Montag, 24. Juli 2017

Wenn du denkst ...

es geht noch mehr ...
kommt irgendwo der Dämpfer her 😠



Es ist immer eine Gratwanderung, auf der wir uns bewegen:

Extreme Läufe
Lange Läufe
Entfernte Läufe
Alles versuchen wir unter einen Hut zu bekommen.
Schmieden Pläne.
Entwerfen Pläne.
Überdenken Pläne.
Werfen Pläne über den Haufen.

Ja.

Auch das. 
Ich auch.

Nach dem Keufelskopf war der Kopf zu.

Zuviel, was da drin rum geisterte, was mir das Laufen zur Qual anstatt zum Genuss werden lies.

So lies ich die Schuhe im Keller stehen und saß mehr auf dem Rennrad, welches sich darüber sehr freute 😉




Der anschließende Urlaub war so ziemlich das Beste, was mir passieren konnte, denn der Kopf ist wieder frei und der Dämpfer überstanden.

Die Teilnahme am Thüringen Ultra hatte ich gestrichen und der nächste Start, um Deutschlands größten Binnensee, passte hervorragend zum Profil in Lanzarote.

Entgegen des eigentlichen Plans packte ich die Laufklamotten doch ein und genoss es einfach, am Abend zwischen Strand oder Pool und Abendessen an der Promenade entlang zu dösen, ohne Ziel und Vorgabe.

Ich versuchte mein Glück auch mal im Freiwasser, aber als die Strandaufsicht mir dies, wegen des geringen Wasserstandes nach meinen Versuchen und meinem Trinkwasserbauch, verboten, lies ich auch das sein und werde im Leben NIE versuchen Triathlet zu werden 😖

3 Wochen in der Vorbereitung auf den Müritz-Lauf sind geschafft und die letzte Woche hatte was ganz besonderes im Hintkopf.

Seit Ewigkeiten freute ich mich auf eine ganz besondere Rennradtour ins Sauerland, aber wie ich bereits veröffentlichte, ist der Gott des Donners, Donar, nicht der Rocker und auch kein Radler 😲

So mussten die Rocker beim Rock am Stück in Geismar mal wieder schwimmen lernen und ich "durfte" meine 2xxer-Rennrad-Runde von Züschen/Hessen über Züschen/Winterberg und zurück streichen.

Aber so ganz ohne was besonderes, wenn mich meine Frau schon mal alleine lässt?
Nie! 😏

Die Runde, auf der ich mit dem MTB den Waldweg vermessen habe, mit den Laufschuhen ablaufen. Das wäre doch was. MTB ist eh viel zu gefährlich für mich 😏.



Die doch etwas anspruchsvollere Strecke ging über Geismar hinter dem Festivalgelände entlang, mit starken Gitarrenriffs 👌 nach Fritzlar.


Hinter Fritzlar tauchte ich in den Stadtwald ein und folgte dem Ars Natura in Richtung Bad Wildungen.

Den Wanderweg der Kunst quere ich doch des öfteren und auch beim Kyffhäuser Berglauf werde ich immer wieder an ihn erinnert, denn den Wanderweg X8 läuft man auch da entlang. Wo sich früher die Adeligen halt so rum trieben 😊

Wie das dann so ist, wenn man in den "Flow" kommt; man verpasst schon mal nen Abzweig und lernt neue Wege kennen 😊.



Glücklich und zufrieden erreichte ich den heimatlichen Herd, auf dem Herr Sohnemann sogar was für den Papa mit gekocht hatte 😚. Braver Junge 😊.




Irgendwie lief das so gut, dass ich ne ganz verrückte Idee bekam:
Am Sonntag nen "Doppeldecke" durchziehen 😝

Wat dat schon wieder?
Sonnabend ausgefallene Radtour. Dafür 40 km und am Sonntag noch einen drauf setzen.

Jupp.
Idee spukte durch den Kopf und schon wurde das fest gemacht!

Sonntag Trinkrucksack gepackt, bzw. neu aufgefüllt. Paar Riegel und 2 Bananen rein. Iso-Pulver zum Nachfüllen ins Tütchen und 9:30 Uhr stand der Gnü in Rehbach am Start.


Das einzige, was wirklich sehr schlimm war, bzw. ist, ist der Wasserstand im See 😳
1 5-tel ist ja mal nix und die Urlauber können einem schon Leid tun.

Was soll ich sagen? Ansonsten ein perfekter Tag 😊
Eine leichte Brise kühlt und die Sonne brannte nicht so vom Himmel, wie in den letzten Wochen.

Bis zur Brücke Asel kamen mir kaum Menschen entgegen, was sich allerdings ab da schlagartig änderte.

Brücke Asel von Süden her

Brücke Asel von Nord her
Ja, es ist schon was besonderes, wenn das Edersee-Atlantis auftaucht.
Und doch kann man zornig werden 😒

Rücksicht?
Fehlanzeige!


