Sonntag, 1. März 2015

Radfahren ist ...

wie Laufen.
Nur im Sitzen ;-)


Das ist wenigstens die Meinung meines Nachwuchses dazu.
Seit über einem Jahr geht er sehr diszipliniert  (wie der Papa, hihi) ins Studio und stählt den Körper. Dann frage ich auch schon mal, wann er denn Trainingspausen macht und nach Superkompensation. Das scheinen allerdings nur Begriffe für Läufer zu sein :-(

Wenn ich dann so drüber nachdenke, hat er gar nicht mal unrecht :-)
Was meint ihr?
Ist es denn nicht wirklich so, das Radfahren keine echte Alternative zum Laufen ist? Wieder Beine. Nur eine andere Belastung, andere Pulsbereiche. Weniger Belastung auf Sehnen und Bänder. Aber alles in allem doch wieder Beintraining.
Schalten wir lieber mal den Kopf aus und widmen uns dem LAUF-Training :-)
Das stand in Woche 5 wieder unter dem Zeichen gesteigerter Umfänge und einer Dienstreise nach Leipzig zur Messe inTEC.

Montag allerdings wieder Start mit der beliebten Laufpause und nach dem einsetzenden winterlichen Verhältnissen war das auch gut so :-)


Dienstag besagte Dienstreise, natürlich mit Laufklamottensack nach Leipzig (den Bericht gab es hier).

Das Hotel in Nähe zur Red Bull Arena und dem Leipziger Zoo ließen hoffen, nach einem anstrengenden Messetag die Sportklamotten in Bewegung versetzten zu können.

2013 lief ich in Leipzig meinen Test-Halbmarathon in Vorbereitung für den Dresden-Marathon im Oktober.
Damals traf ich vorm Start +Marc Nieslon und gemeinsam liefen wir uns auf dem Sportplatz der Sportwissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig ein.


2013 in Leipzig
Man Leute, wie die Zeit vergeht.
Damals finishte ich die 21,0975 km in 1:36:02 h und war total Happy. Hätte mir damals einer gesagt, was noch kommen wird, den hätte ich sicherlich für Verrückt erklärt.

Heute nun Entspannung in Form eines Tempodauerlaufes nach getaner Arbeit.
Meine lieben Kollegen gaben mir sogar noch eher den Startschuss und haben mich in mein Training entlassen.

Weg zum Hotel durch die volle Innenstadt und im Schnelldurchgang eingecheckt. Zimmer beziehen und in die Laufklamotten springen erfolgte fast im Zeitraffer. 16:30 drückte ich den Startknopf der Suunto und  diesmal schaffte ich es sogar aufzuzeichnen und zu navigieren :-) Der Fehler lag einfach zwischen den Ohren in Dresden :-)) Danke +Frank Weller für den Tipp!

Die Uhr brachte mich zum Einstiegspunkt der Route und ich muss gestehen, sehr froh zu sein nicht in der Stadt zu wohnen. Die Ampeln, die Autos, das Zickzackgelaufe ist doch einfach nur ätzend.
Dann war ich im Clara-Zetkin-Park, oder dem Leipziger Auenwald. Hinter dem Zoo ging es über gut ausgebaute Wege in Richtung Westen. 
Nach etwa 3 km kam ich an eine kleinen Hügel, oben drauf ein Turm mit Aussichtsplattform. Was mut, dat mut :-)
Und hoch da.


Leipzig Blick nach Westen

Leipzig Blich nach Osten
 Allein für den Ausblick hat sich der Aufstieg gelohnt :-)

Weiter führte die Runde, die eigentlich 14 km haben sollte, in Richtung Rosenthal über schöne Waldwege, die das Laufen angenehm machten allerdings mehr Arbeit fürs Tempo verlangten.
2 x verlaufen, da ich die schmalen Abzweige verpasste und so habe ich mit 17 km die Strecke etwas verlängert.
Der Rückweg ging überwiegend auf Asphalt entlang der "Neue Luppe" und ware etwas öde. Was mir so richtig auf den Wecker ging, waren andere Läufer oder sogar Radfahrer die im dunklen ohne Beleuchtung unterwegs waren. Das ist ja fast Lebensgefährlich, was die betreiben.



Zielpace sollte bei 4:55 min/km liegen aber das habe ich ein bisschen wegen der wartenden Kollegen überzogen. Wie immer gibt es die Details bei Klick aufs Bild.

Mittwoch folgte Tag 2 der Standbetreuung und durch die späte Ankunft zu Hause fiel zum ersten Mal das Training aus :-(

Donnerstag die nächste Planänderung: Intervalltraining ersatzlos gestrichen und durch eine entspannte Runde über den Haustrail ersetzt.

