Montag, 17. September 2018

Nehmen Sie grün ...

Dat hebt.


Sie zwar nicht über die Ziellinie, aber auf jeden Fall die Stimmung 😌

Grün begleitet und bekleidet mich in meinem Leben.
Ob beruflich, wo grün "unsere" Unternehmensfarbe ist, und auch am liebsten bei meiner Klamotten- und Accessoirewahl 😱

Mein Hoody ist grün.
Meine Brille ist grün.
Mein Notfallarmband ist grün.
Am liebsten bin ich im Grünen.


Was liegt also näher, als beim Kassel-Marathon zu starten?
Ist auch die Farbe des Kassel-Marathon grün.
Hat nicht auch Winfried Aufenanger im Interview gesagt: "Grün ist meine Augenweide." 😃 
Jawoll ja, ist es. Meine auch.


Nicht umsonst sollte uns, bzw. die Top-Athleten, eine grüne Linie durch Kassels Straßen ziehen, um nicht wieder so zu enden, wie 2017
Aber war ja klar. Da lief ich ja auch nicht mit 😂

Am Freitag holte ich, schon fast traditionell, meine Startunterlagen mit dem Rad in Kassel ab und genoss die Spannung, die in der Marathon-Luft lag.


Während überall fleißig noch, oder schon, aufgebaut wurde, holte ich meinen Startbeutel mit der Nummer und lies mich im Treiben in der Halle nieder und genoss einen leckeren Muffin und Kaffee.



Der Moderator erzählte und interviewte die Aussteller, aber es schien niemand zu zuhören 😲

Ich traf Urs, der die Startunterlagen für seine Staffel abholte. Fred, der für einen Freund Zugläufer in der Halbdistanz machen wollte. Quatschte mit Stephan von Laufmal Kassel und schnüffelte mal ein bisschen beim Laufladen rum.
Leider haben beide nichts für meine Trail-Füsschen zu bieten 😕
Aber sonst ein sehr gutes Sortiment für Laufeinsteiger und auch  Fortgeschrittene und eine sehr empfehlenswerte Beratung. Da sind Profis mit Leidenschaft am Werk.

Der Abend wurde zu Hause mit PPPP (PetersPrivaterPastaParty) beendet und der Gnü lag beizeiten mit vorbereitetem Alarmpäckchen in der Heija 😆


Vorm Wecker war ich putzmunter und schlich mich aus dem Bettchen. Die Liebste durfte ja ausschlafen 😍

Das Powerfrühstück, aus Banane, Haferflocken, Chia, Birne und Hafer-Drink, wollte nicht rutschen und so verschwand es wieder im Kühlschrank. Stattdessen verschwand eine Banane und ein Energie-Cake im Startbeutel und pünktlich 7:45 stand Iris mit Anja, Silke und Frank vor der Tür.
Gemeinsam fuhren wir nach Kassel und verpassten irgendwie ein Gruppenfoto zu machen 😖

Während sich die Mitfahrer auf ihren Staffel- und Halbmarathonstart vorbereiteten genoss ich das Bad in der Menge.
Es ist einfach nur immer wieder schön.
Die Hektik, das Aufgeregtsein, die Hibbeligkeit zu erleben.

Die Handbiker waren die ersten, die auf die Strecke geschickt wurden und es war schon fast ein bisschen traurig die nur Handvoll zu sehen.


Tja. Berlin zieht eben (leider) mehr.

9:15 gingen die Halbmarathonis auf die Strecke, die die deutliche Dominanz beim Kassel-Marathon haben.
Und selbst das wird noch von den Kindern im Minimarathon getoppt 👍.


10:00 Uhr folgte dann unser Start, und die "nur knapp" 400 Starter machten sich auf "The Green Mile" ging es mir durch den Kopf 😔

Ich habe inzwischen den 7. Start in Kassel hinter mir und so oft darüber berichtet.
Und doch ist es etwas besonderes.
Sicher. Kassel ist nicht Berlin, Bosten oder New York.
Und doch ist es inzwischen meine Heimat.

