Dienstag, 29. Dezember 2015

"Träume ...

sind Schäume" , sagte die Oma immer.
"Wenn Träume sterben, dann wirst du alt", sangen die Phudys

Mein Traum war weder Schaum, noch bin ich alt (vielleicht in den Augen meiner Kinder).
Mein Traum ist einfach geplatzt :-(((

Vulkanausbruch :-(
Hatte ich während unseres Traumurlaubs auf Teneriffa im Juni 2015 Blut geleckt und als Ziel 2016 die Inselüberquerung mit 96 km im Oktober ganz fest im Plan stehen, so platzte mit der letzten Mail des Teneriffa-Kre-Aktiv-Teams eben dieser Traum :-(

War ich zu ungeduldig?
Zu schnell?
Zu sehr der Planungsjunkie?


Steffi und Lothar haben sich im Juni sehr viel Mühe gegeben mich auf den El Teide zubringen. Leider blieb ihnen und uns dies verwehrt. Sturmwarnungen machten den Aufstieg an den geplanten, und leider einzigen, Tagen unmöglich. Es hätte mich warnen -vorwarnen- können. So platzte schon damals mein Kopfkino in den Krater spucken zu können, wie auch sie leer ausgingen.

Warum eigentlich? Warum waren wir auf Teneriffa gelandet?
Unsere Urlaubsplanung 2015 war ziellos. Wir sind ins Reisebüro mit der Aufgabenstellung "einen Mix aus Malle und Medeira", Baden für meine Frau und Wandern für den Peter :-)
Heraus kam der Tipp auf Teneriffa, welcher als einfach perfekt zum Ende des Urlaubes zu Buche stand.

Am 24.10.2015 sollte der Teneriffa Blue Trail stattfinden, wobei mir da die Teilnahme 1. noch zu früh erschien und 2. durch den selben Grund, wie die Teilnahme am 100 km Jubiläumslauf in Remscheid verwehrt wurde :-)
Dieser Start wurde wegen Unwetter aus Sicherheitsgründen auf den November verschoben und als Fazit entschied der Veranstalter  den Start in 2016 auf den 11.Juni zu verlegen :-(
F***

Beschissener hätte die Entscheidung nicht sein können.
Der Urlaub ist eingetragen, der Flug und Hotel gebucht und eine Verschiebung in den Juni einfach unmöglich.

Was heißt das für mich?
Das 2. Halbjahr 2016 muss neu geplant und strukturiert werden. Ein Ziel ist in weiter Ferne, denn Ultra- und Trailläufe sind im Oktober in Deutschland eher selten bis gar nicht zu finden.
Röntgenlauf, der mir einfiele ... 30.10.2016 :-)))
Müritz-Lauf den 3. Start (alle guten Dinge sind 3), allerdings nicht im Oktober und August sollte Lauffrei blieben und dem Rennrad gegönnt sein.
Vorschläge? Ich bitte drum!


Stecken wir nicht den Kopf in den Sand!
Letztens fiel mir ein sehr schönes Zitat in die Hände:
Der Pessimist steht im Regen!
Der Optimist duscht unter Wolken!

So sehe ich das auch. Und da ich gern im Regen laufe, wird sich auch der Rest, getreu meines Mottos, ergeben:
Wer sich bewegt, bewegt was!

So danke ich heute schon allen, die mir Trost spenden werden und mir neue Tipps geben (ich weiß schon, wer mit welchen Tipps kommt, Max, Michael, Guido ...)
Bleibt alle schön und gesund :-))

mit sportlichen Grüßen
Euer Gnü aus Zü

Montag, 28. Dezember 2015

360 ...

Alle reden von ihm: dem Jahresrückblick. 
Ist der Blick nach hinten nicht auch etwas zu eng? Tunnelblick? Zu Geradlinig?
Ist der Rundumblick, 360°, nicht besser geeignet das Jahr Revue passieren zu lassen?
Ermöglichen 360° doch eher den Blick schweifen zu lassen:

Auf´s Jahr, auf´s Leben, auf die erbrachten Leistungen und nicht erreichten Ziele, Begegnungen.
Und man wird sich fragen lassen müssen, warum ist am Ende der Zeit noch so viel Ziel übrig?
Die Antworten werden verschieden ausfallen:

  • mit stolz erhobenen Kopf
  • mit bedrückten Blick
  • mit stammelnden Wort
  • mit Schweigen

Letzteres wäre der schlimmste Fall. Sei es, weil einem nichts mehr einfällt, die Antwort zu peinlich oder man einfach nicht mehr ist ...

