Sonntag, 2. Februar 2014

Kopf hoch ...

und Arsch in den Sattel

ging es mir am Freitag bei meinen Ausflug zum Edersee durch den Kopf.

Nicht ganz freiwillig, wollte ich doch lieber Laufen, musste ich das Rennrad anstrengen und musste an den Song von Jupiter Jones denken. Vielen Dank, Jungs. Ihr seid mir inzwischen liebe Begleiter geworden bei meinen Touren durch das Vertriebsgebiet. Tolle Texte, tiefsinnig und manchmal erst bei 2. Mal zu verstehen. Aber gut!

Starten wir am Montag. Das kann ich nämlich kurz machen. Bis Donnerstag hielt ich mich strikt an die selbst auferlegte Laufpause.
Das linke Sprunggelenk macht so arg zu schaffen, dass ich, um nicht die Jahresplanung zu gefährden, dem Fuß Ruhe verordnet habe. Und alle die mich kennen, wissen, dass das fast einer Freiheitsberaubung gleich kommt.

Früher hießen wir "Zappelphillipp" und wurden nach draußen geschickt uns auszutoben. Heute gibt es da eine medizinische Begründung und Diagnose und man verschreibt Pillen. Ist ja auch besser vorm PC und TV geparkt zu werden und mit Tabletten ruhig gestellt zu sein. Nichts für ungut, Leute. Es gibt sicher auch ernst zu nehmende Fälle, die anders nicht, oder nur schlecht, zu behandeln sind.
Ich bin leider ein anderer Typ. Ich nehme keine Tabletten und kuriere mich und meinen Körper lieber auf natürlichem Weg.

So, genug und bevor hier einer Lamentiert: es ist meine ganz persönliche Meinung.

Als ich am Donnerstag durch das Sauerland in Richtung Winterberg fuhr, bei strahlendem Sonnenschein und wunderschön schneebedeckter Landschaft, konnte ich den Arsch einfach nicht mehr still halten und musst raus. Ich habe es schon während der Fahrt gemerkt, wie es mich raus zog.


Auffahrt nach Winterberg aus Richtung Oberkirchen kommend
Kaum gelandet, umziehen, die Adidas Kanadien TR4 an die Füße und ab auf den Haus-Trail.

Mein kleines Züschen über die "Alte Wiese" verlassen und um den Hermannsberg gelaufen. Bis hierher ist alles gut. Die Füße freuten sich und der Peter ja sowas von mit :-)

Die Wellener Straße an den 3 Eichen überquert und weiter Richtung Geismar. Hier merkte ich aber auch schon wieder das Gelenk. Sch...

Also Tempo raus und etwas gemächlicher. Schon besser, aber nicht gut. Fazit: weitere Ruhe oder was kann man noch ändern?



Trotzdem war es sehr schön und die 16 km vergingen wie im Flug.

Am Abend dachte ich dann auf der Couch über eine Änderung der Laufschuhtypen nach. Vielleicht kam das ganze Problem des Knöchels ja auch von Überanstrengung, falsche Schuhe ...

Für den Petit Ballon war ich seit dem Edersee nicht mehr ganz sicher, ob die Brooks PureDrift die richtigen Schuhe sind. Ein toller Schuh, ohne Frage, aber die Ausstattung seitlicher Noppen für sicheren Tritt haben mir am Abstieg von der Kanzel gefehlt. Ist der Schuh auch prima geeignet strack geradeaus nen Downhill zu laufen, so schlecht ist er aber auch, wenn du seitlich weggehst.

Einen Salomon wollte ich ja schon immer haben. Letzte Woche konnte ich mich ja nicht durchringen. Aber heute!
Also bestellte ich mir am Donnerstag als Belohnung für einen Topp abgeschlossenen 1. Monat des Vertriebsjahres die Salomon Speedcross3.

