fängt man Mäuse 😂
Und mit Startnummern Läufer 😉
Meine Läufer-Kariere startete 2010 und bereits 2014 folgte mein erster Ultra-Lauf an der Müritz, mit Untestützung durch Guido als Radbegleiter. Und das auch noch mit der von vielen als Unglückszahl verhassten "13".
Mit brachte sie in sofern Glück, dass ich meine als Ultra-Novize gestartete Müritzumrundung nach 7:04:52 h erfolgreich hinter mich gebracht hatte. Wer mag, darf meine Gedanken von damals hier noch mal nachlesen.
Der Eindruck, den ich an der Müritz gewinnen durfte, was Orga und Betreuung der Teilnehmer anbelangt, setzte sich schnell fort, als ich die Wiederholung in 2015 mit der "13" vom Veranstalter angeboten kam 😏
2016 folgte auf Grund des vollen Ultra-Plans eine Pause und 2017 dann Start Nr.3 mit der "19" 😌
Nun ist also mein Motto für 2017 an der Müritz erledigt: "alle guten Dinge sind 3" und auch heute, eine Woche danach, bin ich in Gedanken noch bei den lieben Menschen, die die Umrundung zu einem für mich unvergesslichen Erlebnis machen.
Und wie komme ich nun zu der Einleitung?
Ja. Ganz einfach: der Veranstalter bot mir doch tatsächlich an, meine 4. Umrundung mit der "4" laufen zu dürfen. Und? Schwupp, war ich drin 😱
Ich bin also auf dem besten Weg, mir die bronzene Nadel zu holen, die es für die 5. Umrundung gibt 😉. Und die werde ich holen 🙈
Also dann: gehen wir´s mal an ...
Wie geht es aber 2017 weiter?
Die Woche verlief, oder besser gesagt rollte, sehr zufrieden stellend.
Auf der doch sehr langen Heimfahrt von Waren nach Züschen, hatte ich ja genug Zeit zum Nachdenken und die Zufriedenheit, die ich in mir hatte, wollte ich nicht mit zu frühem Laufen verderben.
So standen die Rennsemmeln im Regal und das Rennrad war mein treuer Begleiter.
In der neuen Woche muss dann aber wieder ans Laufen gedacht werden, denn in nur 26 Tagen geht´s bereits wieder auf die Trails. Diesmal beim Arberland Ultra Trail in Bodenmais.
Da das Rennrad eh mal einen neuen Antriebssatz benötigt, wird es also einer Reparatur unterzogen werden und ich hoffe, dass der Spätsommer besser wird, als der Sommer war 😤
In diesem Sinne ganz lieben Dank an Rene´, der mir die "4" verpasst hat, also die Schuld an Start Nr. 4 trägt und mich zur 5. Umrundung motiviert und euch natürlich für das Lesen meines Blog.
Wie ihr seht, ist an meinem Motto:
Wer sich bewegt, bewegt was!
so sehr viel dran. Und wenn es nur die Gedanken im Kopf an schöne Erlebnisse sind.
Bleibt alle gesund und mir gewogen.
Mit sportlichen Grüßen
Euer Gnü aus Zü
▼
Sonntag, 27. August 2017
Sonntag, 20. August 2017
Musik ...
ist eine Kunstgattung, deren Werke aus organisierten
Schallereignissen bestehen ...
Quelle: Wikipedia
Auch für mich ist Musik prägend und hat einen wesentlichen Einfluss auf mein bisheriges Leben gehabt.
Meine erste LP von Udo Lindenberg zum Beispiel. "Wozu sind Kriege da?". Beeindruckend und heute so aktuell wie 1981.
"Ich spür' den Wind drehen, nachdem ich viel zu lange still stand.
Viel zu lang nichts mehr riskiert hab', mitten drin doch nur dabei.
....
Oh die Uhren stehen und die Beine schweben, das Beben in der Luft.
Und ich renn' und ich renn' und ich renn'
weil ich jetzt wieder weiß wer ich bin.
Und ich renn' und ich renn' und ich renn'
weil jetzt alles von vorn beginnt.
..."
Quelle Joris
So ähnlich fühlte ich mich. 😌
Das Schweben in der Luft ...
