Montag, 20. Oktober 2014

Gemeinsam helfen

war unser Motto für den Jahrhundertspendenlauf am Edersee


Wenn das kein tolles Motto ist/war :-)
Und es war nicht nur ein tolles Motto! Nein!

Es ist auch eine tolle Aktion. Denn als abgeschlossen darf man sie noch nicht bezeichnen.
Inzwischen sind bis zum heutigen Montag bei Ärzte ohne Grenzen 857,60 Euro an Spendengeldern zusammen gekommen.
Wenn das mal nicht für diese Aktion spricht!

Beginne wir aber von vorn:

Im Januar fand unser erster Community-Lauf am Edersee statt und es hat allen so sehr gefallen, das sich fast alle, der damals dabei gewesenen, sofort für den offiziellen Jahrhundertlauf zum 100. Geburtstag der Sperrmauer anmeldeten. Ein paar wenige sagten ab, da sie bereits andere Pläne hatten. Bis zum Schluss blieb die Gruppe bestehen, wenn .. ja wenn der Lauf von offizieller Seite nicht abgesagt worden wäre.

Aber was ist so ein soziales Netzwerk ohne Spontanität? Nichts!
Genau! Denn ganz spontan entschieden wir, uns den Lauf nicht nehmen zu lassen und einen eigenen Lauf zu organisieren..
Das Hotel war bereits von meinen lieben Mitläufern gebucht, die Urlaubs- und Anreiseplanung ebenso, also galt es lediglich nur noch eine Strecke zu finden.

Das ist ja nun mal die einfachste Übung für den Gnü aus Zü :-)
Einzige Herausforderung bestand lediglich wieder darin, für alle Leistungsklassen eine machbare Strecke zu finden. So dachte ich: Warum nicht von Fritzlar, wenn doch alle hier schlafen, hin zum Edersee? Entlang der Eder durch die Auen, auf dem Radweg, genug Möglichkeiten des Einstieges ...
Perfekt!

Also am Sonntag, den 28.09.2014 nach dem Spaziergang mit der Liebsten am Edersee in die Laufklamotten und Homerun :-)
Am Abend schnell die Location zum Essen organisiert und schon war es fast perfekt.

Com-Come-Together wieder im Brauhaus 1880 in Fritzlar, denn es kamen wieder ein paar neue Gesichter hinzu und so ein Kennenlernabend ist schon was feines :-)

Als Zieleinlauf kam eigentlich nur eines in Frage: Rehbach und die Strandoase.  Denn bereits im Januar hatte uns Familie Zimmermann angeboten, uns wieder gern zu unterstützen, wenn wir Neues Planen sollten.

So trudelten alle der lieben Läufer und Läuferinnen bereits am Freitag und Sonnabend in der nordhessischen Provinz ein und es kam eine Nervosität auf, wie man sie von den meisten Wettkämpfen her kannte.
Nur sollte das ja nun echt kein Wettkampf werden!
Denn das Motto war fest in allen Köpfen:
Gemeinsam los, gemeinsam an, gemeinsam helfen!

Sonnabend startet dann das große Com-Treffen um 15:30 Uhr mit einem kleinen warmup in Fritzlar und einer, sagen wir mal Stadtführung :-)

Einlaufen in der Gruppe
So verließen wir die Kaiserpfalz gen Marktplatz und sorgten erst einmal für Stimmung auf selbigen. Ist ja nicht alltäglich, wenn 13 Läufer/innen über den Marktplatz höppeln.

Marktplatzgang :-)
Weiter ging es zum alten Bonifatius der den Dom St. Petri in Fritzlar immerhin 723/24 gegründet haben soll.
Nach kurzem Ausblick ins Edertal

ins Edertal
liefen wir in das Tal hinab und auch die Mädels, welche Anfangs noch sehr skeptisch waren, merkten, dass das eine homogene Truppe ist. Denn schon beim Einlaufen stand die gegenseitige Rücksichtnahme im Mittelpunkt.

Fritzlarer Türme im Rücken
Nach knappen 4 km kamen wir wieder am Hotel an, ich verabschiedete mich und machte mich auf den Heimweg.

Unsere Stadtführungsrunde findet ihr hier.

Nach dem Duschen und frisch machen ging es wie bereits im Januar zum Synchronpicken ins 1880. Lecker gestärkt und mit den üblichen Infos der Aufs und Abs der letzten Monate bestens versorgt, sorgte die Küche für ein ordentliches Carbo-Loading für den kommenden Lauf am nächsten Tag.


Die Nacht war kurz und schlaflos, denn wie immer geht dir so einiges durch den Kopf. 
An alles gedacht? Nichts vergessen? Werden alle ihre Einstiegspunkte zur richtigen Zeit finden?

