Montag, 27. Juli 2015

Halbzeit und Fragen über Fragen ...

Ja! Man sollte es kaum glauben.
Gerade erst gestartet, schon ist wieder die Hälfte geschafft und ich fühle mich irgendwie leer.

Der Job stresst und die Umfänge der letzten Woche machen zwar ein wenig Stolz. Doch es ist wie verhext. Dazu kommen Fragen aus dem Umfeld die im ersten Moment normal klingen, nach einer Antwort aber aus dem Ruder laufen und mit Abwendung enden. Sehr schade.

Fragen, warum man das tut, ob man krank sei.
Erstere kann ich nicht beantworten. Ein bisschen Ziel, ein bisschen Verrücktheit, ein bisschen Spaß, ein bisschen Sucht. Wahrscheinlich von allem was. Ist mir aber auch egal. Mir macht es Spaß. Und unterm Strich - zähl ich :-)

Die 2. ist schon schwieriger. Während das gesamte Umfeld ein Problem mit der Physik zu haben scheint und die Elemente der Umgebung einfach eine geringere Dichte zu haben scheinen, als die Menschen, die sich in ihr bewegen. Ihre Körper blähen einfach auf; sie werden immer runder. Bei scheint die Physik aus dem Ruder gelaufen; ich werde schmaler :-)))
Der letzte Besuch im Klamottenladen bestätigte: wieder eine Konfektionsgröße kleiner und das Nachmessen in der vergangenen Woche beim  Hemdenhesteller des Vertrauens konnte mir das ebenfalls attestieren; Hals geschrumpft.
Kann auch daran liegen, dass ich durch das intensive Training der letzten Wochen inzwischen unter 70 kg wiege.
Nein. Ich habe keine Bulimie und keine Magersucht und will auch nicht abnehmen. Es ist wohl eher so, dass die zugeführte Energie im Verhältnis zur verbrauchten Energie, in einem ausgeglichenen Verhältnis, liegt.  Bei den meisten Menschen scheint das anders. Sie stopfen sich 3500 Kalorien in den Kopp und verbrauchen nur 1500. Das geht auf die Dauer nicht gut.
Was mich allerdings am meisten daran ärgert, ist, dass mich meisten die Menschen auf meine Figur ansprechen, die der Physik entfleucht sind :-(

Nun gut. Seis drum. Ich bin zufrieden und glücklich und sehne mir nur noch den Tag des Starts an der Müritz herbei. Denn der Lauf "around Germany´s biggest lake" wird auch das vorläufige Ende der nun doch sehr intensiven Vorbereitung sein.



Nicht falsch verstehen. Ich bleibe schon dabei. Aber ich werde die Laufschuhe nach der Müritz sinnbildlich an den Nagel hängen und pausieren.
Jawoll; ich werde nach der Müritz wenigsten 4 Wochen wenig bis gar nicht laufen. Nicht das mir was weht tut. Das eben gerade nicht. Aber es kommt da so eine Lustlosigkeit auf, die ich nicht aufkommen lassen möchte. In den vergangenen Jahren habe ich den Urlaub sehr intensiv zum Radfahren genutzt, um der Anatomie Erholung zu gönnen und der Lustlosigkeit vorzubeugen.

Also habe ich in Woche 4 den Plan Plan sein lassen und bin deutlich weniger gelaufen und habe am Sonntag den lange Lauf, waren eh nur 27 km, ganz gestrichen.

Montag startete mit Regeneration und die fand auf dem Rennrad statt. Daten hier!
Dienstag eine flotte Laufeinheit über 20 km. Ebenfalls hier gibt es die Daten!
Mittwoch wieder Regeneration und eigentlich Mittwochstrainig mit den Jungs vom SRC. Aber ohne Reaktion auf Anfrage meinerseits habe ich eine einsame Runde durch den Chattengau gedreht. Diese Daten findet ihr hinter diesem Link :-)
Donnerstag meinte der Plan was von Fahrtspielen mit verschiedenen Tempi. Och nee, dachte ich mir und verkrümelte mich in den Wald.
Der wurde aber von den "Vandalen" gerade abgeerntet und ich musste neue Wege suchen :-)



Ist ja auch mal ganz gut, wenn man neue Wege geht, und den Trampelpfad verlässt :-)

an der Donareiche
Wer sich interessiert, möge hier klicken :-)))

Am Freitag jagte ich die Mädels ins Wochenende und blieb mit Sohnematz allein daheim. Hatten sie sich auch mal verdient und so kam ich zu einer super Gelegenheit, den Sonntag nach meinem Ideen zu gestalten :-)
Das Wochenende wurde mit dem Rennrad auf dem R1 an der Fulda entlang eingekurbelt und mit einem super leckeren Stück Mohnkuchen :-)))



Alle Details bei Klick!

