Oder
Mir egal, was ihr denkt!
So oder so ähnlich ging es mir gestern, und auch in der Vergangen Woche, durch den Kopf.
Jobtechnisch lasse ich jetzt mal weg, ist zu kompliziert und Lauftechnisch ist auch nicht gerade einfach zu verstehen.
Ziel ist nach wie vor der 6h-Lauf in Rotenburg an der Fulda mit Michael. Trainingsplan hierfür ist an den für den Müritz-Lauf und Röntgenlauf angelehnt. Denn das Ergebnis war vom Ziel nicht weit weg, einzig die mentale Stärke hatte mir einen Strich durch die Rechnungen gemacht. Dies wollte ich nun mit einem Ichlaufmal6stundenimkreiswettkampf auf einem 1,4-km-Rundkurs trainieren und baute die Idee in mein Training bereits in der ersten Woche ein, wie ihr euch vielleicht erinnern könnt. So auch in der Woche 2.
Die beginnt wie immer Montags mit Laufpause. Brav eingehalten :-)
Allerdings hieß es am Montag Laufbegleiter in Form neuen Schuhwerks besorgen und den Pokal vom Nordhessencup 2014 mit dazugehöriger Urkunde im Laufladen in Kassen abholen. So zu sagen tolle Ausrede gehabt, um in den Shop des Vertrauens einzulaufen :-)
zur Belohnung für 2014 gab es neue Schuhe :-) |
So hieß es nach getaner Arbeit in die neuen Brooks Defyance7 und ab.
Bei strahlendem Sonnenschein, aber Eiseskälte ging es los.
vorbei am Hasenberg |
den Chattengau im Blick |
Dienstagsrunde |
Hä? Was denn sonst? :-)))
Die Runde mit allen Details gibt es hier.
Mittwoch sollte ein exzessiver Dauerlauf über selbe Distanz erfolgen. Aber mit 5:20 min/km als Vorgabe. Damit ich nicht wieder über den Asphalt höppel, wählte hier hierfür meine Trailstrecke über Heimarshausen und Geismar. Es sollte bitter werden :-(
Waldwege beschneit, von den Herren Holzfällern zerfurcht, so bildeten sich unter dem frischen Schnee wunderbare Eisplatten, die das Laufen zwar zum gewünschten Tempo zwangen, aber eher einem Eiertanz glichen, als entspanntem Laufen.
auf dem Haustrail |
Mittwochstraining |
Auch solche Tage gibt es nun mal und irgendwann merkt man halt, wenn es zu heftig war :-(
Donnerstag konnte ich die Vertriebsrunde zeitig beenden und den Sonnenschein für mein Intervalltraining nutzen. Wenigstens zu Beginn.
Ich hatte den ganzen Tag, nach dem Lauf vom Mittwoch, ein flaues Gefühl im Magen. Wird das was? Oder wird es ein Streichergebnis? Egal. Versuch macht gluch ...
Umgezogen und ab in den Space Shuttle mit Ziel Sportplatz Bergheim.
Inzwischen laufe ich den Brooks Defyance7 schon seit der Version 4 (Kontinuität) und hätte gern was anderes gekauft. Allerdings konnte kein anderer Schuh am Montag überzeugen. Mit meinen komischen Füßchen ist es auch nicht einfach. Zum einen ist den linke Fuß 1 Nummer größer als rechts und zusammen auch noch recht schmal. So hat sich Brooks immer als gute Wahl herausgestellt und bis zur Marathondistanz für ein blasenfreies Ergebnis gesorgt :-) Also hieß es: Schuster bleib bei deinen Leisten.
Dennoch hatte ich bei meinem ersten Lauf in den Neuen den Eindruck mit den Fersen etwas aus den Schuhen zu schlappen und versuchte mal mit der "Marathonbindung" Abhilfe zu schaffen. Mit Erfolg.
