Montag, 5. Mai 2014

Lauf für dein Leben ...

das schönste Motto für mich, und das schönste für "meinen" Kassel-Marathon.


Kassel-Marathon 2014
Nun kann man fürs Leben laufen, wenn man krank ist. Das wäre eine Möglichkeit, der Krankheit zu trotzen.

Man kann um sein Leben laufen, wenn man verfolgt wird. Das wäre weniger toll :-(

Man kann aber auch einfach laufen, um gesund zu bleiben und seinem Leben einen neuen Sinn zu geben.

Letzteres ist der Grund meiner Lauf-Sucht. Ja, richtig gelesen. Ich gestehe süchtig zu sein. Ich kann nicht ohne und ich werde es, so lange es geht, durchziehen.

Nach dem Start ins Laufjahr 2014 und Schmerzen im linken Sprunggelenk ging es ab März überhaupt nicht mehr und ich beschloss endlich zum Orthopäden zu gehen. Diagnose: Reizung im linken oberen Sprunggelenk und ich musste den Trainingsplan nach der ersten Woche abbrechen und ging in die schlimmste Zeit des Jahres: 2 Wochen Laufpause.

Mit Einlagen, Krankengymnastik, Stoßwellentherapie und Zähne zusammenbeißen startete ich ohne Training in Venlo zum Halbmarathon mit einer unerwartet guten Zeit und 3 Wochen später im Kyffhäuser-Gebirge zum ersten Marathon, mit ebenfalls nicht erwarteter Finishertime, und ließ den Trainingsplan einfach links liegen und verzichtete auf die Intervalltrainingseinheiten.

Seit 2 Wochen bin ich nun wieder absolut schmerzfrei und die Nervosität auf "meinen" Marathon stieg.
Warum "meinen" Marathon? Weil ich hier mein Raucherleben hinter mir ließ und ein neues Kapitel aufschlug. Inzwischen startete ich in Kassel bereits zum 4. Mal.

Man kann Kassel hassen, oder lieben. Dazwischen gibt es nichts.
Als wir 1996 nach Nordhessen kamen und das erste Mal in Kassel waren, hasste ich es.
Auf dem Königsplatz stand eine Treppe ohne Ziel. Einfach eine Holztreppe die im Nirgendwo endete. Ein Überbleibsel der Dokumenta 9 von 1992, die 2000, wohl nicht ganz Legal, abgerissen wurde.
Der Königsplatz eine 50er Jahre Bausünde, wie sie auch in vielen anderen vom Krieg zerstörter Städte (z. B. Dresden) zu finden ist. Sorry liebe Kasseläner, das ist meine ganz persönliche Meinung.

Heute, nach meinem 4. Marathon durch diese nordhessische Provinzzentrale liebe ich sie.

Ich habe mich letztes Jahr mit ihr gefreut, als der Bergpark Wilhelmshöhe Weltkulturerbe wurde, und freute mich mit +uli benke bei seinem Besuch bei mir im letzten Jahr, am Grunnelbach, abseits der Frankfurter Straße, mit dem Rad durch Kassel zu fahren.
Es gibt hier, wenn man sich Zeit nimmt und gewillt ist, so viele schöne Ecken, die es verdient haben gesehen zu werden. 
Und Kassel hat sich trotz, oder gerade wegen, von einer Provinzstadt im Zonenrandgebiet zu einer Metropole der Kunst und Kultur entwickelt.
Dokumenta, Kulturbahnhof mit seiner Caricatura, sowie das Staatstheater und die vielen sportlichen Wettkämpfe und Vereine, wenn leider auch nicht Weltklasse, so doch bedeutend für die Region.

Und noch einen haben wir hier, der Großes für die Region tut: Winfried Aufenanger. Muss man nicht kennen, sollte man aber, wenn man sich mit Marathon beschäftigt. Schließlich war er der Bundesmarathontrainer und hat mit seinem inzwischen 1100 Mann/Frau starken Team am vergangenen Wochenende wieder einmal ganze Arbeit geleistet und für einen Teilnehmerrekord und eine gelungene Veranstaltung gesorgt.