Nach nun 23 Jahren ist dem so.
Ich bin gern in Nordhessen unterwegs.
Fahre oder Laufe gern um den Edersee, durch den Habichtswald, hoch zum Herkules. Spazieren in der Karlsaue, genieße das Treiben in der City, wenn wir auch nach 2 h froh sind, dem entfliehen zu können.
Aber trotzdem ist es inzwischen mein/unser zu Hause.

10:00 Uhr Start.
Über die Damaschke-Brücke in Richtung Messehallen und nach Waldau. Auf einer erstaunlich ruhigen Strecke, die in den letzen Jahren deutlich mehr Publikum zu bieten hatte ging es nach Sandershausen und durch das Industriegebiet "Salzmannhausen" rüber nach Bettenhausen.
Vorbei am A7, einer Disko in der auch meine Kinder das Beineschütteln gelernt haben 😂, über die Fulda nach Wesertor.

Hinter der Brücke "Ysenburgstraße" stand er Spielmannszug Grebenstein und aus der Innenstadt klangen die Sonntagsglocken zu uns rüber.
In Gedanken war ich schon am Ziel und freute mich auf meine Frau, unsere Tochter und meinen Enkelhund, die mich in Empfang nehmen würden.
Der Gnü ist so ein Wichei.
Unweigerlich wurde es um die Nase nass und ich freute mich schon, in 23 Kilometer es hinter mir zu haben.
Aber auf dem Weg zu Holländischen Straße wurde mir wieder schnell bewusst, das noch nicht mal die Hälfte "abgelaufen" ist ...

Und nicht nur das.
Nein. Nicht nur, dass erst 18 Kilometer rum sind, sondern das auch die Härte von Kassel erst noch kommt.

Nachdem km 26 und Wesertor passiert sind, kommt das Stück, was mir immer den letzten Motivationsnerv raubt: Nordholland an der Ahne entlang. Und die Kilometer ziehen sich.
In den letzten Jahren musste ich hier immer wieder Gehpausen einlegen. Aber dieses Jahr war das Ziel, nach der verletzungsbedingten Pause, Durchlaufen. Und ich habe es geschafft. Wenigsten dieses Ziel.

Auf der Mombachstraße, hoch nach Rothenditmold, werden dir dann endgültig die letzten Körner aus den Beinen und der Birne gezogen 😕
Du hast das Gefühl, als ginge es nur noch bergauf und nur noch gegen den Wind.

Die ersten Splits waren noch konstant mit 5:04/km, 5.01/km und 5:12/km. Aber dann war der Drops gelutscht, wie man so schön sagt.


Gut. Mit ohne Vorbereitung 😀 war/bin/kann ich sehr zufrieden sein.

Mir kamen meine Fam. in den Sinn.
Wo sie wohl stehen werden?
Im Stadion, oder doch davor.
Egal.
Lauf, Gnü. Lauf einfach.

Es wurde immer schwerer und ich auch immer langsamer.

Die Schuhwahl war jedenfalls perfekt. Mit den Brooks Cadence hätte ich wohl sicher schon lange kapituliert, aber die Salomon SenseMantra waren, trotz CityTrail ohne Trailanteil, die perfekte Wahl.

Ich verfiel immer mehr in den Ultra-Schlurf-Schritt und selbst auf der leicht abfallenden Friedrich-Ebert-Straße kam der Floh der ersten 30 km nicht mehr zurück. Hab ich irgendwo verloren 😰

Egal. Nur noch 4 km überleben, geht´s durch den leeren Kopf.
Der Countdown läuft und du freust dich über jeder dieser be... km-Schilder.
Übel. Echt übel.

Dann auf die Tischbeinstraße, in dem Wissen hier die GermanDoctors mit einer Spende zu beglücken.
Einfach nur über die Matte und schon sind 5€ Gutes getan.

