Sonntag, 2. März 2014

Ich will ...


  • Laufen
  • Wind im Gesicht spüren
  • Vögelgezwitscher hören
  • Rehe auf der Lichtung sehen
  • Frühlingsluft riechen
  • mich bewegen
  • Pfützen um gehen
  • Pfützen durchlaufen
  • Matsch bis zum Ar...
  • Beine voller Dreck
  • ...

So viel, was ich will. Und doch so wenig, um glücklich zu sein :-) 

"Der Geist ist willig, doch das Fleisch ist schwach".

Fühle ich mich fit wie nie zuvor, sagt das Fußgelenk "Nein".

Blöder Mist. Steht in 14 Tagen doch der 1. Ultra-Trail an.
Was freue ich mich drauf, auf den Trail du Petit Ballon in Frankreich mit Michael, Hanz, Frank und ...

Doch soll es scheint´s nicht sein :-( Später mehr dazu.


So startete in dieser Woche der 10-Wochen-Plan zum Marathon sub 3:15 für Kassel gem. Hr. Steffny.

Montag:
Laufpause, aber dafür Alternativtraining mit dem Rennrad.



Von Züschen via Fritzlar an der Eder entlang nach Wabern. Auf der Wiese neben dem Radweg sucht schon wieder Meister Adebar nach Fröschen. Ist aber schon zeitig eingetroffen, Meister Schwarzrock, wahrscheinlich hatte er in der Zeitung vom milden Winter gelesen :-)

34 km mit reichlich Gegenwind und Sonnenschein :-)) Sehr schön! Unterwegs bekam ich allerdings Gewissensbisse für das anstehende Intervalltraining und nahm das Tempo etwas raus.

Dienstag:
erstes Intervalltraining der Saison.
3 km Einlaufen und dann 4 x 2000 m mit 4 Minuten Pause. 




Die Splittingtabelle lässt hoffen:
für das Erste IT kann ich doch recht zufrieden sein:
4:26  4:26
4:09  4:25
4:00  4:22
4:14  4:35

Beim 3 km Auslaufen spürte ich allerding wieder das Stechen im linken Sprunggelenk.
Das kann doch nicht wahr sein!  4:30 Pace ohne Thema und dann ... So eine Sch...


Mittwoch:
Laufpause :-(
Lange genug habe ich es vor mir hergeschoben: ich habe einen Termin beim Orthopäden für meine Füße gemacht.
Um genau zu sein, habe ich 3 Termine: 2 hat mir die bessere Hälfte bei Spezialisten für Sportmedizin in Kassel organisiert, aber erst Mitte März und im Mai. Und ich habe einen für kommenden Dienstag. Sollte zur ersten Diagnose doch mal reichen. Ich bin gespannt. Wenn ich dem erzähle, was ich alles vorhabe, weist er mich in ne geschlossene Abteilung ein, befürchte ich. Also Parole: Maul halten :-)

Donnerstag:
Auf dem Plan standen 70 Minuten Dauerlauf im GA1.

Mit den Salomon Speedcross3 ging es auf den Haustrail. Ist zwar nicht der Plan für Kassel, aber Frankreich steht ja immer noch im Kalender.
Nach 50 Minuten war klar: Abbruch!!!
Zum ersten Mal in meiner Laufkariere habe ich abgebrochen. Keine Chance, den Plan zu Ende zu bringen, ohne Schaden anzurichten.



Aber bevor hier was schlimmeres passiert!

Freitag:
Endlich Freitag, endlich kein Autofahren, endlich alle Anfragen der Woche abarbeiten und den Schreibtisch leerräumen. War aber auch Krass. Ich verschweige mal lieber die km, aber es war 4-stellig :-(

14:00 Uhr alles erledigt; Telefonliste abgearbeitet, Berichte geschrieben, Termine für die kommende Woche fixiert, Hotel für Mittwoch gebucht und somit saß der Gnü aus Zü 14:30 auf dem Rennrad und war mal wieder auf dem Weg durch den Chattengau.