Ein paar Fakten am Rande:
  • 200 Helfer vom DRK und Notärzte
  • 500 kg Nudel
  • 1100 ehrenamtliche Helfer
  • 11.581 Läufer und Läuferinnen, Mini-Marathonies, Skater und Handbiker
  • 12.000 Bananen
  • 21.000 Liter Wasser und ISO-Getränke
  • 70.000 Zuschauer
Quelle: HNA

Genug der Vorrede, nur noch so viel: 
Vielen lieben Dank an alle Helfer und Helferinnen. Ihr seid Spitze!!!

Der absolute Rekord liegt bei der Teilnehmerzahl der MINI-Marathonies.
5000 Kinder und Jugendliche aus 120 Schulen haben sich angemeldet und ich finde es ein Muss am Start zu stehen und die Kiddies anzufeuern, sind sie schließlich genau sie aufgeregt, wie die die später dran sind. 
Es ist sehr schön die Nervosität auch bei ihnen zu sehen; ein Drängeln und Schubbsen, ein Knubbeln und Necken und alle warten gespannt auf den Startschuss.
Hier traf ich mich dann auch mit +Jens Nähler, was mich sehr gefreut hat, hat er doch entscheidend zum Pressebericht zu unserem Community-Lauf im Januar beigetragen. Besten Dank noch mal an dieser Stelle :-)

Pünktlich 16:45 fiel der Startschuss und mit den bekannten Staus setzten sich die kleinen Läufer und Läuferinnen in Bewegung um nach 4,2195 km in das Auestadion unter tosendem Beifall der Eltern und Zuschauer einzulaufen.


am Start des Mini-Marathon
Was ein Erlebnis; wie ein gefeierter Profi in einem Stadion die letzten 300 Meter seines Laufes zurück zulegen und sich dabei auch noch auf einer Großbildleinwand zu sehen. Gänsehaut pur. Und die bekomme ich auch, und muss so ein klitzekleines Tränchen wegstreichen :-)


Zieleinlauf im Auestadion
Der schnellste Läufer, Lukas Abele vom SSC Hanau-Rodenbach, überquerte bereits nach 14:39 Minuten die Ziellinie und wurde unter tosendem Beifall der Zuschauer und des Moderators des HR1 empfangen. Spitze!!!

Ich machte mich von Dannen und ging zur Pasta-Party. Nicht schlecht; hinter der Großsporthalle im Windschatten und in der Sonne war es auszuhalten.
Ich traf mich im Anschluss mit der besseren Hälfte zum Shopping und wurde langsam immer nervöser, um so näher der Frühjahres-Marathon des Gnü aus Zü kam.
Egal wie viele Läufe du machst, besser scheint es nie zu werden :-)
Dank eines Gläschen Wein schlief ich dafür verdammt gut ein und durch bis der Wecker mich 5:45 Uhr aus dem Bett holte.

Es war ja klar, dass auch in diesem Jahr der Peter nicht alleine in Kassel antreten wird, sondern wieder Antje und Günter von Partie sein werden. Ebenso hatte sich Silke und Anja angemeldet und, nach Absage in 2013, Iris. 7:00 Uhr startete der Bus vor der Haustür und die Marathon-Hymnen-CD war natürlich an Bord.

So hatten wir bereits auf der Fahrt genug Adrenalin im Blut und waren gespannt wie die Flitzebogen.
Simone warf uns an der Damaschkestraße raus und wir liefen aufgeregt und schnatternd zur Eissporthalle, dem Kleiderbeutelstützpunkt.


das Siegerteam reist an :-)
Wie immer war es hektisch und laut in der Halle. Jeder verstaute seine Klamotten und zuppelte hier und richtete da:
Sitzen die Socken faltenfrei, Startnummer, dies und das. Und Gruppenfoto


Züschen komplett
Die Halbmarathonläufer starteten 8:30 Uhr, sodass die Halle ab 8:15 Uhr etwas ruhiger wurde und Günter und ich uns ein Tütchen Nüsse teilten und ich den letzten Schluck Istake nahm.

