Donnerstag, 29. März 2018

im Auslandseinsatz Nr. 2 ...

könnte man denken, wenn man den imaginären Weißwurschdäquator überschreitet 😂


In der Tat ist die Verständigung südlich Fuldas schon schwieriger. Ich möchte mich aber an der derzeit stattfinden Diskussion, ob der Islam oder Bayern zu Deutschland gehören oder nicht, nicht beteiligen.
Auch wenn man der Meinung sein kann, dass bayrisch kein Deutsch sei 😂
Andererseits kann man aber auch behaupten, dass die Hannoveraner so arm seien, sich nicht mal einen eigenen Dialekt leisten zu können 😂

Genug der Gedankenspiele 😉
Ich hatte nach dem Verlassen meiner damaligen Heimat Dresden das Glück zur Landesverteidigung in Baden-Württemberg stationiert zu werden und genoss so den Vorteil mit den verschiedensten Dialekten in Berührung zu kommen, was es mir heute relativ leicht mach, auch weil ich nun mal in einem bayowarischen Unternehmen beschäftigt bin, so ziemlich alle zu verstehen (außer eben französisch wie im letzten Post).

Wie ich es nun immer mache und auch der Grund für meinen Start beim Trail du Petit Ballon, sollte 2 Wochen vor meinem 1. Etappenlauf noch ein Marathönchen die Vorbereitung abschließen und den Leistungsstand bestätigen.

So fand ich im Marathon-Kalender bei Marathon4You einen mir völlig unbekannten und doch bereits zum 9. Mal stattfindenden Marathon im Frankenland.
Und wehe es behauptet einer in Bayern.
Nein. Das ist Franken, wie auch München oder Amberg nicht Bayern sind, sondern eben München oder die Oberpfalz. So viel Korrektheit muss schon sein 😊

Das war so ziemlich das erste, was ich in Bayern und Baden-Württemberg lernte. Niederstetten zum Beispiel ist schließlich Hohenlohe und nicht, wie man meinen mag, Baden-Württemberg 😂
Korrekt ...

Also machte ich mich am vergangenen Wochenende auf, um in Franken eine Marathon, entlang Frankens Saalestück und durch das Biosphären Reservat Rhön zu flitzen.
Nun ja: Flitzen anfangs vielleicht. Aber ...

Der Beginn der Osterferien machte die Autobahn um 7:00 Uhr nicht gerade voll, so doch schon voller, wie man es an einem Samstagmorgen erwartet hätte.
Nach knapp 1:50 h war ich am Ziel und wurde an meine Zeit bei der Bundeswehr erinnert, fand doch seinerzeit die ersten Auslandsverwendungsübungen - und Lehrgänge genau hier in Hammelburg statt.
Ende der 90er Jahre hatte ja noch niemand wirklich die Erfahrungen, auf die die Kameraden der Bundeswehr heute zurückblicken können und so war die damalige Konfrontation mit verkleideten Demonstranten und aus dem Hinterhalt auftauchende Turbanträgern eher eine Erinnerung an Räuber und Gendarm der Kindertag. Wenn man damals auch nur ansatzweise geahnt hätte, was auf die Kameraden und inzwischen auch Kameradinnen zukommen kann und wird und kam, hätte man sicher die eine oder andere Situation weniger belächelt.

Zurück zum Sport.

Also kam ich sehr früh in Ramsthal an und wurde in einer noch sehr leeren Sporthalle empfangen.
Die Orga war schon im vollen Gange und nach und nach traf ein leckerer aussehendes Blech mit Kuchen nach dem anderen ein 😩


Gnü! Nein! Erst Laufen!
Okay.
Dann vielleicht ein leckes Schlückchen aus'm Bocksbeutel?


NEIN! ERST LAUFEN!

Okay 😭
Aber die Prämien für die schnellsten sind schon wie ein bisschen verlockend 😊


Aber mein Ziel steht fest: Leistungskontrolle ...

10:00 Uhr erfolgte nach deutscher Pünktlichkeit der Startschuss und die knapp 500 Starter und Starterinnen der Marathon- und Halbmarathondistanz setzten sich in Bewegung.