Ich habe meine Ultra-Runde aus dem Januar abgefahren und dachte sehnsüchtig an die Pellkartoffeln. Danke noch mal für den tollen Tipp +Michael Mankus 



Die Reben auf dem Böddiger-Berg sind geschnitten und alles ist aufgeräumt. Nur irgendwie hatte ich keine Lust zum Fotografieren; war so in Gedanken und musste zum ersten Mal eingestehen, das ich keine echte Lust zum Radfahren verspürte.

Ich bin zum Läufer mutiert!

Wirklich! Das ist Krass! Ich war ja eigentlich mehr der Radfahrer und habe das Laufen doch eher als Alternative zum Radeln gesehen. War ich letztes Jahr nach dem Kassel-Marathon noch froh, endlich aufs Rad steigen zu können und erst im August in die Laufvorbereitung auf Essen einzusteigen, war durch die Community, die vielen Läufe und durch die Motivation für den Edersee-Lauf genau das passiert. Ich liebe das Laufen!

Nach Essen folgte 2013 der Siebengebirgsmarathon, am 27.12. meine erste Ultradistanz zum Peterskopf oberhalb des Edersees und durch den Kellerwald nach Hause, 8 Tage später der zweite 50 km-Run und am 19.01.2014 der Edersee-Lauf mit vielen lieben Freunden. Das Rennrad war beiseite gerückt. Auch meine Frau merkte das bereits und stellte fest, das ich erstaunlich wenig fahren würde. Und nun? Bin ich zwangsläufig wieder im Sattel!

Die Monatsstatistik war aber so schlecht nicht, trotz Fußprobleme:



Dabei im Einzelnen:
150 km gelaufen
200 km Rennrad
22 km MTB
10 km Nordic Walking [kann als einmaliger Test abgehakt werden :-( ]

Sonnabend:
mit meinem alten Radkumpel Kai verabredet, 11:00 Uhr Start und ab auf die erste gemeinsame Runde 2014



Wir flogen, durch Rückenwind getrieben, in den Habichtswald nach Naumburg, unterhalb der Weidelsburg entlang.



Über Ippinhausen ging es ins Hugenottendorf Leckringhausen und weiter nach Landau und Elleringhausen ins Arolser Land.



In Nieder-Waroldern führte der Weg wieder zurück ins Waldecksche, nicht ohne eine ordentliche Rampe für uns bereit zu halten.
Ich ließ Kai ziehen und versuchte meinen Tritt zu finden. War ein hartes Stück Arbeit und es kamen ja noch einige Anstiege bis Heim, wir hatten erst 38 km hinter und somit erst die Hälfte geschafft.

Vor genau einem Jahr sind wir hier auch lang. Nur damals mit Schnee, -10°C und wenn wir schon in Erinnerungen schwelgen; an genau diesem Tag hatte sich unsere Tochter selbst um einen Aushilfsjob gekümmert und ist nun schon ein Jahr im Ferienhof Schneider dabei. Na wenn das kein Grund zum Feiern ist :-)



Und damals auch mit Kai :-)



Wie die Zeit vergeht! Seit Montag ist sie nun schon im Besitz eines Führerscheins und bemüht sich unser Auto heile zu lassen und Sohnemann ist schon fast auf seinem Roller festgewachsen :-) Man, Man, Man. Aus Kindern werden Leute :-)

Wir flogen den Abhang runter nach Netzte und entschlossen uns, auf den Radweg auszuweichen. Die alte Bahntrasse von Korbach nach Waldeck ist inzwischen fertig und gut zu fahren, wenn die Freizeitradler nicht die Strecke belagern :-)

Vorbei am alten Bahnhof "Waldeck" fuhren wir in Richtung Edersee bis nach Affoldern und folgten der Eder bis nach Wellen.



Hier musste ich dann echt die Zähne zusammenbeißen. Ist Kai doch permanent mit dem Rad unterwegs, er fährt täglich seinen Arbeitsweg, ob es regnet, schneit, oder die Sonne brennt, bin ich doch in 2014 noch nicht wirklich zur Bergziege mutiert. Das war ein hartes Stück Arbeit und ich war froh, als der Berg hinter mir und die Abfahrt nach Züschen vor mir lag.