10:00 Uhr ging es los. 
Gefrühstückt und in die Laufklamotten wollte ich die 7 km nach Fritzlar laufend zurück legen, da dies gleichzeitig mein letzter langer Lauf vor meinem Röntgenlauf in Remscheid nächsten Sonntag werden sollte.
Pünktlich 10:45 traf ich an der Kaiserpfalz ein und nach einem letzten Abstimmen ging es los.


Regine, Jürgen, Thomas, Heiner, Martin, Michael, Sigmar, Guido und ich starteten die erste Etappe auf unserem 30km-Lauf.


Start der Technik und ab :-)
Runter ins noch windige und neblige Edertal ging es auf den Ederradweg in Richtung Ungedanken. Locker und wieder einem unglaublichen Mitteilungsbedürfnis verflogen die ersten 5 km wie im Flug, bis der Lauf eben genau durch solchen unsanft unterbrochen wurde.

Alles läuft und trabt locker durcheinander, bis in Ungedanken Helena am Straßenrad mit dem Auto steht und nach dem Weg sieht. Alles winkt und natürlich auch der Gnü aus Zü.

Plötzlich wird er unsanft durch die Luft gewirbelt und landet wie ein Maikäfer auf dem Rücken.
Upps. Was war das denn?
Och nö. Da habe ich doch glatt durch das Schauen nach anderen Frauen einen Absperrbalken "überflogen".
So eine Sch... Ich hasse diese Schrankendinger auf den Radwegen. Aber das ausgerechnet ich, der das Ding kennen sollte, drüber fliege ...


Zum Glück ist nichts passiert und nach kurzem Lacher und Zurechtweisung von Sigmar, warum ich nach seiner Frau glotzen muss, ging es weiter :-)

Langsam wurden die Nebelschwaden von den Sonnenstrahlen aufgeschleckt und über dem Kellerwald kamen die wärmenden Strahlen ins Tal gelugt.

In Wellen kamen uns dann bereits Olivers Kinder entgegen gelaufen und haben uns ganz toll gehift :-) (wörtlich)

Kurze Stärkung und Gruppenfoto und weiter ging es mit Markus² und Oliver in Richtung Bergheim und zum nächsten Treffpunkt in Mehlen.

in Wellen
Es ist kaum vorstellbar, aber alle hielten sich an die Abmachung: Gemeinsam!
Die, die schneller waren, machten immer kurze Pausen und so hatten die langsameren immer wieder die Chance aufzuholen und nicht zu weit abreisen zu lassen. Toll gemacht und mir fiel immer mehr unterwegs ein Stein vom Herzen.

In Ungedanken kamen wir am Storchennest vorbei, welches zwar verlassen ist, aber vorhanden. Gutes Motiv. Und wenn da gerade noch ein Esel steht, der ein Foto machen kann ...

in Bergheim
In Mehlen warteten bereits Manuela und Tobias auf uns.
Ein freudiges Hallo und ein Schluck aus der Wasserflasche und schon brachen wir auf, denn in weiteren 8 km folgte der nächste Einstieg der letzten Mitläuferinnen.

Vorbei am verrückten Haus in Affoldern, wo wir die Kids von Oliver, Guido und Thomas beim Spielen sehen konnten.

Affoldern
Der Blick über das Staubecken erzeugte bei allen so ein überraschtes "ahhh".

der Kellerwald
Es ist ja aber auch so was von schön :-)
Im Mai bin ich mit 3 Freunden aus der Com ja 60 km durch den Kellerwald gelaufen. Einstieg genau hier, in Affoldern, was uns schon wieder auf die nächste verrückte Idee brachte ...

Es ging am Rand des Staubeckens entlang und unterwegs kam uns die Eder-Draisine entgegen. Tolle Idee, die alte Bahnstrecke zu nutzen und sehr empfehlenswert.

Wir überquerten die Hauptstraße in Hemfurth und machten uns so langsam auf den letzten Abschnitt der Strecke gefasst.
Unterwegs kamen wir noch am Vereinsheim des TSV Hemfurth vorbei und heute überraschte mich dann noch der Artikel in der Online-Ausgabe der HNA.
Also definitiv kein Jahrhundertlauf?Eine Laufgruppe der Community „Laufen/Running“ unter Regie des Fritzlarers Peter Gnüchtel hat kurzerhand ihren eigenen Jahrhundertlauf organisiert: Los geht es am morgigen Sonntag um 11 Uhr in Fritzlar, weiter über Ungedanken, Wega, Wellen und Bergheim nach Rehbach mit dem Ziel Strandoase.
Von Hans Dreier
Also bekamen wir mit unserer Idee wenigstens doch noch eine kleine, wenn auch nur halbe, Erwähnung in der lokalen Presse :-(

Inzwischen meldete sich Frauke via Handy bei uns, ob sie denn richtig seine. Ja. Sind gleich da.
Angekommen auf der Staumauer konnten wir sie und Martina auch kaum verfehlen, denn ihren Lachflash hörte man aus weiter Ferne.