Dann gaben auch wir unsere Kleiderbeutel ab und machten uns auf den Weg in den Startbereich, nicht ohne unterwegs die Dixis mit zunehmen :-(

In der Startstrecke trafen wir auch wieder auf +Jens Nähler. Nach kurzen Hallo und Schulterklopfen, ein letztes "Ehre und Stärke" und "Der Schmerz geht, Stolz bleibt"! sortierten wir uns in der angestrebten Zielzeitzone ein.

Jens hatte die sub 3:15 im Visier und Günter und ich zwischen 3:30 und 3:15. Aber es sollte ganz anders kommen.

Der Tag sollte trocken und sonnig aber kalt werden, sodass der Gnü, die alte Frostbeule, mit Langarmshirt, kurzen Unterhemd und Com-Shirt mit Handschuhen neben Günter in kurz stand. Ne, ne, ne. Bin ich ein frosty. Aber ich kann es nun mal nicht leiden, wenn ich frieren muss.


am Start
Endlich fiel auch für uns der Startschuss und da wir sehr weit vorn standen, entfiel die sonst übliche Drängelei und wir kamen sehr gut vom Start weg.

Vorbei an Simone und durch den Startbogen ging es über die Damaschkebrücke, eine Runde um die Messehallen und in den 1. von zu durchlaufenden 17 Stadtteilen.
An der Strecke wurde an einigen Stellen schon gefeiert und die Läufer in den Stadtteilen begrüßt. Gut abgesperrte und eine hervorragend ausgewiesene Strecke machte es uns sehr leicht den Weg zu finden.
Auch Verpflegungsteschnisch war alles Topp. alle 2,5 km Wasser und alle 5 km Verpflegung ließen keine Wünsche offen.

Bereits nach 3 km musste ich feststellen, dass wir zu schnell waren, für die geplante Zeit, aber wir versuchten das Tempo mal so zu halten. Ich hatte das Gefühl in jeder Straße, in die wir einbogen herrschte Gegenwind. Er war kalt und ließ mich jedes mal frösteln. Die Augen tränten, trotz Sonnenbrille und an den Armen war es ebenfalls unangenehm.

Bei km 15 kamen wir im Stadtteil Salzmannshausen an den Salzmann & COMP. Werken vorbei. Ich liebe diese Stelle ganz besonders, zeigt sie doch eindrucksvoll ehemaliges Wirken deutscher Unternehmer. Schade nur, das heute Geiz ist Geil die Welt regiert und Klamotten in Großwebereien zu menschenunwürdigen Bedingungen hergestellt werden müssen, um verkauft zu werden. Aber lassen wir Politik beim Sport weg und kommen zurück auf die Strecke.

Günter hatte sich in meinem Windschatten festgesetzt und gemeinsam nahmen wir km für km unter die Füße.
Wir stimmten jeden Verpflegungs- und Wasserpunkt ab, verfielen in Schrittgeschwindigkeit und führten so ausreichend Flüssigkeit und Elektrolyte zu, wobei ich mich mehr ans Wasser hielt, was sich später als Fehler herausstellen sollte.
Den VP bei km 20 ließen wir links liegen und machten uns auf die lange gerade in den Stadtteil Wolfsanger. Das üble an der Stelle ist, dass dir die Spitzenläufer hier entgegen kommen und der gerade Streckenverlauf kein Erbarmen zu haben scheint. Ungefähr in der Hälfte stieg wie jedes Jahr die Statteilparty mit lauter Musik, anfeuernden Menschenmengen und einem dich persönlich begrüßenden Moderator.
Dann überläufst du die Straßenbahnschienen und musst aufpassen nicht hängen zu bleiben und zu stolpern. Bei km 22 geht es in den Wendehammer der Wohnsiedlung, um enge Kurven die meinem Sprunggelenk nicht gut bekamen.
Die Zwischenzeit sagte 2:30 Minuten Vorsprung auf Zielzeit 3:19. Topp, sagte ich zu Günter und weiter ging es gemeinsam auf Abschnitt 2 des Marathons. Bis hierher hatten wir eine Halbmarthonzeit von 1:38:53. Irre. Das war meine Venlo-Zielzeit. Na, ob das Tempo zu halten sein wird?!