Nach dem Keufelkopf hatte ich dieses Gefühl mittendrin doch nur dabei zu sein und zog die Reißleine. Auch aus anderen Gründen. 😕
Ich brauchte Abstand. Ruhe. Keinen Plan und sagte den Thüringen-Ultra ab.
Stattdessen Urlaub und entspanntes Laufen oder radeln ohne Plan und Verpflichtungen.
Mit einem verkürztem Plan, auf 7 Wochen, fing ich an, mich auf meine 3. Müritz-Umrundung vorzubereiten.
Und schon bei der Erstellung des Plans ging ich es "cooler" an, wusste ich doch, dass ich die Wochenkilometer selten oder gar nie erreichen würde. Machte mir aber wirklich keinen Stress, sondern dachte: was geht, geht.
Nach und nach kam die Lust am Laufen wieder und ich brachte es sogar, ohne das es im Plan stand, fertig, einen Doppeldecker von 40 und 60 km am Folgetag zu laufen.
Auch wenn man natürlich nach den 60 kaputt ist, wäre ich doch in der Lage gewesen am Folgetag noch was zu laufen. 😲
Die Müritz rückte immer näher und auch der Kopf wollte es wieder.
Orga-Talent, wie ich bin, konnte ich tatsächlich meine Vertiebskurverei mit der Anreise zur Müritz verbinden und machte mich am Donnerstag auf nach Hamburg, um mal endlich meinem Cousin einen Besuch abzustatten, am Folgetag mit einem Kundenbesuch verknüpft und Weiterfahrt in Richtung Waren mit Zwischenstopp zum nächsten Termin in Parchim auf halber Strecke 😃
Pünktlich 15 Uhr Landung in Waren an der Müritz. Hotel "Ingeborg" bezogen, wo ich sehr, sehr nett empfangen wurde.
Checkin und gleich die Rechnung beglichen, um am Lauftag das nicht machen zu müssen.
Sogar das Frühstück wurde kulanter weise auf 6:30 Uhr vorverlegt. Danke 😌
Während der Anreise mit Max und Ingo Kontakt gehalten und nen Tisch zum Carbo-Loading reserviert.
Aber vorher? Natürlich Peter und Kuchen 😉
War die Anreise ab Parchim schon verdammt nass, sodass mein Rennrad im Auto bleiben musste, stand der Gnü mit Schirm und gar nicht Läuferkonform mit Schirm im Hafen 😨
Um mich herum wurde von den fleißigen Helfern der Start- und Zielbereich aufgebaut und es blieb nur zu hoffen, dass sich der Regen, wie versprochen, verziehen möge.
Irgendwie ist es so, als ob du nach Hause kommst.
Du fühlst dich sofort wohl und alles ist dir vertraut. Trotzdem muss ein Bild vom Hafen sein 😃
Weiter hinauf auf den Marktplatz führte mich der Weg, dem Kuchen entgegen 😂
Nachdem die ersten, gefühlten, 1000 kcal im Bäuchlein verschwunden waren gings zurück ins Hotel, denn nach der Fahrerei stand ein bisschen Bewegung auf dem Plan und Startunterlagen abholen.
Die Vertrautheit zog sich selbst da weiter. Ich brauchte nicht mal mehr die Navi, um den Weg zu finden 😉
Im Hotel am Bahnhof wurde ich doch gleich von Andre angesprochen und kurz darauf hatten wir auch schon ne Kamera im Gesicht 😄
Unterlagen in den Rucksack und zurück ins Hotel laufen, duschen und Max treffen.
18:00 Uhr saßen wir zu viert in der Pizzeria am Hafen in Waren an der Müritz und hatten wie immer viel zu erzählen und von vergangen Läufen zu berichten, von DNF und Umentscheidungen, neuen Zielen und Plänen.
Mit etwas Verspätung kam Dirk in unsere Runde und auch Ingo hatte es irgendwann zu uns geschafft 😌
Irgendwie hätte ich ewig sitzen bleiben können. Ein sehr schöner Abend mit netten Gesprächen und doch waren wir nicht zum quasseln da, sondern hatten ja andere Vorhaben.
