Sonntag, 10. November 2013

Jubel, Jubel ...

renn, Du Tier,
Ich darf Laufen,
Was macht ihr?


Wahrscheinlich wieder vor der Kiste hocken und die Birne verblöden lassen, vom H4-TV ...


Ihr merkt schon; etwas gereizt :-(


Aber eigentlich bin ich gut drauf. Warum? das erfahrt ihr unten am Sonnabend :-) Ein bisschen Spannungsbogen muss schon sein!


Wochenbeginn ist wie immer Montag:

diesmal ohne Laufpause. Dies lässt die Wochenplanung nicht zu.
Dafür stehen zu viele Termine im Kalender. Und der wichtigste am Sonntag mit +Thomas Höttecke und +Thomas Pagenkämper beim Airport Run in Paderborn



Intervalltraining ...
2 km Einlaufen
4 x 1000 m mit 2 min Pause
2 km Auslaufen

Als Zielpace hatte ich 4:20 min/km geplant, nur halten konnte ich sie nicht :-( Manchmal ist dem eben so, denke ich. Haupsache Sonntag kommts :-)
Als Schuh nutze ich mal wieder den Brooks Defyance6. Ich gebe nicht auf, aber der ist hin.

Dienstag:

wollte ich die Beine vom Intervall ausschütteln und wählte einen flotten Dauerlauf für 60 min.



Lief auch wirklich gut. Wenns am Sonntag auch so klappt ...


Zielpace 4:35 min/km wäre die Pace des Essen-Marathon und hieße 43:00 min für die 10k.

Aber die Schuhe! Brooks Defyance6. Man, ich liebe euch, aber ihr seid fertig :-(

Mittwoch:

Laufpause. Dafür ExtremAutoFahring zum Gespräch mit dem großen Chef nach Amberg. Uff, 730 km waren nichts für den Peter, der war echt am Zittern in den Knien :-(

Aber sehr gute kontroverse Diskussion geführt, die mich wieder aufgebaut hat. Der Blick gerade aus; manchmal braucht man das eben!


Donnerstag:

schöne Tour durch Sauerland. Von Fritzlar nach Arnsberg, Menden und Heim über Meschede. Schreibt mir der +Thomas Höttecke doch von seinem Intervalltraining. Na warte, denke ich.



Inervalltraining ...

2,5 km Einlaufen
4x 1500 m
500 m Trabpause
2,5 km Auslaufen

Auch heute wollte ich eine Zielpace von 4:20 min/km festmachen. Lief aber nicht wirklich Rund. Ich war froh die 4:30-40 min/km über die 1,5 km zu retten.

Die langen Autofahrten merke ich wirklich. Werde ich etwa alt? Bitte keine Kommentare ...

Freitag:

mein geliebter Bürotag. Ich brauche den wirklich, um die Woche aufzubereiten und die nächste vorzubereiten.
Die Zeit vor dem Jahresschluss wird den Erfolg des nächsten Jahres bestimmen, es gilt noch mal richtig Gas zugeben und die wichtigsten Kunden und Neukunden zu besuchen. So kam ich in der KW45 auf 1790 km Fahrleistung ...

Dann. Newsletter aus dem Hause Greif. Schnäppchen Angebote. Neue Schuhe. Und? Schuss  Treffen, Versenkt. Neue Brooks PureDrift bestellt. Auslaufmodel. Und? Macht doch nichts. Laufen sich genau so. Wissen doch meine Füße nicht. Die wissen aber, das die Defyance6 durch sind.

Ja, okay. Das sind völlig verschiedene Schuhtypen, der Defyance und der PureDrift. Aber im Trail laufe ich ja schon die PureGrit und die sind sowas von geil. Dann sollten die PureDrift auch so toll sein.

Gelaufen bin ich nicht. Dafür hatte die Tochter Abschlussabend mit dem Schüler-Netzwerk. Schön wars.

Und ich denke so bei mir: Was hatten wir ne öde Schulzeit! Polen, Niederländer, Italiener. Und alles in Englisch. Die Kids heute sind einfach nur toll und haben ein sehr suveränes Auftreten vor Erwachsenen. Ich glaube wir hätten uns in die Hose gesch...

Sonnabend:

Gartenarbeit, bessere Hälfte zum Einkaufen. Klasse, kann ich noch ein wenig den Edersee-Lauf organisieren.

