OK. Den Plan muss ich noch mal überdenken.
Ich nutzte den, um mich auf meinen Marathon in Essen 2013 vorzubereiten und hatte damals als Zielzeit 3:15 h im Visier. Hatte auch fast hingehaun, nur heute schien mich der Plan nicht mehr so richtig zu fordern. Oder sollte ich doch eine so gute Entwicklung durchgemacht haben? Ich werde am Sonntag sehen, was raus kommt. Sub 00:42:00 h sollte schon machbar sein.
Donnerstagrunde |
Zielpace 6:00 und Steigerung? Habe ich noch nie verstanden und eingehalten habe ich es auch nicht. Aber versucht 2 x zu steigern, was man an der Tempokurve gut erkennen kann :-)
Freitag Laufpause und langes Arbeiten, wenn man schon mal ungestört ist, im Büro :-)
Sonnabend:
Gartenarbeit und endlich den Rest der doofen Haselnuss abgeschnitten. Wer so was in der Garten pflanzt, ist von allen guten Geistern verlassen :-(
14:00 Uhr war das Ding dann Geschichte und der Gnü aus Zü im Plan. Im Trainingsplan. 30 Minuten Jogging! Och nö. Nicht schon wieder, denke ich und lass den Plan Plan sein und mache mich auf den gekürzten Haustrail.
Ach, war das schön! So bei Tageslicht und spätsommerlichen Lichtverhältnissen durch den Wald zu laufen, ist eine wahre Freude. Und wenn ich nicht den 10k Wettkampf am Sonntag gehabt hätte ...
Sonnabendrunde |
Einziger Negativpunkt: ich kann mich mit den Salomon Sense Mantra2 nicht anfreunden :-(
Ich laufe in denen wie auf Eiern und habe nach 30 - 40 Minuten schwere Beine. Ich glaube, das war ein Fehlkauf.
- Kennt ihr das?
- Habt ihr ähnliche Erfahrungen?
- Was macht ihr dann?
Sonntag:
Ist schon irgendwie doof, wenn die Liebste knurrt, sich rum dreht und in der warmen Koje liegen bleiben kann.
Aber ich finde, die Wettkämpfe sind das Salz in der Suppe, für die ganze Lauferei.
Viele sehe ich Laufen, lange Strecken, kurze Strecken, hechelnd, locker, gequält. Und irgendwann sind sie weg. Aufgehört, aufgegeben. Warum? Keinen Anreiz gesetzt. Sich nicht belohnt. Mit anderen zu Kämpfen, sich zu vergleichen. Mal wo anders Laufen. Nicht immer die selbe Runde, die selben eintönigen Wege.
Nee. Und genau aus dem Grund stehen bei mir die Wettkämpfe im Kalender. Und wenn der drin steht, kommt der Ehrgeiz. Kommt der Trainingsplan mit realistischen Zieldefinitionen.
Und heute war es wieder so weit!
Der Plan sagte 10k Wettkampf in einer Zielzeit um die 42 Minuten, denn ich hatte mir für der 7GM den 3:15h-Plan von Hr. Steffny ausgewählt.
Werde ich zwar bei 1000 pos. hm nicht schaffen, aber der Plan ist für die Ebene sehr gut und in Essen habe ich 2013 mein Ziel erreicht. Also sollte sub 3:30 damit machbar sein.
Wecker auf 7:00 Uhr und 8:00 Uhr Abfahrtbereit.
Ziel Winterlaufserie in Ahnatal im Habichtswald.
Wer zuerst kommt:
bekommt frischen Kaffee und ne super Startnummer. Wenn das nicht Erfolgsversprechend ist :-))
Nach und nach trudeln die Starter ein. Und wen triffst du?
Natürlich alle die Laufkollegen aus der vergangenen Nordhessencup-Serie und so kommt man natürlich gleich ins Gespräch und läuft sich gemeinsam ein.
Heute mal mit Fred
Unterhalb des Hohen Dörnberg, der mir noch sehr gut in Erinnerung ist, als ich den Habichtswaldsteig ablaufen wollte.
Dann traf ich noch Peter von den SMA-Runners und wir waren alle der gleichen Meinung, bezüglich des Salzes und so :-)
Pünktlich 9:45 Uhr fiel der Startschuss und ich hängte mich an Fred und Peter, 2 erfahrene Winterlaufserien-Läufer.