Die 75 km um die Müritz wollte jeder von uns laufen. Nur Andre musste krankheitsbedingt absagen.
Ingo wollte es unter 10 h schaffen und Dirk wollte mit Regine die Strecke in Angriff nehmen.
Max nicht so schnell, was bei ihm auch immer nicht so schnell heißen möge und mein geheimer Wunsch war endlich mal 6 zu haben. Also ne 6 vorm Doppelpunkt 😁
Die Klamotten im Hotel hergerichtet und 22:00 Uhr hieß es:
Ruhe im Schiff, Licht aus!
6:30 Uhr Frühstück mit Max, Kalmotten in den Space Shuttle und diesen auf den Parkplatz an der Turnhalle gefahren.
Zu Fuß zurück in den Hafen und Gruppenbild 😀
Kersten, den alten Ultra-runner, gesichtet und dann, so langsam aber sicher, immer schlimmere Frostbeulen bekommen.
Zum Glück hat der Regen aufgehört, dafür hatten wir recht heftigen Wind, den ich unterwegs mehr als einmal verflucht habe 😠
Wie immer Ansprache von seiten der Orga und des Bürgermeisters und 8:00 Uhr viel endlich der langersehnte Startschuss.
Der Plan lautete 6:52 h bei ner Pace von 5:30/km, auf die ich im Training sehr sehr viel Wert gelegt hatte.
Keine Intervalleinheiten, nur hin und wieder Tempoläufe, die ich in der Vorbereitung gemacht habe. Denn der Fehler, der erste beiden Umrundungen, mit Pace teiweise sub 5:00/km oder gar 4:30/km, sollten dieses Jahr definitiv nicht passieren.
So trabte ich langsam los, immer ein Auge auf der Suunto. Bei km 5 etwa hatte ich ein, mir bekannt vorkommendes grünes Shirt an meiner Seite. Und siehe da: Martin, der mich am Rabenberg beim Sachsen Trail 2016 auf den letzten Kilometern eingesammelt hatte.
Ja das ist ja ne Freude. Kurzer Plausch und ich lies ihn vorbei.
Ich hatte ja in der Vorbereitung auch mal einen Lauf mit Kopfhörer versucht und an der Müritz wollte ich mit Musik laufen.
Echt? Geht ja gar nicht irgendwie. Ständig was anderes. Aus dem Ohr gerutscht, selbstständig laut mal leise, Lied davor, Lied danach.
Nach kurzer Zeit hatte ich es satt und zog die Stöpsel aus den Ohren und verstaute sie im Rucksack.
Stattdessen habe ich ganz konzentriert nach jeder Stunde ne Salztablette eingeworfen, meine Datteltüte aus dem Rucksack gefingert und immer wieder eine verputzt.
Entspannt ging es die ersten Kilometer auf Wanderwegen, bevor wir diese hinter uns ließen und auf Asphalt wechselten.
Aber das wusste ich und trotzdem habe ich mich in diesem Jahr ganz bewusst für die Salomon S-LAB Sense Mantra, den Trailschuh, entschieden, weil ich da keine Einschränkungen erwartete, wenn der Fuß anschwillt im laufe des Laufes 😏
Obwohl ich auch die von der Orga empfohlene 0,5-Liter Softflask dabei hatte, griff ich an jedem WP zu einem Becher Wasser und einem Becher Cola. Und das bereits ab km 10 in Schwarzenhof, was sich im Rückblick als sehr positiv auszahlte.
Die übliche Nussmischung, aus Erdnüssen, Cashew, Mandeln und Cranberrys wollten nicht schmecken und so stieg ich auf die angebotenen Bananen um, wohl wissend, dass das zu wenig sein kann.
Ich lies den Blick immer mal wieder über die Landschaft schweifen, wenn es diese zuließ und trabte vor mich hin, ohne Notiz von dem zu nehmen, was sonst um mich herum geschah.
An den Einstiegspunkten der Staffeln war es wie immer etwas unruhig und manchmal kompliziert an die Verpflegungsstellen zu kommen, da von den "Sportfreunden" zugestellt 😒
Einige, die mich überholt hatten, konnte ich wieder einsammeln. Wie auch Martin 😉
Revanche für den Rabenberg.