Und dann. Klingeling! Der Mann in Gelb mit nem Päckchen? Nee, ist doch nicht wahr! Der Greif. Der versendet ja schneller, als die NSA die Mail analysieren kann :-)


Meine neuen Brooks:




Das traf sich gut: eine kleine Jogging-Runde stand schließlich noch aus. Und die sehen so geil aus, das sich die Frage stellte: zum Laufen, oder zum so anziehen? Nee, zum Laufen. Fiel die Entscheidung.


Jogging 40 min. mit Steigerungen. Kurze Sprints, den Puls hochgejagt und schnell wieder runterkommen.

Und hierbei fiel mir auch der Einstig in den heutigen Blog ein.
Die Sonne wechselte sich mit dunklen Wolken ab und es fing natürlich an zu tröpfeln.
Aber wer drin sitzt, kann eben die Schönheit der Natur nicht erleben und wie toll so ein Regenschauer sein kann:



PS: ich schwöre! Nicht Nachbearbeitet!

Sonntag:
ist es endlich soweit. Der Airport Run in Paderborn.
Tasche am Abend gepackt, Frühstück und ab die Post. Wir wollten uns am Flugplatz treffen, der +Thomas Höttecke,  +Thomas Pagenkämper  und ich.
Thomas H. und ich hatten es ja schon öfter mal versucht, nur geklappt hatte es nie. Heute gab es aber keine Ausreden :-)

Ankuft, Kurzschluss und am Eingang zur Startnummernausgabe hatte ich sie:


Natürlich gab es wie immer viel zu erzählen; von den letzten Läufen, der Com und der Strategie für den heutigen Lauf.
Thomas H. wollte so um die 4:40 laufen, Thomas P. langsamer und ich... Hatte gar keinen Plan. Wirklich! Ich habe derzeit keinen Trainingsplan für den 7GM am 08.12.2013. Ich will einfach mal einen Bergmarathon testen und trainiere so vor mich hin, je nach Lust und Laune und Zeit.

Nach dem Empfang der Startnummern wurden wir mit den Shuttle-Bussen in einen Hanger gefahren, wo wir bis zum geplanten Start 12:45 Uhr warten mussten. Da der Lauf auf einem benutzen Airport stattfindet, haben die Flugzeuge Vorrang.
So verzögerte sich unser Start, da wir auf eine Condor-Maschine warten mussten und froren so vor uns hin :-(




Ich wählte als Laufschuh natürlich meinen neuen Brooks PureDrift, kurze Hose, Kompressionsstulpen, langes Unterhemd, kurzes Shirt, langes Shirt und die Windjacke ober drüber, denn laut Wetter war mit Schauern zu rechnen. Mütze auf den Kopp und trotzdem war es kalt :-(

Und irgendwann wurde das Rollfeld, runway06, für uns freigegeben und der Startschuss fiel.

1300 Läufer und Läuferinnen setzten sich in Bewegung und brachten die ersten knapp 2,5 km auf dem Rollfeld hinter sich. Und wisst ihr, was besonders geil war?
Es gab kein Gedrängel. Denn die Startlinie war breit genug. Nämlich so breit, wie die Rollbahn. Das war mal echt ein sehr entspannter Start.




Da wir Start gut weg kamen, war ich ziemlich frei im Lauf. Thomas P. hatte ich auf dem Rollfeld hinter mir gelassen und Thomas H. konnte ich noch mal am Ende der Rollbahn sichten.
Raus ging es aus dem Flughafengelände auf einen Radweg Richtung Weidelsburg.
Die Übergänge von den Radwegen auf die Straßen waren gut abgesichert, sodass man es gut laufen lassen konnte.

Der erste Bergablauf stand an. Und ich ließ es laufen. Ich machte lange Schritte und versuchte immer schön auf dem Ballen zu landen, so ein richten tollen Vorderfußlauf halt :-)

Die neuen Flundern hatten es schon in sich. Den PureGrit laufe ich im Gelände schon länger, auch im Wettkampf. So z. B. beim Ruhrtal Marathon in Bestwig. Aber noch nie mit solchem Tempo. 
Die ersten 3 km lief ich mit 4:10-30 min/km. Am Berg abwärts kam ich auf 3:10-40 min/km. Das war echt ein Hammer. Hammerhart wurden auch meine Waden, und das sollte bis zum Zieleinlauf so bleiben.

Am Fuße der Weidelsburg hatte ich Thomas H. wieder eingefangen und wir kamen zur ersten Wasserstelle.