Sonnabend stand der 7. Lauf in der Nordhessencup-Serie an und war auch schon der letzte vor der Sommerpause.
Inzwischen bin ich wieder auf Platz 12 geklettert und meine Hoffnungen auf einen Gesamtpodestplatzt schwinden wieder :-( (rein rechnerisch)

Wegen des eingetretenen Herbstwetters fuhr ich dann doch mit dem Space Shuttle nach Körle. Wie immer die üblichen Verdächtigen getroffen, aber auch ein paar vermisst. Das lies hoffen.
4€ gegen die Startnummer getauscht, umgezogen und an den kalten Start gestellt. Pünktlich 17:10 Uhr hieß es "Hopp hopp" und die doch knapp 60 Läufer und Läuferinnen machten sich auf die 18,9 km Strecke, die mit immerhin 384 Höhenmeter nicht flach ist, aber zu den recht einfach zu laufenden Strecken gehört.

Schnell setzten sich wieder die Top-Läufer ab und ich blieb allein. Viele sind froh in Begleitung zu sein; ich genieße es, wenn ich für mich bin. Nicht das ich andere nicht mag :-) Nein, aber so kann ich besser meinen Stiefel laufen.
Bis zur Hälfte war alles recht einfach. Bei km 8 kam ein Verpflegungspunkt und es hier klettern. Die nächsten 3 km stiegen von 190 Meter üNN auf 340 Meter üNN. Oh ha. Ein hartes Stück arbeit und der Läufer vor mir blieb auf konstantem Abstand 60-80 Meter. 
Dann Gipfel erreicht und laufen lassen. Und das tat ich richtig gut, dieses Mal. Ich kam näher und näher und an der Wendemarke der 10km-Strecke hatte ich ihn. Kurz darauf kamen mir auch schon diese Läufer entgegen und ich konnte einige bekannte Gesichter ausmachen und Grüßen.

Als es über die Eisenbahnbrücke ging und ich einen Blick zurück werfen konnte, war der überholte nicht mehr zu sehen und ich konnte etwas vom Tempo rausnehmen, denn die Pace lag inzwischen deutlich unter 4:00/km.

Der Zieleinlauf auf dem Sportplatz war wieder einmal sehr einsam: viele der Zuschauer sind vor dem kalten Herbstwetter geflüchtet und nur wenige harrten aus, um ihre Lieben zu empfangen.
Die Uhr stoppte und der Scanner piepte:


Sehr zufrieden  mit der Leistung, aber nicht mit der Altersklasseneinteilung gehen wir nun in die Sommerpause.
7. Platz Gesamt
4. Platz AK40
2. Platz AK45 :-(

Wer die Strecke nachlaufen möchte, findet die Daten hier.

Sonntag war in Gedanken bereits als lauffreier Alternativtrainingstag festgelegt. Warum? Zum Einen wegen der Lust und zum anderen wegen der Lust :-)

Meine Mädels hatte ich in den Kurzurlaub geschickt und Papa war mit Sohnematz allein zu Hause. Und so oft, wenn ich durch das Sauerland fahre, denke ich daran, hier einmal mit dem Rennrad fahren zu können. Nur habe ich keine Lust wegen 100 km mit dem Auto hinzufahren. Also wenn schon dann in Züschen starten. Kurzum Tour geplant und für Sonntag beim Sohnemann abgemeldet. Schließlich sollte der Hammer schlechthin stattfinden.

Eine Tour war schnell gefunden; in der vergangenen Woche bin ich bereits in der Richtung unterwegs gewesen und da am Wochenende mit noch weniger Verkehr zu rechnen sein wird ...

Ich startete um 8:15 Uhr bei schattigen 14°C und logischer Weise Gegenwind in Richtung Frankenberg. Durch das Wesetal immer sachte bergauf und nicht spürbar wärmer werdend kam doch wenigstens die Sonne raus.

durchs Wesetal bergauf
Ach schön. Nur hin und wieder wurde ich von ein paar Autos überholt. Wenn es 4 waren, waren es viele :-)


Vorbei am Eingang in den Nationalpark in Gellershausen folgte der Hinweis an die Wildkatzen:


Das die auch immer so rasen muss :-))))

Bald kam Frankenberg in Sicht und die Fahrt ging weiter für den Peter an der Eder entlang in Richtung Allendorf vorbei an den Viessmann-Werken.


Ja, wer kennt sie nicht, die Heizungen aus Allendorf an der Eder?!