Glücklich und voller Erwartung ging ich zu Bett und träumte von meinem Ultra-Trail in Frankreich, den ich mit neuen Schuhen laufen werde :-)

Freitag:
in Hessen Zeugnisausgabe und somit 10:30 Uhr die Kids aus der Schule abholen. Und wieder so tolles Wetter und da ich meine Aufgabenliste schon sehr fleißig abgearbeitet hatte, machte ich 14:30 Uhr kurzen Prozess und verschloss das Homeoffice. Hat schon Vorteile :-)

So saß ich, um den Fuß zu schonen, auf meinem Rennrad und genoss den Sonnenschein, trockene Straßen und ohne Wind, dafür mit den Textzeilen von oben im Kopf :-)

Mein kleines Einod verließ ich dieses Mal in Richtung Wolfhagener Land nach Naumburg und bog hier ab in Richtung Netze.
Toller Anstieg und, um nicht zu sehr ins Schwitzen zu kommen, lies ich es gemütlich angehen.

Auf der Höhe zwischen Netze und Waldeck angekommen hat man einen phantastischen Blick in den Kellerwald und hoch zum Schloss Waldeck. Nur bei der Kälte, 2°C, hatte ich keine Lust auf Fotos :-)

Weiter ging es rauf zum Schloss und bevor man es wirkliche erreicht, kommt der Abzweig hinab zum Edersee. Mit 60 km/h habe ich es dann gut laufen lassen, aber kalt vom Gegenwind erreichte ich den Einstiegspunkt von Claudia.

Ach, da kommen schon wieder Erinnerungen hoch.
Hier musste ich einfach das Handy für ein paar Bilder rausholen.


Blickrichtung Staumauer

Blickrichtung Halbinsel Scheid (links, unter der Sonne)

Schloss Waldeck
Es ist einfach zu schön hier :-)

Ich blieb an der Uferrandstraße stehen, lümmelte mich auf das Geländer und sah im See einem Haubentaucher zu. Ich hätte ewig stehen können. Kein Mensch, kaum Autos, kein Wind ... Stille!

Die Gedanken gingen mal wieder zurück. Vor 2 Wochen sind wir hier lang. Es hat sich so viel getan und das Erlebnis scheint so lange so weit weg :-( Seufz!

Da ich aber keine Beleuchtung mit hatte, musste ich mich sputen und lies die Gedanken frei, für den Flug über den See. Bey!

Ich machte mich auf den Weg durchs Edertal nach Mehlen und überlegte, wie weit ich die Runde ausdehnen sollte. Keine Entscheidung, unschlüssig.
In Wellen musste ich mich dann Entscheiden. Auf Grund eingefrorener Zehen nahm ich den direkten Weg über den Berg nach Züschen und verließ das Edertal.

Nach ca. 2 h hatte ich die fast 50 km geschafft und war mit mir, der Welt und allem mal wieder sehr zufrieden. Und 680 pos. hm sind ja auch nicht von schlechten Eltern :-)



Sonnabend:
das ersehnte Eintreffen der Salomon stand an.
Pünktlich, wenn alle anderen mit ihrer Arbeit durch sind, kommt dann auch mal die Bundes Post :-) 14:30 Uhr!!!

Und was soll ich sagen? Ich habe mich gefreut, wie ein keines Kind.



Sie sind da und der Gnü aus Zü weg :-)

Schatz, bin gleich wieder da. Ich muss mal ganz schnell die neuen Testen :-) Und schon war ich raus.

Und die Salomon sind echt der Hammer.
Ich habe noch nie so wenig Angst beim Downhill-Laufen und so viel Spaß gehabt.
Die Speedcross3 haben so einen tollen Grip. Egal ob seitwärts oder schnur geradeaus.



Ich konnte es mir echt nicht verkneifen, den Weg zu verlassen und es so richtig krachen zu lassen.
Man kann es auf dem Bild nicht wirklich gut erkennen, aber zwischen den beiden Bäumen durch kommt anschließend ein grün zu erkennender Abhang, ca 3 Meter tief und auf den Baum zwischen den beiden durch zu, kann man wieder den Weg in der kleinen Schlucht erkennen. Sau geil war das!



Hier kann man das vielleicht noch mal sehen :-)
So nahm ich auf den knapp 9 km jedes Dreckloch mit und sah zum Schluss so richtig fein aus. Nur die Salomon nicht mehr :-(
Dafür sind sie aber drin schön trocken geblieben und der Knöchel fand es auch irgendwie OK.