Heute, 365 Tage nachdem ich den Post "am Ende ..." verfasste, in dem ich von einer Diagnose bei einem sehr nahen Menschen sprach, ist selbige eingetroffen und wir haben unseren Vater beerdigt.
Ein Jahr mit vielen Höhen und Tiefen liegt hinter uns: 
  • Chemo
  • Zusammenbruch
  • aufrappeln
  • hoffen
  • positiv Optimistisch
  • Verlust
"Sein letzter Lauf" mit D. Hallervorden fiel mir spontan nach der traurigen Nachricht ein: "Wer nicht kämpft hat schon verloren!"
So werde wir, die wir hier geblieben sind, weiter kämpfen und wissen, dass ihr da oben bei uns sein werdet: in der Vorbereitung, bei den Starts, am Ziel ...

Sportlich gesehen hätte das Jahr nicht besser laufen können:
4000 km sind abgelaufen, immerhin 800 km mehr, als 2014.
4292 km wurde an der Kurbel gedreht, was wiederum 728 km Mehrleistung bedeutet.

Ausbeute :-)
Auch bei den einzelnen Wettkämpfen konnte ich gesteckte Ziele erreichen, oder wenigstens fast:
Das Jahr startete im Februar in Marburg, wo ich an den deutschen Meisterschaften im 50km-Lauf der DUV teilnahm und mit 4:14:40 ins Ziel lief. Spontan entschied ich mich die Arbeit des DUV als Mitglied zu unterstützen. Seitdem gebe ich als Verein "DUV" an, was aber nicht ganz korrekt zu sein scheint :-)

Weiter ging es in der Ultra-Marathon-Serie beim 6h-Lauf in Rotenburg gemeinsam mit +Michael Kloß und einer erlaufenen Distanz von 66,783 km knapp am selbst gesteckten Ziel <70 vorbei, was sich leider 2015 des öfteren wiederholen sollte.


Das 1. Halbjahr beendete ich mit dem bis dahin für mich schönsten Ultra-Lauf im Kauffunger Wald, beim Bilstein-Marathon. Nach 5:19:43 h erreichte ich das 57,250 km entfernte Ziel als 6. in der AK-Platzierung :-)

Der Spaß ging beim Com-Treffen am Plauer See weiter und mit vielen Freunden umrundeten wir (ich wegen Verletzung nur 30 km) den See in +Guıdo Strauß Heimat.


Es folgte mein Haus-Marathon in Kassel mit bisheriger Bestzeit von 3:22:56 und Platz 13 in der AK.


Der Schwerpunkt in der klassischen Marathondistanz lag auf dem Rhein-Ruhr-Marathon in Duisburg den ich gemeinsam mit +Jürgen Weinreich bewältigen wollte. Unterm Strich haben wir zwar die Ziellinie überquert, allerdings nicht in erhofften und trainierten Zielzeiten. Sei es der Hitze des Sommers geschuldet, oder an der bis dahin nie erlebten Respektlosigkeit an der Strecke: im Weg rumlaufende Streckenposten über den ich bei km 32 stürtze, durch die Teilnehmer radelnde Begleiter auf der Suche nach ihren Schützlingen oder gar nebenher laufender Vollidioten mit Kippe im Hals frei nach dem Motto: "sieh mal wie cool ich bin!" Und die Streckenposten genossen lieber die heiße Junisonne :-(
Die Zeit von 3:19:47 h mögen dem einen oder anderen ja super vorkommen und ich danke allen, die mir zu der Zeit gratuliert haben, aber es war eben wieder an der 3:15 vorbei, auch wenn es nur 4 Minuten waren :-(


Danach verabschiedete ich mich erst einmal von meinen Laufschuhen und machte mich mit meiner lieben Frau auf den Weg in den Wohlverdienten Urlaub auf Teneriffa und schaffte es wirklich lauffrei über die Insel, aber einer neuen Idee für 2016 :-)


Aber wie es mit Plänen und Wünschen nun mal ist ...