In Battenberg startete ich die Navigation auf der Suunto, auf die ich vorsichtshalber die Route geladen hatte. Man weiß ja nie und Vorsicht ist die Mutter des Radfahres, oder so ähnlich :-)

Es folgte der für mich am meisten herbeigesehnte Abschnitt der Tour: Dotzlar und das Eintauchen ins westfälische. Ist schon was anderes, so ins Ausland zu kommen :-)
Und so schön:

andere Straßen :-)
 
andere Bilder :-)

aber schönere Aussichten :-)

Blick zurück
Und allein dafür hat sich der Aufstieg definitiv gelohnt!!!


Vorbei beim Arbeitgeber von den 7 Zwergen hinter den 7 Bergen :-)))

In Bad Berleburg hatte ich eine Pause geplant, denn die 2 Bananen, 2 Riegel und der Clif Shot Bloks würden für die geplanten 165 km nicht reichen. Ja. Ihr habt richtig gelesen: 165 km hatte ich geplant :-) Ja wenn schon, denn schon.

Ich landete nach 85 km in Bad Berleburg und stärkte mich in einer Bäckerei am Straßenrand.
Was tat das gut, die immer noch eiskalten Zehen aus den Schuhen zu entlassen und in die wärmende Mittagssonne zu halten

Stärkung muss sein :-)

aufwärmen
Nach leckerem Pflaumen- und Apfelkuchen ging es gestärkt weiter. Wie wohl? Natürlich bergauf :-(

Richtung Hallenberg

noch in NRW

da ist aber schon Hessen
Die Strecke führte einigermaßen sacht bergauf und nach ziemlich genau 100 km erreichte ich den höchsten Punkt der Tour mit 591 Meter üNN.
Was ein geiles Gefühl, wenn die Suunto in der Auto Lab "20" zeigt, und du weißt: 20 x 5 km = 100 km. Und noch besser ist es, wenn du in dich hinein horchst und mit einem kleinen Hauch von Befriedigung feststellst: keine Schmerzen!

Es folgte eine rasante Abfahrt nach Hallenberg und über einen kleinen, schon bekannten Schleichweg wegen Baustelle und Brückensperrung, kam das Ortseingangsschild "Somplar" welches mir den Wiedereintritt nicht in die Erdatmosphäre so doch in den Landkreis Waldeck-Frankenberg suggerierte.

Der Rest der Tour war eigentlich nur die umgekehrte Richtung.
Hinter Frankenberg ging es nach Geismar. Ich bog ab in Richtung Frankenau und musste feststellen, dass der liebe Wind es wieder gut mit mir meint: Gegenwind! Der wartet nur drauf, und zu zermürben. Aber das schaffst du heute nicht!

wieder im Wesetal
Die letzten Kilometer der Tour brachen an und ich kam in die Überlegung, ob ich es bei der geplanten Strecke belassen sollte, oder ob ich da ...

Ich wich von der Route ab und beschloss Fritzlar noch mitzunehmen. In Fritzlar die nächste Überlegung: 200 vollmachen? Es würden nur 25 fehlen. 1 Stunde. Noch dran? Oder was?
Anatomiecheck sagte: Alle Systeme IO.
Nur der Magen meldete sich mit Hungergefühl. Und auf den letzten km schlapp machen? Keine gute Idee! 
Also lassen wir es gut sein und rollen nach Hause!

Gesagt, getan und um 16:25 drückte ich die Stopp-Taste an der Suunto.


Ich hatte es geschafft! Ich habe meine bisher längste Rennradrunde in der Tasche.
Wobei ich nie daran gezweifelt habe, es zu schaffen. Und doch geht man mit gemischten Gefühlen daran, wenn niemand zu Hause ist, der einen notfalls aufpicken kann, wenn was ist.
Ja! Ich lerne auch dazu und hatte neben dem Flickzeug noch einen Ersatzschlauch dabei und auch einen Kettenniet, falls die reißen sollte. Alles nicht gebraucht, denn am Freitag habe ich mir noch 2 neue Decken für das Rennrad gegönnt :-)

Alle Details zur Tour findet ihr natürlich beim Klick auf das Bild. Und unter uns: die 2126 Höhenmeter waren nicht geplant :-)))

Somit haben wir wieder eine neue Erfahrung gemacht, nämlich das es geht, wenn man will, und eine Woche auf dem Weg zum Müritz-Ultra ist abgelaufen, wenn auch diese Woche mehr gerollt :-)

KW30
350 km auf dem Rennrad dürfte der größte Umfang der letzten Wochen gewesen sein und nur die Laufschuhe sind wahrscheinlich ein bisschen sauer. Nächste Woche seid ihr wieder dran und dann sage ich euch heute schon: ihr werdet was erleben :-)))

Euch anderen sage ganz lieben Dank, für das Lesen meins Blog, eure lieben Kommentare und das ihr mir so fleißig folgt. Bleibt dran, denn "wer sich bewegt, bewegt was!"
Versprochen!

Mit sportlichen Grüßen

Euer Gnü aus Zü

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