Der Entschluss steht fest: Ihr werdet mich durch den Elsass tragen und meinen ersten offiziellen Ultra-Trail in Rouffach in Frankreich mit 50 km und 2100 hm mit mir bestreiten :-)

Und als zusätzliches Highlight diese Woche: ich stehe endlich in der Teilnehmerliste :-)
Alle Befürchtungen um sonst, +Michael Mankus :-) Ich bin also an Bord und freue mich riesig auf unseren gemeinsamen Lauf. Nur bitte: gib mir ne Chance und lass ein paar Berge übrig!



Die Salomon hatten die Feuertaufe ganz gut bestanden und die
8,7 km in 5:30 min/km bei 191 pos. hm waren so schlecht dafür nicht :-)

So bin ich fast geneigt als Fazit für die 2 Wochen anhaltenden Schmerzen das falsche Schuhwerk zur Verantwortung zu ziehen.
Ich bin in der Vorbereitung auf unseren Edersee-Lauf 50 km in den PureGrit auf den Peterskopf und 8 Tage später mit den PureCadence noch mal 50 km durch den Chattengau. Dabei bin ich aber auch umgeknickt auf den besch... Straßen in Nordhessen.
Den Lauf am Edersee habe ich bei 60 km wieder mit den PureGrit absolviert und denke heute: vielleicht zu hoher Umfang und vielleicht doch zu schnell zu flache Schuhe!?

Ich werde also wieder mal eine Stufe aufsteigen, in Bezug auf die Sprengung. Wenn auch der Salomon nicht 1 Stufe bedeutet, so bekam mir der Lauf doch gut und wird gleich wiederholt.

Sonntag:
da sich irgendwie die gemeinsame Laufrunde mit Günter nicht ergeben will, lass ich es halt auch sein :-(

Nach dem Frühstück schnürte ich wieder die Schuhe, die bessere Hälfte trieb mich irgendwie da zu an!? und so bekamen die Salomon schon wieder Auslauf.

Heute sollte es aber etwas langsamer mit ner 6:00 min/km-Pace sein. Ein bisschen Schonung benötigt der Fuß dann doch :-)

Wieder verließ ich Züschen über die "Alte Wiese", hielt mich heute aber rechts Richtung 3-Länder-Eck und bog erst, auf der Höhe angekommen ab, um den Hermannsberg mal aus ner anderen Richtung her zu umrunden. 


So waren es 75 min etwas zu schnell, aber noch im Rahmen. Und mit 290 pos. hm nicht der Elsass, aber ein Stück auf dem Weg zum Ziel.

Und dann kam noch der Sonntagsspaziergang mit der besseren Hälfte und der Tochter.
Diese hat am Freitag ihre Fahrprüfung und wollte noch mal das Einparken üben. Das Schöne mit dem Notwendigen verbunden und alle kamen auf ihre Kosten.

Und auch wenn die Tochter nicht mit sich und der Umwelt im Reinen ist: es war ok! Fand ich! Aber wie das immer so ist, die Eltern stehen eh immer auf der Seite der Kinder. 
Aber wehe, wenn der meine Kleine durchfallen lässt. Dann kann der mich aber kennen lernen :-))

Na und schöne Impressionen gab es natürlich auch wieder am See. Ich liebe den ja dermaßen was von, ich könnte hinziehen!

Zulauf des Bärentalsbach


Schloss Waldeck

Halbinsel Scheid
Egal wann, egal wo; hier ist es immer schön.

Was ab dieser Woche entfallen kann, ist der Blick auf den Countdown :-)
Der ist seit Januar im Blog integriert. Ihr findet ihn hier

So bleibt mir nichts weiter euch für das Lesen meines Blogs zu danken, ob im Bett als Nachtlektüre, im Studio, oder wo auch sonst.
Ich würde mich freuen, wenn Du wiederkommst und verbleibe mit sportlichen Grüßen in die Weiten der Republik

Euer Gnü aus Zü

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