Die letzten Kilometer werden immer zäh. Was aber definitiv nicht kam: der Drang gehen zu müssen. Prima. Es zeigte sich also ein Effekt der vielen ruhigen Läufe, auch wenn ich blöderweise an einigen Verpflegungspunkten zu lange stehen blieb und hintenraus langsamer wurde.
So sank die Pace von 5:20/km auf 5:30 und am Ende standen 5:40/km im Ziel, was meine Zielzeit von sub 6 h als verpasst darstellte.
Egal. Denn dafür fühlte ich mich richtig gut und konnte an allen VP und WP den lieben Helfern einen lockeren Spuch erwidern.
Zum Beispiel als an der Strecke ein Schild stand: "Lust auf Pause?".
Ich habe darum geben, dies abzudecken, wegen Demoralisierung, was zum lauten Lachen führte.
Am Campingplatz fragten zwei Jungs, ob ich ne kühle Dusche haben möchte, was ich mit dem Bedarf nach neuen Beinen ablehnte.
Und auch wenn man nun schon zum 3. Mal am Schloss Klink vorbei läuft, muss man doch das Handy zücken. 😔
Dann waren wir endlich in Waren angelangt und die letzten, dafür härtesten, 4 km brachen an.
Eine Straße, an dessen Beginn du schon siehst, wer am Ende der Woche einbiegen wird 😱
Doch selbst die bin ich durchgelaufen, was mich selbst schon ein bisschen verwundert hat 😃.
Und dann endlich die nette Helferin, die dir zuruft: "die letzten 700 Meter". "Dankeschön" zurück zwischen den Zähnen hervor gepresst und auf die Zielgeraden eingebogen.
Der Sprecher verhaspelt sich kurz und kündigt einen weiteren Staffelläufer an. Bemerkt aber noch den Fehler und dann kommt dein Name aus dem Lautsprecher.
Die Zuschauer applaudieren und dann ist es geschafft, wenn auch nicht so sehr ergreifend, wie bei meinem ersten Zieleinlauf.
Leider konnte mich meine Frau nicht begleiten, dafür stand die selbe Zeit auf der Anzeige
Es ist geschafft und René ist der Erste der mir gratuliert, natürlich nicht ohne die Frage: "Und. Nächstes Jahr wieder?"
Noch unter der Dusche stand fest: die bronzene Nadel für Umrundung Nr. 5 hole ich mir 😄
Glücklich und zufrieden mit vielen lieben Gesprächen im Zielbereich und Bier mit Max
lag ich nach der Vernichtung des Bieres (mit Alkohol 😋) auf der Massageliege und genoss diese Qual 😉
Am Ende des Tages zählt doch nicht die 6 vor dem Doppelpunkt, denke ich bei mir.
Ich bin so entspannt und ohne Druck um die Müritz, wie ich schon lange nicht mehr einen Wettkampf gelaufen bin.
Es steht für mich fest:
Wettkampf? Ja!
Kämpfen? Ja!
Schmerzen? Nein!
Genießen? JAAAAA!
Ich bin sehr, sehr zufrieden und freue mich riesig auf das nächste Abenteuer mit Kerstin, Gunnar und Ingmar am Arber in nur 33 Tagen 😯
Euch danke ich ganz herzlich für alle Glückwünsche die mich erreicht haben. Ob über Instagram, Facebook oder G+
Ich würde mich freuen, wenn ihr einen Kommentar hinterlasst, wünsche euch alles Glück der Welt und freue mich, wenn ihr weiter meinen Blog lest und mir zustimmt:
Wer sich bewegt, bewegt was!
Ich verbliebe mit sportlichen Grüßen
Euer Gnü aus Zü
Schallereignissen bestehen ...
Quelle: Wikipedia
Auch für mich ist Musik prägend und hat einen wesentlichen Einfluss auf mein bisheriges Leben gehabt.
Meine erste LP von Udo Lindenberg zum Beispiel. "Wozu sind Kriege da?". Beeindruckend und heute so aktuell wie 1981.
"Ich spür' den Wind drehen, nachdem ich viel zu lange still stand.