Schließlich ist am Dienstag die letzte Schuhlieferung eingetroffen und musste in die nordhessische Heimat ausgeführt werden :-)



Somit ist das Equipment für 2015 vollzählig und ich sollte mal über meinen Schuhfimmel nachdenken :-)
Ist doch nicht normal. Nee. Aber super!!!

Auf ging es über die Alte Wiese in Richtung Heimarshausen und den bekannten Weg über den Haustrail.

Brooks Cascadia9
Ein toller Trail-Schuh, der entgegen dem Salomon SpeedCross3 auch wunderbar auf Asphalt zu laufen ist. Hier ist der Salomon einfach zu schwammig und lohnt daher mehr auf echt schweren Trails.
Dafür steckt der Cascadia nicht ganz so gut matschige Abschnitte weg und man muss schon trittsicherer sein.
Aber sonst: ein echter SUV im Bereich der Laufschuhe und wird mich sicherlich über den Bilstein-Ultra im April tragen :-)


Dafür war es wieder eine tolle Runde durch Hessens Wälder und mein letzter Lauf vor dem Test-Ultra am Sonnabend.
Die Daten gibt es wieder bei Klick aufs Bild.

Freitag alles durcheinander und kein kurzes Läufchen :-(
Die Arbeit hats vermasselt. +Kurt Rebhandl hatte dazu doch promt diese Bild gepostet:


So bitter und doch so wahr :-(
Vergessen wir den Tag ganz schnell!

Sonnabend schob ich kurzfristig einen Test-Ultra in Marburg ein, da sich andere Pläne leider krankheitsbedingt zerschlagen hatten :-(
An dieser Stelle gute Besserung an +Regine Wagner und +Oliver Wiesner  
Beim nächsten Mal.

Nach be... Nacht stand ich bereits 5:00 Uhr im Bad und machte mich bereit für das Läufchen in Marburg.
Jeder Marathon-Plan beinhaltet auch Testläufe mit 10 km und Halbmarathon. Was machst du bei nem Ultra? Bis 80% sollten die Teststrecken betragen. Stell dir vor du läufst 100 km. Soll man da 80 km 3 Wochen vorher laufen? Allein die Regeneration hierfür macht mich sehr nachdenklich.
In 3 Wochen startet der 6h-Lauf und nach Plan wären 50 km als langer Lauf dran. Aber allein? So kam der Lahntallauf ganz recht und doch hatte ich starke Bedenken und fühlte mich so schlecht vorbereitet, wie nie zuvor. Ich sagte das auch zu meiner lieben Frau, die den ganzen Quatsch tapfer erträgt (an der Stelle mal ganz viele Küsschen dafür), dass ich kein gutes Gefühl hätte. Aber was soll alles abraten? Der Verrückte fährt trotzdem hin.


Tasche am Abend gepackt, Iskiate als Powerdrink für die Fahrt vorbereitet, eine Flasche ISO und den veganen Smoothie für die Heimfahrt.
Natürlich veganes Frühstück mit Banane, Haferflocken, Soja-Reis-Milch, Chia und Hanfeiweiß nicht zu vergessen.
Die Anreise glich mehr einer Schlitterpartie und unterwegs durfte ich sogar einem verunfallten Hilfe anbieten. Zum Glück ist ihm nichts passiert, nur der Wagen war Schrott :-(

7:45 Uhr Ankunft am Wettkampfort und dafür auf dem leeren, aber spiegelglatten Parkplatz, direkt an der Sporthalle geparkt. Alle Befürchtungen, ohne Anmeldung zu einem Wettkampf zu fahren, zerschlugen sich. Aber noch mal passiert das nicht. Dazu bin ich zu gern organisiert unterwegs.


Die Zeit bis zum Start überbrückte ich mit Kaffeee, Iskiate und einem veganen Pancake vom Abendessen :-)
Endlich war es dann 9:00 Uhr und ich machte mich auf zum Umziehen und Einlaufen. Und kalt war es :-) So habe ich schon lange nicht geschlottert. Lag es an der Kälte, oder an der be... Nacht?
Ob die kurze Hose die richtige Wahl waren? Ich habe die letzten 40 Minuten gefroren, wie ein Schneider und war froh, als es endlich Richtung Start ging. Denn der lag etwa 750 Meter von der Sporthalle entfern. Ich nutzte die Strecke noch ein wenig zum warmlaufen, wobei das bei 50 bevorstehenden km Unsinn ist ;-)