So kamen wir immerhin auf 78 km bei 1114 pos. Höhenmetern bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 24,5 km/h.
Nicht schlecht Herr Specht :-)



Was folgte war Gartenarbeit und Entspannen auf der Couch und Planung für den Sonntag, allerdings Ergebnisoffen :-)

Sonntag:
stand wieder der Spaziergang mit der besseren Hälfte an. Sonnenschein, Frühling und bitte; heute nicht wieder die Standardrunde!
Ich konnte sie zu neuen Wegen überreden, den ich mir heute früh beim Aufwachen schon ausgedacht hatte:
Knorreichenstieg in Erinnerung an den gemeinsamen Edersee-Lauf mit den Freunden am 19.01.2014. Da war für so manchen/e die Welt noch in Ordnung, gesundheitstechnisch.

12:00 Uhr ins Auto, Kinder verteilt und 13:00 Uhr waren wir in Vöhl und ab ging es auf den Urwaldstieg.


Hier kommen so viele Erinnerungen auf; hier liefen Regine, Guido, Martin, Thomas, Oliver, Heiner, Jürgen und ich gemeinsam weiter und verabschiedeten uns damals von Helena, Sylwia und den Fellschnautzen.

Auch meine Frau und ich schlugen den Weg über die kleine Furtein und liefen gemütlich den Weg aufwärts bis zum Abzweig auf den Knorreichenstieg.


Nach ein paar 100 Meter wurde der breite Weg zum Singletrail und die bessere Hälfte und ich folgten dem Weg weiter.


Der Ausblick auf den Edersee ist einmalig.



Aber wir waren nicht ganz allein und musste eine Familie überholen, die genug Lärm für ne ganze Wandertruppe machten. Leute; wir sind im Wald, da will ich meine Ruhe haben.
Bald waren sie weit hinter uns und wir konnten die Natur genießen.


Als wir den Pfad hinter uns hatten und obiges Bild entstand, und wir nicht den Weg nach Scheid einschlugen, sondern am See dem Wanderweg folgten, war es traumhaft still um uns her.
Man hörte lediglich die Wasservögel und vom anderen Ufer, aus der Banfebucht, einen Specht das Holz nach Würmer bearbeiten.

Der See lag ganz still.



Als Heimweg nahmen wir den, mir noch unbekannten Weg direkt am See, unterhalb des Knorreichestieges. Schön ruhig und der Blick frei über den Edersee. Rechts klammern sich die Wurzen bizarr in die kragen Hänge.




In den Höhlen werden sich sicher Fledermäuse oder vielleicht sogar Eulen eingenistet haben!?

Dann mussten wir leider einen Toten finden. Ich glaube er hätte überlebt, wenn er den Spruch von Emil Zátopek "Vogel fliegtFisch schwimmtMensch läuft" gekannt hätte :-)


Junge! Du bist der der schwimmt, ich der der läuft. Wenn es mal wieder geht :-(

Nach fast 8 km und 2 Stunden hatten wir die Runde geschafft und meine Frau meinte: "Das könnte eine neue Lieblingsrunde werden".
Na Gott sei Dank!!!


Hier die Runde mit fast 240 pos. hm. Mal sehen, wie es der Guten morgen geht :-)
Nach unserer Runde letzte Woche, die Kaskaden beim Herkules hoch, hatte sie bis Mittwoche Muskelkater in den Wadeln *grins*


Oft haben wir über den Lauf mit den Jungs und Mädels um den Edersee gesprochen und immer wieder kamen wir zum selben Ergebnis: das war ein sehr schönes Event und wird noch sehr lange in unseren Köpfen bleiben.
In meinem auf jeden Fall!

Ein letzter Blick auf den Edersee:


und die einsamen Wassersportler:


Das muss für die kommende Woche reichen, als Motivation!

Ja, das war mal wieder die Woche des Gnü aus Zü, der mit banger Erwartung dem Dienstag entgegenfiebert. Ich hoffe, die Diagnose wird nicht allzu niederschmetternd und euch anderen wünsche ich nur das Beste.

Mit sportlichen Grüßen verabschiedet sich der Gnü aus Zü und danke fürs Lesen, ob im Bett, auf der Couch, im Zug oder sonst wo. Ich hoffe ihr bleibt mir Treu :-)

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