Viel zu lang nichts mehr riskiert hab', mitten drin doch nur dabei.
....
Oh die Uhren stehen und die Beine schweben, das Beben in der Luft.
Und ich renn' und ich renn' und ich renn'
weil ich jetzt wieder weiß wer ich bin.
Und ich renn' und ich renn' und ich renn'
weil jetzt alles von vorn beginnt.
..."
Quelle Joris
So ähnlich fühlte ich mich. 😌
Das Schweben in der Luft ...
Nach dem Keufelkopf hatte ich dieses Gefühl mittendrin doch nur dabei zu sein und zog die Reißleine. Auch aus anderen Gründen. 😕
Ich brauchte Abstand. Ruhe. Keinen Plan und sagte den Thüringen-Ultra ab.
Stattdessen Urlaub und entspanntes Laufen oder radeln ohne Plan und Verpflichtungen.
Mit einem verkürztem Plan, auf 7 Wochen, fing ich an, mich auf meine 3. Müritz-Umrundung vorzubereiten.
Und schon bei der Erstellung des Plans ging ich es "cooler" an, wusste ich doch, dass ich die Wochenkilometer selten oder gar nie erreichen würde. Machte mir aber wirklich keinen Stress, sondern dachte: was geht, geht.
Nach und nach kam die Lust am Laufen wieder und ich brachte es sogar, ohne das es im Plan stand, fertig, einen Doppeldecker von 40 und 60 km am Folgetag zu laufen.
Auch wenn man natürlich nach den 60 kaputt ist, wäre ich doch in der Lage gewesen am Folgetag noch was zu laufen. 😲
Die Müritz rückte immer näher und auch der Kopf wollte es wieder.
Orga-Talent, wie ich bin, konnte ich tatsächlich meine Vertiebskurverei mit der Anreise zur Müritz verbinden und machte mich am Donnerstag auf nach Hamburg, um mal endlich meinem Cousin einen Besuch abzustatten, am Folgetag mit einem Kundenbesuch verknüpft und Weiterfahrt in Richtung Waren mit Zwischenstopp zum nächsten Termin in Parchim auf halber Strecke 😃
Pünktlich 15 Uhr Landung in Waren an der Müritz. Hotel "Ingeborg" bezogen, wo ich sehr, sehr nett empfangen wurde.
Checkin und gleich die Rechnung beglichen, um am Lauftag das nicht machen zu müssen.
Sogar das Frühstück wurde kulanter weise auf 6:30 Uhr vorverlegt. Danke 😌
Während der Anreise mit Max und Ingo Kontakt gehalten und nen Tisch zum Carbo-Loading reserviert.
Aber vorher? Natürlich Peter und Kuchen 😉
War die Anreise ab Parchim schon verdammt nass, sodass mein Rennrad im Auto bleiben musste, stand der Gnü mit Schirm und gar nicht Läuferkonform mit Schirm im Hafen 😨
Um mich herum wurde von den fleißigen Helfern der Start- und Zielbereich aufgebaut und es blieb nur zu hoffen, dass sich der Regen, wie versprochen, verziehen möge.
Irgendwie ist es so, als ob du nach Hause kommst.
Du fühlst dich sofort wohl und alles ist dir vertraut. Trotzdem muss ein Bild vom Hafen sein 😃
Weiter hinauf auf den Marktplatz führte mich der Weg, dem Kuchen entgegen 😂
Nachdem die ersten, gefühlten, 1000 kcal im Bäuchlein verschwunden waren gings zurück ins Hotel, denn nach der Fahrerei stand ein bisschen Bewegung auf dem Plan und Startunterlagen abholen.
Die Vertrautheit zog sich selbst da weiter. Ich brauchte nicht mal mehr die Navi, um den Weg zu finden 😉
Im Hotel am Bahnhof wurde ich doch gleich von Andre angesprochen und kurz darauf hatten wir auch schon ne Kamera im Gesicht 😄
Unterlagen in den Rucksack und zurück ins Hotel laufen, duschen und Max treffen.
18:00 Uhr saßen wir zu viert in der Pizzeria am Hafen in Waren an der Müritz und hatten wie immer viel zu erzählen und von vergangen Läufen zu berichten, von DNF und Umentscheidungen, neuen Zielen und Plänen.