Fred hatte mir bereits beim Warmlaufen ein paar Tipps gegeben und so wusste ich, dass bis km 2 und bei km 6-7 ein paar Steigungen kommen, für die man ein paar Körner aufheben sollte. Ich weiß, dass ich ganz gut am Berg bin und trotzdem blieb ich im Schatten der beiden.
Fred allerdings bleib ab km 3 hinter uns zurück und nur Peter blieb an meiner Seite bzw. immer ein paar Schritte vor mir.
Bis km 6 zog sich das Feld gut auseinander und die Strecke ging meines Erachtens immer nur bergab. Oh ha, wenn das alles wieder hoch geht! Na dann Prost Mahlzeit, dachte ich so.
Aber so einen richtigen Anstieg konnte ich nicht wirklich ausmachen. Gut! Es ging aufwärts, aber die Anstiege auf meinem Haustrail sind steiler und der Röntgenlauf hatte einiges mehr zu bieten.
Peter schien da anderer Meinung. Er wurde immer langsamer! Was jetzt? Sonst lies er mich immer stehen. Ich denke noch an den Lauf in Körle. Da hatte ich keine Chance.
Was soll ich tun? Ihn mitziehen, oder vorbei? Ich entschied mich für letzteres, da ich merkte, dass er nicht dran bleiben konnte/wollte.
Also ging der Gnü ab. Erst Peter, dann noch einen, dann noch einen deutlich jüngeren Läufer, ich schätzte ihn Sub 20 und sollte in der Ergebnisliste die Bestätigung finden. Dann noch einer vor mir. Aber das war schon ne härtere Nuss. Ich kam bergauf zwar langsam näher, aber am Scheitelpunkt, bei etwa km 8 hatte ich keine Chance mehr.
Es ging bergab und wir gaben uns beide nichts, nur das er die größeren Schritte machte. Er war sicher gut 10 cm größer als ich und so musst eich ihn ziehen lassen :-(
Aber dafür überholte ich doch tatsächlich einen ein, den ich bereits beim Ederauenlauf in Bergheim getroffen hatte. Mit seinem Röntegnlauf-Finisher-Shirt :-)
Schulterklopfen und vorbei.
Die letzten 500 Meter waren wie immer hart. Du kommst so langsam in Pressatmung und hoffst, dass das Ziel entgegenkommt. Aber Pustekuchen! Tut es nicht. Dafür so einen paar Deppen, die das wahrscheinlich super toll finden, durch nen Wettkampf spazieren zu müssen.
Fast hätte ich deren Kind umgerannt und wäre noch über den Kinderwagen geflogen, konnte gerade noch ausweichen, nicht ohne vor mich hin zu schimpfen. Zum einen schlecht abgesperrt vom Veranstalter und zum anderen bescheuert von den Leuten. Gibt es eben immer mal wieder.
OK. Im selben Moment habe ich den Zielbogen durchlaufen und stoppte die Uhr.
Und?
Tata! 00:42:28 h nach offizieller Zeiterfassung. Das bedeutet Punktlandung nach Marathon-Plan :-)
Trotzdem sieht er sehr mitgenommen aus, der Gnü aus Zü :-)
1. Lauf Winterlaufserie Ahnatal |
Was folgte war die heiße Dusche und der Heimweg, denn wir wollen noch mal an den Edersee. Und das taten wir.
Schön durch den Herbst, entlang unserer Jahrhundertspendenlaufstrecke und mit einem herrlich Blick über den See
Zur Belohnung gab es ...
für das Abendessen und in der Strandoase lecker Kaffee und Kuchen :-)
Was bleibt ist die Vorfreude auf das leckere Abendessen gleich und den nächsten Wettkampf in 2 Wochen. Dann in Essen, 21,0975 km um den Baldeneysee mit Michael K. und dem Wissen, dass das das Salz in der Suppe ist :-)
Versuch es mal! Melde dich für einen Wettkampf an. Muss ja nicht gleich ein Marathon sein. Überall gibt es zur Zeit Winterlaufserien mit 5 km Läufen oder auch 10 oder auch Halbmarathons. Du wirst sehen; das macht Spaß und ist die Belohnung für die Abende, wo deine Liebste auf der Couch saß oder andere in der Kneipe :-)
In diesem Sinne sage ich Danke fürs Lesen und freue mich, wenn ihr wieder kommt. Und immer schön in Bewegung bleiben, denn
Wer sich bewegt, bewegt was!
Mit sportlichen Grüßen
Euer Gnü aus Zü
Unsere Spendenaktion läuft noch bis zum 30.11.2014. Sei dabei und tu ach du was Gutes für Ärzte ohne Grenzen!
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