Sonntag, 2. August 2015

limitiert ...


Folgender Newsletter von +Martin Limbeck® Training Group  erreichte mich diese Woche:



Genau diese Menschen kenne ich auch. Mit limitierten Glaubensätzen. 
Diese lauferei ...
kann man nicht laufen ...
nicht gesund
schadet bla bla bla ...

Und doch kann man es. Man muss an sich Glauben, festen Willen haben, den Schweinehund überwinden und hart an sich, für sein Ziel arbeiten. Dann kann man es. Man kann alles!

Nachdem in der letzten Woche die Laufschuhe dem Rennrad weichen mussten stand in dieser nun wieder die lauftechnische Vorbereitung für den Müritz-Ultra "around the Germany´s biggest lake"
im Vordergrund.


around the Germany´s biggest lake
An diesem Ziel arbeite ich und ich werde in diesem Jahr mein Ziel erreichen. Wie heißt es so schön?Entfernung ist, was dein Kopf draus macht. Yes. Sicher klingen 75 km unglaublich viel.
Aber bis Schwarzenhof sind es nur etwa 12, dann bis Bork 10 und so weiter. Miniziele, Mikroziele aus dem Makroziel machen. Das ist das Geheimnis :-)

Die letzte Woche habe ich ja eher etwas abgegammelt (ja, ich hatte keinen Drive) und so musste diese Woche wieder etwas mehr getan werden.

Montag allerdings genoss ich dem Plan folgend die Regenerationspause und selbst das Rennrad hatte frei. Warum das nur :-))

Dienstag stand Tempotraining im Plan, aber 1. meinte es das Herbstwetter alles andere als gut und 2. klebten die Schuhe förmlich am Asphalt :-(
Es kam nicht wirklich etwas Laufgefühlähnliches auf und so war ich nach 19 km froh, die Stopptaste drücken zu dürfen.


Mittwoch dann das krasse Gegenteil. Die geplante Einheit im Wettkampftempo bei 5:20/km lief wie von selbst und ich ließ es eben laufen :-)

Donnerstag Planänderung. Mit fast schlechten Gewissen habe ich das Intervalltraining gegen den Trail getauscht. Zum einen absolute Lustlosigkeit auf Runden laufen und zum Anderen musste ich noch die Trinkblase im Salomon-Rucksack testen. Um es kurz zu machen: auch die Decathlon-Blase passt da hervorragend rein und mit dem Preis ein deutliches Plus gegenüber dem Original :-)
So waren es lockere 18 km bei 370 Höhenmeter. Tiefenentspannt.

Freitag nutzte ich schnell für eine Rennradrunde am Rande des Chattengau. Mehr war nicht drin.

Sonnabend meinte es der Trainingsplan ganz besonders gut mit uns und hatte ein lockeres Läufchen von 60 km eingetragen :-)
Da ich in diesem Jahr mit +Michael Kloß um die Müritz hecheln werde, sind wir bereits gemeinsam ins Training gestartet. Nach dem modifizierten Trainingsplan von Wolfgang Olbrich bereiten wir uns über die Distanz Fritzlar/Velbert akribisch auf unser Event vor und am Wochenende wird immer mal wieder zu den Ergebnissen des anderen geschielt. Aber völlig Wertfrei :-)))))

Die Die Planung für die 60 km übernahm ich und schnell hatten wirden Habichtswald-Steig fixiert.
Im letzten Jahr hatte ich bereits versucht diesen Steig zu erlaufen, musste allerdings nach 40 km, völlig am Ende, das weiße Fähnchen schwenken und mich von der Tochter abholen lassen. Ja, auch das gibt es. Aber aus Erfahrung wird man klug.

Michael reiste am Freitag an und wir genossen den Abend auf der Terrasse unter dem Heizstrahler bei zu viel Alkohol :-(
Pünktlich 6:00 Uhr klingelte der Wecker und nach einem kurzen Frühstück machten wir uns auf den Weg nach Naumburg, um Michaels Auto am Ziel zu parken und fuhren dann mit dem Space Shuttle weiter zum Start nach Zierenberg. 
8:22 Uhr drückten wir die Start-Tasten unserer Suuntos und trabten dem 1. Ziel entgegen. Denn auch bei den Trainingsläufen gilt Eingangs erwähntes: Mikroziele.
Die blauen Steine erklommen, offenbarte sich uns eine wundervolle Fernsicht mit geschätzten 100 - 120 km vom Großen Schreckenberg mit 455 M üNN. Bis in die Soester-Börde im Nord-Westen und den Kaufunger-Wald im Osten. Die Höhenzüge des Kellerwaldes blieben uns noch ein bisschen verdeckt und sollten sich erst auf dem Hohen Dörnberg zeigen.


auf den "blauen Steinen"
Wir verließen den "Rapunzelturm" und nahmen das nächste Ziel "Hoher Dörnberg" in Angriff.

auf dem Gr. Schreckenberg
Über wundervolle Trails folgten wir durch eine Wacholderheide dem "Jägerpfad" und überholten dabei die 1. Wanderer.