Mit etwas Verspätung kam Dirk in unsere Runde und auch Ingo hatte es irgendwann zu uns geschafft 😌
Irgendwie hätte ich ewig sitzen bleiben können. Ein sehr schöner Abend mit netten Gesprächen und doch waren wir nicht zum quasseln da, sondern hatten ja andere Vorhaben.
Die 75 km um die Müritz wollte jeder von uns laufen. Nur Andre musste krankheitsbedingt absagen.
Ingo wollte es unter 10 h schaffen und Dirk wollte mit Regine die Strecke in Angriff nehmen.
Max nicht so schnell, was bei ihm auch immer nicht so schnell heißen möge und mein geheimer Wunsch war endlich mal 6 zu haben. Also ne 6 vorm Doppelpunkt 😁
Die Klamotten im Hotel hergerichtet und 22:00 Uhr hieß es:
Ruhe im Schiff, Licht aus!
6:30 Uhr Frühstück mit Max, Kalmotten in den Space Shuttle und diesen auf den Parkplatz an der Turnhalle gefahren.
Zu Fuß zurück in den Hafen und Gruppenbild 😀
Kersten, den alten Ultra-runner, gesichtet und dann, so langsam aber sicher, immer schlimmere Frostbeulen bekommen.
Zum Glück hat der Regen aufgehört, dafür hatten wir recht heftigen Wind, den ich unterwegs mehr als einmal verflucht habe 😠
Wie immer Ansprache von seiten der Orga und des Bürgermeisters und 8:00 Uhr viel endlich der langersehnte Startschuss.
Der Plan lautete 6:52 h bei ner Pace von 5:30/km, auf die ich im Training sehr sehr viel Wert gelegt hatte.
Keine Intervalleinheiten, nur hin und wieder Tempoläufe, die ich in der Vorbereitung gemacht habe. Denn der Fehler, der erste beiden Umrundungen, mit Pace teiweise sub 5:00/km oder gar 4:30/km, sollten dieses Jahr definitiv nicht passieren.
So trabte ich langsam los, immer ein Auge auf der Suunto. Bei km 5 etwa hatte ich ein, mir bekannt vorkommendes grünes Shirt an meiner Seite. Und siehe da: Martin, der mich am Rabenberg beim Sachsen Trail 2016 auf den letzten Kilometern eingesammelt hatte.
Ja das ist ja ne Freude. Kurzer Plausch und ich lies ihn vorbei.
Ich hatte ja in der Vorbereitung auch mal einen Lauf mit Kopfhörer versucht und an der Müritz wollte ich mit Musik laufen.
Echt? Geht ja gar nicht irgendwie. Ständig was anderes. Aus dem Ohr gerutscht, selbstständig laut mal leise, Lied davor, Lied danach.
Nach kurzer Zeit hatte ich es satt und zog die Stöpsel aus den Ohren und verstaute sie im Rucksack.
Stattdessen habe ich ganz konzentriert nach jeder Stunde ne Salztablette eingeworfen, meine Datteltüte aus dem Rucksack gefingert und immer wieder eine verputzt.
Entspannt ging es die ersten Kilometer auf Wanderwegen, bevor wir diese hinter uns ließen und auf Asphalt wechselten.
Aber das wusste ich und trotzdem habe ich mich in diesem Jahr ganz bewusst für die Salomon S-LAB Sense Mantra, den Trailschuh, entschieden, weil ich da keine Einschränkungen erwartete, wenn der Fuß anschwillt im laufe des Laufes 😏
Obwohl ich auch die von der Orga empfohlene 0,5-Liter Softflask dabei hatte, griff ich an jedem WP zu einem Becher Wasser und einem Becher Cola. Und das bereits ab km 10 in Schwarzenhof, was sich im Rückblick als sehr positiv auszahlte.
Die übliche Nussmischung, aus Erdnüssen, Cashew, Mandeln und Cranberrys wollten nicht schmecken und so stieg ich auf die angebotenen Bananen um, wohl wissend, dass das zu wenig sein kann.