Leider etwas verwackelt, aber bei der Pace :-))

Hinter der Burg ging es bergauf. Ich überholt einen Läufer setzte mich vor ihn und sah im Augenwinkel, dass ich wohl zu scharf vor ihm rein bin und entschuldigte mich bei ihm.

"Nee, ist schon gut, ich lauf in deinem Windschatten."
Eh, geht´s noch, ich mach die Arbeit und Du? Aber nach genauerem Hinsehen dachte ich, sei´s drum. AK60. Locker. Also schleppte ich ihn und mich den Berg gegen den Wind rauf. Oben zog ich das Tempo wieder an und ließ ihn hinter mir :-) Ich bin so fies!!! Ich weiß.

Wir hatten km 7 hinter uns und Thomas H. sagte mir bereits, dass vor dem Einlauf auf das Flughafengelände noch eine schwierige Steigung zu erklimmen sei. Boah, denke ich. Ich bin in der Nordhessencup-Serie auf den Platz 13 in meiner AK gesamt 2013 gelaufen. Das hier ist Flachland!

Ha, sch... Das Ding war echt hart! Es ging strack bergauf bis km 9. Das war ein hartes Stück Arbeit. Aber ich bin ein guter Bergläufer, wie ich bereits mehrfach austesten durfte. Ich kann gut beißen und so zog ich an einem Jungen von der Lauf-AG aus dem Gymnasium ??? vorbei. Den Ort konnte ich mir auf Grund von starker Sauerstoffunterversorgung des Gehirns nicht merken, das war zu viel Text :-)

Oben dachte ich, mir platzen die Oberschenkel. Die Waden hatten mich bereits bei km 8 ausgepfiffen. Der Puls ging seit diesem km von 180 rauf auf 188 bpm. Ich kenne meinen Körper, das kann ich, das ist normal, aber es ist hart und tut am Ende nur noch weh.

Die Lunge platzt fast und die Muskeln sind eh schon am weißes Fähnchen schwingen. Du spürst regelrecht, wie dir das Lactat in die Muskulatur einschießt und du nur noch aufgeben möchtest.
Aber wie sagte Didi Halervorden: "Wer stehen bleibt hat schon verloren!"
Also weiter. Noch nie habe ich das 9 km-Schild so herbeigesehnt wie heute. Der Atem wechselte zwischen Schnapp- und Pressatmung. 

Wie bescheuert muss das für die Zuschauer klingen?
Leckt mich!

Nach dem Schild ist das Terminal bereits zu sehen, Straße durch die Freunde in Grün abgesperrt, leichte Kurve nach rechts, Sambatruppe, Hörsturz, Stadionsprecher. Wir sollen lächeln, schließlich werde von jedem ein Zielfoto gemacht. Nochmal: leck mich!

180° Kehrtwende. So eine Sch... Fast im Schmodder weggerutscht und die neuen Brooks versaut :-(
Und dann endlich den Zielbogen vor Augen und die Uhr: 42:35!!!

Geil. Ich habe es geschafft. Neue PB und wieder 10 sek geholt.

+Runtastic gestoppt und wirklich! Da steht es auch. Und die Urkunde liefert den offiziellen Beweis:


Super.

Dann kommen Thomas H. mit 43:35 und Thomas P. mit 46:05 ins Ziel.
Prima, alle geschafft und keiner in der Steppe OWLs verschollen :-)

Kurzer Snack mit Familie H., Schulterklopfen und nette Worte, fanden wir doch unser kleines Community-Treffen ganz schön.

Da es seitens des Veranstalters nur Duschzelte gab und es nur 45 Minuten bis zum gepflegten Bad daheim waren und ich allein im Auto, verzichtete ich auf dieses Erlebnis, zog mich mit Thomas P. um und machte mich mit Medaille um den Hals auf den Heimweg. Wie immer wartet da die bessere Hälfte.

Was machten die Waden? Die waren eingeschnappt :-( Und haben bis daheim den Zustand nicht gewechselt. Ich bin noch nie nach einem Lauf in die warme Badewanne. Heute war auch das eine neue Erfahrung :-)

Was bleibt ist der Blick auf den Countdown


und die Feststellung, dass nur noch ein Highlight in 2013 bleibt.
Bis dahin werde ich ohne festen Plan km sammeln und sehen, wie es/er auf meinem/seinem ersten Bergmarathon läuft :-))

In diesem Sinne danke ich fürs lesen und freue mich, wenn Du wiederkommst.

Mit sportlichen Grüßen in die Weiten der Republik

Euer Gnü aus Zü

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