Eine weitere Neuerung bestand darin, die Intervalle mit Musik zu laufen. Auch das war nicht verkehrt und lenkt vom eintönigen Rundengetrampel gut ab. Aber 1. solltes du dafür Geschwindigkeitsfest sein und 2. nicht schreckhaft. Und letzteres bin ich leider.
Im 3. Intervall, immerhin hatte ich 4 x 2000 Meter mit je 1000 Meter Trabpause vor der Brust, hämmerte gerade AC/DC aus den Knöppen im Ohr als ich was komisches links, hinten unter mir spürte. Nee, so ein Drecksminiterrier. Ich hasse Hunde. Und besonders die ohne Herrchen. "Hau ab!" und "Wem gehört der Hund?" in die Landschaft gebrüllt. Leider ohne Rückmeldung. Aber Minitöle hatte scheints nur mal nachsehen wollen, wer hier so eisern seine Rinne in den Sportplatz trampelt und verschwand nach kurzen Schnüffeln auf Nimmerwiedersehen. Uff. Glück gehabt.
Intervalltraining am Donnerstag |
4 x 2000 Meter mit 1000 Meter Trabpause
Zielpace 4:20 min/km
2000 Meter Auslaufen
laut Plan!
Die gesamten Daten gibt es wie immer hier.
Freitag meinte der Plan was von Ruhe oder Alternativtraining. Prima. Alternativen sind immer gut und das Wetter lud glatt zu einer Rennradrunde durch den Chattengau ein. Vielleicht hätte man mal vorher die Nase in den Wind hängen sollen, anstatt nur nach der Sonne zu gehen :-(
40 km hatte ich mir vorgenommen, 50 sind es geworden. Ob aus Begeisterung, oder weil ich am Sattel festgefroren war ... man weiß es nicht :-)
Los ging es über Fritzlar und weiter nach Zennern, wo dieses Bild entstand: Freie Fahrt für freie Bürger :-))
Weiter ging es nach Niedermöllrich und über die Eder
über die Eder |
Und wenn man dann schon mal "festsitzt" nahm ich Kirchberg noch mit und bog gleich noch mal rechts ab, um Riede auch noch einen Besuch abzustatten.
Alternative |
Sonnabend hatte die Liebste das Bedürfnis sich für mich wieder mal chic machen zu wollen und meldete sich 11:00 Uhr bis 15:30 Uhr zum Frisör ab. Leute; Waschen und Legen dauert doch nicht so lange. Wenigstens nicht bei mir :-))
Also wurde der Plan über den Haufen geworfen und der lange Lauf vorgezogen. Dafür konnte ich am Sonntag ganz ruhigen Gewissens meinen Wettkampf kommen lassen.
Also; langer Lauf. 38 km laut Plan. Wo gehts lang?
Entweder in der Anlehnung an die gestrige Rennradrunde oder noch mal Furche in den Asphalt trampeln?
Ich entschied mich für die Furche :-)
Trinkrucksack gepackt mit Iso in der Blase, eine Banane und 2 Haselnussriegel. Diese habe ich bei Corny entdeckt und finde sie sehr sehr lecker :-)
Stöpsel in die Ohren, Playlist gestartet und ab. Am "Dorfteich", sorry liebe Züscher, ich weiß wir sind eine Stadt, angekommen platzierte ich den Trinkrucksack am Gartenzaun von Walter, schoss folgendes Foto und machte mich auf, den 3-Stunden-Plan zu erfüllen.
Am vergangenen Sonntag war ich nun schon 2,5 Stunden hier unterwegs und habe geplant diese Runde in den nächsten Wochen suggestive als Vorbereitung auf den 6h-Lauf auszubauen.