Endlich. Noch 1,5 Kilometer . Schnurgeradeaus in Richtung Auestadion.
Keinen Blick mehr rechts, keinen Blick mehr links.
Mehr gequältes Gesichtverziehen, anstatt Lächeln.

"Peter". Von der Seite.
Iris mit den Staffelpartnern rufen meinen Namen. Warten auf Läufer Nr. 4. 



"Papa, Papa".
Ich hab´s zu spät realisiert.


Aber ein Bild sagt mehr, als 1000 Worte


Mann, was freue ich mich auf Sonnabend. 65 Kilometer im Wald.
Ey, die sind deutlich einfacher zu laufen mit 2500 hm, als 42 Kilometer Asphalt. Ich schwöre ...

Dann noch Silvi vom Laufteam Hofgeismar realisiert und abgeklatscht.

Dann endlich das blöde Tor ins Auestaidon.
Nur noch paar Meter und endlich stehen beleiben dürfen ...
Letzter Wunsch ...
Und dann ist´s geschafft.

Minimalziel erreicht 3:45:36 und Stopp-Taste gedrückt.
Medaille um den Hals und Aus.

Ich bin durchgelaufen und mein Ziel, in 3:30-3:45 h ins Ziel zu kommen, gerade so erreicht.

Aber nach der Laufpause ...


Sehr zufrieden und der Arber kann kommen 💚

Im Ziel dann schnell noch ein paar Becher Iso in den Kopp und zurück zu den Lieben. Schließlich haben sie mich auch so fern ein bisschen ins Ziel getragen.

Jens Nähler getroffen und ein paar (zu wenige) Worte gewechselt.

Mein "Enkel-Hund" war wie ein bisschen aus dem Häuschen ...


Der Gnü auch und gemeinsam sind wir natürlich in die Kasseler-Innenstadt, schließlich mussten die Vitamin-Speicher aufgefüllt werden 😊
#KuchenIstGrundnahrungsmittel


Anschließen war Hundeenkelin so seelig und glücklich, dass sie fast mit Opa eingeschlafen wäre 😂


Nun denn. Alle sind zufrieden und glücklich.
Ich habe meinen 7. Finish in Kassel abgeliefert, da wo 2011 alles begann, und für den ArberlandUltraTrail am kommenden Sonnabend ist erstmal alles getan.

Wie sage ich immer so schön?
Abgerechnet wird zum Schluss und aufgeben kannst du bei der Post.


In diesem Sinne sage ich euch mal wieder ganz lieben Dank für das lesen meines Blog.
Kann euch nur wärmstens an Herz legen:
Wer sich bewegt, bewegt was!
Und manchmal sind es nur die Gedanken an schöne Dinge, die einem auf Schritt un Tritt begegnen, wenn man die Augen offen hält.

Ich verbleibe mit sportlichen Grüßen in die Weiten der Republik
Euer Gnü aus Zü

7 Kommentare:

  1. Lieber Peter,schön dass du mich erwähnst.Der Artikel ist wieder supertolle geschrieben. ...nur heiße ich immer noch Silvi...immer noch aus Wolfhagen!!!Ganz liebe Grüße und viel Spaß am nächsten Lauf.

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    1. Aber so kann man wenigstens kontrollieren, wer wirklich liest, anstatt nur zu überfliegen 😂

      LG
      Peter

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  2. Oh ha, das ist sehr peinlich ...
    Sorry. Wird natürlich korrigiert.

    Dankeschön und bis bald, liebe Silvi 😊

    LG
    Peter

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  3. GluGlückwun zum 7. Marathon in Kassel, jetzt regeneriere bestmöglich bis zum kommenden Wochenende...������

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  4. Dankeschön Steffen,
    Durch Dienstreise und Kundenbesuch zwangsweise, so zu sagen 😪
    LG
    Peter

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  5. Naja über die Brücke mit den 65km gehe ich zwar nicht ganz, aber wenn DU es sagst ...��
    Toll geschriebener Bericht.��

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