Dienstag, 8. Oktober 2019

Liebes Tagebuch

So oder so ähnlich fängt man an.
Oder hört man so auf?



Auf jeden Fall hört mein Jahr so auf 😭
Doch sicher nicht mein Blog.
Ein Blog ist für die einen eine Art des Geldverdienens, als so genannte Influencer, für andere eben das, was es ursprünglich war, ein öffentlich zugängliches Tagebuch.

Für mich war und ist es genau das: mein Tagebuch.
Sicher ist manchen die Veröffentlichung von privaten Dingen etwas suspekt und viele würden es selbst nicht tun.
Für mich war es aber auch ein Ventil, erlebtes zu verarbeiten und andere vielleicht zu motivieren, so wie auch ich mich motiviert habe.



Wie sich vielleicht noch einige entsinnen können begann mein 1. Post am 29.12.2012 mit der Erklärung, wie ich zum Laufen kam.
Inzwischen ist dieses hier der 301. veröffentlichte Beitrag

Vom ersten überlebten Halbmarathon, nachdem das eigentliche Ziel Marathon nicht so einfach zu schaffen war, habe ich berichtet.



Vom ersten Marathon erzählt.




Vom ersten Ultra Marathon um Deutschlands größten Binnensee, um die Müritz.



Bis hin zu meinem Traum: der Überquerung Teneriffas und Spaniens höchsten Berges. 



Von vielen tollen Läufen und Erlebnissen habe ich berichtet und natürlich auch von Verletzungen und Hindernissen, die mir oft den Weg zum Ziel versperrten.

Ich bin der Meinung, man darf nicht nur von den tollen Sachen berichten. Das erzeugt ein falsches, trügerisches, Bild und lässt so einen Ultralauf, eine Herausforderung am Berg oder gar einen Lauf im Hochgebirge als easy erscheinen.
Nein! Ist es nicht!
Ich bin auch heute noch der Meinung, und sage das oft in Gesprächen mit Menschen die immer so tun, als sei für mich ein Marathon ne Kleinigkeit.
Nein! Ist es nicht!
Egal, wie viele Marathons man gelaufen ist, wie schnell oder ob aus der "kalten" als Trainingslauf.
Ein Marathon ist und bleibt eine Extrembelastung. Das braucht langes Training und vor allem Geduld.
Wer schnell fertig sein möchte und ans Ziel kommen will, lauft 5 oder 10 km 😉

Und damit ich nun endlich auf den Punkt komme:
für mich ist das Ziel, zumindest für 2019, erreicht 😡

Ja! Mein Jahr ist "abgelaufen" und viele Ziele bleiben unerreicht, was nun eigentlich nicht in meinem Naturell liegt.
Ich bin ein zielorientierter Mensch, der solche Aussagen wie "ergebnisoffene Diskussion" hasst, wie die Pest.
Ich war auch nicht ergebnisoffen in der Schule oder führe eine ergebnisoffene Ehe.

Also wenn ich mich zu einem Wettkampf, einem Lauf anmelde, möchte ich auch ans Ziel kommen. Wenn ich auch von vornherein weiß, dass ich nicht als Sieger vom Platz gehen werde 😏

So werde ich doch 2019 viele meiner Ziele nicht erreichen und Anmeldungen offen blieben.

Teneriffa, bzw. der Weg von El Teide runter, war auch mein sportlicher Fall, um es nicht Absturz zu nennen.

Ein falscher Schritt und der Traum war geplatzt. Und nicht nur der, wie ich heute sagen muss.
Nein. Auch 2019 ist damit geplatzt.


Zum SachsenTrail am Rabenberg brauchte ich gar nicht erst antreten.

Nach 5 Wochen des auskurieren war wenigstens wieder Hoffnung auf den SüdthüringenTrail aufgekommen.
Aber Pustekuchen. In der 5. Trainingswoche stellt mir ein Baum ein Bein und der Gnü konnte auch das vergessen, wie ich auch die Mitnahme des Rades nach Holland in den Urlaub vergessen konnte.

Nach dem Urlaub und "nur" wandern in der 2. Heimat Nordholland war ich guter Hoffnung, doch wenigstens die geplanten Wettkämpfe zum Jahresabschluss absolvieren zu können, da der Testwettkampf beim Ederauenlauf über 10 km und einer ganz passablen Zeit es zuließen.

Doch dann der Schock: Sonntag morgen beim hinsetzten auf die Porzellanschüssel: knack im linken Knie und bis zum Abend war´s dick.

Nun könnte man auf die Aufforderung im Sitzen zu pinkeln schimpfen, oder es als Fingerzeig nehmen, dass etwas passieren muss. Mit dem Knie.
So sind wir nun also beim Eingangsbild und warum meine geliebten La Sportiva am Nagel hängen:
Kein Brocken-Marathon 😱
Kein Rothaarsteig-Marathon 😱
Kein Röntgenlauf 😱

Das Jahr 2019 war schon irgendwie von Anfang an nicht mein Jahr.
Trotz Meldung zum 6h-Lauf in Herne kam keine Lust auf und ich lies den Lauf ausfallen.
Eine Anmeldung zum 50km-Lauf in Marburg ging gar nicht erst raus.
Der Kyffhäuser Berglauf und der Vulkan-Marathon versanken im Schnee waren aber voll im Plan für das große Ziel TeneriffaBlueTrail.
Der letzte Lauf in der Vorbereitung dafür im Sauerland, beim Bödefelder Hollenmarsch, bestätigten eine gute bis sehr gute Form und ließen mich voll Vorfreude nach Teneriffa aufbrechen.

Aber danach war der Ofen aus und die Laufschuhe hängen nun am Nagel.
Der Urlaub auf Mallorca ließen mich wieder aufleben, auch wenn ich genau dort die Entscheidung für eine Knie-OP traf und somit die Entscheidung gegen alle anstehenden Wettkämpfe.


Aber es hilft ja nichts und 2020 möchte ich dann doch wieder laufen 😌

Es ist nun also amtlich: nächste Woche kommt das Knie auf den Seziertisch und ich werde ne Runde in den Wald gehen. Ach nee. Das ist ja noch dran 😂

Allen anderen wünsche ich für alle noch anstehenden Vorhaben und Abschlussläufe alles alles Gute und denke; wir sehen uns 2020 wider.

Vielen Dank fürßs Lesen meines Blog, Danke liebes Tagebuch fürs zuhören und bis bald.

Wer sich bewegt, bewegt was!
Und wenn´s das Beinchen unterm Arm ist


Euer Gnü aus Zü

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