Die Temperaturen zum Start betrugen kühle 10-12 °C und so mancher Windzug lies mich schon mal frieren. Die vorsichtshalber eingepackte Windjacke hatte ich doch im Auto liegen gelassen und stellenweise bereute ich es fast.

Die karge Wiesenlandschaft zog sich bis auf den Dörnberg und vorbei an der Wichtelkirche sahen wir die ersten Piloten, die ihre Segelflieger gegen den Wind drehten, um die heute zu erwartende Thermik zu nutzen.


über den Flugplatz
Immer wieder blieben wir stehen und genossen die tollen Aussichten auf die Welt um uns her.


Blick zurück zum Bärenberg
Da wir ja aber auch mal ankommen mussten (warum eigentlich?) trabten wir auf die Helfensteine mit 509 M üNN zu. Wir erklommen sie natürlich mit entsprechender Siegerpose :-)


Michael

Ich
Das nächste nicht so weit entfernt liegende Ziel "Hoher Dörnberg" mit 578 M üNN nicht mit dem "El Teide" zu vergleichen, so doch ganz imposant.


"Hoher Dörnberg" in Sicht
Weiter mit dem nächsten Mikroziel "Silbersee". Auch wenn das nichts mit Karl May zu tun hat, liegt er doch sehr Idyllisch und auch ohne Schatz einen Besuch wert :-)


am Silbersee
Manchmal war es echt schwer, sich aufzuraffen. Zu schön und zu still war es mancher Orts.


Genieße ...
Es hilft ja aber alles nichts. Ein bisschen Training muss schon sein, denn so schön es auch an der Müritz sein wird, auch da ist es schließlich ein Wettkampf.

Nächstes Ziel: Herkules!
Der nackte Man oberhalb des Weltkulturerbes Bergpark Wilhelmshöhe wartete auf uns und ich erwartete heute einen sensationellen Blick über Kassel.
Wir kamen auch hier wieder über eine karge Wiesenlandschaft, die mit Galloways im Zaum gehalten wurde. Und wie der Zufall es will, kamen wir gerade zur rechten Zeit um zu beobachten, wie eine Kuh ihr gerade erst geborenes Kälbchen zum Aufstehen animierte. Wenn das wüsste, wie viel es noch stehen werden muss ...


da lugt er hinter den Bäumen hervor

gehofft und erfüllt: der Blick hinunter in den Bergpark

mit breitem Grinsen im Gesicht :-)
Nach dem Touristen aufscheuchen folgten wir dem Habicht in das Firnsbachtal hinein. Ein wundervoller Trail und im Schatten der Bäume einfach traumhaft. Wir fühlten uns wie in einer Klamm und stellten uns oft die Frage, warum so viele Leute so weit wegfahren. Das schöne liegt so nah :-)
So bleibt eben mehr für uns und wir genossen es :-)


durch das Firnsbachtal


Liebe Reisegruppe: nächstes Ziel Schauenburg!
Ein langer Weg bergab folgte und wir ließen es zum ersten Mal am heutigen Tag laufen. Aber nur bis Michael meinte, seine Trinkblase müsse gefüllt werden. Naja, man lernt dazu. Wenn 2 Liter reingehen, kann man auch 2 Liter mitnehmen :-(
Wir suchten den nächsten Supermarkt, konnten aber bei netten Mitmenschen, die gerade ihren neu gepflanzten Rasen sprengten, unsere Blasen füllen. Besten Dank dafür :-)

Wir durchliefen Schauenburg, erklommen auch hier wieder ein Extraziel und genossen wieder einmal den Blick übers Land. Schließlich sahen wir von hier oben das VW-Werk Baunatal und auch unser Ziel in 13 km Luftlinie Naumburg mit der Weidelsburg war in greifbarer Nähe. Es sollte aber gerade mit 27 km die Hälfte unseres Laufs sein.

Genuss, immer wieder Genuss :-))
Also auf und weiter geht´s. 
Ab hier sollten die Highlights etwas weniger werden, was aber dem Lauf keinen Abbruch tat; die Landschaft sorgte für gute Laune :-)
Wir erreichten Breitenbach und grüßten aus der Ferne ein Dromedar. Nein echt. Steht hier wirklich rum und genießt die nordhessische Sonne :-)

Wir folgten den Hinweisschildern nach Niedenstein und freuten uns auf ein weiteres Überbleibsel aus vergangenen Zeiten: Burg Falkenstein.


auf den Schwingen des Habichts
Und? Natürlich sind wir hoch :-) Die 461 Meter üNN nehmen wir doch mit. Auch wenn ehrlich gestanden die Beine immer schwerer wurden. Wir unterstützen die Oberschenkel schon seit geraumer Zeit durch abdrücken mit den Händen, aber echte Erleichterung sieht wohl anders aus :-(



Doch die Aussicht lohnt auch hier:



Los. Wir müssen!
Wieder auf dem Weg und Ziel Bad Emstal/Sand mussten wir feststellen, dass der bisherige Weg im Schatten der Bäume schon zehrend genug war, aber in der Sonne wurde es fast unerträglich. Unsere Trinkblasen waren mal wieder leer und somit war mein damaliger Rettungspunkt EDEKA in Sand unsere nächste Anlaufstelle.


langsam wird es schwer

vom Weg gezeichnet
Die Gesichter mancher Wochenendeinkäufer waren schon zu göttlich. Wir zwei etwas verschwitzen Typen mit nem Trinkrucksack wild hechelnd durch den Markt auf der Suche nach Nachschub.
Glücklich mit ner Cola, einem Energy-Drink und je 1,5 Liter Wasser bewaffnet verließen wir den Markt und füllten uns und die Blasen auf, teilten meinen letzten Riegel und die letzten beiden Salztabletten. Nur gut, dass ich die dabei hatte. An den Hosen zeigten sich weniger weiße Ränder, als sonst.

Und wieder hoch. Das fiel inzwischen wirklich schwer :-(
Wir hatten den Habichtswald-Steig für unseren Abstecher verlassen und mussten nun ca 1000 Meter auf dem Seitenstreifen zurück. Das Ermüdenste auf den letzten Kilometern war zum einen die prall auf uns nieder prasselnde Sonne und die nun leider weniger werdenden Highlights. Um es mal so zu sagen: es gab keine. Wir verstummten und trabten ein paar km einfach stumm nebeneinander her. Meist hintereinander, da der Weg einfach zu schmal war. Außerdem kam erschwerend hinzu: es ging nur noch über Wiesen und Weiden. Wenn du frisch und ausgeruht bist ist das sicher alles kein Thema. Aber wenn du und die Gelenke müde sind, ist das echt der Wahnsinn. Jeder Schritt schmerzt, weil du ihn weniger koordiniert aufsetzt, als du das sonst tun würdest.


So war jede Abwechslung willkommen und wir freuten uns wie kleine Kinder über einen Hutebaum, mitten im Feld. Wir redeten und redeten, wie man nur mit Naturliebhabern reden kann. Und zum Schluss konnten wir es nicht lassen, die Eiche zu umarmen. Bäume umarmen macht glücklich und gibt Kraft. Und die brauchten wir auch noch :-)


unser Freund, der Baum
Manchmal ist es ganz gut, wenn man nicht gesehen wird :-)
Die letzten km brachen an und ich glaube insgeheim waren wir beide froh, am Auto anzukommen. Wir trafen auf die Straße zwischen Naumburg und Ippinghausen und die letzen km hieß es bergab zum Parkplatz.
Kurz verlor ich die Orientierung und hatte fast gedacht, wir seien in die falsche Richtung gelaufen. Letzter Blick auf´s Hand und Orientierung wieder erlangt kamen wir nach wenigen Metern am Ziel an und stoppten die Suunto. Weinigsten ich meine, denn Michaels hatte sich bereits unterwegs verabschiedet :-(


Habichtswald-Steig
Das dazugehörige Höhenprofil sagt alles ...




So haben wir aus dem schier unerreichbaren Makroziel 60 km viele kleine Mikroziele gemacht und das Ziel letztlich errecht :-) So geht das!
Knapp an den geplanten 60 vorbei und doch am Ziel waren wir sehr glücklich, wissen wir denn nun, was an der Müritz auf uns zukommen kann und wird :-)))
Die Daten unseres Laufs findet der geneigte Leser wie immer beim Klick auf den Link :-)

Gemeinsam fuhren wir an den Heimatstandort zurück, machten uns frisch und mussten übereinstimmend feststellen:
1. klasse Tour
2. tolle Landschaft
3. Peter sieht sch... aus.

Jawoll ja. Ich stimme zu: mir ging es am Abend nicht wirklich gut und ich war sehr froh, nicht mehr fahren zu müssen.
Michael schien das alles ganz locker weggesteckt zu haben und wir dürfen auf das Ergebnis an der Müritz gespannt sein! Vielleicht Podest? :-)))

Nach der Stärkung durch einen sehr leckeren Kuchen, den meine liebe Frau während unsere Abwesenheit vorbereitet hatte, machte sich Michael auf den Weg und brachte mich noch zum Space Shuttle zurück, der auch nach Hause wollte.

Damit ist die 5. Woche in der Vorbereitung auf das letzte Event in 2015 abgelaufen und ich freue mich sehr auf die  versprochene Pause.


KW31
Auch der Juni ist Geschichte und war einer der Umfangreichsten


Juni 2015
660 abgekurbelte km
408 abgelaufene km
Nun dürfte klar sein, warum ich ne Pause brauche ...

Ich danke allen ganz lieb für das Lesen meines Blog, freue mich auf den Sonnabend mit Michael in Velbert und Umgebung und hoffe sehr, dass ihr wieder kommt, wenn es auch in der 3 Woche zur Vorbereitung auf den Müritz-Ultra heißt: Wer sich bewegt, bewegt was!

Und das ist definitiv so!

Mit sportlichen Grüße
Euer Gnü aus Zü

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