Autofahrer, die nicht blicken, wenn sie ausweichen und der Nachfolger nicht weiß, was los ist. 
Fuß- und Spaziergänger, die genau so Rücksichtslos sind.
Rad- und Hobby-Pedalisten, bei denen einem Angst und Bange werden kann.

So war ich froh, dass ich unbeschadet Herzhausen erreichte und wieder in "meinen" Wald eintauchen konnte 😊

Brücke Herzhausen
Ich folgte dem UE-Zeichen des Urwaldsteiges und war wieder mit mir allein.


So mancher Blick auf den See stimmt schon sehr nachdenklich und macht traurig. Denn was sonst blau schillert, liegt in grün vor und unter mir 😭

Nach ca. 25 km erreichte ich den wohl schönsten Abschnitt der Runde: den Knorreichen-Stieg.


Leider sind es nur 3 km Single-Trail, aber die sind dafür traumhaft schön.


Nach 4 km wird es noch mal anstrengend und man zieht sich mehr hinauf, anstatt man läuft.


Dann ist das wichtigste Etappenziel erreicht: Halbinsel Scheid.
Hier ist die erste wirkliche Chance auszusteigen.
Also Systemcheck und Entscheidung fällen.

Wie sage ich immer so schön?
Aufgeben kannst du bei der Post!


Also weiter und die nächsten 20 km an der Uferrandstraße in Richtung Sperrmauer.

Was soll man dazu scheiben?
Man schwelgt in den Erinnerungen des so eben erlaufenen und versucht den Asphalt unter den Füßen zu vergessen.

Der eine oder andere Blick entschädigt auch hier wieder für die vielen Rücksichtslosen 😒
Fußgänger zu viert nebeneinander, sodass Radfahrer nicht vorbei kommen, geschweige denn Läufer überholen können.
Glatzköpfige Porschefahrer, die mit ihrem Potenzverstärker anderen zeigen müssen, was sie für coole Typen sind. Kinder, die es schon von ihren Eltern vorgelebt bekommen, wie man sich nicht verhält 😳

Und am Morgen wird stundenlang im Radio über die Rettungsgasse diskutiert 😳
Dabei fängt es doch schon im Alltag an: Rücksichtnahme ...

Genug geärgert und die letzten 8 km wieder abseits der Überlaufenen Wege, wo alle ihre Jack-Wolfskin-Draußen-Zu-Hause-Flatrate-Klamotten präsentieren müssen.


Ein letzter Blick hinauf zu Schloss Waldeck, bevor es durch die Bäume verdeckt sein wird und meine letzten 5 km schon schwer werden.
Aber vielleicht ist das normal.

Nach 56 km konnte ich die Stopp-Taste drücken und muss gestehen, ein klein wenig Stolz zu sein, auf den absolvierten Doppeldecker.

Die Woche kam so folgendes zusammen:

KW29/2017
140 km gelaufen mit allein 1200 pos hm am Sonntag
115 km gekurbelt

Und heute, wo ich die Zeilen schreib muss ich sagen: 
es geht blendend. Nichts tut weh, keine Müdigkeit in den Beinen und doch wird heute pausiert für die nächste Herausforderung:
Meinem 3. Start around the Germanys biggest Lake um die Müritz in 25 Tagen und 14 Stunden.

So. Nun sind doch mal wieder ein paar mehr Zeilen zusammengekommen und ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir einen Kommentar hinterlasst.

Vielen Dank fürs Lesen meines Blog, bleibt alle Gesund und Rücksichtsvoll.
Und immer daran den Denken:
Wer sich bewegt, bewegt was!


Mit sportlichen Grüßen
euer Gnü aus Zü

2 Kommentare:

  1. Hallo Peter!
    Wieder ein toller Bericht.Ja, mit den Rücksichts- und Gedankenlosen Mitmenschen habe ich auch so meine Probleme,deswegen meide ich wenn möglich Menschenansammlungen.
    Übrigens lese ich regelmäßig und gern deinen Blog.
    Immer wieder schöne Fotos vom Edersee den ich auch sehr mag.Es ist einfach wunderschön dort.Ich hoffe das ich in ferner Zukunft auch wieder längere Strecken laufen kann.
    Liebe Grüße Uwe

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    1. Hallo Uwe,
      es freut mich sehr, dass Du dich als Leser geoutet hast :-)

      Ja, wir haben so viel Glück, hier in der Gegend leben zu dürfen. Nur leider scheinen es nicht alle so zu sehen oder sehen zu wollen :-(

      Ich wünsche dir alles Gute, das Du deine Vorhaben erreichen magts, obwohl du doch eine wundervolle Alternative zum Laufen hast :-)

      Bleib Gesund und vielleicht rollt man sich mal über den Weg

      Liebe Grüße
      Peter

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