Ich lies den Blick immer mal wieder über die Landschaft schweifen, wenn es diese zuließ und trabte vor mich hin, ohne Notiz von dem zu nehmen, was sonst um mich herum geschah.
An den Einstiegspunkten der Staffeln war es wie immer etwas unruhig und manchmal kompliziert an die Verpflegungsstellen zu kommen, da von den "Sportfreunden" zugestellt 😒
Einige, die mich überholt hatten, konnte ich wieder einsammeln. Wie auch Martin 😉
Revanche für den Rabenberg.
Die letzten Kilometer werden immer zäh. Was aber definitiv nicht kam: der Drang gehen zu müssen. Prima. Es zeigte sich also ein Effekt der vielen ruhigen Läufe, auch wenn ich blöderweise an einigen Verpflegungspunkten zu lange stehen blieb und hintenraus langsamer wurde.
So sank die Pace von 5:20/km auf 5:30 und am Ende standen 5:40/km im Ziel, was meine Zielzeit von sub 6 h als verpasst darstellte.
Egal. Denn dafür fühlte ich mich richtig gut und konnte an allen VP und WP den lieben Helfern einen lockeren Spuch erwidern.
Zum Beispiel als an der Strecke ein Schild stand: "Lust auf Pause?".
Ich habe darum geben, dies abzudecken, wegen Demoralisierung, was zum lauten Lachen führte.
Am Campingplatz fragten zwei Jungs, ob ich ne kühle Dusche haben möchte, was ich mit dem Bedarf nach neuen Beinen ablehnte.
Und auch wenn man nun schon zum 3. Mal am Schloss Klink vorbei läuft, muss man doch das Handy zücken. 😔
Dann waren wir endlich in Waren angelangt und die letzten, dafür härtesten, 4 km brachen an.
Eine Straße, an dessen Beginn du schon siehst, wer am Ende der Woche einbiegen wird 😱
Doch selbst die bin ich durchgelaufen, was mich selbst schon ein bisschen verwundert hat 😃.
Und dann endlich die nette Helferin, die dir zuruft: "die letzten 700 Meter". "Dankeschön" zurück zwischen den Zähnen hervor gepresst und auf die Zielgeraden eingebogen.
Der Sprecher verhaspelt sich kurz und kündigt einen weiteren Staffelläufer an. Bemerkt aber noch den Fehler und dann kommt dein Name aus dem Lautsprecher.
Die Zuschauer applaudieren und dann ist es geschafft, wenn auch nicht so sehr ergreifend, wie bei meinem ersten Zieleinlauf.
Leider konnte mich meine Frau nicht begleiten, dafür stand die selbe Zeit auf der Anzeige
Es ist geschafft und René ist der Erste der mir gratuliert, natürlich nicht ohne die Frage: "Und. Nächstes Jahr wieder?"
Noch unter der Dusche stand fest: die bronzene Nadel für Umrundung Nr. 5 hole ich mir 😄
Glücklich und zufrieden mit vielen lieben Gesprächen im Zielbereich und Bier mit Max
lag ich nach der Vernichtung des Bieres (mit Alkohol 😋) auf der Massageliege und genoss diese Qual 😉
Am Ende des Tages zählt doch nicht die 6 vor dem Doppelpunkt, denke ich bei mir.
Ich bin so entspannt und ohne Druck um die Müritz, wie ich schon lange nicht mehr einen Wettkampf gelaufen bin.
Es steht für mich fest:
Wettkampf? Ja!
Kämpfen? Ja!
Schmerzen? Nein!
Genießen? JAAAAA!
Ich bin sehr, sehr zufrieden und freue mich riesig auf das nächste Abenteuer mit Kerstin, Gunnar und Ingmar am Arber in nur 33 Tagen 😯
Euch danke ich ganz herzlich für alle Glückwünsche die mich erreicht haben. Ob über Instagram, Facebook oder G+
Ich würde mich freuen, wenn ihr einen Kommentar hinterlasst, wünsche euch alles Glück der Welt und freue mich, wenn ihr weiter meinen Blog lest und mir zustimmt:
Wer sich bewegt, bewegt was!
Ich verbliebe mit sportlichen Grüßen
Euer Gnü aus Zü