Die Regeneration tat sehr gut und mit +Michael Kloß und +Guıdo Strauß gingen wir das nächste Etappenziel Müritzlauf an.
Guido hatte mich ja so lieb in 2014 auf meiner ersten Umrundung begleitet, so dass ich ihm noch was schuldig war :-)
Michael und ich bereiteten uns über die Distanz Züschen/Velbert akribisch auf unser Vorhaben vor und absolvieren auch gemeinsame Läufe in Nordhessen und dem Rheinland :-)


Irgendwann stand der große Tag an und wir am Start, um Deutschlands größten Binnensee zu umrunden.
Die Geschichte habe ich ausgiebig beschrieben und auch wieder stand zum Schluss: gestecktes Ziel nicht erreicht. 7:02:31 h sind nicht schlecht, bei den herrschenden sommerlichen Bedingungen schon mal gar nicht. Und doch ...


Damit war das Ultra-Jahr 2015 gelaufen und es stand der Nordhessencup im Fokus. 8 von 17 Läufen galt es zu absolvieren, um den begehrten Pokal in den Händen halten zu können.
Zum Schluss reichte es auch hier wieder nur für einen 4. Platz über die 20km-Distanz.


Doch wir wollen uns nicht beschweren und nach vorn schaun und da lächelte der Brocken aus Sachsen-Anhalt herüber nach Nordhessen.
Das war der mit Abstand bis dahin schwerste Marathon, den ich unter die Schuhchen genommen hatte.  Da half auch der Name der LaSportive "Bushido" (Kämpfer) nicht weiter und auch nicht das Treffen mit +Michael Mankus :-)
21 positive km und anschließende 21 negative holten alles aus mir raus, was ich gar nicht in mir vermutet hatte :-)


Trotz aller "Verzweiflung" auf dem Gipfel standen zum Schluss 3:39:22 h und Platz 15 in der AK45 auf der bisher kleinsten Urkunde (A5) :-)))
Und das für die Höhenmeter :-(


Der Jahresabschlussmarathon folgte und sollte in diesem Jahr nicht wieder der Siebengebirgsmarathon werden, sondern vor der Haustür in Bad Arolsen stattfinden. Und da erlebte ich dann die Überraschung schlecht hin.
Bei km 30 standen auf der Suunto eine Durchschnittspace von 4:36/km, was einen Zieldurchlauf von sub 3:15 bedeuten würde.
Zum Schluss konnte ich die Pace zwar nicht ins Ziel retten, doch ich erreichte immerhin eine Jahresbestzeit von 3:18:21h und einen 5. Platz in der AK45.


Somit sind alle Ziele erreicht, die in meinem Plan standen. Kein Lauf musste mit dem gefürchteten DNF (did not finish) in die Ergebnisliste eingetragen werden und im großen und ganzen bin ich Verletzungsfrei durch das Jahr gelaufen und somit sehr zu frieden, auch wenn das eine oder andere Ziel auf der Strecke blieb; wenigstens nicht ich :-))

Um auf die 360 zurück zu kommen:
ist es nicht besser rundum zu blicken und die vielen Gesichter zu erkennen, die das Jahr über an meinem Weg aufgetaucht sind? Ich danke euch allen sehr, dass ihr mich auf meinem Weg durch das Jahr begleitet habt. Mit Ratschlägen, Trost und Motivation:
Michael, Oliver, Guido, Michael, Max, Thomas², Regine, Martina, Radi, Claudia, Heiner, Martin, Jens, Peter und und und. Ich kann nicht alle aufzählen und vergesse doch wieder jemanden.
Doch eine werde ich ganz sicher nicht vergessen: meine liebe Frau. Sie erträgt den ganzen Wahn mit so viel Geduld, hält den Rücken frei und tritt doch hin und wieder in selbige Verlängerung :-)
Danke!

Wie immer danke ich auch allen, die mir so fleißig folgen und kommentieren.
Bleibt mir gewogen und vor allem Gesund :-)

Ich verbleibe mit den sportlichsten Grüßen aus Nordhessen
Euer Gnü aus Zü