Wolfsanger-retoure fragte mich Günter, wo denn die 3:30 BuZL seien. Ja die kamen uns gerade erst entgegen und die sollten wir auch bis zum Zieleinlauf nicht mehr sehen. Die BuZL (Brems- und Zugläufer) haben sich sehr gut in Kassel integriert und mich im letzten Jahr sicher ins Ziel und meiner Wunschzeit sub 3:30 getragen.

Wir verließen Wolfsanger und erreichten Nord-Holland. 
Und hier bekam ich echt Wut im Bauch: Warum muss es denn immer wieder solche Deppen geben, die fremdes Eigentum zerstören und beschmutzen?
Durch unsere Startgelder, Zuschüsse von Stadt und Sponsoren, vielen fleißigen Händen und freiwilligen Helfern werden solche Events erst möglich. Und alles kostet Geld. Die Stadtteile begrüßten die Läufer mit aufgestellten Schildern im Veranstaltungslayout und dem Namen des Stadtteils. Warum muss man das bekritzeln? Oder noch schlimmer, wie ich später noch an der Wolfhager Straße sah, aufschlitzen?
Euch sollen die Hände abfaulen, Pack!

Den nächsten Wasserpunkt auf der Fiedlerstraße bei km 27,5 an der Ahne ließen wir aus, aber mir drückte die Blase und ich teilte dies Günter mit. "Ich trabe langsam weiter" hörte ich ihn noch sagen und sah ihn bis ins Ziel nicht wieder :-(
Eigentlich dauert das Pinkeln nicht so lange, aber es waren sage und schreibe fast 1 Minute, die ich hier verlor.
Nach ca. 500 Meter kommt der Wendepunkt und ich sah Günter so weit weg vor mir und bekam den Tritt nicht mehr hin: Ich war raus! So eine Scheiße. Ich versuchte die Pace auf 4:40 hoch zu schrauben, aber ohne Erfolg. Ich musste ihn ziehen lassen und war am Boden zerstört. Allein, ohne BuZL, ohne Günter. Shit.

Also Kopf hoch! Bis hierher hatten wir ein gutes Polster, welches es hieß ins Ziel zu retten, wenn auch nun sicher keine 3:20 mehr drin sein werden.

Ich kam nach Rothenditmold. Entlang des Henschel-Museum hatte ich das Gefühl seit einer Ewigkeit nur berauf zu laufen. Ich war unglaublicher Weise irgendwie am Ende. Kurz vor dem letzten Staffelwechselpunkt lief mir auf einmal Sonja vom TSV Obervorschütz entgegen. Hallo! So schön kann eine unerwartete Begegnung sein. Haben wir uns doch das Eine oder Andere Mal auf den Läufen rund um Züschen getroffen. 
Hopp, weiter. Die letzten 10 km in 5:00 min/km und alles wird gut, ist mein Gedanke und versuche die Pace zu halten.

Endlich hatten wir auch den höchsten Punkt der Strecke geschafft und verließen Kirchditmold bergab nach Vorderer Westen auf die Breitscheidstraße, und weiter auf die Friedrich-Ebert-Straße. Den Herkules im Rücken und bergab lief es gar nicht so schlecht und am Straßenrand erblickte ich meinen ehemaligen Arbeistkollegen Helmut. Wieder ein kurzes Hallo und Händeschütteln und schon war ich wieder weg.

Am Ende der Straße wurde noch mal Wasser außer der Reihe von den Apothekern und den Angestellten der Post-Apotheke gereicht und wir bogen am Ständeplatz rechts ab ins Königstor.