Also die letzten beiden eingesammelt und gemeinsam ging es über die Sperrmauer, ein bisschen die Touries aufmischen :-)
Gehört ja auch dazu, denn wenn man nicht auf das, was man tut aufmerksam macht, wird nichts passieren.

An der Nordseite der Mauer noch ein schönes Gruppenfoto und ab, wieder rüber und über die Treppe hoch auf die letzten 6 km.

auf der Mauer, auf der Lauer ...
Martina legte sich mächtig ins Zeug und auch Frauke gab alles. Das habt ihr wirklich ganz toll gemacht. Nur eins: hört bitte auf, euch für alles zu rechtfertigen!
Andere haben es noch nicht einmal versucht!




Gemeinsam legten wir mit super Unterstützung die Strecke am See entlang zurück und das Ziel, Strandoase, kam immer näher.
Bevor wir in die vorletzte Rechtskurve einbogen, konnten wir schon Thomas Frau und Kind am anderen Ufer sehen und freudig winken. So fiel der letzte Kilometer allen sehr leicht.

Wir formierten uns noch mal für den gemeinsamen Einlauf und unsere Familien nahmen uns, wie bereits im Januar, freudig in Empfang.
Unter uns: das eine oder andere Tränchen konnte ich entdecken, denn für einige von uns war das das ersten Mal eine längere Distanz erlaufen zu haben.

im Ziel
Dank Familie Zimmermann konnten wir die kostenlose Dusche nutzen und nachdem alle frisch geschniekelt und  gebügelt in den Räumlichkeiten der Segelschule Rehbach einen Platz gefunden hatten, kam der gemütliche Teil des Tages.

Spendenläufer
Immerhin haben wir aus einem abgesagten Lauf, der, meiner Meinung nach, aus viel zu großer Entfernung, ohne Herzschmerz und nur aus finanzieller Sicht organisiert wurde, eine richtig gute Aktion gemacht.
Die höchsten Einzelspenden kamen von Fam. Zimmerman, den Besitzern der Strandoase und der Fa. Neonaut GmbH und ganz viele Spenden von ganz vielen Freunden der Lauf-Community Running / Laufen bei Google+ Ich danke euch von ganzem Herzen, auch im Namen aller Läufer und Läuferinnen.



Ein überglücklicher Gnü aus Zü :-)
Ja! Das bin ich. Denn auch wenn der Aufwand im Vergleich zum Lauf im Januar nicht so groß war, ist es doch eine Anspannung, die nach erreichen des gesteckten Ziels von dir abfällt.

Wieder haben wir es geschafft aus einer fixen Idee eine ganz tolle Sache zu machen. Viele haben unsere Vorbereitung verfolgt, meine Posts kommentiert, uns die Daumen gedrückt, mitgefiebert. Vielen lieben Dank dafür.

Ja und letzten Endes zeigt das erreichte Ziel, das soziale Netzwerke alles andere sein können, als nur oberflächlich.
Denn wir hatten uns ein Ziel gesetzt:

Gemeinsam los, gemeinsam an, gemeinsam helfen!

Und alles haben wir erreicht.
Wir sind alle zusammen glücklich gelandet und haben eine ordentliche Spendensumme zusammengetragen.

Die Strecke findet ihr hier.

Das anfängliche Ziel von 350 Euro schien für mich unerreichbar. Doch schon über Nacht hatten wir dieses Ziel erreicht und stehen heute vor diesem Betrag 857,60 Euro!
Was ein tolles Gefühl! 
Und nur, weil man sich bewegt!

Fazit: ein tolles Motto der Aktion, ein guter Titel für meinen Blog.
Denn wer sich bewegt, bewegt was!

Ich möchte hier noch mal allen Dank sagen, die mir auf meinem Blog so treu folgen, die uns bei dieser Aktion so tatkräftig unterstütz haben und allen die mit uns gelaufen sind, für eine gute Sachen, für ein gemeinsames Motto:

Gemeinsam los, gemeinsam an, gemeinsam helfen!

Ich sage nun wie immer Danke fürs lesen, komm bitte wieder und bis bald

mit sportlichen Grüßen

Euer Gnü aus Zü

KW42
PS:
Bilder vom Gnü, Jürgen, Mario und Martin :-)
Danke!

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