Der Veranstalter forderte noch mal alle "langsamen" Läufer auf, sich gemäß ihres Tempos einzusortieren, denn der Startschuss fällt für alle Läufer gleichzeitig. So suchte ich mir ziemlich weit hinten eine Lücke zwischen anderen Ultras. Keine gute Idee. Denn bereits nach weinigen Metern stellte ich fest, dass sich wie so oft, die meisten Überschätzt hatten :-( 
Der Contdown wurde gestartet und die Masse von über 600 Läufern setzte sich Bewegung.
10.000 Meter, nach IAAF-Regeln vermessener, Rundkurs hießen 5 x genommen zu werden. Die Streckenposten riefen uns Glück zu und dass es ab 30 km Sonne gäbe. Na hoffen wir das mal. Denn es war verdammt frisch, entlang der Lahn. 
Bis km 1 ging es ja noch. Dann folgte fast schnurgerade Strecke mit fiesem Gegenwind bis km 5. Danach folgte ein kleiner Anstieg auf die Höhe der B3, welcher wir kurz parallel folgten, bevor von Giesselberg mit Rückenwind entlang der anderen Lahnseite zurück nach Marburg ging.
Linker Hand befand sich das Stadion und über die Lahn rüber hieß es den Brückenkopf zu erklimmen. Jeder weiß, wie schwer das werden kann :-(
Und das 5 Mal. Aber was tut man nicht alles für das große Ziel am 21. März mit +Michael Kloß in Rotenburg an der Fulda und unserem gemeinsamen Start zum 6h-Lauf?!

Da die Szene der Ultra-Läufer schon sehr klein ist, wir sprechen hier von 222 Startern in Marburg, ergeben sich Zufälle, die ihres Gleichen suchen. Überhole ich doch bei km 2 eine Läuferin, die mir mit ihren hüpfenden Zöpfchen auffiel. Finde ich immer lustig :-) Und wie ich so neben ihr laufe und rüber blick, denke ich: Mensch, die kommt dir bekannt vor. Frage und na klar! Sie hat im Massagezelt an der Müritz auf der Liege neben mir gelegen. Das war schon irgendwie lustig. 2 km liefen wir gemeinsam, doch dann nahm ich wieder fahrt auf. Sie wollte etwas langsamer Laufen und 5:15 seien ihr heute zu schnell. Also alles Gute und nen guten Lauf gewünscht und los.

Die Verpflegung an der Strecke bestand aus dem Üblichen: Wasser, Tee, warmes ISO und Cola. Die angebotene feste Verpflegung fand ich für nen Ultra eher sparsam: Bananen und halbe Kekse aus der Prinzen-Rolle. Für 30€ habe ich wo anders schon mehr bekommen und als Finisher auch ne Medaille :-(
Und gerade das  wundert mich doch sehr. Als DUV-Meisterschaft, mit so vielen positiven Kommentaren und offiziellen Wettkampf. 
Egal! Schließlich sollte es ein reiner Test sein und dafür kann ich mit dem Ergebnis mehr als zufrieden sein.
Durchlaufzeit km 10: 00:52:58 h
Durchlaufzeit km 20: 01:43:53 h
Durchlaufzeit km 30: 02:34:25 h
Durchlaufzeit km 40: 03:25:22 h
Netto Zielzeit km 50: 04:14:40 h

Bäm. Das hat gesessen. Sehr zufrieden und deutlich besser, als ich erwartet und nach den Zweifeln am Start gedacht hätte. 
Platz 88 Gesamt
Platz 71 Männer
Platz 17 AK45


Die Brooks Launch2 haben gute Dienste erwiesen. Auch wenn ich heute mal wieder ein bisschen Aua am linken Sprunggelenk habe, aber dafür blasenfrei, auch ohne Tape. So fällt heute das Auslaufen aus und den Füßchen wird eine 2-tägige Ruhepause gewährt. Schließlich waren sie superfleißig. Besten Dank, ihr lieben :-)

Lahntallauf 50km-Ultra
Die Daten zum Lauf findet ihr wieder bei Klick auf das Bild.

Somit ist nicht nur der Testlauf perfekt abgelaufen, sondern auch der Februar.

Februar 2015
442 km gelaufen
184 km geradelt
20 km gewandert

Somit doch alles in allen sehr zufriedenstellend und lässt auf ein gutes Ergebnis in Rotenburg hoffen.

Euch allen danke von ganzen Herzen für die vielen lieben Worte, eure Unterstützung, Motivation, Anfeuerung, Ermahnungen und vor allen das Lesen meines Blog.

Ich freue mich, wenn ihr wiederkommt und kann euch nur bestätigen:
Wer sich bewegt, bewegt was!

Mit sportlichen Grüßen
Euer Gnü aus Zü

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