An der Komödie Kassel vorbei in Richtung Autohaus Glinicke ging es mir auf einmal nach km 39 gar nicht mehr gut.
Durch den Gegenwind musste ich ständig blinzeln und stellte hier beim Abbiegen von der Wilhelmshöher Allee fest, dass ich damit nicht mehr aufhören konnte und meine Augen so komisch zu rollen schienen. Was war das? Das ist nicht gut. Gar nicht gut, denke ich so bei mir und hatte ein seltsames Gefühl, das ich aufhören sollte. Das fühlte sich nach Kreislaufnichtgut an! Ich griff nach hinten, um aus meiner Notreserve einen Rigel zu nehmen. Scheiße! Da ist keiner! Ich Idiot habe den im Kleidersack vergessen und nur das Notfall-Toiletten-Päckchen eingesteckt. Was denn nun? Da kommt kein VP mehr. Kein WP, kein nichts! Nur noch 2 lange einsame km lagen vor mir. Peter! Aufgeben ist noch nie eine Option gewesen! Was sollst du tun? Ich ging langsam weiter. Ich versuchte die Schritte zu koordinieren. Das klappte. Ich muss nur was zu Essen bekommen. Ich habe an den Verpflegungspunkten bei km 30 und 35 nur so ein kleines 2 cm-Stückchen Banane genommen und unterwegs komplett auf die ISOs verzichtet. Die Rache den Hammermanns :-(

Wir bogen von der Schönfelder Straße in die Gräfestraße ab. Am ersten Haus saß ein Kind und seine Mutter stand daneben. Ich sah auf dem Tisch am Tor eine Flasche Wasser stehen und fragte, ob ich die haben könnte. Ohne auf die Antwort zu warten war ein 1/4 Liter der Flasche weg. Ich entschuldigte mich und gab die Flasche zurück. 
Ich schwöre: Ich fahre da noch vorbei und bedanke mich dafür!

Aber ich konnte wieder weiterlaufen, wenn auch nicht mehr in Toppzeit, so doch mit Ehre und Stärke in das Auestadion einlaufen, war das Motto.

Ab auf die Tischbeinstraße in die Unterführung unter der Straße "Am Weinberg" durch und dann hörst du schon das Ziel.
Richtig, man kann ein Ziel hören! Die Moderation des HR1, die Menschen am Straßenrand werden immer mehr, jetzt keine Schwäche mehr zeigen, ab hier wird gelaufen, egal wie groß der Schmerz sein sollte, egal, ob dir das Blut aus den Schuhen läuft. Ab hier bist du einfach ein Held.

Ab hier könnten deine Kinder stehen, Kollegen, Freunde, Familie. Und alle warten doch nur drauf, dich leiden zu sehen. "Siehst du. Ich habe es dir gesagt. Das kann nicht gesund sein, deine Lauferei!" Und nein! Genau den Gefallen tust du denen nicht.
Wenn du heute Abend nicht mehr vom Sessel aufstehen kannst, deine Kinder DEINE Medaille tragen, vor lauter Stolz ihren Papa oder die Mama feiern OK. Aber nicht hier!

Und dann ist es so weit. Letzte Linkskurve, die letzten 300 Meter und du läufst in das Stadion ein. Die Kamera am Tor beamt dich auf die Megaleinwand und du weißt, sie können dich alle sehen.
Du gibst alles, als ob auf den letzten Metern bei einer Distanz von 42,195 km die paar Sekunden zählen. So ein Quatsch! Und trotzdem läufst du wie ein junger Gott. Vergessen sind der Gegenwind, der beinahe Zusammenbruch vor 2 km, der Verlust von Günter :-)

An der Außenbande entlang laufe ich ins Ziel. An der letzten Kurve sehe ich meine liebe Frau stehen. Denn trotz der Differenzen der letzten Tage ist sie hier. Danke!