In so einem kleinen Ort ist man zur Mittagszeit und bei so einem phantastischen Wetter auch nie allein. So kam ich auf den Blog-Titel: Es ist mir egal, was ihr denkt, denn unterm Strich zähl ich :-)
Spaziergänger können dich schon mal ablenken und lassen auf das Event in Rotenburg eine Vorausschau zu. Denn auch hier werden wir nicht allein sein. Man wird sicher des Öfteren überholt, oder kann vielleicht andere überholen, so dass man bestimmt auch mal einen kleinen Plausch halten kann.
Nur in Rotenburg haben alle ein gemeinsames Ziel: nach 6 Stunden so viele km abgelaufen zu haben, wie möglich sind. Aber hier ... Denken mache: "der hat nen Knall!"
Sicher. Den muss man auch haben. Wer macht so was schon freiwilligt? ICH. Denn ich habe einen Plan, ein Ziel. Und das gilt es zu erreichen. Und ich werde es erreichen. Dazu sind Pläne da. Denn wie habe ich in den vergangen Tagen bei Hr. Limbeck lesen können?:
Recht hat er. Dem gibt es nichts hinzu zufügen.
Ich drehte Runde um Runde. Ab und zu machte ich einen Abstecher zum Verpflegungsdepot und mapfte den 1. Riegel nach einer Stunde und die Banane nach Stunde 2.
Man sieht das sehr gut in der Vergrößerung der Runden :-)
Irgendwann wurde ich gefragt, wie viele Runden ich denn gelaufen bin. Pah. Keine Ahnung. Nach 2 Stunden hörst du damit auf und machst dir auch keine Gedanken, wie viele du noch laufen willst. Nur dass nach 3 Stunden gerade mal die Hälfte der Zeit abgelaufen ist ...
Tierische Begleitung gab es auch. Die stellten wenigstens keine dummen Fragen, oder verzogen die Gesichter :-)
Trotz aller Freude am tollen Wetter und dem Wissen, dass es nur noch 6 Wochen bis zum Event sind, war ich froh nach 3 Stunden den Trinkrucksack am Gartenzaun abholen zu können und den Weg nach Hause anzutreten. Wobei ich ja nie wirklich weg war :-)
Unterwegs ergab sich dann dieses tolle Bild der kleinen Elbe, denn als Dresdner muss man schon an der Elbe wohnen :-)
Und noch was Tolles habe ich getan: unser Com-Gründer Thomas hatte Geburtstag und ich lies es mir nicht nehmen, ihm zu gratulieren und ein kleines Schwätzchen zu halten. Fazit: keine Zeit zu Laufen, aber er lebt noch! Liebe Grüße an alle.
langer Lauf am 07.02.2015 |
Sonntag ist Wettkampftag. In der Regel. Und heute stand der 4. Lauf zur Winterlaufserie in Ahnatal an.
7:15 Uhr Wecker klingeln und mit müden, schweren Beinen raus. Oh ha. Das tat weh. Aber Ziele ...
8:15 Uhr saß ich, nach dem leckeren veganen Müsli mit Banane, Haferflocken, Apfel, Soja-Reis-Milch, Chia und Hanfeiweiß, im Space Shuttle und freute mich über den nicht funktionierenden Winterdienst. Ist ja auch echt schwer zu streuen, wenn ab 18:00 Uhr Schnee und Temperaturen über 0 gemeldet werden :-(
Also wenn ihr schon fahrt, dann müsst ihr auch die Streueinrichtung hinten einschalten. Oder geht es darum Diesel zu verfahren?
Nach einer recht unbefriedigenden Fahrt kam ich tatsächlich noch pünktlich an und konnte eine Startnummer abgreifen. 601. Wenn das kein gutes Zeichen ist. War doch beim 1. Lauf im November die 600 mit einer guten Zielzeit angekommen.
Nicht so heute :-(
Denn bereits beim Warmlaufen musste ich alle Erwartungen und Wünsche über Bord werfen und froh sein, wenn das Rennen verletzungs- und sturzfrei ausgehen würde: Eisplatten, überfrorene Wege, Puderzuckerschnee drauf. Zwar hatte ich als Wettkampfschuh den Salomon SpeedCross3 eingepackt, aber ich glaube, egal welcher Schuh, heute hatte man nur mit Spikes eine Chance. Dies ist allerdings nicht gestattet.