Das Wetter versprach einen schönen sonnigen Lauf im Vergleich mit dem, was ich eine Woche davor erleben durfte.

Deutschland

Frankreich
Die einzige Gemeinsamkeit bestand in der Anwesenheit der Weinberge 😩
Ist halt mein Lieblingsgesöff 😵

Herausfordernd sollte die Strecke auch sein und mit 600 pos hm nicht der einfachste Marathon werden.
Nun ja. Das liegt ja eher im Auge des Betrachters, wenn ich an die 2300 pos hm der vergangenen Woche denke.

Aber das stetige Bergan der ersten 4km waren schon mal gut genug, dass einem warm wurde.

Ein bisschen Matsche dem Tauwetter sei Dank kam auch noch dazu und ich ärgerte  mich, dass ich das Telefon im Auto hab liegen lassen. So ohne Bilder von der Strecke ...

Wir liefen Anfangs natürlich eng beieinander und so wurde ich doch von den Halbmarathonis verleitet schneller zu laufen, wie ich es eigentlich wollte.

Bei km 17 trennten sich unsere Wege. Die einen "durften" gerade aus, während die Martahonis rechts über die Saale liefen, um den nächsten Anstieg zur Burg Aura zu nehmen.
Für mich fand ich das nicht als sooo sonderlich hart, aber die Herausforderung kam ab km 23: Gegenwind.
Ja, das sind für manche die Berge. Ich weiß.
Gegenwind stärkt den Charakter, sagt man auch als Radler 😞
Und der war echt sehr fies.
Er machte mir mehr zu schaffen, wie die zurückliegenden Berge oder der Aufstieg zum Petit Ballon.
So liefen alle irgendwie einsam und verlassen und kämpften sich in Richtung Ziel.

Meine Pace von um die 5:10/km der ersten Hälfte forderte nun echt Tribut und sackte gegen Ende auf fast 5:55/km ab.

Mein ewiger Widersacher vom Nordhessencup, Thorsten, der mir noch sagte, er hätte ne Verletzung und könne gar nicht schnell (immer diese Ausreden 😉) ward schon lange nicht mehr gesehen und als ich dann wirklich nach Ramsthal und zum Stadion kam, kam mir Thorsten doch tatsächlich schon mit nem isotonischen Gerstensaft entgegen 😩.

Aber nichts zu meckern. Ich durchlief den Zielbogen und hatte mein Déjà-vu: der Stadionsprecher war weg ...
Also lief ich, wie in Frankreich, still und unbemerkt ins Ziel und konnte nach 3:53 h die Stopptaste drücken.
Platz 25 in der Gesamtwertung von 80 Startern und Platz 6 in der AK45 sind doch sehr gut, wie ich finde.

Dafür habe ich mir vor der Sporthalle 2 Gläschen aus dem Bocksbeutel gegönnt 😂 Vielen Dank!

Nach dem Duschen gab es natürlich noch ein Stück von der sehr leckeren Kiwi-Torte und nen Kaffee bevor der Gnü das Frankenland verließ und den Heimweg antrat


Ja, was soll ich sagen?
Die Aufregung steigt und die Klamottenkiste ist in den ersten Zügen schon mal vorbereitet für das, was auf mich zu kommt.


Bis jetzt kann ich behaupten, ist es nicht unmöglich, um nicht zu sagen, kein Problem einen Marathon nach nem Ultra abzuliefern.
Aber was wird, wenn man nach dem Ultra noch nen Ultra abliefern soll? und dann noch einen und dann noch einen und noch einen?
Das wird spannend und ich werde berichten ...

In diesem Sinne sage ich ganz lieben Dank für das Lesen meines Blog und vielleicht konnte ich euch für den wirklich sehr empfehlenswerten kleinen Marathon in Franken begeistern. Ich glaube, der kommt nächstes Jahr noch mal dran 😊

Ich verbleibe mit sportlichen Ostergrüßen
Euer Gnü aus Zü

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