Dann stehen noch die Mädels am Rand: Silke, Anja, Antje, Iris und Frank.

Und dann bleibt die Uhr stehen! Bei 3:27:23 Stunden! Das sind genau 1:01 Minuten besser, als in 2013 und das mit fast ohne Training. Ich bin zufrieden. Sehr zufrieden.

Die Medaille wird mir um den Hals gehangen, ich bedanke mich bei der netten Helferin und suche den Stand für mein Weizen. Banane geschnappt und auf einmal steht Günter vor mir.
Glücklich und zufrieden strahlt er mich an: 3:22 h. Wahnsinn! Günter hat sich ne Topzeit erlaufen. Das ist echt der Hammer. Letztes Jahr noch mit 3:37 sein Debüt in Kassel und jetzt das. Klasse! So wie alle anderen auch.

Unsere Halbmarathonies:
Antje  1:56:45
Silke  1:59:57
Iris   2:07:30
Anja   2:28:23
Frank  1:55:30

Die Marathonies
Günter 3:23:02
Ich    3:27:23

Und so sehen Sieger aus

Sieger 2014
Damit war "mein" Klassiker abgelaufen und alle können mit ihren Ergebnissen sehr zufrieden sein. Naja, das Günter vor mir ankam ... das kratzt schon :-)

Was bleibt ist die Erfahrung, nicht mit der Verpflegung an den Stationen zu hadern, wenn du vernünftig ankommen willst. Aber irgendwas ist ja immer :-)

Eine tolle Urkunde und Medaille gab es natürlich auch.

Medaille 2014
Urkunde 2014
Mit der Wochenleistung bin ich trotz Tapern auch ganz zufrieden.


Wir verabschiedeten uns von einander. Meine bessere Hälfte wartete schließlich und es wurde nicht wirklich wärmer. Ich musste unter die Dusche und in trockene Klamotten.
Meine Liebe und ich trafen uns am Stadionausgang und wir machten uns auf den Weg zur Großsporthalle zur Dusche. Auch hier war die Orga Topp: warmes Wasser für alle :-)
Und wenn sich dann alle noch so benehmen würden wie zu Hause, hatten die letzten keine von Pflastern verstopfte Abflüsse :-( 

So bleibt mir nur an dieser Stelle noch mals Danke zu sagen an W. Aufenangers Engagement zur Organisation des Mega-Events in Kassel und ich hoffe, das sich alle in der Politik darüber im Klaren sind was hier geleistet wird. Es wäre verdammt schade, wenn dieses Event nicht mehr stattfinden könnte.

Kassel 2014
Was kommt jetzt?
Meine Ziele sind definiert und für mich steht fest: auch 2015 wird es den Gnü aus Zü nach Kassel zum dann 9. eon Kassel Marathon ziehen und ich freue mich schon heute drauf. Allerdings wird es für mich keine Marathons mehr geben, wo ich Traumzeiten hinter her hetzte. In Zukunft heißt es Landschaftsläufe und weiter Laufen. Solche Veranstaltungen wie der Kyffhäuser oder der Siebengebirgsmarathon geben mir mehr und sind für meine Füße deutlich angenehmer.
Denn eins muss ich gestehen: waren die letzten 2 Wochen der Vorbereitung schmerzfrei, war es am Ende des Laufs nicht wirklich gut. Heute fiel der Lockerungslauf aus und wurde durch das Rennrad ersetzt. Das Asphaltlaufen ist übel und wird bis auf weiteres eingestellt.

Die Zielkontrolle ist komplettiert und die nächsten Ziel definiert.
Für 1 Woche werde ich die Laufschuhe stehen lassen und regenerieren. Versprochen :-) In 2 Wochen geht es dann mit +Michael Mankus durch den Kellerwald und bis dahin sage ich mal Bey, bey bis bald. Und schön dranbleiben!

Allen vielen Dank fürs Lesen und ich freue mich wenn ihr wiederkommt. Mit sportlichen Grüßen


Euer Gnü aus Zü

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