Und so kam es, dass einige Gesichter am Start fehlten: Fred und Klaus zogen es wohl vor, zu hause zu bleiben. Auch insgesamt schien das Feld heute geschrumpft.
Na ja. Dann mal Aufstellung neben Peter und Sergej genommen, Schulterklopfen und schon fiel der Startschuss.
Peter kam ganz gut weg. Sergej und ich liefen noch etwa 300 Meter gemeinsam, dann hieß es: jeder achtet auf sich.
Was ne Rutschpartie! Jeder Schritt, der getan wurde, verlor an kinetischer Energie, da ein aktiver Abstoß einfach nicht drin war. Man versuchte jeden noch so kleinen Grasballen unter den Fuß zu bekommen, aber so viele Chancen gab es einfach nicht.
Also hieß es Eiertanz und auf die Haltungsnote achten, oder auf dem Seitenstreifen laufen. Das verkniffen sich aber die Meisten, denn dazu musst du schon ein wenig Übung haben.
Die Strecke ist inzwischen ausreichend bekannt, so dass ich auf Details verzichte. Bis km 5,5 blieb es einfach nur grausam. Dann kam die lange Gerade auf der sonst immer mit Gegenwind zu kämpfen ist. Heute nicht, der Wind kam von hinten. Dafür sah ich einige vor mir den Asphalt vermessen und wich also wieder auf den Seitenstreifen aus, um dem Irrsinn zu entkommen.
Das war ein deutlicher Vorteil der SpeedCross3. Grip auf dem Grünstreifen und doch hatte auch ich 2 x fast den Halt verloren. Zum Glück nur fast und konnte statt dessen auf den letzten 3 km wieder 6 Leute einsammeln die sich auf den vorangegangenen km verausgabt hatten, oder einfach keine Erfahrung. Also wenigstens 2 von den überholten kannte ich ...
Die letzten 500 Meter waren Schnee- und Eisfrei. Aber eigentlich machte es auch keinen Sinn mehr, hier Gas geben zu wollen. Die Zeit war im Eimer und mit über 46 Minuten jenseits der bisher erreichten Ergebnisse. Dafür blieb nur das Fazit: gemacht, und das sturzfrei :-)
4. Lauf zur Winterlaufserie in Ahnatal 2015 |
Also einfach abhaken und auf den Trainingsplan der nächsten Woche konzentrieren.
Den 5. und letzte Lauf der Winterlaufserie wollte ich eigentlich am 08.03. mit einem Halbmarathon krönen, aber durch das heutige Streichergebnis werde ich wohl doch noch mal versuchen, das Endergebnis aufzubessern. Oder ... Na, mal sehen.
Die 2. Woche der 8 Vorbereitungswochen auf meinen 6h-Lauf ist somit ganz erfolgreich "abgelaufen" und mit 110 km in Summe gut im Plan.
KW6/2015 |
Ja. So ist es. Pläne und Ziele und das Selbstbewusstsein zu haben, nicht über das nachzudenken, was andere von deinen Zielen halten. Denn unterm Strich, zähl ich. Allein ich! Oder, wie mein Leitfaden meint: Wer sich bewegt, bewegt was!
In diesem Sinne sage ich allen Lesern wieder vielen lieben Dank, dass ihr mir auch wieder diese Woche auf meinem Weg zum ersten 6h-Lauf in Rotenburg gefolgt seid. Ich würde mich freuen, wenn ich euch Ansporn sein kann, eigene (realistische) Ziele zu formulieren und einzuhalten und würde mich ebenso freuen, wenn ihr wieder vorbei kommt.
Mit sportlichen Grüßen
Euer Gnü aus Zü
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